Online-Petition: Sichere Zukunft für Freie Radios in Hessen

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Maniak

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Hallo zusammen,

Die Hessische Landesregierung plant eine umfassende Änderung des Hessischen Privatrundfunkgesetzes (HPRG). Noch in diesem Herbst soll die Novellierung vom Landtag verabschiedet werden.
Diese Gesetzesänderung würde nicht nur die Arbeitsfähigkeit von 'Radio Unerhört Marurg' gefährden, sondern auch der Nichtkommerziellen Stationen in Eschwege, Kassel, Frankfurt, Rüsselsheim, Wiesbaden und Darmstadt.

Ausführliche Infos zum Thema findet Ihr unter http://radio-rum.de/hprg

Wir fordern, die finanzielle Existenz der Nichtkommerziellen Lokalradios sicherzustellen. Zudem ist eine Beschränkung des Nichtkommerziellen Lokalfunks auf die Funktion der Medienkompetenzförderung nicht für akzeptabel.

Seit heute steht auch unsere Onine-Petition online. Ihr findet sie ebenfalls auf unserer Webseite gleich im Leitartikel oder direkt unter
http://radio-rum.de/petition

Mit Eurem Eintrag in unserer Online-Petition unterstützt Ihr die weitere sichere Existenz der freien Radios in Hessen.

Tragt bitte diese Info auch in anderen Foren, Mailinglisten und Eurem Radiosender weiter.


Besten Dank für Eure Unterstüzung
 
AW: Online-Petition: Sichere Zukunft für NKLs ( Freie Radios ) in Hessen

Mit ( stillschweigender ) Genehmigung der Admins darf ich ausnahmsweise mal auf dieses benachbartes Forum verweisen, da tobt die Schlacht schon lange. Ausserdem gab es hier in den radioforen doch auch schon eine entsprechende Pressemitteilung und Links zur Online-Presse aus Wiesbaden und Frankfurt am Main.

Nachdem ja auch in NRW Änderungen anzustehen scheinen, scheint die bundesweite Linie offensichtlich zu sein. Zumindest nehmen es die Betroffenen wohl nicht widerspruchslos hin und wehren sich. Mir scheinen allerdings die bisher erfolgten Eintragungen in der genannten Online-Petition eher die Vorurteile zu schüren ( aber dies kann man sicherlich auch anders sehen ).
 
AW: Online-Petition: Sichere Zukunft für Freie Radios in Hessen

Vielleicht hat das aber eher was mit den (geänderten) politischen Verhältnissen in den jeweiligen Bundesländern zu tun?
Kaum. In Baden-Württemberg regiert die CDU schon ewig und in Hessen wurde das Rundfunkgesetz schon einmal unter CDU-Regierung seit 1999 geändert. Okay, evtl. in NRW. Obwohl der "Änderungsdruck" dort wohl eher aus dem wirtschaftlichen Denken von Radio NRW stammt.
 
AW: Online-Petition: Sichere Zukunft für Freie Radios in Hessen

Als Ergänzung zu meinem gestrigen posting - hier die Meinung der CDU-Jugend dazu. An den z.B. 1999 in Hessen geänderten politischen Verhältnissen kann es also offensichtlich NICHT liegen.
 
AW: Online-Petition: Sichere Zukunft für Freie Radios in Hessen

Inzwischen beschäftigte sich auch die FAZ ( Frankfurter Allgemeine Zeitung ) mit den Bürgerradios in Hessen. Anhang anzeigen FAZ Rhein-Main 24-oct-2006.pdf. Letztlich wohl alles nur eine Sache des Geldes; aber auch auf diesem Weg kann man die NKLs zur *freiwilligen* Aufgabe veranlassen. *Ein Schelm ist, wer sich Böses dabei denkt*.
 
AW: Online-Petition: Sichere Zukunft für Freie Radios in Hessen

ich weiss zwar nicht, ob es wirklich jemanden noch interessiert ( da die letzten postings allein von mir sind und ich Monologe eigentlich hasse ), aber das Protokoll der Anhörung zur HPRG-Novelle ist jetzt vom Hessischen Landtag veröffentlicht worden. Darin enthalten u.a. auch die Stellungnahme des hr-Intendanten und eine Ablaufschilderung der Lizenzierung von MainFm als Wirtschaftsradio. Irgendwie erinnert mich letzteres fatal an die bayerischen Amigos ( hier: Medienaufsicht - MainFm ) :confused:
 
AW: Online-Petition: Sichere Zukunft für Freie Radios in Hessen

Ja.... ich mach mir jetzt Feinde! :)
Ich halte "freie Sender" sowieso nicht mehr für Zeitgemäß. Meistens Vereine, die sich nicht entscheiden können wohin es geht( wie in jedem anderen Verein auch). Glück haben diese Stationen, weil sie nicht wirklich ausgewiesen werden, so werden die Mitarbeiter nicht deprimiert. In NDS Darf man kein komerzielles Stadtradio anbieten. Dafür sind die freien Kanäle da. Diese beschränken sich jedoch auf Themen die (meißt) auf eigenem Interesse beruhen. Z.B. Studiengebühren, Mensaessen usw. Themen die die ganze Stadt nicht interessiert, außer der studentischen Minderheit, die das Progamm aber auch nicht hört, weil die Aufmachung keine längere Verweildauer zulässt. Schade das wegen dieser Tatsache ein (mit Sicherheit erfolgreiches) komerzielles Stadtradio in NDS nicht möglich ist.
Das sind meine Erfahrungen in mehreren Städten. Soll nicht heißen das alle so sind. Ich zolle witerhin meinen Respect für alle ehrenamtlichen Mitarbeiter dieser Station, die einfach versuchen was gutes auf die Beine zu stellen.

Der Ian G

PS: Chuck Norris schläft nicht, er wartet!
 
AW: Online-Petition: Sichere Zukunft für Freie Radios in Hessen

tja, da ist in vielen Ecken im Lande dasselbe Prinzip unterwegs.
Der neoliberale "Zeitgeist" erklärt alles für überflüssig, was nicht wirtschaftlichen Interessen nützen kann.
Nischen sozialer oder kultureller Art, Minderheitenpositionen usw werden zunehmend ausgehungert. Grade wenn in "freien" Angeboten Themen auftauchen, die eben keine große Mehrheit ansprechen, wird das schnell als existenzunwürdig betrachtet und langsam aber sicher in die Ecke gedrängt oder so unattraktiv gemacht, daß es sich von selbst erledigt.....

Das hat was Beängstigendes von Gleichschaltung der großen Mehrheit über wirtschaftlichen Druck......

Vielleicht eine Konsequenz daraus, daß der weltweite Wettbewerb die (ACHTUNG, bewußte Polemik !) "Volksgemeinschaft" zusammenrücken läßt und alles eliminiert, was bei "gemeinsamer Stärkeleistung" stören könnte.
Wohlmöglich ein Verhaltensrelikt aus der Höhle.....

Ein Chefredakteur, der täglich dem Quotendruck unterworfen ist, hat unseren Ok mal als "Luxusradio" bezeichnet.... das läßt tief blicken - an sich auch über eigenen Frust.

Soweit zu den Motiven dieser bundesweiten Einbremsung freier Stationen....
 
AW: Online-Petition: Sichere Zukunft für Freie Radios in Hessen

@Ian G:
Schon mal bei der Okerwelle (Braunschweig) reingehört?
Mir scheint, das Programm gehört mittlerweile fest zur Stadt und den stadtbekannten Veranstaltungen. Okay, auch dort werden nuschelnde Frührentner mit ihrer Seemannsmusik auf die Menschheit losgelassen, aber diese Zeiten sind bekannt und werden deshalb gemieden. In Sachen Veranstaltungstipps, echter lokaler Berichterstattung und Tagesprogramm ist die Okerwelle für mich das Vorzeigeprojekt der Niedersächsischen NKLs. Ganz im Gegensatz zu Flora in der Landeshauptstadt. Auch empfehlenswert, wenn auch nur begrenzt: Stadtradio Göttingen und Radio Aktiv (Hameln, nicht verwechseln mit dem Schreihals aus Süddeutschland).
 
AW: Online-Petition: Sichere Zukunft für Freie Radios in Hessen

Och mensch! :)

@Funkgeist
Es hat niemand behauptet das Bürgerfunk "existenzunwürdig" sei. Im Gegenteil- ich halte sie für sehr wichtig und kann nur wiederholen, dass ich tiefen Respekt für die Mitarbeiter solcher Stationen habe. Nur weil ich bestimmte Sachen auch mal krittisch beäuge, heißt es nicht das ich gegen diese Programme bin oder ein " neoliberale Zeitgeist" in deinem Sinne bin.
Ich sage nur das es schade ist das es auf Grund dieser Sender in NDS kein komerziellen Stadtradios geben darf. Das beides nebeneinander exestieren kann beweisen die Lokalradios in NRW. Du solltest mich aufgrund der kritik nicht mißverstehen. Danke.

@jubs

Ja, ich bin auch kein Freund von Seemannsmusik*g*
Aber mal ehrlich. Ich kenne okerwelle sehr gut. Klasse z.B. auch die Eintracht Sendung.
Zitat: In Sachen Veranstaltungstipps, echter lokaler Berichterstattung und Tagesprogramm ist die Okerwelle für mich das Vorzeigeprojekt der Niedersächsischen NKLs

Genau, sehe ich auch so. Aber warum nicht noch ein Zweites Programm anbieten. Möge der Hörer entscheiden. Das ist nur fair! man kann sich ja aussuchen was man hören will oder?
Geht aber nicht in NDS, weil man es nicht darf. Das finde ich halt ungerecht.
Was " nuschelnde Frührentner" angeht, finde ich eine tolle Leistung. Menschen die ihren Traum, Radio zu machen, unentgeldlich leben( und das mit viel Einsatz). Manchmal sollten wir Profis uns überlegen warum wir diesen Beruf haben- und wenn ich etwas ausgebrannt bin- nehme ich mir an diesen Leuten, mit ihrer Begeisterung ein Beispiel.
Ich stelle hier lediglich die Frage Warum das eine darf( Bürgerfunk) und das andere nicht( komerzielles Stadtradio).
 
AW: Online-Petition: Sichere Zukunft für Freie Radios in Hessen

@ Ian G: Schon mal in Betracht gezogen, dass sich auch in NDS die Zeitungsverleger mit ihrer ganzen Lobby-Macht vehemend gegen kommerzielle Lokalradios wehren, weil sie um ihr Anzeigengeschäft fürchten? In Hessen wird mit diesem Argument ja sogar eine Regionalisierung der Werbung bei den kommerzielle Anbietern blockiert.

Ich sage nur das es schade ist das es auf Grund dieser Sender in NDS kein komerziellen Stadtradios geben darf. Das beides nebeneinander exestieren kann beweisen die Lokalradios in NRW.
Dies muss sich keineswegs gegeneinander ausschliessen und das unsinnige Modell der Ausstrahlung des Bürgerradios im Rahmen des Radio NRW-Verbunds möge bitte auch als inzwischen gescheitertes Modell ( siehe neueste Planungen der Sendezeiten ) in NRW bleiben. :mad:
 
AW: Online-Petition: Sichere Zukunft für Freie Radios in Hessen

@ magisches Auge

Zitat':Schon mal in Betracht gezogen, dass sich auch in NDS die Zeitungsverleger mit ihrer ganzen Lobby-Macht vehemend gegen kommerzielle Lokalradios wehren, weil sie um ihr Anzeigengeschäft fürchten? In Hessen wird mit diesem Argument ja sogar eine Regionalisierung der Werbung bei den kommerzielle Anbietern blockiert.


Ja, natürlich. aber delhalb ist es nicht weniger schade wie ich finde. Der hörer hätte die Wahl.
Aber Danke für den Denkanstoß.

Gruß Ian G
 
AW: Online-Petition: Sichere Zukunft für Freie Radios in Hessen

Nachdem diese Woche die abschliessende Beratung zur HPRG-Novelle im Hauptausschusss des Hessischen Landtags stattgefunden hat HIER die "Verkündungserklärung" der CDU und die kritische Stellungnahme von Bündnis90 / Die Grünen.

Da im Hessischen Landtag eine CDU-Mehrheit besteht, kann von einer Verabschiedung des novellierten HPRG in der nächsten Sitzungswoche Ende Mai ausgegangen werden. Wieviel Geld die 7 NKLs und 4 OK-Fernsehen dann wirklich NOCH bekommen, entscheidet wohl erst nach der Sommerpause die LPR-Hessen bzw. deren Versammlung :mad:
 
Sichere Zukunft für Nichtkommerzielle Lokalradios in Hessen ?

... und hier offensichtlich die Stellungnahme eines Nicht-Kommerziellen Lokalradios aus Hessen zur HPRG-Novelle klick
 
AW: Online-Petition: Sichere Zukunft für Freie Radios in Hessen

Dies muss sich keineswegs gegeneinander ausschliessen und das unsinnige Modell der Ausstrahlung des Bürgerradios im Rahmen des Radio NRW-Verbunds möge bitte auch als inzwischen gescheitertes Modell ( siehe neueste Planungen der Sendezeiten ) in NRW bleiben. :mad:

naja, die Konsequenz aus diesem "Scheitern" ist jetzt jedenfalls in NRW unter CDU/FDP (welch Wunder.....:rolleyes: ) , daß der Nicht-Kommerzielle Mitspieler schön kastriert und zur Bildungseinrichtung mißbraucht wird. Das ist so clever eingefädelt, daß unter den neuen Bedingungen nicht mehr viel Programm gemacht wird, ganz im Sinne des komerziellen Teils.
So war es politischer Wille von Anfang an ("wir wollen die wirtschaftliche Position des privaten Rundfunks (als einziger zugelassener Anbieter...:eek: ) gegenüber dem WDR stärken.")
...wer hätte auch geglaubt, daß es unter solcher Politik irgendeine Symphatie für freie, nichtkommerzielle Medien geben würde..... eine Nische weniger im Lande.....
 
AW: Online-Petition: Sichere Zukunft für Freie Radios in Hessen

Die Petitionen scheinen nicht ganz in Leere gelaufen zu sein, denn die grundsätzliche Zukunft der hessischen Freien Radios / NKLs ist wohl gesichert. Zumindest lizenzierte die LPR in Hessen heute 6 von 7 Nicht-Kommerziellen Lokalradios ( klick ) für die nächsten Jahre.
 
Ich muss den Faden leider nochmals "aus der Versenkung" holen.

Nachdem im Dezember 6 von 7 NKLs neu lizenziert wurden ( wenn auch wie Darmstadt erst einmal für 1 Jahr ), wurde zwar vor rund 4 Wochen auch für das 7te NKL in Wiesbaden von der LPR Hessen die Lizenz erteilt, allerdings wohl erneut unter "Zwangsauflagen". Diese scheinen aber offensichtlich nicht so ohne weiteres akzeptabel bzw. durchschaubar zu sein. Zumindest lässt die entsprechende Mitteilung auf der Ankündigungsseite der Lizenznehmer einen solchen Schluss zu.

Angesichts der momentanen Ereignisse in Hannover, die vom Ansatz her zwar wohl anders gelagert sind, aber vom gleichen Grundgedanken geprägt zu sein scheinen, frage ich mich schon, wie "unfrei" die Landesmedienanstalten die sogen. Freies Radios in der Zukunft eigentlich gewähren lassen wollen ?? :mad: Wird hier so langsam das "wahre Bürgerradio" auf dem Altar der verlangten Hörerquoten, der Werbewirtschaft oder dem jeweiligen politisch geprägten "Wir_sagen,_wie_es-zu_sein_hat" der entsprechenden LMA dem Kommerz geopfert und dann wie in NRW abgeschoben und anschliessend langsam zu Grabe getragen?
 
AW: Online-Petition: Sichere Zukunft für Freie Radios in Hessen

Und wo ist nun das Problem?

Falls das Problem Radio Quer heißt: Wenn ich mir deren Präsentation so anschaue, dann sehe ich nicht, inwiefern das als Beispiel für Kommerzialisierungsbestrebungen taugt.
 
Und wo ist nun das Problem?
Falls das Problem Radio Quer heißt: Wenn ich mir deren Präsentation so anschaue, dann sehe ich nicht, inwiefern das als Beispiel für Kommerzialisierungsbestrebungen taugt.
Das Problem scheint schon so zu heissen, nur ging es nicht um eine mögliche Kommerzialiserung dieses NKLs, sondern darum, dass sowohl in NDS, als auch in Hessen die LMA vorschreibt, wer mit wem zusammenzugehen hat und wie das NKL gefälligst strukturiert werden muss.

Es spricht schliesslich auch nicht gerade für die LPR-Hessen, wenn nach einer 2004 erfolgten Ausschreibung selbst nach 4 Jahren noch keine klare Entscheidung getroffen, sondern die Lizenz verlängert wird, statt die im HPRG vorgesehene Auswahlentscheidung unter den Bewerbern für wen auch immer zu treffen.
 
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