[OT:] ARD und ZDF wie RAI irgendwann werbefrei?

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Kann schon sein, dass die Realität sich nicht mit der Theorie deckt und sie deshalb falsch ist. Aber es ging doch darum, dass Makeitso sagte, es fehlte eine schlüssige Theorie.
Die Dr. Doom geliefert hat, Makeitso dies aber Behauptung nennt.... herrje, ist das schwierig hier.

Und wenn Hörer sich zu werbefreien Hör-Flächen hingezogen fühlen, dann müsste Sputnik im harten Mitteldeutschen Markt strahlender Klassenprimus sein.
 
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Sorry Makeitso, sei mir nicht bös, aber wie sehr Du Dich mit diesem Thema beschäftigt hast, zeigt mir, dass Du N-JOY als kommerzielles, werbetragendes Programm bezeichnest... aber das hat ja schon ein Vorschreiber richtig gestellt... Es ist ja auch völlig okay wenn man seine Meinung hat. Aber mit so ein kleinwenig nachdenken...

Ich belege ich es gern nochmal mit Beispielen:

Siehst Du, das finde ich eben nicht. Doom hat behauptet, die Privaten würden darunter leiden, wenn die Öffis keine Werbung mehr machten und dies mit der Aussage "untermauert", daß die
Die Werbewirtschaft könnte damit tatsächlich ein Problem haben. Allerdings wäre sie wohl mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn sie daraufhin auch noch den für die Privaten eingeplanten Werbeetat kürzen würde, weil sie dann noch weniger Hörer erreichte..

"... wird das MEDIUM RADIO nicht interessanter für die Werbewirtschaft..." Das war meine Aussage! Ich hab doch mit keiner Silbe von den Privaten allein gesprochen. Es geht hier um die GATTUNG Radio! Nicht um den Kampf Öffis gegen Privat.

Weiterhin behauptet er, die Privaten lebten (was immer "ungemein" in diesem Zusammenhang bedeuten soll). Meines Wissens hat noch kein Unternehmen Werbung bei einem Sender geschaltet, weil die Gesamtheit aller Sender X Millionen Hörer erreicht, sondern ausschließlich darum, weil der Sender selbst eine gewisse Hörerzahl nachweist.

Hast Du mal bei dem Autoglaser aus NRW gefragt, die 15 Millionen in Radiowerbung stecken (davon übrigens den Löwenanteil in Öffentlich-Rechtlich) ob die ein Einzelsender, bzw. die Reichweite eines Einzelsenders interessiert?? Kennst Du Gebilde wie die AS&S Kombi No. 2 und die RMS Super Kombi? Die Kunden belegen gern beide Kombis zusammen (damit erreichst Du so ziemlich jeden Radiosender Deutschlands) um die Reichweite zu maximieren. So, nun nimm die Werbung der Öffis raus. Dann bricht die AS&S Kombi No. 2 in sich zusammen. Glaubst Du wirklich, dass dann noch 15 Millionen in Radio fließen? NEIN! Schon gar nicht, wenn der Kunde (der König ist), egal wer - es gibt genug, Werbung auf Öffentlich-Rechtlich mag!

Den Beweis, ja wenigstens eine schlüssige Kausalkette, daß der Wegfall der Werbemöglichkeit bei Öffi-Sendern einen Wegfall von Werbeeinnahmen bei Privaten zur Folge hätte, ist Doom bislang ebenso schuldig geblieben wie Du - und das nicht nur in diesem Faden, sondern auch in allen anderen, in denen wir das Thema bereits diskutiert haben.

Beweis = Anteil Hörer Öffis ca. 40% - Anteil Hörer Privat ca. 60% = Reichweite 100%

Reichweite 100% - 40% Reichweite Öffentlich-Rechtlich = Neue Reichweite 60%

Steigerung Werbung im 2006 I-Net: ca. 20%, Steigerung Werbung Radio ca. 2,5%
Warum? Weil I-Net immer mehr Menschen erreicht und Radio immer weniger. Sooo, und nun nimm nochmal die 40% Öffentlich-Rechtlich weg... PROST!

Das wird auch nicht dadurch ausgeglichen, daß man die Privaten als abqualifiziert - eine Position, die lediglich beweist, daß der Verfasser sich der seit eineinhalb Jahrzehnten bestehenden Realität verweigert.

Ich denke man sollte das Radio als kommerzielles Medium betrachten, weil die Mitarbeiter der Privaten eben von WERBUNG finanziert werden. Fällt diese auf breiter Ebene weg, dann hat das weitreichende Konsequenzen (oben beschrieben). Wer verweigert hier die Realität?
 
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Die Kunden belegen gern beide Kombis zusammen (damit erreichst Du so ziemlich jeden Radiosender Deutschlands) um die Reichweite zu maximieren. So, nun nimm die Werbung der Öffis raus. Dann bricht die AS&S Kombi No. 2 in sich zusammen.

Spätestens hier sollte die EU-Kommission hellhörig werden. Es könnte sich um massive Beihilfen finanziert aus öffentlichen Geldern handeln. So massiv, dass ein ganzer Werbemarkt ohne diese Beihilfen zusammenbräche.

Ich denke man sollte das Radio als kommerzielles Medium betrachten,
Für die üblichen Popwellen mit Werbung ist das völlig richtig. Dann will ich (zumindest für solche Programme) aber auch keine Rundfunkgebühren zahlen müssen. Denn Zwangsgebühr und kommerziell, das beißt sich.
 
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Spätestens hier sollte die EU-Kommission hellhörig werden. Es könnte sich um massive Beihilfen finanziert aus öffentlichen Geldern handeln. So massiv, dass ein ganzer Werbemarkt ohne diese Beihilfen zusammenbräche.

EU-Kommission? Beihilfe aus öffentlichen Geldern? Bei einer Radiokombi? Jetzt wirds aber wirklich abenteuerlich!

Für die üblichen Popwellen mit Werbung ist das völlig richtig. Dann will ich (zumindest für solche Programme) aber auch keine Rundfunkgebühren zahlen müssen. Denn Zwangsgebühr und kommerziell, das beißt sich.

Werbetragendes Radioprogramm = Kommerzielles Radioprogramm. Das heißt nicht, dass man sein Programm (bis auf die Werbeblöcke danach richten muss), aber es ist kommerziell. In diesem Falle ist es aber tatsächlich so, dass Zwangsgebühren und kommerziell sich nicht beißen, sondern Tatsache ist.
 
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Nein, im Gegenteil.

Erst Doom hat mir vorgerechnet, dass ein millionenschwerer Markt genau dann zusammenbricht, wenn sich zu 95% öffentlich finanzierte Unternehmen daraus zurückziehen. Das schreit m.E. geradezu nach unerlaubten Beihilfen und Wettbewerbswächtern.
 
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Jetzt willst du aber gerade mal ganz kräftig den Schwanz mit dem Hunde wedeln lassen.

Der Werbemarkt finanziert das öffentlich-rechtliche Unternehmen mit und nicht andersrum. Was da die EU-Kommission soll, könntest du einem intellektuell minderbemittelten Menschen wie mir ja mal plausibel machen.
 
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Ich zitiere einfach nochmal Doom:
So, nun nimm die Werbung der Öffis raus. Dann bricht die AS&S Kombi No. 2 in sich zusammen.

Wenn du es jetzt nicht raffst, dann kann ich nix mehr machen.

Es handelt sich hier - wie schon in meiner Eingangsthese erwähnt - um ein Oligopol, das zudem zur Hälfte in öffentlicher Hand ist. Nähme man diese Hälfte weg, bekäme es - so zumindest Doom - ein massives Problem. Lässt man es, wie es ist, auch gut. Dann bleibt es bei der in großen Flächen drögen deutschen Radiolandschaft, zumindest, bis es ein geeigneteres Medium gibt. Die Zeichen dafür stehen ja nicht schlecht.
 
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Du kürst deine These mit einem Absolutheitsanspruch zur ultimativen Wahrheit, die keinen Raum für andere Meinungen lässt. Ich respektiere ja sehr, dass für dich Werbung, insbesondere im ÖR, die Wurzel allen Übels zu sein scheint. Vielleicht solltest du auch respektieren, dass viele Menschen das anders sehen und auch ihre Argumente diesbezüglich zu tolerieren sind.

Dass der Wegfall der Werbung einen wesentlichen Beitrag zur Veränderung des öffentlich-rechtlichen Radios leisten würde, ist eine reine Vermutung, These, Behauptung von dir (und anderen). Wie du festgestellt haben solltest, gibt es Leute, die das ganz leidenschaftslos anders sehen. Also ein Thema, das im klassischen Sinne polarisiert.

Da könnte man dann diskutieren und argumentieren, was ich sogar gerne tue, ohne ständig den Beweis für jede Behaupttung zu fordern (und erspare mir jetzt bitte das klägliche Verweisen auf die BBC). Aber jedes Mal sofort den Vorwurf Lamentiererei und Besitzstandswahrungsdenken aufzurufen, dazu dann noch, in diesem Falle, geschriebenes Wort zu verdrehen, finde ich recht billig. Erst recht, wenn die betreffenden Leute gar nicht von Besitzstandswahrung reden. Diese Intoleranz nervt und allmählich vergeht mir hier gänzlich der Spass.

Und das von dir zur Erklärung eingebrachte Zitat ändert gerade nichts daran, dass du das Pferd von hinten aufzäumst. War jetzt eher eine Bestätigung dafür, dass ich nicht weiß, was die EU-Kommission da soll.
 
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Die Sache ist doch einfach.
Natürlich erreicht Werbung bei den Öffis Menschen, die sonst nicht erreicht würden, weil sie auf Private verzichten.
Das generelle Aus der Radiowerbung hingegen würde ein Werbeverzicht der Öffis sicherlich nicht bedeuten.
 
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Nein, aber es würde das Medium Radio erheblich schädigen. Weshalb diese These, dem Privatradio würde es dann besser gehen, eine Binsenweisheit ist. Was Dr. Doom ja schon sehr anschaulich und nachvollziehbar erläutert hat. Wer jedenfalls glaubt, ein Werbetat Radio würde zu 100 Prozent an die Privatsender fliessen, weil die ÖRs rausbrechen, lebt in meinen Augen realitätsfern.

Dazu kann man natürlich unterschiedliche Meinungen haben (man kann sich auch weigern, sich überhaupt mit dieser Möglichkeit auseinanderzusetzen). Ich persönlich denke allerdings, dass es im Interesse von uns Radioschaffenden ist, dass unser Medium auch als Werbemedium interessant bleibt.

Vor allem aber glaube ich überhaupt nicht, dass ein Werbeverzicht bei den Öffis in irgendeiner Weise einen positiven Einfluss auf Programminhalte hätte. Ich sehe die Schraube eher ganz woanders hingehen:

Werbeverbot im ÖR

Radio verliert Werbeanteile insgesamt

als Folge leidet der Werbeumsatz der Privatsender, ÖR müssen sich neu aufstellen, können das allerdings auch aufgrund von Gebühren-Einnahmen

weitere Sparmaßnahmen, weitere Verflachung der Programme im Privatfunk
 
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Ach Tom bitte, das schreibe ich jetzt nicht wieder alles auf. Lies bitte die Postings in diesem Thread z.B. von Doom zu diesem Thema, oder meine´in diesem anderenunseligen Thread. Man fühlt sich ja bald wie das Feuerwehrauto im Kinderkarussell, nur dass man mit den gleichen Erklärungen im Kreis fahren soll.
 
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Wer jedenfalls glaubt, ein Werbetat Radio würde zu 100 Prozent an die Privatsender fliessen, weil die ÖRs rausbrechen, lebt in meinen Augen realitätsfern.
Ich glaube nicht, dass jemand anders Lautendes behaupten würde. Auch den Einwand, dass ein generelles Werbeverbot für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk erhebliche Nachteile auch für die Privaten mit sich brächte, weil einige Firmen möglicherweise komplett auf Radiowerbung verzichten würden, ist gerechtfertigt. Man muss aber bedenken, dass das eine vage Behauptung ist, die zu untermauern unmöglich sein dürfte, solange ARD und ZDF eben nicht, wie RAI, werbefrei sind. So wäre es auch denkbar, dass Firmen, die bislang nur bei den Öffis Werbung geschaltet haben - da fielen mir schon so ein paar ein -, nun ihr Glück beim privaten Rundfunk versuchen, womit die Verluste durch abgesprungene Werbepartner eventuell zu kompensieren wären.
Ist auch nur eine These und ich finde, dieses Thema eignet sich nur kaum zu Spekulationen, was sein könnte, wenn es denn so wäre, weil - a - ungwiss ist, in welche Richtungen sich die Programme entwickelten, - b - ,was die Hörer davon hielten, und - c -, wie die Werbewirtschaft darauf reagieren würde.

als Folge leidet der Werbeumsatz der Privatsender, ÖR müssen sich neu aufstellen, können das allerdings auch aufgrund von Gebühren-Einnahmen

weitere Sparmaßnahmen, weitere Verflachung der Programme im Privatfunk
An dieser Stelle bitte ich zu beachten, dass ein Kultur- oder Infoprogramm in der Regel immer noch weit teurer in seiner Herstellung ist als ein Popprogramm, das denen der Privaten im Intellekt überlegen ist, wobei die auch nicht unbedingt so billig sind, wie ihr Programm klingt. Man überlege sich nur, was man mit all dem Geld tun könnte, das für geheimnisvolle Geräusche, fehlende Wörter oder Zehner-Seriennummern rausgehauen wird, würde man es in mehr Programmqualität investieren. Ich schweife ab. ;)
 
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Tom, stell dir vor, du bist Werbeheini und hast nen Riesenetat für TV, Print und Radio. Natürlich willst du mit der Kohle möglichst viele Menschen erreichen und für dein geiles Produkt begeistern. Da du in einem dieser Bereiche aber schon mal per se nur einen Teil-Ausschnitt der entsprechenden Mediennutzer erreichen kannst und der andere (ins dunkle geunkt: vielleicht sogar den interessanteren Teil, je nach Produkt) per se schon mal nicht über die Ohren durch Werbung erreichbar, wieviel Prozent deines Anteils steckst du in Entwicklung und Verbreitung einer geilen Audiowerbung? Genauso viel wie vorher, als man tendentiell alle erreichen konnte? Oder steckst du die Kohle nicht lieber in ne hübsche Plakataktion, oder vielleicht doch in nen Günther Jauch für den TV-Spot?
 
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@Klotzkopf,

ich stimme dir in weiten Teilen zu. Ich sage ja auch nichts anderes als dass das eine Theorie ist, die ich eben auch mit einigen anderen Menschen teile. Der Punkt, über den wir uns hier streiten ist ja eher, dass einige Leute nicht einmal bereit sind, ohne BEWEIS überhaupt über diesen Denkansatz überhaupt zu diskutieren. Was ja aufgrund deiner richtigen Einschätzung, dass sich hier sowieso alles im Bereich der Spekulation bewegt ist, umso absurder ist.

In letzterem Punkt muss ich dir allerdings widersprechen: Die hauen dafür kein Geld raus. Die Privaten verdienen über die kostenpflichtigen Hotlines ein Vielfaches dessen, was an Gewinnen rausgehauen wird. Kann man sich also ausrechnen, was in bezug auf solche Gewinnspiele passieren würde, wenn auch noch die Werbeeinnahmen sänken. Obwohl, mehr als bisher geht eigentlich gar nicht, oder?
 
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Tom, stell dir vor, du bist Werbeheini und hast nen Riesenetat für TV, Print und Radio. Natürlich willst du mit der Kohle möglichst viele Menschen erreichen und für dein geiles Produkt begeistern. Da du in einem dieser Bereiche aber schon mal per se nur einen Teil-Ausschnitt der entsprechenden Mediennutzer erreichen kannst und der andere (ins dunkle geunkt: vielleicht sogar den interessanteren Teil, je nach Produkt) per se schon mal nicht über die Ohren durch Werbung erreichbar, wieviel Prozent deines Anteils steckst du in Entwicklung und Verbreitung einer geilen Audiowerbung? Genauso viel wie vorher, als man tendentiell alle erreichen konnte? Oder steckst du die Kohle nicht lieber in ne hübsche Plakataktion, oder vielleicht doch in nen Günther Jauch für den TV-Spot?

Verstehe ich Dich richtig?

Es könnte nach einem Werbeverbot für Öffi- Radios die Gefahr bestehen, gewisse Produkte, die vormals sowohl bei Öffis als auch bei Privaten beworben wurden, werden am Ende gar nicht mehr beworben, womit auch die Privaten ihre Spots verlieren würden?

Weil die Konsumenten dieser gewissen Produkte sowieso eher bei den Öffis vermutet wurden, und die Privaten sozusagen einst mitgeschliffen wurden? Weil evt. eine Kampagne allein bei den Privaten "sinnlos" geworden ist, da ca. die Hälfte der Bevölkerung nicht mehr erreicht wird, und man alternativ bspw. lieber bundesweit in allen Tageszeitungen wirbt?
 
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Genau das meint er.

Guck dir allein mal die Werbung im Vorabend-Programm von ARD- und ZDF-TV an. Du findest da einen großen Anteil von Produkten, die im Privatfernsehen überhaupt nicht beworben werden. Guck dir allein die ganzen Medikamenten-Spots an, die an die öffentlich-rechtliche, ältere Zielgruppe gehen.

Und die Frequenz der Spots für andere Produkte, die sowohl in ÖR und Privatradio laufen, im Privatfunk zu erhöhen, würde keinen Sinn machen. Wäre ich in der Marketing-Abteilung irgendeines Unternehmes würde ich bei Wegfall der öffentlich-rechtlichen Werbeplattform die entsprechenden Etats vor allem ins Internet verlagern. Tageszeitungen machen eher wenig Sinn, weil die Auflagen sinken. Insbesondere bei jüngeren Menschen, die immer weniger Printprodukte lesen. In dem Punkt haben die Verlage mindestens genauso große Probleme wie die Radiosender.
 
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Verstehe ich Dich richtig?

Es könnte nach einem Werbeverbot für Öffi- Radios die Gefahr bestehen, gewisse Produkte, die vormals sowohl bei Öffis als auch bei Privaten beworben wurden, werden am Ende gar nicht mehr beworben, womit auch die Privaten ihre Spots verlieren würden?
Sicher nicht komplett verlieren, aber ich meine, dass das Engagement der Werbewirtschaft eingeschränkt wäre und eben nicht das übrig gebliebene Geld, welches nicht mehr beim ÖR ausgegeben werden kann, in die Privaten fliesst. Warum sollte der Werber eine teure Funk-Kampagne entwerfen, wenn seine im Radio ausgeworfenen teuren Köder schon mal per se nur bei der Hälfte überhaupt ankommen. Dann doch lieber woanders ködern, wo die "Streuung" vielversprechender ist.

Weil die Konsumenten dieser gewissen Produkte sowieso eher bei den Öffis vermutet wurden, und die Privaten sozusagen einst mitgeschliffen wurden?
Das habe ich nur leise vermutet und würde es nicht als gesichert ansehen. Bei einigen Produkten (wie Keek meinte) mag es sicher zutreffen. Aber ich denke schon, dass Werber wissen, dass sich die Zielgruppe von SWR1 und RPR möglicherweise nicht nur durch reine Zahlen tendentiell unterscheidet. Aber es ist auch Quatsch zu sagen: "die Doofe hören Privatfunk" :D

Weil evt. eine Kampagne allein bei den Privaten "sinnlos" geworden ist, da ca. die Hälfte der Bevölkerung nicht mehr erreicht wird, und man alternativ bspw. lieber bundesweit in allen Tageszeitungen wirbt?
Joh, soweit zumindest die Theorie - mich würde die Gegenseite interessieren. Also, weshalb bei einem Werbeverzicht der ÖR-Sender mehr Geld in die PRivaten fliessen würde.
 
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Kann ich soweit alles nachvollziehen.

Joh, soweit zumindest die Theorie - mich würde die Gegenseite interessieren. Also, weshalb bei einem Werbeverzicht der ÖR-Sender mehr Geld in die PRivaten fliessen würde.

Ich denke, dies könnte nur durch neue Angebote (Formate) gewährleistet werden. Also durch einen richtigen Rocksender evt., da hier die Streuverluste für Autowerbung und dergleichen nicht so hoch wie bei den Mainstreamern sind.
Aber diese Spartenbildung funktioniert in Deutschland ja noch nicht einmal in Märkten mit viel privater Konkurrenz, und es klingt oft statt Rock allenfalls nach Rock AC.
 
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Kann ich soweit alles nachvollziehen.

kann mir bitte jemand aufhelfen, ich bin gerade vom Stuhl gerutscht.

Ich denke, dies könnte nur durch neue Angebote (Formate) gewährleistet werden. Also durch einen richtigen Rocksender evt., da hier die Streuverluste für Autowerbung und dergleichen nicht so hoch wie bei den Mainstreamern sind.
Du meinst für Sparten-Produkte? Als von mir aus, äääh Lederjacken. Ja, mag sein, aber die großen Beträge kommen ja von den großen Marken und die wollen den mainigsten Mainstream, den es gibt. Und gut gemachte Spartensender (ich wäre als MAcher jederzeit dafür) grenzen auch nur wieder die Zielgruppe ein (was für spezielle Produkte von Vorteil sein mag, für ... ähem Nivea-Creme oder Fairy Ultra wahrscheinlich weniger).
Wo es übrigens von Vrteil sein könnte, wäre der lokale Radiomarkt, wobei für die Pommesbude Antje natürlich von vornherein der landesweite Sender nicht von Interesse ist.

Aber diese Spartenbildung funktioniert in Deutschland ja noch nicht einmal in Märkten mit viel privater Konkurrenz
wahrscheinlich doch eben gerade deswegen. Wie will ein gutes Thai-Restaurant überleben, wenn um ihn herum zig Plastik-Chinesen die Kundschaft abziehen?
und es klingt oft statt Rock allenfalls nach Rock AC.
:D schön, und hier klingt es oft statt nach Argument allenfalls nach Argument AC, gell grenzi :wow:
 
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Ein Markt, der zusammenbricht, wenn sich ein Kunde herauszieht, war gar kein Markt.

Dooms These bringt unbeabsichtigt das strukturelle Problem der deutschen Radiolandschaft hervor, nämlich ihre Aufteilung unter im wesentlichen zwei Schwergewichten, der ARD und den großen Privatketten. Vor allem aus diesem Grund können sich kleine Anbieter nicht etablieren und es dominiert die AC-Abdudelei auf den meisten Frequenzen.

Das meiste, was hier als Argument kommt, ist verkappte und vielleicht teilweise unbewusste Besitzstandswahrerei. Ich war über Neujahr in einem Land, da gibt es nur privaten Rundfunk und privates TV. Dort sind die Werbeblöcke voll von Medikamtenspots und anderen Commercials für alte Leute. Wie es nur kommt? Und warum das Anführen des britischen Modells gerade in diesem Topic, das dessen Übertragung auf Italien zum Thema hat, lächerlich ist, bleibt auch unbeantwortet.

PS: Dass es mit der Wirtschaftskompetenz bei der ARD nicht (mehr) so weit her ist, wusste ich auch ohne die zum teil sehr albernen Ergüsse, die ich hier von Keek und Steinberg auf mich gemünzt lesen darf.
 
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