[OT:] CD or not CD?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Radiokult

Benutzer
"Techniker haben es vorhergesagt, jetzt wird die Befürchtung bestätigt: das Deutsche Musikarchiv hat erste Zersetzungserscheinungen in seinem Musikarchiv festgestellt. Der Leiter des Archivs befürchtet den Verlust von über 350 000 CDs, die seit 1983 eingelagert werden... Nur rund 50 bis 80 Jahre Lebensdauer räumt Archivleiter Ingo Kolosa bei optimalen Lagerbedingungen nach den jetzigen Erfahrungen der silbernen Scheibe ein. Bei rund 200 älteren CDs wurden bereits Zersetzungserscheinungen durch die Verwendung von aggressiven Lacken für die Labelaufdrucke festgestellt. Wesentlich schlechter sieht es sogar für die privaten Sammlungen von Fotos oder Musik auf selbstgebrannten CDs aus. Diese könnten schon nach wenigen Jahren unlesbar werden. "

vollständiger Artikel

Back to the roots oder alles nur noch auf HD sichern? Bei letzterem hat man allerdings das Problem, dass auch Festplatten irgendwann mal den Geist
aufgeben.
 
AW: [OT] CD or not CD?

Es lebe die gute, alte Vinylplatte ! :)

Wenn man das so liest, scheint selbst die totgesagte CompactCassette länger zu halten, als jeder CD-Rohling.

Ich habe alte BASF-Tapes von 1974 und die klingen immer noch ganz passabel, wenn auch etwas dumpf.


Angeblich sollen sogenannte CD-RW-Rohlinge viel robuster sein als herkömmliche CD-R. Ist da was dran ?
 
AW: [OT] CD or not CD?

Meine ersten beiden Selbstgebrannten aus den 90er-Jahren haben sich inzwischen auch verabschiedet: die Goldschicht blättert ab...und tschüss. Bei gekauften CDs hatte ich diesen Effekt bislang nur bei einer Silberscheibe - ein britischer Billig-Alternative-Sampler, der sich von außen langsam auflöste (und nach und nach waren die letzten Tracks nicht mehr abspielbar).

Ansonsten bemerke ich vor allem bei Billig-Rohlingen, die ich in den letzten drei Jahren gekauft hatte, wie sich die Label-Seite (oben) goldbraun verfärbt. Allerdings interessanterweise nur bei denjenigen, die ich am Tageslicht in Hüllen gelagert habe. Vor allem bei "Platinum"- und "IBase/Plus"-CDs tritt dieser Effekt auf. Einige meiner CD-Player streiken inzwischen beim Abspielen dieser CDs. Die meisten Selbsgebrannten lagern bei mir in Papierhüllen, schön dunkel in einer Schublade. Sind CDs seit ca. 2001, und bislang laufen alle einwandfrei.
 
AW: [OT] CD or not CD?

Was den Klang angeht, da lagen die alten Schallplatten sowieso schon vorne. Jetzt gewinnen sie auch noch bei Haltbarkeit und Materialqualität.

Die Musik-und Hersteller-Industrie will das bei Einführung der CD nicht gewusst haben. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...
 
AW: [OT] CD or not CD?

Alles im Binärcode in Granit meißeln und in einem stillgelegten Salzstock einlagern. :D

Ich habe noch keine defekte Kauf-CD, sammele aber auch erst seit 1992.

Bei selbstgebrannten haben die ältesten die niedrigste Fehlerrate: dunkelblaue echte TDK (Cyanin), gebrannt 1998 auf nem Teac CD-R50s. So eine Qualität bekomme ich mit keiner aktuellen Rohlings-Brenner-Kombination mehr hin.

Im Gegensatz dazu habe ich letzte Woche 3 Billig-Rohlinge begraben, die erst 2004 gebrannt wurden: Customer Pressing Oosterhout, ebenfalls Cyanin. Lösen sich von innen (!) her auf.

Derzeit behelfe ich mir damit, daß ich von wichtigen CDs immer zwei brenne, eine auf Phthalocyanin (Ritek) und eine auf Cyanin (Taiyo Yuden). Eine von beiden wird eher sterben, dann kann ich die andere wieder duplizieren.

Ich halte DAT für das deutlich langlebigere Medium, von Unfällen wie Bandsalat durch defekte Laufwerke abgesehen. Vinyl sowieso.

Aber mal ganz unsachlich: wenn heutige Produktionen in 50 oder 100 Jahren nicht mehr lesbar sein werden, dann ist das doch für die nachfolgenden Generationen eher ein Segen. Und wenn sie gehalten hätten, hätte man keine Abspielgeräte mehr. So.
 
AW: [OT] CD or not CD?

kann das problem nur bestätigen.
meine ersten selbstgebrannten cds lagern dunkel, im jewelcase und in schutzhülle, man sollte meinen, dass das wohl optimal wäre. weit gefehlt.
sowohl privat als auch im sender habe ich massenweise rohlinge von "mitsui" verwendet, die uns mitte/ende der 90er reihenweise von allen seiten wärmstens empfohlen wurden. dabei macht es übrigens absolut keinen unterschied um welchen typ es sich handelt, welche farbe die datenseitenbeschichtung hat oder ob der rohling bedruckt oder unbranded ist. hin ist hin und futsch ist futsch.
hörbar äussert sich der zerfall so, dass man eine art rauschen oder digitales flattern auf den tracks erkennen kann. das fängt zunächst harmlos an, wird aber dann immer schlimmer (beim lesen nach aussen und abnehmender drehzahl der disc).
hilfe schafft nur das frühzeitige erkennen. ob man dann eine neue disc back-upt oder eine rein datenseitige spiegelung vornimmt ist unwichtig. hat die disc mit diesem zerfallsprozess begonnen lässt er sich jedenfalls nicht mehr aufhalten. werde demnächst auch wie ein irrer im akkord auslesen müssen.

was die sache mit den "senkeln" betrifft habe ich auch ähnliche erfahrungen gemacht. basf gleich welcher charge (consumer oder industry) durch die bank weg kaum ausfälle oder schäden, ampex, maxell, tdk ebenfalls okay, 3m kaum ausfälle und bei shamrock (legendäres billigtonband) muss ich froh sein, wenn ich es noch von der spule runter bekomme. als selbstverschweissendes klebeband könnte man das zeug prima nutzen. dazu kommt, dass es einen enormen bandabrieb produziert der sogar schon schmiert.
die bei mir häufigste ursache für unbrauchbarkeit an cassetten, videos und senkeln (also allen magnetbändern) ist eine art weisser staub, der sich auf der luftzugänglichen ober- und unterkante ansetzt und dann über die oberfläche des bandes wandert. das muster dieser ausbreitung hat ähnlichkeit mit einer eisblume oder einem blitz. unter dem mikroskop hat sich dieses weisse zeug dann auch als kristallisch strukturiert herausgestellt. ich bin für jeden hinweis sehr dankbar der aufschluss gibt was da genau passiert, wie es dazu kommt und wie man dem einhalt gebieten kann. hat da vielleicht jemand hier eine ahnung oder idee ?

bei den guten alten vinylscheiben gibt es die wenigsten ausfälle, allerdings neigt ein presswerk aus osteuropa dazu nicht gerade beste qualität zu liefern. das material wird entweder zu heiss gepresst oder der anteil des recycleten vinyls ist zu hoch. jedenfalls bemerke ich hier öfter, dass scheiben besagter herkunft bereits nach 3 jahren regelrecht zu schimmeln beginnen - das sieht aus wie ein altes wurstbrot, nur nicht so bunt.
 
AW: [OT] CD or not CD?

Geh mir weg mit "Platinum". Die sind schlimmer als ....

@webproducer : Natürlich könnte man eine Schallplatte als Datenspeicher nutzen. Sogar analog abtasten, es gab ja auch mal Video-Schallplatten (80er-Jahre). Aber ich stelle mir grade vor, wie man davon künftig Windows XP oder Hastalavista installieren will ;)

Zurück zum Thema : 200 CDs haben leichte Probleme, und der Rest der 350 000 ist O.K. ? Das nenne ich einen guten Wert. So manche Papierrolle ist schneller unbrauchbar geworden. Erinnert sei auch an die tollen Kopien auf Papier, Anfang der 80er. Diese sind heute so blaß, dass man sie nicht mehr lesen kann.
Und wer glaubt, dass wir heute alles auch noch in 300 Jahren lesen lassen sollten (Furchtbar : Diese Hirnhautverengung "Monrose" würde im Jahr 2240 als 'leichte Klassik' gelten), der ist eh auf dem Holzweg : Dank Kleinweich und seinem Erfinder Wilhelm Tor können wir schon heute oftmals keine Dinge mehr lesen, die grade 10 Jahre alt sind.
 
AW: [OT:] CD or not CD?

Ich brenne CD's nie schneller als 8-fach (wenn möglich 4x), verwahre sie alle im dunklen Schrank in der Jewel-Box (nicht in der billigen, biegsamen Slim-Box) und vermeide tunlichst UV-Strahlung. Bei CD/DVD-RW's besteht bei UV-Licht materialbedingt kaum die Gefahr einer Datenschädigung.

Immerhin bietet die CD den Vorteil, dass die Klangqualität mit der Zeit nicht nachlässt, d.h. Störgeräusche, Verzerrungen oder Klangverdunklungen auftreten; deswegen kommen für mich analoge Datenträger nicht mehr in Frage. Ein weiteres ausschlaggebendes Argument ist die Verwendbarkeit kostensenkender digitaler Komprimierungsverfahren. Festplatten sind für die langfristige Datenspeicherung nur bedingt geeignet, weil zumindest theoretisch die Gefahr von Entmagnetisierung oder mechanischer Gebrechen besteht, die eine Datenwiederherstellung viel schwieriger gestalten als bei optischen Medien oder sogar ganz unmöglich machen.

Bei korrekter Lagerung und dezenter Beschriftung (Labels sind für mich tabu) gibt es bei CDs keinen Grund zu übertriebener Sorge. Gerade die Materialtests der einschlägigen Institute liefern oft verzerrte Ergebnisse, weil sie die Scheiben extremen physikalischen Belastungen, Strahlungsimmissionen und Temperaturunterschieden aussetzen. Entscheidend ist, dass CD's mit sensiblen Daten nicht mit Sonnenlicht in Kontakt kommen und nicht verbogen werden, weil sonst feine Haarrisse entstehen können. Es wurde häufig beobachtet, dass sich schnell gebrannte CD's oft schon nach wenigen Monaten nicht mehr fehlerfrei auslesen lassen, zumindest aber die Fehlerkorrektur des Laufwerks übermäßig beanspruchen.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben