[OT:] Das Sat.1-Chaos

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Tja, und jetzt jammern diejenigen am lautesten, die seinerzeit alles daran gesetzt haben, um zu verhindern, daß der ach-so-böse Axel-Springer-Verlag die Sendergruppe übernimmt.

Da kann man der Politik mal wieder zu einer äußerst weitblickenden, intelligenten und dem Wirtschaftsstandort Deutschland Nutzen bringenden Entscheidung gratulieren! :mad:
 
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Inhaltlich hat der Sender aber auch kaum etwas zu bieten, neue Impulse für die Fernsehwelt gingen in den vergangenen Jahren meist von RTL aus. Sat 1 hat dafür erfolgreiche Formate durch optischen Schrott ersetzt.
Optischen Schrott, oder schlechte Kopien von erfolgreichten RTL-Sendungen.
(Ultimative Chart Show, RTL = Hitgiganten,Sat 1 zum Beispiel) Meist waren die Originale wesentlich erfolgreicher, als die Sat 1 Plagiate.
Was deutsche Abendserien und Filme angeht, so konnte Sat 1 durchaus mit den RTL Produktionen mithalten und einige Inovationen waren auch dort durchaus vorhanden. Seitdem aber auch Pro Sieben mit immer mehr "Eigenproduktionen" (meist Comedyserien oder Fernsehfilme) aufwarten kann, wird "die Luft" für Sat 1 auch immer dünner. Am Ende bleiben für Sat 1 wohl nur noch die (Reality/Doku)-Soaps und die Gerichtsserien übrig.

Jetzt wird eben noch versucht, aus dem Rest einen Haufen Geld zu machen und dann bieten sich verschiedene Varianten an....vom Relaunch bis zur Zerschlagung. Nach dem Motto: Übernahmen und Fusionen müssen sich schließlich auch lohnen.
Im Grunde könnten auch die Sender Sat 1 und Prosieben fusionieren. Dann käme dabei vielleicht ein aktrativeres Programmangebot bei raus als derzeit bei beiden Sendern üblich.

Wie schon gepostet: die eigentliche Schande ist, dass die Landesmedienanstalten in solchen Fällen immer wie das Kaninchen vor der Schlange sitzen (es ist ja auch zu spät, mehr zu machen. Aber vorher machen diese Anstaltsmitarbeiter auch nichts......erstaunlich).
Was sollen sie auch Tun? Im Endefekt sind es politische Entscheidungen, die im Falle Springer getroffen wurden. Man ist den Zeitungsverlegern und Medienkonzernen sicherlich gut gesonnen, aber Springer direkt bzw.indirekt auf einem Großteil der privaten Kanäle, das war entscheidend zuviel mediale Macht für Einen aus Sicht der poilitischen Bühne.

Und da liegt für mich der Hase im Pfeffer: Es ist die reine Gier der Gesellschafter, die SAT1 untergehen lassen wird.
Nicht unbedingt ! Aber der Medienkonzern hat mit Pro Sieben und Kabel 1 eigentlich schon 2 aktrative Fernsehprogramme für die junge wie auch ältere Zielgruppe. Sat 1 hängt da eigentlich "zwischen den Stühlen" und hatte sich bislang durch viele Eigenproduktionen profiliert. Aber im Grunde könnten viele dieser Sendungen und Formate auch auf den anderen beiden Sendern laufen und wären mitunter dort auch besser aufgehoben. Da bietet es sich durchaus an, Sat 1 zur Recycling-Station der seichten Unterhaltung zu machen.
 
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Sat1 hat den Boom der Gerichtssendungen gestartet (eigentlich wars ja "Streit um 3", ich weiß) und hat hier nicht etwa bei RTL kopiert. Erst Barbara Salesch und Alexander Hold, worauf RTL erst einmal mit dem Jugendgericht konterte. Erst dann haben sie Talkshows bei RTL eingestellt und die anderen Gerichtssendungen ausgestrahlt.
 
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In welcher Branche ist es nicht so, daß Stellen gestrichen werden, die Mitarbeiter mit weniger Lohn abgespeist werden und die Vorstände ihr Gehalt erhöhen?! Im TV oder Radio merken wir es nur am ehesten.

ProSiebenSat.1 hat genauso wie die RTL-Gruppe seine Vor- und Nachteile. Allerdings mußten die sich - vermutlich - durch die Kirch-Geschichte gesundmagern. Auf richtige News haben die nie besonders Wert gelegt. Das steht fest. RTL hat zu Beginn noch ziemlich viel rumexperimentiert und drauf los gesendet. Sat.1 hingegen hat es - meines Erachtens - zu vorsichtig probiert.

Auch die RTL-Gruppe spart inzwischen. n-tv ist ja schon seit längerem in Köln. Die VOX-News werden nun auch nur noch von dortigen Redakteuren produziert. RTLII wird folgen! Die Beiträge in den News sind ziemlich identisch.

Sat.1 scheint in der Tat schon länger zu sparen. Eigene Konzepte gibt es ja kaum noch. "Akte" ist noch ein Magazin, was seit Jahren Bestand hat und sich auch durchgesetzt hat. Allerdings sind sogar da jetzt Zuschauer im Studio, um "sternTV" Konkurrenz zu machen. Zu den "Hit-Giganten" brauche ich ja glaube ich nichts mehr zu sagen...

Übrigens: auch RTL räumt auf. Beispiel: "Doppelter Einsatz". Die letzten vier Folgen werden absichtlich in die Abendschiene verfrachtet, damit die Quote auch noch einen Grund zum Einstellen liefert. USA-Ware scheint günstiger zu sein.

Viel schlimmer finde ich aber eher Öffis, die genug Geld haben und das zum Fenster rausschmeißen. In dem Falle meine ich den ORF. Die sind doch glatt der Ansicht, RTL Serien wie "Alarm für Cobra 11" und "Doppelter Einsatz" abzukaufen (wobei das alles alte Folgen sind), lähmt die Zuschauer am Umschalten und neue Folgen schauen. Und in Sachen Nachrichtenkompetenz... Naja, lassen wir das.

Grüße aus dem Sommerloch,

Radioman2000.
 
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Die unternehmerischen Hintergründe sind recht anschaulich heute noch einmal in einem Spiegel Online-Artikel dargestellt:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,494952,00.html

Wer Luft und Lust hat, der lese auch folgenden Artikel, der die "Bedeutung" der gestrichenen Sat 1-News nach meiner Meinung gut zurechtrückt:

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,494965,00.html


Ach ja, und Helmut Thoma hat natürlich auch eine Meinung :D :

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,495015,00.html
 
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Die Empfehlung an SAt1, so zu verfahren, also 180 Leute zu entlassen und speziell die Nachrichten am Mittag abzuschaffen, kam angeblich von den McKinseys.
Es bleibt wohl nicht bei den 180 Leuten. Die Leute, die bei den Zulieferfirmen arbeiten, sind den P7S1-Statistiken noch gar nicht erwähnt.
Ist eigentlich damit zu rechnen, daß sie jetzt schulterzuckend z.B. die Sendelizenz für DVB-T in Hamburg wegwerfen werden?
Die regionalen, lizenzrelevanten Versionen von "Sat.1 am Abend", bleiben erstmal. (Quelle.) Im Prinzip ist das also das gleiche Vorgehen, zu dem sich RTL vor einem knappen Jahr entschieden hat, als die Bundes-Version von "Guten Abend RTL" gestrichen (und durch "Explosiv" ersetzt) wurde, aber die Regionalausgaben blieben.
Tja, und jetzt jammern diejenigen am lautesten, die seinerzeit alles daran gesetzt haben, um zu verhindern, daß der ach-so-böse Axel-Springer-Verlag die Sendergruppe übernimmt. Da kann man der Politik mal wieder zu einer äußerst weitblickenden, intelligenten und dem Wirtschaftsstandort Deutschland Nutzen bringenden Entscheidung gratulieren! :mad:
Durch den Verweis auf Gomorrha wird Sodom nicht besser.
Auch die RTL-Gruppe spart inzwischen. n-tv ist ja schon seit längerem in Köln. Die VOX-News werden nun auch nur noch von dortigen Redakteuren produziert. RTLII wird folgen! Die Beiträge in den News sind ziemlich identisch.
Die RTL2-"Nachrichten" werden schon seit langem von RTL produziert (schau mal auf die Mikroschützer in den Beiträgen). Die Qualität von n-tv ist heute unterirdisch, vor allem im Vergleich zu dem wirklich guten Programm, das die damals noch in Berlin ansässigen so um die Jahrtausendwende herum produziert haben, allerdings hatte das n-tv-Konzept nach dem Börsencrash ziemliche Schulden hervorgerufen. Bei KKR-Permira dagegen geht es heute nur noch um Gier.
 
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Im Prinzip ist das also das gleiche Vorgehen, zu dem sich RTL vor einem knappen Jahr entschieden hat, als die Bundes-Version von "Guten Abend RTL" gestrichen (und durch "Explosiv" ersetzt) wurde, aber die Regionalausgaben blieben.

Da verwechselst du allerdings etwas. "Guten Abend RTL" mußte weichen weil ein Sendeplatz für die neue Soap gesucht wurde (wie heißt das noch was jetzt vor GZSZ versendet wird?), da war der alte Explosiv-Sendeplatz die einzige Alternative.
 
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Die Qualität von n-tv ist heute unterirdisch, vor allem im Vergleich zu dem wirklich guten Programm, das die damals noch in Berlin ansässigen so um die Jahrtausendwende herum produziert haben,

Es ist wirklich nur ne Kleinigkeit, und Halb-OT, aber einen kleinen Widerspruch kann ich mir nicht verkneifen :)

Stimmt, n-tv war schonmal "besser", was allerdings, Du schreibst es ja selbst, kein Kunststück ist angesichts der Tatsache, dass sie derzeit "unterirdisch" sind.
Die automatische Sendeabwicklung hat offenbar noch immer Probleme, die endlos langen Wiederholungsschleifen smooth und ohne Löcher zusammenzufahren, die "Moderatoren" sehen aus wie einem Konsolen-Spiel entsprungen (was für Systeme hängen denn bei denen in Kette, dass ein Mensch nicht wie ein Mensch aussehen darf ?) - von den journalistischen und programmlichen Qualitäten mal ganz abgesehen...

Was n-tv zur Jahrtausendwende angeht, bzw. die späten 90er: ich erinnere mich noch sehr gut an einen ICE-Unfall in Berlin, wohl nur einige Hundert Meter Luftlinie vom damaligen n-tv-Sitz entfernt. N-tv war über Stunden der einzige Sender, der lediglich ein dpa-Funkbild vom Unglücksort sendete. Dabei war es in Berlin ja schon immer so schwierig, auch kurzfristig freie Kameraleute zu bekommen....

Aber alles, wie gesagt, sehr OT - und ansonsten sind wir beide uns in der Einschätzung völlig einig :)
 
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Mal ehrlich - wer von den SAT1-Zuschauern vermißt denn die Nachrichtensendungen? Gab es Proteststürme? Die wird es vermutlich geben, wenn der Boulevard in "Blitz" gekürzt wird. Aber SAT1 ist nicht gerade ein Aushängeschild für Information. Für die Nachrichtenkollegen tut es mir sehr leid, vor allem der Stil ist das Allerletzte, aber so ist es eben, wenn man die sogenannten "Heuschrecken" und die Alleswisser von McKinsey ans Werk läßt. Das Ganze ist ja auch der Tatsache geschuldet, daß nur noch BWL-Absolventen im P7S1-Vorstand hocken und kein einziger Fernsehmann mehr. Erschreckend!
 
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Tja, da sieht man die Sache mit der Grundversorgung doch gleich in einem völlig neuen Licht ...


Bei der Welt waren übrigens die gefeuerten Redaktionen jeweils eine Stunde früher zu ihrem nunmehr ehemaligen Chef einbestellt als beim Spiegel. Rechnen die Verlage in unterschiedlichen Zeitzonen? :confused:

Wie dem auch sei, das hier ist für mich der Höhepunkt des Welt-Beitrags:

http://www.welt.de/wirtschaft/article1034069/ProSiebenSat.1_opfert_Nachrichten_der_Rendite.html schrieb:
Nach einer halben Stunde war die Redaktion für Alberti abgewickelt.
Der Mann stellt Mühlfenzl weit in den Schatten ...


Und was, bitte, ist das für eine Äußerung, die ddp da zitiert?

http://www.digitalfernsehen.de/news/news_178324.html schrieb:
... wie die Sprecherin des Senders, Kristina Faßler, mitteilte. Die letzten Ausgaben der Magazine seien auf Wunsch der Redaktionen bereits am Montag ausgestrahlt worden.
Auf Wunsch der Redaktionen. Soso. Irgendwie paßt das aber so garnicht zu dem, was Spiegel und Welt da schroben.
 
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Ich will mich nicht in die Diskussion über die Betriebswirtschaft einbringen, weil ich davon keine Ahnung habe. Ich halte mich eher an die einfachen Dinge. Erdrutschartige Einschaltquotenverluste sind ProSiebenSat1 zu wünschen. Erst dann begreifen sie, was sie getan haben. Eine andere Sprache verstehen die nicht. Ich möchte der Peter Lustig des Forums sein: Abschalten!
 
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...vor allem der Stil ist das Allerletzte, aber so ist es eben, wenn man die sogenannten "Heuschrecken" und die Alleswisser von McKinsey ans Werk läßt. Das Ganze ist ja auch der Tatsache geschuldet, daß nur noch BWL-Absolventen im P7S1-Vorstand hocken und kein einziger Fernsehmann mehr. Erschreckend!
Wie wahr, wie wahr. Da ist der Zynismus im Umgang mit den eigenen Leuten ist das Pendant zum Zynismus im Umgang mit den Zuschauern.

Zudem gilt:
Ein Fernsehschaffender ist im Idealfall jemand, der was so noch nicht Dagewesenes schafft.
Diese BWL- Heinies schieben das Vorhandene nur hin und her oder schaffen es, wie jetzt bei SAT 1 geschehen, ohne was Neues zu haben, einfach ab. Das einzige, was sie jetzt noch können ist, was neues zu kaufen.
 
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ich finde es trotz allem ein drama. ist doch egal, wie nachrichtlich die nachrichten waren oder nicht, hier standen leute hinter einem produkt, die damit ihr geld verdient haben. nichts anderes wollen wir auch. und witzig ist schon, dass hier ein aufschrei durch alle medien geht, wo gerade das radio vormacht, wie schön man seine nachrichten fremdeinkaufen kann. staune, dass das fernsehen erst jetzt drauf kommt. und ich würde schon mal wetten annehmen, wie schnell primus rtl sein nachrichtenprogramm kürzt, sobald abzusehen ist, wie mit sat1 verfahren wird. wenn´s nicht weiter schlimm kommt, werden bestimmt auch in köln die renditestimmen ganz ,ganz laut. oder etwa nicht?
 
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...nochmal zum Thema Axel-Springer-Verlag:

Als das Hamburger "Abendblatt am Sonntag" nach wenigen Wochen wieder eingestellt wurde, erfuhren die betroffenen Mitarbeiter dies nicht etwa aus erster Hand, sondern aus der MoPo.

Xer
 
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freiwild schrieb:
Makeitso schrieb:
Tja, und jetzt jammern diejenigen am lautesten, die seinerzeit alles daran gesetzt haben, um zu verhindern, daß der ach-so-böse Axel-Springer-Verlag die Sendergruppe übernimmt. Da kann man der Politik mal wieder zu einer äußerst weitblickenden, intelligenten und dem Wirtschaftsstandort Deutschland Nutzen bringenden Entscheidung gratulieren!
Durch den Verweis auf Gomorrha wird Sodom nicht besser.
Es ist ja wohl ein Unterschied, ob ein großer Nachrichtenkonzern eine Sendergruppe mit dem erklärten (und auch glaubhaften) Vorsatz übernimmt, sich dort zum Zwecke der Diversifizierung des eigenen Geschäftes langfristig zu engagieren, oder ob sich Finanzinvestoren einkaufen, die lediglich kurzfristige Renditeerwartungen zu befriedigen gedenken. Insofern ist Dein biblischer Vergleich leider Unsinn.
 
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Entweder stimmten die kolportierten Fakten in den letzten Tagen nicht oder aber die neuen Inhaber rudern auf einmal gewaltig zurück:
SAT1-PM von gerade eben schrieb:
Sat.1 verändert sein Programmschema, ersetzt zwei Boulevard-Magazine und "Sat.1 - Die Nacht"
Sat.1 Hauptnachrichten stehen nicht zur Disposition
Anteil an Informationsprogrammen heute höher als bei letzter Lizenzverlängerung im Jahr 2000


Der Anteil der Informationsprogramme bei Sat.1 wird nach der Umstellung des Programmschemas Ende August bei 23 Prozent liegen. Bei der letzten Lizenzverlängerung durch die LMK (Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz) im Jahr 2000 hatte Sat.1 einen Informationsanteil von 19 Prozent. Insofern besteht aus Sicht des Senders kein Grund für eine Gefährdung der Lizenz als Vollprogramm.

Sat.1 hatte am Montag entschieden, die Boulevard-Magazine „Sat.1 am Mittag“ und „Sat.1 am Abend“ – dabei handelt es sich nicht um Nachrichtenprogramme – mit sofortiger Wirkung einzustellen. Anstelle der Sendung „Sat.1 am Mittag“ wird zunächst „Richterin Barbara Salesch“ gezeigt. Auf dem Sendeplatz von „Sat.1 am Abend“, das nur in den neuen Bundesländern, Berlin und dem Saarland sowie über den Satelliten zu empfangen war, ist seit gestern „Niedrig & Kuhnt“ zu sehen. Die Regionalprogramme von Sat.1 in den übrigen Bundesländern werden weiterhin parallel ausgestrahlt.
Die Entscheidung zur Einstellung beider Formate betrifft ca. 55 Mitarbeiter. Die Verträge der 35 Mitarbeiter von „Sat.1 am Mittag“ waren befristet und laufen Ende November regulär aus. Mit den ca. 20 Mitarbeitern von „Sat.1 am Abend“ werden persönliche Gespräche geführt. Einige werden ein Angebot erhalten, auch künftig für Sat.1 zu arbeiten. Der Entscheidung ging eine ausführliche Analyse aller Formate durch die Geschäftsführung des Senders voraus. Es ist dem Team von „Sat.1 am Mittag“ gelungen, ein überdurchschnittliches Quotenniveau zu erreichen. Eine Tatsache aber ist, dass es trotzdem unmöglich war, ein Format dieser Art auf einem 11.00 Uhr-Sendeplatz aus den roten Zahlen zu bringen. Wirtschaftliche Gründe sind auch ausschlaggebend für die Einstellung von „Sat.1 am Abend“.

Ende August beendet Sat.1 die Ausstrahlung der 10-minütigen Sat.1-Nachtnachrichten, die von N24 produziert werden. Dies hat keine personellen Konsequenzen, sondern hängt ausschließlich mit der geringen Akzeptanz der Sendung zusammen, die im Jahresschnitt derzeit bei 8,1 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen liegt.

Die Hauptnachrichten „Sat.1 NEWS“ (täglich 18.30 Uhr) stehen nicht zur Disposition.

Matthias Alberti: „Die Beendigung von Formaten ist Teil unseres Geschäfts. Trotzdem berührt es uns besonders, wenn es sich nicht um eine externe Produktion handelt, sondern eben die Kollegen im eigenen Hause betrifft. Auch deshalb haben wir die Entscheidung lange im Team von Sat.1 diskutiert. Tatsächlich ist es aber folgerichtig, diese Programmbudgets an anderer Stelle einzusetzen. Das Programmbudget von Sat.1 wird nicht reduziert. Die Quotendelle seit dem letzten September erfordert eine konsequente Neuausrichtung und eine überdurchschnittliche Zahl neuer Programmentwicklungen. An beidem arbeiten wir.“
 
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Sat.1 fährt bereits Gewinne ein! Aber eben nicht mit der erforderten 30% Umsatzrendite.

Ja, die bösen Heuschrecken. Erst pumpen sie viel Geld in Übernahmen, dann wird mit dem Rotstift rationalisiert, um möglichst hohe Gewinne abzuschöpfen. Schließlich muss sich die Fusion ja lohnen, das Renommee ist den Betreibern scheißegal. Als nächstes muss wohl N24 bluten.
 
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Das Prinzip ist aber das gleiche wie beim Privatradio. Auch dort hat man durch Einsparungen an Mitarbeitern wie auch am Programm versucht, profitabler zu werden. Beim Radio war's von Erfolg gekrönt. Wie beispielsweise Antenne Bayern zeigt. Vielleicht klappt's aber im Medium Fernsehen nicht. Wobei SAT.1 wohl auch nie eine Nachrichtenkompetenz hatte.

Warum soll ein Recyclingkanal nicht profitabel sein? Zwar wird die Quote fallen, die Rendite macht aber einen Sprung nach oben (kaum Kosten, günstige Filmlizenzen etc. - wird alles noch kommen).

Sat1 kann diese Strategie allerdings nicht verfolgen. Man wird erst mal das Informationsangebot so stark ausdünnen, dass es gerade noch den Richtwerten der LMA entspricht, sonst droht Lizenzentzug. Als Unterhaltungs-Spartensender fiele jedoch die bundesweite Einspeisungspflicht ins Kabel weg, damit wäre die ganze schöne Reichweite futsch.

Anschließend wird das Unternehmen in seine Einzelteile zerlegt und diese dann mit großen Gewinnen weiterverkauft.

Das glaube ich kaum, denn Pro7Sat1 ist kein Gemischtwarenladen. Schon allein wegen der hohen Synergieeffekte, die der senderübergreifende Rechtekauf erzeugt, lohnt sich eine Filetierung nicht.
 
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Warum soll ein Recyclingkanal nicht profitabel sein? Zwar wird die Quote fallen, die Rendite macht aber einen Sprung nach oben (kaum Kosten, günstige Filmlizenzen etc. - wird alles noch kommen).
Ist doch wie bei einschlägigen Dudelfunkern.
 
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Der Anteil der Informationsprogramme bei Sat.1 wird nach der Umstellung des Programmschemas Ende August bei 23 Prozent liegen. Bei der letzten Lizenzverlängerung durch die LMK (Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz) im Jahr 2000 hatte Sat.1 einen Informationsanteil von 19 Prozent

Der Stempel "Informationsprogramm" wird bei Sat.1 anscheinend flott gezückt. 23 %, und damit mehr als Werbung (12 Minuten/ Stunde = 20%) erscheint mir sehr viel.
 
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Wieso? Wenn du die Salesch mit hinzurechnest, erscheint es sogar eher wenig. Denn die kommt doch sogar zweimal. (?) Früh in der Wiederholung und nachmittags als Erstausstrahlung... :)
 
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