[OT:] Immer noch "Schleichwerbung" im ARD-Tatort

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AW: Immer noch "Schleichwerbung" im ARD-Tatort

muckepeter schrieb:
@RaDioS: Und was, wenn sich schlicht kein Tabakmulti für ein Product Placement angeboten hat?

Aber mal im Ernst: Überklebte Etiketten, Fantasie-Markennamen und Ähnliches sind bei TV- und Filmproduktionen gang und gäbe.

Ist mir schon klar, dass beim Film so gearbeitet wird. In diesem Fall fand ich es nur besonders gelungen und witzig.
 
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@ Tweety: Das Beispiel finde ich schon übertrieben. Sollen sie extra für den Film das Logo abmontieren?
Ein Film sollte doch möglichst realistisch sein, und man erkennt einen Benz oder Golf z.B. am Kühlergrill.
 
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Das Beispiel finde ich schon übertrieben. Sollen sie extra für den Film das Logo abmontieren?
Ein Film sollte doch möglichst realistisch sein, und man erkennt einen Benz oder Golf z.B. am Kühlergrill.

Das stimmt, aber wenn ne halbe Minute lang das Logo groß im Bild zu sehen ist, dann kommt einem das doch schon verdächtig vor. Man hätte die Szene ja auch aus einer anderen Einstellung drehen können, um direkt jeglichen Verdacht auszuräumen. Ist halt immer ne Gratwanderung, wo Schleichwerbung oder (neudeutsch )Produktplacement beginnt.
 
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robert_nwm schrieb:
@ Tweety: Das Beispiel finde ich schon übertrieben. Sollen sie extra für den Film das Logo abmontieren?
Ein Film sollte doch möglichst realistisch sein, und man erkennt einen Benz oder Golf z.B. am Kühlergrill.

Richtig. Die Frage ist hierbei nur, ob AUDI dafür gelatzt hat.
 
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Werbung für die Hörfunkprogramme der ARD-Anstalten hat es im Tatort immer gegeben und wird es wohl auch noch weiter geben, nicht dagegen die ECHTE Schleichwerbung, die von der rechtlich nicht ganz sauberen Sorte, die vor ein paar Monaten in der Kritik stand. Da sollte Bienzles Vermieter nämlich beim Plausch im Treppenhaus eigentlich so nebenbei von den Vorzügen der Erdgas-Heizung erzählen. Ist aber nach Aufdeckung des Skandals (unter anderem in einer Fernseh-Zeitschrift) noch vor der Ausstrahlung rausgeschnitten worden.

Unvergessen auch die Raacke/Aljinovic-Folge "Der lange Arm des Zufalls", in der zweimal ein Taxi mit übergroßer "Tai-Ginseng"-Werbung durchs Bild fährt. Der Schriftzug war bei der letzten Wiederholung durch einen beigen Balken unkenntlich gemacht worden.
 
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Wer diese meist haarsträubend zusammenkonstruierten Krimifilmchen toll findet, den stört wahrscheinlich ebensowenig die penetrant eingebaute Platzierung der anstaltseigenen Dudelwellen.
 
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robert_nwm schrieb:
"Kabel- oder Satellitenempfang gab's dunnemals noch nicht, und das HR-Sendegebiet wurde nicht berührt - nicht mal auf der Taxifahrt nach Leipzig. Aber vielleicht war's ja Mittelwelle?"

Ich kenne den ersten Tatort nicht, weiß aber, dass er von 1970 stammt.

War es damals wirklich noch nicht möglich, irgendwo in Hessen eine hr1-Tonspur aufzuzeichnen und diese beim Dreh in Leipzig im Hintergrund abzufahren, während am Autoradio herumgefummelt wird?

Ein Fernsehfilm ist doch keine Liveveranstaltung, da kann man doch aufgezeichnete Sounds im Nachhinein problemlos einspielen.

:wow: Habe köstlich gelacht! Es geht doch darum, ob die Szene innerhalb der Spielhandlung logisch ist, d.h. ob man auf einer Fahrt nach Leipzig HR1 hören könnte! Daß man die Dreharbeiten mit ganz anderen technischen Methoden macht (und wahrscheinlich so, wie Du vermutest), sollte doch klar sein. Es würde mich wundern, wenn 1970 bundesdeutsche Fernsehkameras einen Tatort tatsächlich in der "DDR" gedreht hätten, sei sie noch so kurz.
 
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"Es geht doch darum, ob die Szene innerhalb der Spielhandlung logisch ist"

Meinst du wirklich, es fällt einem Zuschauer auf, wenn in Leipzig hr1 läuft?
Viele Menschen kennen nur die Sender in ihrem eigenen Bundesland und mindestens genausoviele denken, dass 89.0 RTL aus Niedersachsen kommt.
 
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Wenn ARD-Radioprogramme im ARD-Fernsehen kurz erklingen, würde ich das nicht als einen klassischen Fall von Schleichwerbung werten - allenfalls als "Nachbarschaftshilfe in der Familie".
Und es dauert dann ja auch immer nur ein paar Sekunden.

Der NDR konnte es aber auch länger und baute z.B. in den 80ern in seine Kult-TV-Serie "Großstadtrevier" gleich einen Radiomoderator von NDR2 in den Handlungsstrang mit ein: Günter Fink spielte Günter Fink und half seinem Kumpel Jan Fedder (sorry: Wachtmeister Matthiesen) bei der Ganovenjagd - sozusagen am Mikrofon.
War schön, übrigens.
Hat diese Folge eigentlich zufällig jemand auf Video? Würde ich gerne mal wieder sehen.
 
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Wenn ein TV- oder Radiosender im Hintergrund läuft oder echte Moderatoren und Sender in die Handlung eingebaut werden, dann ist das entweder atmosphärisch oder ein netter Gag.

Wenn aber die Schauspieler dazu verdonnert werden, derart plump Claims nachzubeten, um dem Sender auf diese Weise ein paar MA-Stimmen zuzuschustern, dann ist das nur noch peinlich. :rolleyes:
 
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Hihi, zwischen den "Beckrode"- und "Land Erlebnis"-Werbetafeln stand eben auch wieder ein "bremen vier"-Plakat auf dem Spielfeld des Tatort:D
Zwar im Hintergrund und diesmal in Bild statt in Wort, aber deutlich sichtbar:)
 
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Gestern abend: "Pro7 Reportage". Es ging um die A...-Arena in München. Daß der Stadionsprecher im echten Leben Radiomoderator ist, kann man ja erwähnen, aber das dann sowas von plump und direkt zu machen und "Antenne Bayern" zu prononcieren, fand ich dann sowas von billig und peinlich, daß ich in dem Moment weggeschaltet habe. Allein das Grinsegesicht von Lehmann hat eigentlich schon gereicht, um mich vor Augen- und Ohrenschmerzen stöhnen zu lassen, aber als er dann auch noch "Antenne Bayern" in die Kamera grinsen mußte, hätte ich wirklich beinahme gegen die Leinwand gekotzt.
 
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Also dass ProSiebenSat1 viel und gerne mit Antenne Bayern zusammenarbeitet, ist ja durchaus bekannt. Die Ermittler von Lenßen&Partner waren desöfteren im Studio oder hören den Sender im Auto.

Im Übrigen waren die Schilder für bremen vier, radiobremen und auch bremen eins noch weitere Male sehr gut sichtbar.
 
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Im Übrigen waren die Schilder für bremen vier, radiobremen und auch bremen eins noch weitere Male sehr gut sichtbar.

Na wenn schon. Immerhin werben sie da für Qualität. Schlimmer wär's sie hätten für HRA oder FFN geworben.
 
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Wie schön. Tweety erklärt uns, welche Produkte durch Schilder etc. im Hintergrund tragbar sind und welche nicht. Mercedes, Audi oder BMW wäre auch ok gewesen, Lada und Dacia wären aber "schlimmer"? Schöne, einfache Welt.
 
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Wie schön. Tweety erklärt uns, welche Produkte durch Schilder etc. im Hintergrund tragbar sind und welche nicht. Mercedes, Audi oder BMW wäre auch ok gewesen, Lada und Dacia wären aber "schlimmer"? Schöne, einfache Welt.


So meinte ich das nicht. Der Tatbestand der Schleichwerbung an sich ist natürlich nicht entschuldbar. Dein Beispiel kann man allerdings nicht vergleichen. Für die Radioprogramme zahlen wir doch alle mit unseren Gebühren. Es ist doch eine Anstalt Öffentlichen-Rechts und kein Privatunternehmen. Will sagen: Sie stehen nicht unter dem wirtschaftlichen Erfolgsdruck wie privatwirtschaftlich geführte Unternehmen.
 
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Ich bin zwar nicht Tweety, aber unterstelle ihm/ihr mal, daß es hier um die Differenzierung zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern geht. Würde es in ARD-Sendungen Schleichwerbung für Privatsender geben, hätten wir bald das Kabinett des Dr. Caligari. Daß die ARD aber Schleichwerbung (wenn in diesem Falle überhaupt davon die Rede sein kann) für "befreundete" Anstalten, also ebensolche ARD-Sender, macht, ist üblich und legitim. In der Lindenstraße läuft im Hintergrund auch manchmal Bayern 3 aus einem Küchenradio, und das finde ich OK. Sorgen würde ich mir machen, wenn dort plötzlich Gong oder Energy oder gar Antenne Bayern trällern würde. In dem Moment würde ich mir wirklich ernsthaft Sorgen um die Selbstsicherheit der ARD machen. Und behaupte mal, daß Tweety genau das meinte.

Oh, ich sehe gerade: Tweety ist mir zuvorgekommen.
 
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@ Gelb

Genau so ist es. Besser hätte ich es auch nicht sagen können. :D
 
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Noch einmal zum Thema "logische Handlung":

Im heutigen SFB-Tatort war Inforadio zu hören. Unsinnigerweise verschwand der Sender nach dem Abbrechen der Teleskopantenne komplett im Rauschen, was bei einem nur wenige Kilometer entfernten Ortssender natürlich nicht vorkommt:p
 
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Und noch ein Nachtrag - heute gabs zur Abwechslung mal ein NRJ-Logo im Berliner Tatort zu sehen:wow:
 
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Na, die saßen in so einer Kneipe. Am rechten Bildrand waren die berühmten roten Buchstaben mit gelb-weißer Umrahmung zu erkennen.
 
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Im Großstadtrevier gab es neulich übrigens sogar einen im Hintergrund langfahrenden "ENERGY 97.1"-Bus zu bestaunen:wow:

Im ZDF-Film "Detroit" lief die Okerwelle, der Tatort gestern im Südwest Fernsehen bot ein fiktives "Radio Downtown" ;D
 
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