Piratenempfang auf 95,7 MHz in Würzburg?

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baum89

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Grad auf der 95,7 in Bruckstücken ein durchgehend spanisches Info-Programm mitgehört - Pirat? ...konnte in fmscan.org nichts finden zu der Frequenz!

Weis jemand mehr?
 
AW: 95,7 FM - Piratenempfang in Würzburg?

Im Moment gibt es heftigstes Sporadic-E. Ich habe hier z.B. Evolution FM, COPE und Radio Maria mit RDS empfangen können. Liegt am Wetter.
 
AW: Piratenempfang auf 95,7 MHz in Würzburg?

Sowas is doch immer wieder geil, oder? Mit DAB könnten wir sowas in Zukunft vergessen.
 
AW: Piratenempfang auf 95,7 MHz in Würzburg?

Hat schon jemand Erfahrungen gesammelt mit Tropo-Fernempfang im VHF-DAB Band III?

Würde mich mal interessieren, ob da überhaupt irgendetwas geht mit DAB, und ob es lohnt, vom Einsatz einer Yagi-Antenne zu phantasieren.

Früher war es mir immerhin möglich, Nederland 1-TV auf diesen Frequenzen, mehr oder weniger gut, zu empfangen.
 
AW: Piratenempfang auf 95,7 MHz in Würzburg?

Das wird mit DAB nichts werden. Zum einen liegt das Band deutlich höher als der Frequenzbereich, der von Sporadic-E statistisch am ehesten profitiert, zum anderen ist das Übertragungsverfahren zu anfällig für Interferenzen durch andere Sender, die ebenfalls einfallen und Phasenfehler durch Reflexionen sowie die undefinierte Drehung der Polarisation. Ehe sich der Empfänger da auf irgend etwas synchronisieren könnte, würde er das Signal wohl wieder verlieren.
 
AW: Piratenempfang auf 95,7 MHz in Würzburg?

Ja, ist mir schon klar, dass bei Sporadic-E wohl nichts gehen dürfte.

Ich dachte auch mehr an doch häufig recht stabile Überreichweiten, die bedingt durch Inversionswetterlagen im näheren Bereich bis zu einigen hundert Kilometern auftreten.
 
AW: Piratenempfang auf 95,7 MHz in Würzburg?

mir gings mit dem spanischen radio heute mittag ähnlich: auf der swr1 ba-wü-frequenz 97,8 kamen auf einmal spanische bruchstücke durch, noch heftiger wars später beim autofahren: da wurde auf der hr3-frequenz 89,3 statt "HR3" kurz sogar mal "MADRID 2" im autoradio angezeigt! das spanische programm war für 2 minuten fast knisterfrei zu empfangen!!
 
AW: Piratenempfang auf 95,7 MHz in Würzburg?

Es gibt mehrere Ursachen für Überreichweitenempfänge. Die wichtigsten davon sind: Troposphärische Überreichweiten und Ionosphärische Überreichweiten.
Bei troposphärischen Überreichweiten werden die Funkwellen durch Temperatur- und Feuchtesprünge in der Athmosphäre gebrochen. Man kann sich das in etwa so vorstellen, wie die berühmte Lichtbrechung an der Wasseroberfläche, wo es ja einen plötzlichen Dichtesprung gibt. Jeder kennt ja das Experiment mit dem Stab, der ins Wasser gehalten wird und der an der Eintauchstelle einen Knick zu haben scheint.
Diese Überreichweiten treten besonders gerne bei Inversionswetterlagen auf (oben warm, unten kalt), die vornehmlich im Herbst und Frühwinter auftreten. Dann kann es über mehrere Stunden, ja sogar Tage hinweg einen stabilen Empfang von Sendern geben, die hinter dem eigentlichen Funkhorizont liegen. Ein ähnliches Phänomen im optischen Bereich ist übrigens die berühmte Fata Morgana (wenngleich sie etwas anders entsteht). Typischerweise hört man dann Sender aus etwa 400-1000km Entfernung, wie gesagt stabil. Diese Überreichweiten treten auch auf höheren Frequenzen aus, bspsw. in den TV-Bändern. Somit ist diese Form der Überreichweite auch bei DAB problemlos möglich. Ich selbst habe hier an der Westgrenze Deutschlands schon DAB-Pakete aus Großbritannien empfangen.

Bei ionosphärischen Reichweiten, dem sogenannten "Sporadic-E" bildet sich eben, der Name sagt es, sporadisch und von zeitlich begrenzter Dauer eine Wolke von ionisierten Teilchen, welche die Funkwellen, die sich sonst ins Weltall verlieren, zurück reflektiert. Man erlebt dann auf den höheren Frequenzen quasi kurzwellenartige Bedingungen. Da diese Wolken (die aber nicht sichtbar sind) oft schnell wandern und instabil sind, schwankt der Empfang sehr stark. Man spricht dann von Fading. Typischerweise werden Stationen über eine Entfernung von 1000-2500km empfangen. In Deutschland empfängt man also auf diesem Wege häufig Stationen aus dem Mittelmeerraum, aus Südeuropa wie aus Nordafrika (so z.B. heute). Aber auch aus anderen Richtungen, aus Skandinavien, Irland oder Osteuropa sind Empfänge möglich.
Selten ist der Empfang so stabil, dass sich ein Programm über einen längeren Zeitraum verfolgen lässt. Dafür sind die Signale für einen kurzen Moment durchaus so stark, dass auch der Empfang von Ortssendern gestört werden kann. Sehr häufig traten diese Überreichweiten auch im TV-Band I auf, wo früher in Teilen der Republik das erste Fernsehprogramm übertragen wurde (z.b. im Bereich der Sender Ochsenkopf, Raichberg oder Grünten). Es gab dann bei entsprechenden Situationen Hinweise auf den gestörten TV-Empfang. Selten steigt die höchst nutzbare Frequenz bei ionosphärischen Überreichweiten über das CCIR-Band II an, also über 108MHz hinaus. Heute nachmittag war dies allerdings so. Da war zumindest theoretisch auf den unteren DAB-Kanälen Überreichweitenempfang möglich. Aktuelle Logs sind mir aber nicht bekannt, da diese Kanäle noch sehr wenig genutzt werden.
 
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@Radiocat:
Zu welcher Art gehören denn Überreichweiten vom BK-Netz? An manchen Tagen kann man z.B. Radio Paloma fast durchgehend im Auto auf der jew. Kabelfrequenz hören, an anderen Tagen hört man davon fast gar nichts.
Ist das auch Sporadic-E?
 
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Grad auf der 95,7 in Bruckstücken ein durchgehend spanisches Info-Programm mitgehört - Pirat?

Ein weiteres Argument dafür, daß der analoge Funk endlich abgeschaltet werden muss. Man hört Sender, die man auf dieser Frequenz gar nicht hören will. UKW muss weg!
 
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Danke Radiocat, eine sehr gute und korrekte Erklärung, klasse Beitrag!!!!
 
AW: Piratenempfang auf 95,7 MHz in Würzburg?

ToWa, das war mal wirklich wieder ein toller Beitrag von Dir.
Ignorant würde ich dazu sagen... Ts... Gerade DAS ist doch das Schöne!
 
AW: Piratenempfang auf 95,7 MHz in Würzburg?

@Radiocat:
Zu welcher Art gehören denn Überreichweiten vom BK-Netz? An manchen Tagen kann man z.B. Radio Paloma fast durchgehend im Auto auf der jew. Kabelfrequenz hören, an anderen Tagen hört man davon fast gar nichts.
Ist das auch Sporadic-E?

Sowas sind doch keine Überreichweiten, werden meiner Kenntnis nach schlicht und einfach Kabellöcher (singular: Kabelloch) genannt!
 
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@Max Power:
Ja das ist mir klar, aber meine Frage war ja warum die Kabellecks an manchen Tagen in Beifahrerqualität zu hören sind, ein anderes Mal dagegen gar nicht. Also dass da jemand ein langes Kabel dranhängt schließ ich mal aus, da es über mehere Straßen und Stadtteile geht.
 
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Sehr interessante Frage. Es wird vermutlich auch am Wetter liegen, nicht nur wegen eines Kabelleck. So ist z.B. Radio Paloma hier im Berliner Kabel auf der 93,85 (knapp neben der terr. Ausstrahlung von JAM FM) störungsfrei und mit voller Stärke zu hören. An anderen Tagen dann überhaupt gar nicht, also muss es auch an der Wetterlage liegen, eine andere Erklärung für diese Phänomen habe ich auch nicht.

Eine kurze Geschichte dazu:

Im Jahr 1995 (genauer im September 1995) konnte ich im Berliner Kabelradio für einige Tage auf der 103,75 (ehemalige Kabelfrequenz von Newstalk 93.6, später Berlin aktuell, FAZ Business Radio usw. die zu diesen Zeitpunkt leer stand) das tschechische Privatprogramm von "Frekvence 1" aus Usti nad Labem (welches dort auf der 93,5 terr. sendet) hören.

Ich habe mich immer wieder gefragt, wie dieses Signal hier im Berliner Kabel reinkam und aus welchen Grund...später habe ich es mehr oder weniger geahnt/gewusst, das es sicherlich an den damals sehr starken Überreichweiten lag, und auch wenn die Kabel-Kopf-Station damals keinen Berliner Sender von der terr. 93.6 einspeiste, war es technisch möglich das "F1" im Berliner Kabel zu hören war, auch wenn dies unfreiwillig erfolgte.

Radioinsider
 
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Könnte mir dann eher vorstellen, daß die Kabellecks bei Unterreichweiten bzw. schlechten Bedingungen stärker sind! Oder es ist tageszeitabhängig, je mehr Radios eingeschaltet sind welche an undichten Kabelbuchsen hängen? Dann verstehe ich die Verwunderung von egonFM!
 
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Die von egon FM beobachteten Kabelabstrahlungen gehören zur Sorte "Überreichweite" der Marke: Dilletanten verlegen Kabel. Rückzuführen auf irgendwelche Dünnbrettbohrer, die mit abenteurlichsten Konstrukten Zweit- oder Drittfernseher im Haushalt ans Kabelnetz anschliessen und dabei die Abschirmung vergessen...undsoweiter. Es soll sogar Zeitgenossen geben, die sowas absichtlich machen, damit sie R. Paloma oder sonstwelche Nur-Kabelsender per UKW auf der Kofferheule hören können.

Menschen der Kategorie "ToWa" dagegen sind schuld an meiner erfolgreichen Entwicklung zum kompletten Misantrophen. Man glaubt kaum, dass sowas frei rumlaufen darf....:rolleyes: Alternativ könnte man fragen: Kann man mit der geschätzten Intelligenz einer Futterrübe sich auf zwei Beinen fortbewegen? :wall:
Ich freue mich indes, wenn ich das Band voller Spanier oder Araber habe. Erstens faszinierend, zweitens viel besser als der bundesdeutsche Radioeinheitsbrei.
 
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Da muss aber einer ein langes Kabel anschließen, um die Kabelprogramme 5-6 km lang hörbar zu machen.
 
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Macht ja nicht nur einer alleine aus, sondern die Summe! Sind ja im Übrigen nicht immer die Kabelkunden welche dran Schuld sind sondern die Kabelbetreiber! Schließlich haben diese damals einfach die vorhandenen Uraltleitungen einfach übernommen wo vorher die Antennen dranhingen.
 
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Erstmal großes Lob an alle für die Reaktionen.
Dachte zuerst man würde mich eher auslachen ... von wegen "Piraten" in Unterfranken :D

@egon fm : ich weis nicht obs heute noch klappt aber letztes jahr bin ich öfters mal durch die theaterstraße gefahren mit der kabel-frequenz von Rock Antenne... nicht dass das mein Sound wäre, aber das wäre das einzige was mir zu deinem Radio Paloma einfällt...
wo kriegst du dieses rein in wü?
 
AW: Piratenempfang auf 95,7 MHz in Würzburg?

ach und übrigens: auf die 95,7 kam ich, weil die 95,8 von EgoFM von dieser teilweise fast weggedrückt wurde !! (wie krass eigtl.)
 
AW: Piratenempfang auf 95,7 MHz in Würzburg?

Bei mir hats gestern noch viel stärkere Sender weggedrückt, 10kW-Frequenzen aus 16km Entfernung z.B.!
 
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