Plant ARD gemeinsamen neuen Pop/Rock-Kanal via DAB?

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Der Radiotor

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Es wurde schon von mehreren Seiten gefordert und die Gerüchte verdichten sich: Die ARD will angeblich im Digital Radio (DAB+) einen neuen bundesweiten Pop/Rock-Kanal ins Rennen werfen. Einen digitalen Jugendkanal haben die Verantwortlichen jedoch abgelehnt. Wirtschaftlich würde das zwar Sinn machen, inhaltlich spreche aber viel dagegen. "Radioprogramme und insbesondere junge Radioprogramme funktionieren dann besonders gut, wenn sie das Lebensgefühl ihrer Hörerschaft treffen", sagte WDR-Hörfunkchef Wolfgang Schmitz. Dieses Lebensgefühl sei abhängig davon, wo man wohne und außerdem von den vielfältigen regionalen Kulturen und Mentalitätsunterschieden. Denkbar sei dagegen ein Kanal mit Musik, die in den bestehenden Pop/Rockwellen der ARD keinen Platz findet.

Und wer nach der Quelle fragt: Es gibt ein Interview mit WDR-Schmitz in der aktuellen "promedia"-Ausgabe (noch nicht online verfügbar).
 
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Kann ich mir nicht vorstellen. Dadurch würde man sich selbst eine Konkurrenz zu den einzelnen Popwellen bauen. Mal davon abgesehen, dass der bundesweite Hörfunk nunmal dem Deutschlandradio obliegt.
 
AW: Plant ARD gemeinsamen neuen Pop/Rock-Kanal via DAB?

Kann ich mir nicht vorstellen. Dadurch würde man sich selbst eine Konkurrenz zu den einzelnen Popwellen bauen. Mal davon abgesehen, dass der bundesweite Hörfunk nunmal dem Deutschlandradio obliegt.

Konkurrenz zu den inzwischen grenzdebilen gleichgeschalteten Popwellen, wenn dort alles läuft was man in den vergangenen Jahren erfolgreich entsorgt hat? Wohl kaum! Zum Medienpolitischen: Schon vor einigen Jahren kündigte doch die ARD schon an im Zuge des DAB-Neustarts auch bundesweite Sender veranstalten zu wollen. Damals hieß es noch Kinder- und Integrationsradio. Vielleicht findet einer im Netz noch eine Quelle, habe derzeit keine Zeit dort nachzuschauen.

Und zum Konzept: Stellt Byte.Fm unter öffentlich-rechtliche Trägerschaft, und schon wäre das Wunschprogramm fertig! :D
 
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Das ist doch nur wieder ein Lückenbüsser, der den Platz für ein privates Radio wegnehmen soll. Am Ende wird auch dort wieder 08/15 Einheitsbrei laufen und das wahrscheinlich Nonstop, weil für Moderatoren oder Sendungen kein Geld mehr da ist.
 
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Nein, Byte.FM unter der ARD wäre Byte.FM unmittelbar vor dessen Ende. Dann kämen nämlich Berater und würden den Leuten dort erstmal erklären, wie richtiges Radio geht. Und wie das ist mit den Quoten und so.

Wenn die ARD diesen Pop/Rock-Kanal durchzieht, könnte folgendes passieren: die letzten annehmbaren Angebote in den richtigen, vollwertigen (also UKW-)Kanälen werden dafür geplättet, weil man ja jetzt diesen neuen Kanal hat. Oder es wird eine langweilige Musikschleife. Warum sollte man dort viel investieren und moderieren lassen? DAB sendet doch ohnehin weitgehend unter Ausschluß der Öffentlichkeit und wird es auch weiterhin - das wissen die bei der ARD auch genau.

Wenn, dann bitte anders: bundesweit auf UKW und im Kabel sowie auf Sat (und meinetwegen auch auf DAB, stört ja keinen, hat ja keiner) ein vollwertiges alternatives Kulturprogramm. Werbefrei, seriös, große kulturelle Bandbreite. Man könnte da vieles von den noch verbliebenen Angeboten "aufsammeln" und endlich dem ganzen Land zugänglich machen: Joachim Deicke und seine Wunderwelt, die Musikredakteure von NDR info, die von Radio Eins ab 21 Uhr, die Köpfe vom Zündfunk, ...

Jaja, ich träum ja schon leise weiter.


Und die "vielfältigen regionalen Kulturen und Mentalitätsunterschiede" halte ich für eine Nebelkerze. Wer ein kleinwenig mehr drauf hat, als Lady Gaga toll zu finden, ist ja heute, so er sich für Radio interessiert, schon froh, überhaupt irgendwo noch was zu finden. Die Leute weichen ja sogar in die Anonymität des Netzes aus. Vonwegen regional. Es ist global: Kultur vs. das Gegenteil.
 
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Wieviele Kanäle hat denn die ARD bundesweit auf DAB/DAB+ zur Verfügung? Wieviele DAB "Bedeckungen" sind überhaupt koordiniert?
 
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Natürlich, was sonst? Man ist doch schließlich per Staatsvertrag der moralisch bessere. Und die eigenen Dudelwellen sind die hochwertigeren, da gebührenfinanziert. Und der Lieblingsintendant vom Ministerpräsidenten ist unabhängiger als diese bösen Konzernanhängsel der Privatsender. Und die öffentlich-rechtliche Schere im Kopf ist nicht hinderlich bei der Berichterstattung, denn schließlich definiert man selbst, was im Hörfunk dieses Landes der Standard ist. Und der eigene Pseudojournalismus ist...

Die Menschen haben einen Rechtsanspruch auf öffentlich-rechtlichen Dudelfunk! Und sie müssen einsehen, daß sie dies auch zu wollen und zu finanzieren haben.


Und das schrieb ein glühender Verfechter eines gesunden öffentlich-rechtlichen Rundfunksystems.
 
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Wenn man erst einmal alle Sendeplätze besetzt, alle Frequenzen beansprucht und alle Marktnischen mit eigenen Programmen gefüllt hat, - wenn also die private Bedrohung halbwegs gedämmt ist, dann beginnt der sukzessive Rückbau: Schließung von Korrespondentenbüros, Zentralisierung der Redaktionen, Eindampfen der lokalen Fenster - derzeit wunderbar bei SWR-4 in Baden-Württemberg zu beobachten.
 
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In Deutschland sind über 100 Mio WLAN-Radios installiert. Warum also noch DAB ?
(da muss man jetzt überlegen, was ich meine, bzg auf die neue GEZ )
 
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Weil ich auf der Autobahn mit 160 km/h kein WLAN empfangen kann. Und darüber braucht man nicht zu diskutieren.
 
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Dagmar Reim hat es letzten September im Rahmen der Medienwoche deutlich gemacht: "Less is more". Und auch Monika Piel sagte neulich in einem Interview, dass es während ihres ARD-Vorsitzes wohl nicht zu einem Ausbau öffentlich-rechtlicher Angebote kommen wird. Deswegen glaube ich nicht, dass es ein solches Programmangebot geben wird.
 
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Uff, ausgerechnet die ARD, welche zeigt daß sie es in insgesamt rund 64 Programmen schafft, in vielleicht einem halben Dutzend etwas Gehaltvolles zu bieten.

Man sollte eine Körperschaft mit dem ORF oder der SRG gründen (s.ä. wie mit 3sat) und dann lieber FM4 oder Virus bundesweit digital ausstrahlen! Man scheißt sich doch bloß ein, daß die private Konkurrenz via DABplus Erfolg haben könnte.
 
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"Wenn, dann bitte anders: bundesweit auf UKW und im Kabel sowie auf Sat (und meinetwegen auch auf DAB, stört ja keinen, hat ja keiner) ein vollwertiges alternatives Kulturprogramm. Werbefrei, seriös, große kulturelle Bandbreite. Man könnte da vieles von den noch verbliebenen Angeboten "aufsammeln" und endlich dem ganzen Land zugänglich machen: Joachim Deicke und seine Wunderwelt, die Musikredakteure von NDR info, die von Radio Eins ab 21 Uhr, die Köpfe vom Zündfunk, ..."
Das wäre eine lohnende Nische. Quasi ein FM4, nur etwas erwachsener noch. Könnte man auch in etwa mit SR P3 oder RNE 3 vergleichen. Da sind auch Popkulturwellen. France Inter geht auch etwas in diese Richtung.
 
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Das Ganze verhält sich eigentlich genauso, wie mit der Überlegung einen ARD-Jugendfernsehsender zu starten: Ein mutiges Programm, in das man kräftig investiert, könnte eine Bereicherung sein, ist aber gar nicht gewollt. Letztlich wäre das Ganze doch nur eine schöne Ausrede, um auf den UKW-Wellen weiter dudeln zu dürfen.

Statt ständig Geld in irgendwelchen unsinnigen neuen Digitalangeboten zu versenken, sollte man besser gleich richtig ins Hauptprogramm investieren. Leider ist in den nächsten Jahren das Gegenteil zu erwarten. Gekürzt wird in Zukunft überall da, wo bisher anspruchsvolles Programm gemacht wird, weil arbeitsintensiv und teuer.
 
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Mein persönlicher Traum: Man verbreitet Radio 1 vom RBB einfach deutschlandweit via Digitalradio. Musikalisch für mich definitiv die beste ARD-Welle überhaupt.
 
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Das ist ohne Zweifel so, die verstehen es ein Populärradio mit Inhalt zu veranstalten!
 
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Rock und Pop gibt es doch schon zu Hauf! :rolleyes:

Besser wäre m.E. ein Sender im Rhythmic-Oldies-Format, mit Classic Soul, Funk und 70's Disco.

Die niederländische AVRO ist da viel weiter. Eine Station wie "AVRO Back To The Old School" (Stream: http://shoutcast.omroep.nl:8056/listen.pls) würde eine echte Nische im deutschen Radiomarkt ausfüllen, ebenso wie "Radio 6 - Webradio Grooves" (Stream: http://shoutcast.omroep.nl:8022/listen.pls).
Mit Jam FM und DEFJAY gibt es ja bereits zwei private deutsche Sender, die sich of moderne Black Music konzentrieren; was fehlt, ist eine Station, die ältere Titel dieses Genres, also Stücke, die bis etwa Mitte der achtziger Jahre produziert wurden, im Programm hat.
 
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