Privater Rundfunk in Nordrhein-Westfalen neben Radio NRW - Ideen und Vorschläge

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Welcher heutige Interpret besitzt ein vergleichbares Talent und die selbe Popularität wie Elton John?

Vergiss deine Germany-Top-40-Charts.

Wie wär's mit Trey Songz, Kenny Chesney, Charlie Wilson, Jewel, Reba McEntire, Crystal Bowersox (zumindest was das Talent anbelangt), Toby Keith, Annie Lennox oder Amos Lee?

Den europäischen Markt kenn' ich zu wenig, das übliche Hitradiogeplätscher interessiert mich bis auf wenige Ausnahmen überhaupt nicht. Obwohl es immer wieder recht gute Titel gibt, z.B.: "Wonderful Life" von Hurts.
 
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Es gibt auch in Europa wunderbare Musik abseits des üblichen Gedudels, keine Sorge. Aber eigentlich ging es in diesem Thread ja um was anderes.
Dazu sei gesagt: Geht in die Politik und ändert es, einen anderen Ansatzpunkt sehe ich kaum.
@ToWa: Jaaaa, das ist schön. Ach ja, hinterm Ohr an der Seite, da mag ich es am liebsten *Schnurrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr*
 
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empire1970 schrieb:
Die Zeitspanne von 20-30 Jahren fehlt um das überhaupt annähernd fair miteinander vergleichen zu können. So wie bei allem Einsatz von Lady GaGa noch einiges an Erfolg und Jahren fehlt um mit Madonna gleichzuziehen.
@empire1970: Ich kann Ihnen sagen, was in 20 bis 30 Jahren sein wird: Dann wird kaum noch jemand Lady GaGa, Shakira, Beyoncé und wie die alle heißen, kennen, weil das alles Kunstprodukte der Musikindustrie sind; ohne Talent und Kreativität, höchstens mit einem guten Aussehen, die nur deshalb hochgepusht werden, um Geld einzubringen. Die Halbwärtszeit dieser Interpreten und Bands beträgt vielleicht zwei bis drei Jahre, danach interessiert sich niemand mehr für sie, denn es wird andere geben, welche die oberen Plätze in den Charts belegen.

Früher ging es zwar auch um den schnöden Mammon, aber nicht so extrem wie heute; vorallem musste man über ein gewisses Talent verfügen und sehr, sehr hart arbeiten, um im Musikgeschäft erfolgreich zu sein. Casting Shows wie American Idol oder das deutsche Pendant DSDS existierten vor mehr als 20 Jahren noch nicht.
Im Grunde genommen gilt auch hier, was germancomponist bereits zuvor gesagt hatte: Es zählt ausschließlich der Kommerz.
Warum soll die Musikindustrie noch Talente fördern, wenn sich viel einfacher Geld verdienen lässt? - Indem man nichts besseres veröffentlicht, gewöhnt man die jungen Leute an eine niedrige Qualität, so lange bis sie sich damit zufrieden geben und gar nichts anderes mehr haben wollen, als den Schrott, der heute auf jedem Bravo- oder The-Dome-Sampler zu finden ist.
Nachwuchs gibt es ja genug; um diesen zu finden, existieren die besagten Shows.

Ich bin übrigens auch kein Fan von Elton John, nur Leute wie er haben halt Musikgeschichte geschrieben, was man von den zeitgenössischen Chart-Interpreten nicht sagen kann, da diese größtenteils austauschbar sind.

Wir entfernen uns jetzt aber in der Tat vom eigentlichen Thema des Fadens, obwohl es m.E. schon wichtig war, diesen Aspekt wenigstens mal in diesem Zusammenhang angesprochen zu haben.
 
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Du fasst meine Gedanken in perfekte Worte. Die Musikindustrie sowie die Privatradios haben Blut geleckt - die Verkleinerung der Rotation wird bis ans Limit ausgereizt und wenn sich die MA nicht beschwert, dann gibt es auch keinen Grund, sie wieder zu erweitern. Daher wird es mit dem bisherigen Zustand auch kein Zurück geben.
 
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Mal eine Frage, in Bayern gibt es EgoFM, würde solch ein Sender auch in NRW funktionieren, oder ist der NRWler anders gestrickt als der Bayer?
 
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@radiobino: Im Hinblick auf die Akzeptanz bei den Hörern würde ein solches Programm sicher gut ankommen; das Problem sehe ich eher darin, dass die in NRW keine realistische Chance auf eine Frequenzzuteilung haben.

Es gibt zwar auch hier Überlegungen zum Aufbau eines Jugendradios, allerdings haben die lokalen Zeitungsradios bereits einen eigenen Ableger dieses Genres gestartet, den sie auf den freigewordenen Frequenzen von DR Kultur, sowie auf ein paar zusätzlichen Frequenzen, die quasi spontan aus dem Hut gezaubert wurden, da sie vorher nicht koordiniert waren, unterbringen möchten.
Ein Webstream ist bereits vor der eigentlichen Lizensierung geschaltet worden, scheint jedoch momentan down zu sein: mms://89.207.200.130/deinfm

Was ich weiß, ist, dass Nova Radio seinerzeit versucht hatte, in das nordrhein-westfälische DAB-Bouquet aufgenommen zu werden, die man jedoch anders als in Sachsen Anhalt hier einfach hat abblitzen lassen.
Stattdessen verbreitet heute der WDR mit 1Live diggi ein digitales Jugendprogramm via DAB: http://gffstream.ic.llnwd.net/stream/gffstream_einslive_a.m3u; - die Rotation dort ist so klein, dass sich der WDR dafür eigentlich schämen müsste.

Du musst es wirklich so sehen, dass Radio NRW vor Ort quasi ein Monopol hat; als einziger, weiterer privater Anbieter sendet hier das im Hinblick auf die Hörerzahlen absolut unbedeutende Domradio und das auch nur auf zwei kleinen Funzeln in Köln und dem nahegelegenen Pulheim.
Daneben existieren noch eine Reihe von Hochschulradios, die allerdings bis auf ein oder zwei Ausnahmen, alle auf extrem schlechten Frequenzen mit sehr niedrigen Leistungen arbeiten, um den Lokalradios keine Hörer abspenstig zu machen.
Hinzu kommt, wie hier bereits zurecht bemerkt worden ist, dass der WDR an den Zeitungsradios keine unbedeutenden Anteile hält.

Auch wenn dies vielleicht von einigen nicht gerne gehört wird: In Sachen Rundfunk herrschen in Nordrhein-Westfalen Zustände wie in einem kommunistischen Staat!
Außer den fünf Landesweiten Wellen des WDR, einem regionalen WDR-Programm ("Funkhaus Europa"), den beiden Deutschlandradios (die auch nicht überall im Lande zu empfangen sind), den teilweise öffentlich-rechtlichen Lokalradios, gibt es hier nichts (Domradio und die Hochschulradios lasse ich jetzt mal allein schon aufgrund der geringen technischen Reichweite außen vor, ebenso BFBS, welches bekanntlich der Versorgung der britischen Streitkräfte dient).

Genau deshalb ist es auch so wichtig, nach Lösungen zu suchen, wie der Status Quo in Sachen Rundfunk in NRW verändert werden kann.
 
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In Sachen Rundfunk herrschen in Nordrhein-Westfalen Zustände wie in einem kommunistischen Staat!

Offenbar warst Du noch nie in einem solchen Staat, du Stammtischbruder, Du. Plädierst auf der einen Seite für die absolute Rundfunkfreiheit und forderst auf der anderen Seite die Zensur allem, das Deinem Geschmack zuwider ist. Ist das die belgisch-liberale Einstellung? Wes' Brot ich ess, des' Lied ich sing? Kennen wir aus Allemannien ja auch...

Hätte nie gedacht, dass UKW indoor mit WLAN Stümmelantenne solche Dinge hervorbringen kann.
 
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Bitte richtig lesen: „In Sachen Rundfunk“... Ich würde die Situation zwar nicht ganz so drastisch einschätzen, da man mit solchen Einstufungen immer vorsichtig sein sollte, aber es ist doch eindeutig, dass die Monopolstellung von Radio NRW in NRW billigend in Kauf genommen wird, obwohl die (meisten) Regionalsender ihre Bestimmung als Lokalfunk schon seit Langem verfehlen.
 
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Privater Rundfunk in Nordrhein-Westfalen
Ich habe da ein kleines Verständnisproblem: Privater Rundfunk ist hier das Thema.
Als Rundfunk hat im Wesentlichen etwas mit redaktioneller Arbeit und Strukturen einer Sendestunde zu tun.
Das permanente abspielen "meiner" Lieblingsmusik ist kein Rundfunk. Da wird sich auch kein Sponsor und kein Werbekunde finden.
Rundfunk bedeutet meinungsrelevanter Inhalt. Wenn es nur darum geht, wie toll man selber ist und seine Musik als einzigen Inhalt zulässt hat das gar nichts mit Rundfunk zu tun. Dafür gibt es Internet, wo man dann für maximal 3 bis 7 Hörer ein weiteres aufmachen kann.
 
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Rundfunk bedeutet meinungsrelevanter Inhalt. Wenn es nur darum geht, wie toll man selber ist und seine Musik als einzigen Inhalt zulässt hat das gar nichts mit Rundfunk zu tun.

Das wird aber mittlerweile nicht mehr so gesehen. Auch im ÖR-Behördenfunk nicht. Gerade heute erfuhr ich, daß z.B. ein äusserst bekanntes hessisches Radioprogramm seinen Hörern "Wärme und Nähe" vermitteln möchte. Der Begriff "Information" ist dort nicht mehr gefallen. Was mich zu der Frage führt, ob es sich gar nicht um ein Radioprogramm, sondern um einen Energieversorger mit eigenem Musiksender handelt. :wow:
 
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internetradiofan schrieb:
Ich kann Ihnen sagen, was in 20 bis 30 Jahren sein wird: Dann wird kaum noch jemand Lady GaGa, Shakira, Beyoncé und wie die alle heißen, kennen, weil das alles Kunstprodukte der Musikindustrie sind; ohne Talent und Kreativität, höchstens mit einem guten Aussehen, die nur deshalb hochgepusht werden, um Geld einzubringen. Die Halbwärtszeit dieser Interpreten und Bands beträgt vielleicht zwei bis drei Jahre, danach interessiert sich niemand mehr für sie, denn es wird andere geben, welche die oberen Plätze in den Charts belegen.
Da bin ich mit Ihnen in Übereinstimmung. Ich verstehe auch was mit "Elton John" gemeint war. Trotzdem sind es Äpfel die man mit Birnen vergleicht! Vielleicht hat Boris dreissig Jahre, wer weiß?
Mir hat man sehr plakativ und objektiv aber auch Toleranz gegenüber anderer Musik und Geschmacksrichtungen beigebracht.
Ebenso Apfel und Birnen: Ist die Musik einer Veronika oder Helene Fischer weniger gut als die von Elton John?
Richtig ist daß die Zeit an sich schneller geworden ist, wenn man es so formulieren darf. Damit auch die Musik. Es bliebe abzuwarten wer aus dem ersten Jahrzehnt sich dauerhaft als neuer Künstler etablieren wird.
Bei der Radiostruktur in NRW habe ich mit Ihnen jedoch eine Übereinstimmung. Jedoch mißfallen mir manche zu plakativen Vergleiche, ähnlich wie die bei der Musikbewertung.
 
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Offenbar warst Du noch nie in einem solchen Staat, du Stammtischbruder, Du. Plädierst auf der einen Seite für die absolute Rundfunkfreiheit und forderst auf der anderen Seite die Zensur allem, das Deinem Geschmack zuwider ist. Ist das die belgisch-liberale Einstellung? Wes' Brot ich ess, des' Lied ich sing? Kennen wir aus Allemannien ja auch...
Lieber Hinztriller,

auch wenn ich Dich durchaus mit Deinem Vornamen anreden könnte, so wie Du es mir gegenüber ein paar Beiträge zuvor getan hast, lasse ich dies, weil es nicht meiner Art entspricht, die Privatsphäre eines Menschen zu gefährden.

Ich habe nie die Auffassung vertreten, Nordrhein-Westfalen sei eine Diktatur, noch bin ich ein Anhänger diktatorischer Regime, sondern vielmehr ein überzeugter Demokrat.

Das einzige, was ich mit meinem Vergleich zum Ausdruck bringen wollte, ist Folgendes: Versuch' einmal in einem diktatorischen Staat wie meinetwegen Weißrussland eine Lizenz zum Betrieb eines privaten Radiosenders für die Hauptstadt Minsk zu erhalten.
Die Wahrscheinlichkeit ist zwar nicht sehr groß, erfolgreich zu sein, aber es ist auch nicht vollkommen ausgeschlossen, da es in Weißrussland eine ganze Reihe von privaten Hörfunksendern gibt, die dort auf UKW ihr Programm verbreiten, siehe dazu: http://fmscan.org/form.php?qthset=Minsk&lset=27.5666667&bset=53.9&cs=3
So, und nun mach' das gleiche mal in Nordrhein-Westfalen, um in Köln, Düsseldorf oder Dortmund auf Sendung gehen zu können.
Die Erfolgsaussichten lassen sich klar beziffern: Sie liegen bei null!
- Ein solcher Zustand herrscht bisher nur in kommunistischen Systemen.

Die Quintessenz, die daraus folgt, ist also jene, dass es in so manchem Staat mit einer diktatorischen und absolutistischen Regierung möglich ist, eine Sendelizenz zu erwerben, in einem demokratisch regierten Bundesland wie NRW jedoch nicht.

Das ist der eigentliche Skandal, den ich hier anprangere und der behoben werden sollte.

Nirgendwo in Europa sind die Strukturen in Sachen Rundfunk so verkrustet wie in NRW und nirgendwo ist infolgedessen die Vielfalt an Sendern so gering.

Die Position der Verantwortlichen von Radio 700 im Hinblick auf Veränderungsbemühungen in diesem Kontext dürfte nun hinlänglich bekannt sein.
Ihr nutzt das Privileg, von Belgien aus nach Deutschland zu senden und das ist Euer gutes Recht.
Wenn Ihr kein Interesse habt, dass es zu einer Veränderung der Rundfunklandschaft in NRW kommt: D'accord; - aber haltet Euch dann bitte zukünftig mit Euren nicht sachdienlichen Kommentaren zurück!

Dieser Faden dient dazu, Lösungsansätze vorzuschlagen und auf ihre Tragfähigkeit hin zu erörtern.
Ich hab' echt keine Lust, mich hier oder im Nachbarforum ständig mit Leuten rumzuschlagen, die mir das Wort im Mund verdrehen und ansonsten überhaupt nichts Konstruktives zur Thematik beitragen! :wall:

Übrigens finde ich Deinen Wortlaut ("Stammtischbruder"; Bezugnahme auf einen Minizünder, Nennung des Vornamens etc.) absolut deplaziert, dient er doch nur dazu, mich zu diskreditieren.
 
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Früher ging es zwar auch um den schnöden Mammon, aber nicht so extrem wie heute; vorallem musste man über ein gewisses Talent verfügen und sehr, sehr hart arbeiten, um im Musikgeschäft erfolgreich zu sein. Casting Shows wie American Idol oder das deutsche Pendant DSDS existierten vor mehr als 20 Jahren noch nicht.
Im Grunde genommen gilt auch hier, was germancomponist bereits zuvor gesagt hatte: Es zählt ausschließlich der Kommerz.
Warum soll die Musikindustrie noch Talente fördern, wenn sich viel einfacher Geld verdienen lässt? - Indem man nichts besseres veröffentlicht, gewöhnt man die jungen Leute an eine niedrige Qualität, so lange bis sie sich damit zufrieden geben und gar nichts anderes mehr haben wollen, als den Schrott, der heute auf jedem Bravo- oder The-Dome-Sampler zu finden ist.
Nachwuchs gibt es ja genug; um diesen zu finden, existieren die besagten Shows.

Dem muss ich leidenschaftlich widersprechen. Deutschland hat eine zugegebenermaßen erbärmliche Radiolandschaft, deren Protagonisten das Geschäft ihrer ärgsten Widersacher selbst besorgen. "Antenne Bayern", "Radio NRW", RPR oder "Bayern 1" brauchen keine digitale Konkurrenz, die sie kräftig in die Zange nimmt, sie schaffen es mit ihrem miesen Programm ganz allein, die Hörer davonzujagen.

Die Musikindustrie befindet sich zwar in einer sehr ernsthaften wirtschaftlichen Situation und ist (noch) zwingend aufs Radio angewiesen, um ihre Produkte nachhaltig und effektiv bewerben zu können. Die ihrerseits arg in Bedrängnis geratene Radiobranche ist ihr ein williger Erfüllungsgehilfe. Keiner hat was gegen junge um- und absatzorientierte Hitradios, aber in Deutschland ist kein weiteres gegenwartsbezogenes und vor allem generationsübergreifendes Format mit gesunder wirtschaftlicher Substanz mehr verfügbar.

Der Schlager wurde dank der Aushungerungsstrategie einer verblendeten Werbewirtschaft und nicht zuletzt auch wegen des völligen Versagens der einschlägigen Musikredakteure auf Ramschniveau heruntergewirtschaftet, "Volksmusik" wird von den medienbeherrschenden Kulturbanausen belächelt und andere maßgebliche Stilrichtungen hat das Land nicht zu bieten. Bleiben am Ende nur geistige Überflieger wie Lady Gaga, Kesha, Usher und ein paar langweilige Oldie- und "Lounge"-Oasen, für die sich nur wenige begeistern können.

Noch ein Blick auf die gebeutelte Musikindustrie: EMI ging fast pleite, die anderen Musikkonzerne schieben schon seit Jahren ein dickes Minus vor sich her und versuchen sich zunehmend im Lizenzgeschäft und als Konzertveranstalter zu positionieren, um die Bilanzen halbwegs auszugleichen. Dass sich Deutschland heute als musikalisches Jammertal präsentiert ist aber nicht die Schuld der Labels, die in anderen Kulturkreisen mitunter hervorragende Arbeit leisten und Spitzenprodukte abliefern.

Das in Deutschland allerorten vorherrschende, jugendfixierte Top-40-Hitradio ist anderswo ein mediales Nischenformat, "Lady Gaga" und Konsorten sind dort lange nicht so populär wie hier und als "Pop-Art-Dance-Acts" mit eher unreifer Anhängerschaft bekannt. Wenn ich mir anschaue, wie viele großartige Künstler in Amerika Woche für Woche die Album- und Airplay-Charts erobern, geht einem das Herz auf und man blickt geringschätzig auf die Konservenpopödnis Deutschland herab, die nicht mal mehr ein eigenes überlebensfähiges Musikgenre hervorbringt. Der Schuldige an dieser Misere ist für mich schnell ausgemacht - es ist das von Beratern, profitversessenen Pressehäusern und Geldschneidern beherrschte Radiogeschäft, aber bestimmt nicht die Musikindustrie, die sich nur den landesspezifischen Gegebenheiten beugt.

Denkt doch mal darüber nach warum in Deutschland fast nur noch die Jugend in größerem Umfange Platten kauft, in Amerika aber alle Generationen bis weit über die 50 hinaus!

...Casting Shows wie American Idol oder das deutsche Pendant DSDS existierten vor mehr als 20 Jahren noch nicht....

Zumindest American Idol hat sich als exzellente Talentschmiede erwiesen
 
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@ricochet: Mit Deinen korrigierenden Ausführungen hast Du mitunter recht, wobei ich einwenden möchte, dass ich mich bewusst in erster Linie auf die Lage in Deutschland (trotz "American Idol") bezogen habe.

Ich höre selbst eine ganze Reihe von Internetradios aus den USA und Großbritannien, z.B. JFSR Online (http://178.159.0.13:7046/listen.pls), Soul Groove Radio (http://204.45.73.122:8074/listen.pls), SSRadio Funk and Disco (http://94.23.201.109:9040/listen.pls), Soulconnexion (http://174.37.194.139:8241/listen.pls) oder Rhythm & Gold (http://89.238.146.146:7020/listen.pls) und kann sagen, dass es in Deutschland nicht einen einzigen mir bekannten Sender gibt, der auf UKW eine solche Musik spielt. :(
 
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Wie kannst Du es auch wagen, Classic R&B zu hören??!! Das ist für die senderverantwortlichen BWL-Fuzzis mit ihren Rechenschiebern Musik wie aus einem anderen Universum. :D
 
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Die Quintessenz, die daraus folgt, ist also jene, dass es in so manchem Staat mit einer diktatorischen und absolutistischen Regierung möglich ist, eine Sendelizenz zu erwerben, in einem demokratisch regierten Bundesland wie NRW jedoch nicht.

Also dass ist für jeden, der in einem solchen Land schon einmal gearbeite und gelebt hat eine absolute Unverschämtheit und Beleidigung.
 
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@XXLFunk: Tja, ich höre halt das, was ich mag. ;)

Auf den Geschmack gekommen bin ich übrigens durch den "Replay" von Jam FM: Diese Sendung kennt vermutlich kaum noch jemand, denn seit Jam FM in Berlin on air ist, ist der Sender zu einem primitiven Hip-Hop- und Rap-Dudler verkommen, bei dem es keine Spatensendungen mehr gibt; - dabei waren die mal richtig gut.

Vermutlich hat sich Jam FM ebenfalls zu sehr von fachfremden "Radioexperten", die, wie Du schon sagst, BWL studiert, aber noch nie hinter einem Mikrofon gestanden haben, beraten lassen.

Es gibt nur noch einen einzigen Sender in Deutschland, der das besagte Genre nicht vollständig aus dem Programm verbannt hat (auch wenn dort natürlich auch noch andere Musikrichtungen gespielt werden): Radio 2Day 89,0 aus München (http://stream.radio2day.ip-streaming.net:8200/radio2day.m3u)
Man kann kann ja zu Herrn Bertelshofer stehen wie man möchte, aber gerade weil er sich von niemandem ins Programm reden lässt, ist die Musikauswahl bei dem Sender so gut. Aber wie gesagt: Radio 2Day ist so etwas wie eine Oase in der deutschen Radiolandschaft.

pipilangstrumph schrieb:
Also dass ist für jeden, der in einem solchen Land schon einmal gearbeite und gelebt hat eine absolute Unverschämtheit und Beleidigung.
Nochmal: Ich rede keinen Diktaturen das Wort!

Unverschämt finde ich jedoch eher, was in Pulheim mit der Vergabe der 92,0 gelaufen ist.
Wenn sich die Verantwortungsträger in einem deutschen Bundesland anmaßen, im Jahre 2011 weiterhin an einem Rundfunkmonopol festzuhalten, so wie es mit Radio NRW derzeit geschieht, dann hat das diktatorische Züge und ist einer Demokratie, in der normalerweise Presse- und Rundfunkfreiheit herrschen sollte, nicht würdig.

Das muss in aller Klarheit mal so gesagt werden.

Meint Ihr wirklich, dass ein System, so wie wir es derzeit in Nordrhein-Westfalen haben, von dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg weiterhin geduldet werden würde? Nur: Wo kein Kläger, da kein Richter.
 
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@Towa: Es heißt dort doch schließlich auch nicht "Gib mir mein Hirn zurück".
Da ist man doch auch längst powered by Emotion.
 
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@ricochet: Danke für den Tipp!

Sieht wirklich interessant aus (und klingt auch so). :)
 
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@Internetradiofan: Radio 2day spielte früher zu fast 80% diese Musik, mittlerweile sind gut 50% ClassicRock dazugekommen, die Übergänge sind manchmal etwas fragwürdig, aber trotzdem noch ne feine Auswahl. Ach, so einzelne Sendungen gibt es dann schon mal, meist bei nichtkommerziellen Sendern. Oder, in Deinem Heimatland auf Classic21: Soul Power, jeden Samstag ab 22 Uhr.
 
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Internetradiofan schrieb:
Die Erfolgsaussichten lassen sich klar beziffern: Sie liegen bei null! Ein solcher Zustand herrscht bisher nur in kommunistischen Systemen.
Hinztriller schrieb:
Der Junge hat keine Ahnung, wovon er spricht.
Das LMG NW (früher LRG NW) ist ein parteiideologisches Gesetz. Vielleicht hilft ein Blick in die Historie weiter. Den Ruf nach privaten Radios gab es schon in den Siebzigern (vielleicht auch schon vorher, aber da kann ich mich nicht mehr dran erinnern.

Unionsgeführte Länder waren dem Privatradio gegenüber offener, die sozialdemokratischen Länder wollten lieber am "Staatsfunkmodell" festhalten und haben sich vehement gegen die Einführung des Privatradios gewehrt. "Lieber Staat als Privat", zumindest diese Haltung ist mit der in kommunistischen Ländern vergleichbar.

Als 1984 in Freiburg das erste private Stadtradio on air ging, war das Privatradio nicht mehr länger zu verhindern. Also haben sich unsere sozialdemokratischen Freunde um Johannes Rau überlegt, wie denn dem immer lauter werdenden Ruf nach Privatradio einerseits, und der parteipolitischen Prämisse nach Regierungseinfluß andererseits gleichzeitig Rechnung getragen werden kann.

Das Ergebnis kennen wir. Das wohl kränkste Gesetz, das man keinem Menschen im Ausland erklären kann. Es sichert NRW das Ein-Privatradio-System.

Zur "Ehrenrettung" der Sozialdemokraten muß gesagt werden, daß Schwarz-Gelb später dann auch nichts mehr an diesem Zustand geändert hat – wenn auch aus anderen Gründen.
 
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