Radio früher und heute – Rückblick und Zukunft

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BTW
Dieser Tage wurde die Funkstunde, der Vorläufer des WDR, 85 Jahre alt.
Glückwunsch
 
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In den sechziger Jahren zeigte sich sehr schnell, welche grosse gesellschaftliche Bedeutung dem Radio zukam. Nach der Schliessung der innerdeutschen Grenzen war der Westrundfunk die einzige Verbindung von hüben nach drüben. Die grosse Fülle von, naja sagen wirs halt, neutraler Information war doch sehr wichtig für unsere "Brüder und Schwestern in der Zone".

Hinzu kam, dass man jetzt auch den Rock'n Roll mitnehmen konnte. Die Transistorradios waren in Ost und West doch erschwinglich. Die Mittelwelle mit z.T. Sendern mit mehr als 1.000 kW war nun der grosse Renner.
Luxy auf 208 m oder die Europawelle waren europaweit zu hören und gemeinsam mit AFN die wohl beliebtesten Stationen. Nicht von ungefähr kamen gute Moderatoren aus diesen beiden Stationen im Südwesten.
Mithilfe der Koffersuper musste man sich auch zuhause nicht mehr das Gejammer unserer Eltern, mach ma die Mussikk leiser, anhören. Ich schnappte mir dann die Philips Colette, oder später den Telefunken Bajazzo, der mit der grünen Taste für die stehende MW Luxy Frequenz, und weg war er, der langhaarige Doc.
Auf die Parkbank, Antenne raus, Bässe rein, da machten denn auch mal die Mädels Station, lol

Nach 1966 machte man sich in den Anstalten Gedanken, und siehe da, mit Stars und Hits und teens twens toptime verbuchte man erste kleine Erfolge.
Nun ging man auf die Suche nach neuen, begabten Sprechern oder jungen Musikredakteuren.
Klar konnten ein W. Reinke oder F. Laufenberg es damals nicht mit absoluten Grössen wie Wolfman Jack, Casey Casem, Kid Jensen oder Chris Cary aufnehmen, aber es deutete sich ein neuer Trend an, und man glaubte gut aufgestellt zu sein for the years to come.

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Oh, den neuen Beitrag erst jetzt entdeckt... Ja, ein paar wahre Dinge wurden angeführt:

Erst die "portable radios" machten den Erfolg von offshore-Radio und Pop an sich möglich, damals 1964-1967 (Durchbruch). Ungezogene Kids hörten unter der Bettdecke, und rebellische Fans von Caroline International kauften sich die "kiss in the car" licence und blitzten mit dem Fernlicht nachts raus und rüber zum Sendeschiff, bis die Batterie leer war :D. Johnny Walker würde ich da auf jeden Fall mit in die Liste einreihen.

Daß Du den leider verstorbenen Chris Cary erwähnt hast, adelt Dich. Pirat durch und durch, Hansdampf in allen Gassen und einst hat er sackweise gecrackte/gehackte Pay-TV-Karten verkauft (woraufhin er verknackt wurde, sich aber der Festnahme irgendwie entzog :D).
Chris Cary ist mir als Spangles Muldoon bei RNI in guter Erinnerung- er fuhr 1970 die Abschiedssendung (bevor RNI dann 1971 wieder zurück kam)....
Langsam sterben sie alle weg.
Und da gab es doch ein Kofferradio mit eingebauter RTL-Taste (Kurzwelle 6.090 kHz)? Das Pendant für die Mittelwelle kenne ich gar nicht?
 
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Ja, die Luxembourg-Taste auf AM gabs u.a. bei einem Quelle-Kofferradio. Schaub-Lorentz hate einen Koffersuper, der mit einem "gespreizten Europaband" (ähnlich der Kurzwellen-Lupe) ab 1400 kHz aufwartete, und bei dem dann Luxy und Europawelle Saar gekennzeichnet waren.

Um die 60er Jahre noch abzuschliessen : Nie war die Zeit für Privatrundfunk oder die Piraten reifer !
D und UK verbauten sich ja schon früh den Weg für die Pirates, allein NL liess sich Zeit, was dann zu dieser unglaublichen Popularität der 3 verbliebenen Sendeschiffen und deren Sender führte.

Nachdem in denn frühen 70ern fast alle Pirates von Bord gingen, dümpelte der Rundfunk in D dann so dahin... man versuchte es mit Servicewellen für die Autofahrer in den dritten Programmen oder auch Klassik in den 2. Programmen.
Naja, wenigsten Pop-Shop deim SWF oder hr3 toptime konnten hier in unserer Region ein wenig aus dem sonst üblichen Gesäusel etwas ausscheren, und Moderatoren wie Volker Rebell oder auch Bernd Schröder boten mal etwas ausserhalb des mainstreams.
Aber auch die beiden, wie auch wir anderen jungen, subalternen Sprecher und Diskjockeys hatten doch grosse Mühe uns gegen AFN oder das englischsprachige Programm von Radio Luxembourg durchzusetzen.
Mit unausgegorenen Single B-Seiten oder blind ausgewählten LP Ausschnitten kann man halt keinen Blumentopf gewinnen, meint der

Flyingdoctor
 
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Jetzt mal kurz offtopic an Radiovictoria :

Meine Jungs von intertape haben wieder Kontakt zu, höre und staune, "This is the PBS"... :

studio monica


over and out
 
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Radio in den sechzigern, das war für uns Halbstarke richtig faszinierend. Auf Mittel- und/oder Kurzwelle Sender aus fremden Ländern zu hören,
Länder die man nur aus Erdkunde der Schule oder ausm Atlas kannte. Deutschsprachiger Service aus Südafrika, Chile, Schweden, Baghdad.
Die Welt wollte sich uns Deutschen wieder mitteilen, grossartig.

Wir wollten uns auch mitteilen mit Beatmusik und flotten Sprüchen, später dann mit Flower-Power und make love not war.
Das Plattenauflegen bei Schulparties oder beim wochenendlichen Tanztee der Tanzschule reichte nicht mehr aus.
Wir wollten andere teilhaben lassen an unserem Wissen über die Beat- und Rockmusik, Wissen das ich mir wöchentlich bei Billboard oder dem
NME angelesen hatte. Übrigens ein kostspieliges Vergnügen.
Beat- und Rockmusik, die nicht in den Topten auftauchte und selbst bei AFN oder Luxembourg nicht zu hören war, wohl aber bei Caroline oder später bei Seagull.

Also machten wir mit "Radio Fortune" auf der Mittelwelle regelmässig am Wochenende Programm. Clandestine das Zauberwort.
Aus einem verschlafenen Spessartörtchen waren wir von Frankfurt bis Heidelberg zu hören. Nach fast 3 Jahren, 1970, mussten wir dann aber
doch unsere Sachen packen, die Messwagen der Post waren uns bedrohlich nahe gekommen. Wir hörten das von den Dorfbewohnern.

3 Jahre freies Radio mit Underground, Album-Hour, und naja auch ein Wunschkonzert unserer Mitschüler oder deren vielen Bekannten. Traumhaft !

Einige Jahre später dann bei einer öffentlich rechtlichen Anstalt musste ich jedoch feststellen, dass es damit nun vorbei war. Musik kam von
den Musikredakteuren. Mit manchen konnte man das Programm abstimmen, z.B. mit Klaus Kieswald, andere liessen sich da nicht reinreden.
Wortbeiträge mussten vorher beim Redakteur angemeldet und genehmigt werden.
Ich hatte mir mal einen gewaltigen Anschiss eingefangen, als ich über das Projekt "Sealand", ein altes britisches offshore Sea-Fort, einen "unangemeldeten" Bericht sendete.

Heute produziere ich, wenn die Medizin es zeitlich zulässt, noch Podcasts und Magazine, und selten mal ne Oldie-Sendung für ganz kleine
Internet Radios. Aber, nach eigenem Gustus... !

Gruss vom

Flyingdoctor
 
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hallo , schön, daß Du wieder da bist. Ist es ein Geheimnis, für welches I-Radio Du etwas leistest ?
 
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Schaub-Lorentz hate einen Koffersuper, der mit einem "gespreizten Europaband" (ähnlich der Kurzwellen-Lupe) ab 1400 kHz aufwartete, und bei dem dann Luxy und Europawelle Saar gekennzeichnet waren.

Dieses "Europaband" weist auch eines meiner alten Gefährten auf, ein Blaupunkt Derby von 1971. Die Stationskennzeichnungen beginnen bei LILLE (damals 1376 KHZ) und enden beim bay(e)rischen Rundfunk auf 1601. Europawelle Saar ist natürlich auch drauf.

A propos Europawelle: Erinnere mich gern noch an das "Glücksrad" ("und jetzt eine Europarunde!"). Das war fast eine Art DX-Sendung mit angehängten Musikwünschen, Hörer riefen an aus Spanien, Malta und sogar Ungarn, von jenseits des eisernen Vorhangs. War für mich auch schon Kult.
 
AW: Radio früher und heute – Rückblick und Zukunft

Mit unseren Reminiszenzen sind wir nun an der Schwelle zu den 80er Jahren angelangt.
Meine Erinnerungen an das deutsche Radio sind ab diesem Zeitraum leider nur noch rudimentärer Natur.
Laufenberg, Heidenreich, Seibert, Tücking, die Herren Piepenbrink und Schniepelpuhl, das wars so im Grossen und Ganzen.
Achja, im Herz-OP wurde noch AFN gehört.
Zuhause hab ich meist über Astra diverse Musikkanäle mit teilweise recht ansprechenden Musikprogrammen gehört.

Die Zerschlagung des staatlichen Rundfunkmonopols war sicherlich ein guter Ansatz zu mehr Vielfalt auf UKW.
Hat das aber tatsächlich auch zu einer qualitativen Bereicherung geführt ?

Eure Meinung zum Radio ab den 80ern, bitte...

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AW: Radio früher und heute – Rückblick und Zukunft

Klares Nein zu Deiner Frage: Mehr Vielfalt hat sich nicht gerade als "Bereicherung" entpuppt.
Die Einfuehrung bzw. die (Eigen-)Art des NRW-Lokalfunks war gut gemeint, hat Leuten wie mir aber auf unverschaemte Weise die Moeglichkeit genommen, weiterhin belgische oder nierderlaendische Piraten zu hoeren.
Das Staatliche Rundfunkmonopol ist ja letztendlich nicht komplett zerschlagen worden, was Nachrichtentechnisch (Qualitaet der Informationen) durchaus als Vorteil gelten darf...
 
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Klares Nein zu Deiner Frage: Mehr Vielfalt hat sich nicht gerade als "Bereicherung" entpuppt.

Ja, chapri, so kommt es mir auch vor.
FFH, RPR, RSH oder so... m.E. keine echten Alternativen.
Allerdings sahen sich die öffentlich rechtlichen Anstalten damals doch gemüssigt, mal über ihr bisheriges Programm nachzudenken.
Sicherlich auch die Folge der vielleicht ausgebliebenen Werbekunden, die im Anfangsstadium dann mehr auf die Privaten gesetzt hatten. Maybe.

Heute, nach roundabout 20 Jahren private radio in D, muss ich konstatieren, dass HR 1 oder auch SWR 1 seriöser, informativer, und damit hörenswerter und interessanter rüberkommen als die aufgesetzte Masche der Privaten.

Wenn ich Zeit und Gelegenheit dazu habe höre ich natürlich sehr gerne die Sendungen von Roger auf RNI via live-stream, aber dieses Format ist wohl in D heutzutage nicht zu vermarkten.
Da fehlt offensichtlich die Zielgruppe die man mit Werbung erreichen will, und es mangelt wohl auch an Geldgebern, die mal in die Zukunft investieren wollen.
Sehr schade meint der

Flyingdoctor

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AW: Radio früher und heute – Rückblick und Zukunft

Ich habe eine sehr schöne und interessante Website gefunden.
Viel Infos über Radiostationen, sehr, sehr viele Hörbeispiele, alle im Quicktime-Format.

Viel Vergnügen beim stöbern.

http://www.oldiestopten.de/
 
AW: Radio früher und heute – Rückblick und Zukunft

Ja, da warst Du wohl im "Happy Luxembourg"-Thread besonders fleissig :))

Zur RNI: Es gab viele Seesender-DJs, die es verstanden haben, auch noch an Land affengeile Sendungen zu machen (BFBS ist ein Meisterbeispiel) - aber die Deutschsprachigen und des Englischen Maechtigen sind ausgestorben oder der "neuen Zeit" nicht mehr gewachsen!
 
Wie weiter oben schon mal angedeutet, bietet die deutsche Radioszene heute wohl nur mehr Masse als Klasse.

Allein hier im Grossraum Frankfurt sind roundabout 8-10 kommerzielle Stationen zu empfangen, und allesamt dudeln sie denselben mainstream.
Aber auch HR 3 und SWR 3 sind da munter mit dabei.

Die sog. Hörernähe, "Staupilot Peter aus was weiss ich wo berichtet...", "Wetterpilot Hans hat 3 Grad plus", "Blitzerpilot Rainer sagt...", braucht doch kein Mensch wirklich.

Ich wünsche mir zumindest ein paar Sendungen mit Formaten wie sie in den USA auch heute noch durchaus üblich sind:
LP-Tracks
Rhythm 'n Blues
Jazz-Rock
Forgotten diamond hits

"Reinke am Samstag" auf HR 1 probierts wenigstens mal, Bravo Werner Reinke !

Aber man ist m. E. wohl in den Radiostationen, heute wie damals, zu selbstherrlich geworden, und neigt eher zur Selbstdarstellung, anstatt dem geneigten Hörer eine ausgewogene Mischung aus relevanten Infos und ansprechender Musik zu liefern.

Ich habe mich früher stundenlang im Schallplattenarchiv des HR rumgetrieben und gestöbert. Man glaubt nicht, was man alles finden konnte.
Heute befragt man den Studio-Computer und der liefert dann schon das "Passende". Traurig und armselig.

Mit Cicero möchte ich heute schliessen :

Quousque tandem abutere patientia nostra ?
O tempora, o mores

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Allein hier im Grossraum Frankfurt sind roundabout 8-10 kommerzielle Stationen zu empfangen, und allesamt dudeln sie denselben mainstream.
Aber auch HR 3 und SWR 3 sind da munter mit dabei.

Genau das ist das Problem der heutigen Zeit. (und es war und ist nicht Schuld von RNI und anderen Seesendern, radiokult...).
In den eighties haben wir (alle, mehr oder minder?) angefangen, die Ärmel hochzukrempeln und den ÖR mal zu zeigen, wie Radio für die Menschen draussen am Empfänger funktionieren kann...

DAMALS waren durchaus lobenswerte und ernsthafte Ansätze (und auch vollendet gute) im Äther zu hören. Das nahm dann Anfang der 90er Jahre bereits ab und endete in einer bis heute anhaltenden Spirale nach unten (in Qualität und Vielfalt, Ausnahmen bestätigen die Regel).

Bürokraten drehten denen, die mit dem berühmten Herzblut bei der Sache waren, den Saft ab. Die im Prinzip richtige Erkenntnis des "Nebenbeimediums" wurde alleinige These, AC als Format in allen Varianten dominierend und Minirotationen Usus. Und die ÖR zogen nach und kopierten.

Ich gebe einer Hoffnung Ausdruck: Sowohl von den überhand nehmenden claims als auch bei Präsentation, Musikvielfalt, Formaten, Rotationen, Qualität der Beiträge (usw usw) wird sich bald etwas tun. Unweigerlich, es ist einfach Gesetz des Marktes....
 
Was hast du doch für ein Glück, rv01, dass ich diesen Faden erst jetzt erstmals sichte. Du redest schon wieder absolut wirres Zeug!

Genau das ist das Problem der heutigen Zeit. (und es war und ist nicht Schuld von RNI und anderen Seesendern, radiokult...).
Zu deiner Kenntnisnahme: Ich habe deinen Offshore-Sendern nie die alleinige Schuld am Zustand des heutigen Radios gegeben. Zeig mir wo ich das getan haben soll!

Alle Sender damals besassen weder eine horizontale Programmierung noch ein (irgendein) Format. Da lief alles wild durcheinander von Operette, Blasmusik, Volksliedern (!), Chören, Konzertübertragung, dem hauseigenen Rundfunkorchester und und... "Pop" gab es eine halbe bis maximal zwei Stunden PRO WOCHE:
Und? Hat es irgendjemanden geschadet? Es hat enorm zur Allgemeinbildung und vor allem zur Vielfalt beigetragen. Jaja ich weiß, bei dir ist Vielfalt die Wahl zwischen Elvis Presley und Chuck Berry. Bei mir nicht!

und die etablierten Radiosender sendeten einfach am Geschmack der Jugend vorbei.
Komisch, ich kenne eine ganze Reihe von Rias-Sendungen, die genau das nicht taten und die man komischerweise noch heute kennt. Merkwürdig, oder?

Wie hier schon erwähnt, es gab die unendlichen Weiten der Mittel- und Kurwelle und die wurden reichlich genutzt. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass ich immer nur mit Opern oder langweiligen Geplapper zugedröhnt wurde. Das es keine Alternativen gab ist schlicht gelogen.
 
radiokult schrieb:
Dass es keine Alternativen gab ist schlicht gelogen.

Nun, es gab AFN, BFBS und in und um Berlin den RIAS (den ich auch nicht zu den ÖR-Stationen zähle :D) Oder RTL in deutsch, holländisch und englisch. Oder....

Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass ich immer nur mit Opern oder langweiligen Geplapper zugedröhnt wurde
Immer sicherlich nicht. Aber die Inhalte samt der Musik waren ein grausames Durcheinander und Miteinander auf einer einzigen Welle... vom Hamburger Hafenkonzert über Volkmusik, Schlagern und ab und an mal Pop, fein dosiert.... (ich habe es noch im Ohr und habe mich bestimmt nicht verhört). Die von Dir gelobten Sendungen waren wenige. So wie bei der BBC in den sixties.... 30-120 Minuten Pop, in der Woche. Hol Dir doch mal eine alte Hör Zu und schau in das Programm irgendeiner ÖR-Welle von damals rein.
Wie hier schon erwähnt, es gab die unendlichen Weiten der Mittel- und Kurzwelle und die wurden reichlich genutzt
Die habe ich auch reichlich genutzt, aus lauter Verzweiflung über das so sagenhafte Programm der ÖR. Und was glaubst Du, was ich da auf 1187, 1137,5 oder 1562 kHz in den sixties gehört habe? (:D). Dreimal darfst Du raten.
(Und ganz klar, es gab ja noch die Stimme der DDR... oder so).

Und was ein Argument, Kurzwelle und Mittelwelle....! Nur weil der bundesdeutsche Mieffunk von damals nicht in der Lage war, die Jugend beispielsweise mit einer eigenen Pop- und Kulturradiowelle anzusprechen, mussten diese dann auf ausländische Sender auf Mittelwelle oder Kurzwelle ausweichen. (Ein Umschalten vom BR auf den NDR hätte kaum etwas gebracht, alle ÖR -mit Ausnahme des SR in den sixties-) hatten das gleiche Strickmuster: Nämlich gar keins, aber von jedem etwas und von allem ein bißchen und besonders querbeet und querfeldein. Und alle hatten sie unüberhörbar den Bildungsauftrag laut und deutlich aus dem Empfänger heraushängen... samt dem erhobenen Zeigefinger.... Du Du! Pop ist ungesund, führt zur Impotenz und verblödet dich...
Wobei sich damals der BR nicht zu blöd war, "Satisfaction" von den Stones mit der gelogenen Begründung, viel zu wenige hätten für diesen Titel gestimmt, aus der wöchentlichen Hitparade zu streichen. Seltsamerweise waren die Stones dann mit 19th nervous breakdown einige Wochen später plötzlich wieder drin.
Das zum Thema Erziehung, Belehrung, erhobener Zeigefinger. Oder besser: Gängelung der Hörer, Programm an denen vorbei...

Dafür gab es morgens das Wort zum Tag auf den Weg.... um 13h15 (ca) die Ratschläge für den Kleingärtner, um 17h die Vermisstenmeldungen des DRK usw usw usw. Ein ungeheuer attraktives Programm für die ganze Familie :D.

Du redest schon wieder absolut wirres Zeug!
Klar. Mache den ganzen Tag nix anderes....
 
Oder besser: Gängelung der Hörer, Programm an denen vorbei...

... trifft das nicht um so mehr auf den Rundfunk der heutigen Zeit zu? - Ich erinnere nur an Minirotationen und Ausblendung ganzer musikalischer Stilrichtungen in den heutigen Dudelprogrammen, egal ob privater oder öffentlich-rechtlicher Natur.

Es mag sein, dass es damals ein "Flickenteppich" musikalischer Art war, aber irgendwo war für (fast) jeden etwas dabei, obwohl die Senderzahl relativ überschaubar war. Wie sieht es denn heute aus? Es gab damals eine (Selbst-)Zensur und gibt sie heute in meinen Augen in einem noch größerem Maße; ein Ende scheint nicht in Sicht, auch wenn sich angeblich irgendwelche Pendel...!
 
Widersprich nie Roger Kirk! Warte drei Postings und er tut es von selbst! :wow::wow::wow:

und um Berlin den RIAS (den ich auch nicht zu den ÖR-Stationen zähle
Solltest du aber, denn es gab kein anderes Programm, das einen so problemlosen Zugriff auf die Ressourcen des ÖR hatte und diese natürlich auch nutzte. Vielleicht solltest du dich erstmal darüber informieren wie der Rias funktionierte und wie er sich finanzierte.

Und ganz klar, es gab ja noch die Stimme der DDR...
Die gabs in den Sixities noch nicht. Da hieß das Ding noch Deutschlandsender. :p

alle ÖR -mit Ausnahme des SR in den sixties-) hatten das gleiche Strickmuster: Nämlich gar keins,
Schmarn. Es ist eher das heutige Radio was keinerlei Strickmuster hat. Da hat der Ammerländer ganz recht. Inhaltloses Formatgedudel fast überall.

Du Du! Pop ist ungesund, führt zur Impotenz und verblödet dich...
Damit wären wir dann bei deinem musikalischen Verständnis. In den 60s gab es noch gar keinen Pop, aber macht nichts.

Wobei sich damals der BR nicht zu blöd war, "Satisfaction" von den Stones mit der gelogenen Begründung, viel zu wenige hätten für diesen Titel gestimmt, aus der wöchentlichen Hitparade zu streichen.
Wieso verlogen? Nach deiner Auffassung hörte doch sowieso niemand zu. Warum sollte es also nicht stimmen, dass für den Titel schlicht niemand stimmte? Entscheide dich endlich mal was du eigentlich willst.

Das zum Thema Erziehung, Belehrung, erhobener Zeigefinger. Oder besser: Gängelung der Hörer, Programm an denen vorbei...
Und das ist heute anders? :confused: Dein ach so toller Privatfunk ist es, der heute die Hörer mit Des- und Nicht-Infonrmation gängelt und das nicht zu knapp.

Dafür gab es morgens das Wort zum Tag auf den Weg.... um 13h15 (ca) die Ratschläge für den Kleingärtner, um 17h die Vermisstenmeldungen des DRK usw usw usw. Ein ungeheuer attraktives Programm für die ganze Familie
Offenbar schon, denn schließlich haben Leute zugehört. Alternativen gabs entgegen deiner Aussage ja genug, welche aber nunmal nicht ausreichend genutzt wurden, um das ÖR-Programm grundlegend zu ändern.

Vielleicht solltest du endlich aufhören deinen Geschmack und deine Sichtweisen als das Allheilmittel zu betrachten. Deine Sicht ist noch lange nicht die Sicht aller. Und wenn deine Sicht der Dinge so toll und revolutionär wäre wie du immer behauptest, warum funkst du dann nirgendwo bei einer bedeutenden Welle? Verstehen die alle nicht, was du für das ultimative Radio hältst? Verstehen wir alle nicht das nur du der heilige Papst des Rundfunks bist? Soweit ich das beurteilen kann bist du immer nur überall mit deinen Ideen gescheitert. Also fang gefälligst endlich mal an Brötchen zu backen, die deiner tatsächlichen (Radio-)Größe entsprechen.

Ach ja und noch was: Innerhalb von unverlangt eingesandten E-Mails hiesige User outen, ist zum einen schlicht peinlich und zum anderen macht es dich nur noch unsympathischer als du ohnehin bist.
 
RK wird vielleicht bald Gelegenheit bei einer "beutenden Welle" haben,
(s)eine Laeuterung unter Beweis zu stellen. Ich bin gespannt!
 
In den eighties haben wir (alle, mehr oder minder?) angefangen, die Ärmel hochzukrempeln und den ÖR mal zu zeigen, wie Radio für die Menschen draussen am Empfänger funktionieren kann...

Nee, Radiovictoria, nicht in den achtzigern...
In den siebzigern haben wir das versucht. Du hast damals tolle Programme u.a. für PBS gemacht... andere habens bei den ÖR versucht, und sind mangels Perspektive und Gängelung des Moderators, heute würde man mobbing dazu sagen, frustriert und "kastriert" vom Acker geschlichen.

Die Geister die wir riefen, feiern heute fröhliche Urstände.
 
AW: Radio früher und heute – Rückblick und Zukunft

Ich wollte eigentlich auch mal über den "Deutschen Soldatensender" berichten, aber das kann man bei wiki ebenso nachlesen.

Die Morsekennung zu Beginn und Ende der Sendungen war : -- ..-
also MU.
Weiss jemand mehr darüber, warum sie diese Morsekennung benutzten ?
 
AW: Radio früher und heute – Musik:Tod eines Genre

Gruß in die Runde,
mit Interesse habe ich die allermeisten Beiträge zu diesem Thema gelesen.

Ergänzen will ich noch, dass Schlager, Pop und Rock in ihrer Überdominanz
seit den 80ern leider de facto zum Tod eines ganzen Genre, der später sogen.
GEHOBENEn UNTERHALTUNGSMUSIK,
der "Urform" populärer Musik, beigetragen haben,
die ich in den 70er Jahren im Alter von 20+ oft ganz gern gehört habe:

vorwiegend Instrumentalstücke,
z.B. von Leroy Anderson (z.B. Sleighride), Carste, Heymann, Bochmann,
Ketelby, Addinsell, Coates,etc,
Rundfunkorchester-Aufnahmen, Gregor an der Orgel usw. .
Musik am Sonntagmorgen auf NDR/WDR1 war eine der letzten Sendungen
für so etwas.
Was ich ebenfalls vermisse: (Früh)musik instrumental pur, wie es das mal
gab, "Beschwingte Morgenmusik" (HR1) z.B. .

Will man heute Instrumentales en bloc hören,
helfen nur noch Spartenstreams im Netz (sehr nett: DK), MusicChoice,
oder das Musikprogramm von Cairo auf Nilesat.

ts
 
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