Radio NRW und seine Lokalsender machen einen guten Job

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Eben! Schande an die Sesselfurzer, die uns damals den Müll eingebrockt haben. Mit diesem Unsinnsmodell des Zweisäulenfunks unter Monopolsicherung der lokalen Meinungsbilder. Eigentlich verfassungswidrig. Man hatte das aber sehr gefickt eingeschädelt. Denn man konnte ja sagen: Nee nee, die Verleger haben ja keinen Einfluss aufs Programm, wir schützen nur ihr finanzielles Auskommen durch das "Vorkaufsrecht" im lokalen Hörfunk. Wir haben durch die zweite Säule ja eine plebiszitäre Komponente. Doch wer sitzt drin in den VGs? Der örtliche Politfilz. Und die Kommunen haben auch noch ihre Beteiligung.
Von Privatfunk kann da gar keine Rede sein. Auf die ganze Chose würde Alex Lesters gutes altes Akronym SCOF zutreffen..."Swirling Cesspool of Filth"!
 
Ich bin ja immer für Differenziertheit.

Natürlich ist das "100 % von hier" in manchen Sendestunden - wenn man so will - "Verarsche".
Über immer kleiner werdende Rotationen und mangelnde Flexibilität bei der Musikauswahl brauchen wir auch nicht streiten.

Und dennoch ist das, was ich in den immerhin 6, 8 oder sogar 10 Stunden auf dem Lokalsender höre, tatsächlich viel näher, als es ein WDR leisten kann, und auch gut!

Natürlich gibt es bei über 40 Stationen mit Hunderten Akteuren vom Praktikant bis zum studierten Journalist Qualitätsunterschiede.
Aber die Polemik mancher hier, von wegen "sind keine Journalisten, haben keine Ahnung, und auch keinen Bock" stimmt nicht.

Viele Lokale haben eigentlich Spaß an dem, was sie tun und sind gut ausgebildet.

Dass der Trend dahin geht

- Inhalte immer mehr wegzusparen
- mit penetranter Frequenz Gewinnspiele zu veranstalten und damit Hörer zu nerven (u.a. die Facebook-Kommentare belegen das)
- für Freie zum Teil lächerliche Honorare zu zahlen, von denen man kaum leben kann

...darüber sollte geredet und die Chefs ganz oben sensibilisiert werden.

Aber deshalb ist nicht gleich das komplette Programm aller Stationen durch und durch Mist.
 
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Lokalfunk nach dem Fernbedienungs-System ist überflüssig wie ein Kropf. Er dient so allenfalls dazu, sämtliche Frequenzen zu besetzen und für andere Angebote zu blockieren. Aber genau das hatten die politischen Gründer wohl damit bezweckt.

Und dennoch ist das, was ich in den immerhin 6, 8 oder sogar 10 Stunden auf dem Lokalsender höre, tatsächlich viel näher, als es ein WDR leisten kann, und auch gut!

Was passiert denn in der Zeit? Da wird einem gefühlt 25 Mal pro Stunde - neben einigen als Studiogesprächen getrürkten Vorlesern aus der Lokalpresse - doch nur der Name des Lokalradios von sogenannten "Moderatoren" um die Ohren geschlagen. Dabei haben moderne Radios RDS.
 
Was passiert denn in der Zeit? Da wird einem gefühlt 25 Mal pro Stunde - neben einigen als Studiogesprächen getrürkten Vorlesern aus der Lokalpresse - doch nur der Name des Lokalradios von sogenannten "Moderatoren" um die Ohren geschlagen. Dabei haben moderne Radios RDS.

Das Programm wievieler Sender kennst du wirklich? Oder schließt du da von zweien deiner Umgebung auf alle?
 
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Ich bin ja immer für Differenziertheit.

Das NRW System ist Nordkorea pur. NRW wird seit zig Jahren von der politischen Klasse einfach schlecht regiert und notwendige Veränderungen werden unterlassen. Nur ein Bespiel unter vielen: Die viertgrößte Stadt Deutschlands ist zum zigten Mal nicht in der Lage eine korrekte Kommunalwahl abzuhalten. Trotz Rekordsteuereinnahmen und fast Null-Zinsen verschuldet sich NRW immer höher.

Ja, natürlich arbeiten "nette" Menschen und Kollegen auch im Lokalfunk, richtig ganz bestimmt haben die sehr witzige Weihnachtsfeiern und grundsätzlich ist ja nicht alles schlecht in dem System, man kennt sich ja so gut...

Darum geht es nicht. Das größte Deutsche Bundesland, es könnte von der Größe ein mittelgroßer EU-Staat sein, leistet sich ein monopolistisches Radiosystem. Das ist ein Skandal und hat Auswirkungen auf ganz Deutschland, denn es blockiert so die Differenzierung des Angebotes über Formate. Nette Chefredakteuere, ein verständnisvoller VG-Vorsitzender interessieren mich in diesem Zusammenhang auch nicht. Es gab auch nette LPG-Vorsitzende und Parteisekretäre und trotzdem war die DDR kein lustiges Land.

Wird sich etwas ändern? Ganz klares NEIN, ob SPD, CDU, LINKE oder Grüne, ich sehe da keinen Unterschied, keiner will von denen vielfältiges Privatradio. Die Gewinnspiele? Ich glaube radio NRW hat nicht mehr als andere große Stationen. Nur lassen die sich nicht so gut im Sender verankern und fallen deshalb mehr auf.
 
Das NRW System ist Nordkorea pur.

Mein Beitrag hatte den Fokus weniger auf Systemkritik, sondern beschäftigte sich mit der Frage, ob das Programm wirklich so schlecht ist und der Hörer "verarscht" wird, weil ja angeblich gar nix wirklich lokal ist, und wenn, dann nur von Nicht-Journalisten aus der Zeitung abgelesen. Das ist Quatsch.
Deine Argumente versteh ich auch, mir gings aber um andere Aspekte dieser Diskussion. Und ich mag es eben nicht, wenn am Ende alles simpel auf eine "alles von vorn bis hinten Scheiße"-Aussage runtergebrochen wird.
 
Das Programm wievieler Sender kennst du wirklich?

Immerhin das Programm aller 12 hier einfallenden, zu gefühlt mindestens 85% gleichgeschalteten Lokal-Dudelwellen. Allerdings höre ich da seit einiger Zeit wegen der nervenden Endlosband-Musik und den 0137-Abzock-Gewinnspielen so wie der blöden Comedy nicht mehr bewusst rein. Ich kurbel halt drüber wenn ich mal mit der Rotorantenne bei Sporadic E rumspiele. Dabei ärgere ich mich dann aber oft auch über den durch die Funzeln verhagelten Fernempfang. Aber mit dem Thema Rauschfunk UKW und analog habe ich eigentlich schon lange abgeschlossen. Schließlich gibt es heute andere Quellen mit qualitativ sehr hochwertigeren Audio-Angeboten. Man muß sie halt nur entdecken.

@Radioaktivität: Welche Bude soll denn dein "Musterknabe" sein? Vielleicht höre ich da dann auch mal rein.
Wirklich gutes Lokalradio gibt es m.e. nur in Bayern und BW (u.a. Radio F, Galaxy, Radio Chiemgau/Bayernwelle, Radio 7...) so wie in NDS. Dort aber nur das der NKL-Sender wie z.B. 104,8 OS-Radio, Radio ZuSa etc. Hier wird täglich eine beachtliche Arbeit geleistet. (Die Sender senden teilweise zu 100% eigenständig - Mantel gibt es nur in Bayern und dann auch nur in den Abendstunden und auch nicht bei allen) Und das ohne den fetten NRW-Tarifvertrag.
 
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@Radioaktivität: Welche Bude soll denn dein "Musterknabe" sein? Vielleicht höre ich da dann auch mal rein.
Wirklich gutes Lokalradio gibt es m.e. nur in Bayern und BW (u.a. Radio F, Galaxy, Radio Chiemgau, Radio 7...) so wie in NDS. Dort aber nur das der NKL-Sender wie z.B. 104,8 OS-Radio, Radio ZuSa etc. Hier wird täglich eine beachtliche Arbeit geleistet. Und das ohne den fetten NRW-Tarifvertrag.

Ich äußer mich dazu nicht, weil es auch nur ein subjektiver Blick auf die Sache ist, und ich auch keine Lust hab, mich hier erkennbar irgendwohin zu positionieren. Aber auch in der Musterbude rappelt es und diese Themen werden intensiv diskutiert. :D

Wie gesagt, ich versteh die Kritik ja schon, habs aber trotdzem gern, wenn nicht alles über einen Kamm geschert wird.
 
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Inzwischen bin ich an einem Punkt angelangt, wo ich mir im Hinblick auf UKW keinerlei Besserung mehr erhoffe, denn auch dort, wo der Markt nicht ganz so abgeschottet ist wie in NRW, ist es mit der Vielfalt nicht weit her, z.B. im benachbarten Rheinland-Pfalz:
RPR1, SWR 3, die Radio-Group-Programme und inzwischen sogar RTL Radio machen von der musikalischen Ausrichtung her ein nahezu identisches Programm.
Auf SWR 1 laufen genauso wie auf WDR 4 den ganzen Tag lang dieselben abgenudelten Oldies, die jeder in- und auswendig kennt.
Big FM und Das Ding bedienen die Jugendradiosparte und sind sich ebenfalls recht ähnlich.
Die einzige halbwegs brauchbare Alternative ist Rockland Radio; - ziemlich wenig, oder?
Das Rundfunksystem in NRW ist zwar Mist, aber wenigstens können diejenigen, die dort beschäftigt sind, ihre Familien ernähren, was mit Volontärsgehältern nicht funktioniert.
Kurzum: Inhaltliche Vielfalt ist nicht mit zahlenmäßiger Vielfalt gleichzusetzen.

Ich stelle mir die Frage, inwieweit Vielfalt auf UKW überhaupt noch realisierbar ist, denn die Tendenz zum Dudelfunk gibt es nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern, bspw. in Belgien.

Um inhaltliche Vielfalt zu schaffen, bedarf es komplett neuer Vermarktungsmodelle.
So etwas geht nicht mit UKW, wo ein einzelner privater Programmanbieter nicht nur gezwungen ist, die eigenen Mitarbeiter zu entlohnen, sondern auch noch einen Monopolisten für die Verbreitung bezahlen muss, der unlängst sogar noch eine Preiserhöhung angekündigt hat.
Der Kostendruck ist dabei viel zu hoch, daher stürzen sich alle Veranstalter auf die gewinnträchtigsten Formate.
In so einem System entsteht inhaltliche Vielfalt nur, wenn in den Hauptformaten nichts mehr abzugreifen ist, dann erst werden interessante Nischenformate belegt und genau da liegt die Krux.

Das ganze Elend fing mit der anglo-amerikanischen Geräuschmusik an. Seitdem geht es mit der Deutschen Musikkultur bergab. Das ist wirklich traurig...
Nicht nur mit der deutschen, sondern mit der gesamten westlichen.
Und das übrigens bereits in den frühen neunziger Jahren, noch vor der Verbreitung des Internets (insofern man YouTube und die ganzen Gratis-Downloader nicht dafür verantwortlich machen kann). Die Musikindustrie hat sich selbst ihr eigenes Grab geschaufelt. Es ist überhaupt nicht verwunderlich, wenn vor diesem Hintergrund ein Konzern wie EMI pleite geht: Wer aufhört, Qualität zu liefern, kann vielleicht noch eine kurze Zeit lang weiterbestehen, aber irgendwann ist der Ofen aus. Für den Rundfunk gilt meiner Einschätzung nach genau das gleiche.

Wenn du heute eine Sendung oder gar ein komplettes Programm musikalisch gestalten willst, ist das ein Riesenproblem, denn viele der Stücke sind auf einem derart niedrigen qualitativen Niveau, dass du sie gar nicht mehr zusammen mit Songs aus den Siebzigern und Achtzigern bringen kannst.
Bei mir ist es inzwischen so, dass wenn ich einen ansprechenden Titel aus beiden genannten Dekaden höre und auf einmal etwas Modernes läuft, dies für mich einen Umschaltfaktor darstellt. In den heutigen Charts klingen fast alle Titel gleich langweilig.

Dieses Thema sollte allerdings in einem anderen Thread näher erörtert werden.
 
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Ich äußer mich dazu nicht, weil es auch nur ein subjektiver Blick auf die Sache ist, .

Schade. Hätte ich gerne mal gewusst. Aber allein durch die zwangsweise verordneten musikalischen Knebel wird das Programm bestimmt ebenfalls ähnlich klingen. Lokalfunk in NRW war nur innerhalb der ersten 2 - 4 Jahre anhörbar. Zu jener Zeit klangen die Stationen alle total unterschiedlich, hatten eigene Jingles und sendeten auch eigene Musik-Sendungen (Kinder, Coutry, Schlager, Rock.. etc) - eben alles fernab der heutigen fernverordneten "Zwangs-Playlist".
Aber vielleicht gibt es ja noch einen Lokalsender der eigene Wege geht. Aber dann lieber pssst. Sonst bekommt die BG Post. Andererseits: Wozu noch groß was tun, wenn die Kasse doch auch so - selbst mit ganz wenig Lokalwerbung - laut klingelt? Wenn ich sehe, wie viele Mitarbeiter teilweise in so einer Bude für ein 8-Stunden-Programm beschäftigt sind, könnte ich bei dem Output schäumen. Lokalsender in anderen Bundesländern stemmen mit so einem Team meist 24 Stunden Programm und gehen oft mit viel weniger Lohn heim. Auch das Freie Mitarbeiter in NRW nicht doll bezahlt werden sollen, halte ich für ein Gerücht. Das mag vielleicht im Pressebereich so sein - aber nicht beim Lokalfunk.
 
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Wenn ich sehe, wie viele Mitarbeiter teilweise in so einer Bude beschäftigt sind, könnte ich bei dem Output schäumen. Lokalsender in anderen Bundesländern stemmen mit so einem Team meist 24 Stunden Programm und gehen oft mit viel weniger Lohn heim.
Richtig, aber die klingen auch nicht viel besser.

Wir beschäftigen uns viel zu sehr mit UKW und sehen nicht die Chancen, die in digitalen Multiplexen liegen, in denen jedes Programm exakt die gleiche technische Reichweite hat.

Der Grund, warum DAB in Deutschland nicht funktioniert, liegt darin, dass man dort genau das gleiche Geschäftsmodell wie im UKW-Sektor übernommen hat. Genau deshalb machen die Privaten Rückzieher und die jeweiligen Programmplätze im Bundesmux bleiben leer.
 
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Warum bleiben die Plätze leer? Weil DAB+ in NRW einfach immer noch totgeschwiegen wird. Aber DAB+ wird kommen. Und die drei Sender der Regiocast im Mux sind Spitze. Viele haben mich schon gefragt, was ich da für dolle Sender hören würde. Vor allem woher die kämen. Ob von CD oder über das Handy. Von DAB+ hatten die Meisten noch nichts gehört. DAB ist für viele eben nach wie vor leider nur ein kühles Blondes. Wer damit aber mal den Bundesmux gehört hat, der will nicht mehr in die analoge Radiowelt zurückrudern. Ich kenne viele Kollegen, die jetzt DAB+ Autoradios haben und damit natürlich keinen Lokalfunk mehr hören.
 
Warum bleiben die Plätze leer? Weil DAB+ in NRW einfach immer noch totgeschwiegen wird.
Das glaube ich nicht.

Warum wird Radio gemacht, wenn nicht dazu, Geld zu verdienen?
Das ist bereits auf UKW alles andere als einfach und es gilt erst recht bei einem Verbreitungsweg, der noch weniger Hörer hat.
DAB+ kann zu einer Erfolgsgeschichte werden, wenn anders an die Dinge rangegangen wird als bisher. Momentan wiederholt man jedoch die gleichen Fehler, die bereits beim Vorgängersystem DAB ohne + gemacht wurden.
 
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Richtig, aber die klingen auch nicht viel besser.

Wir beschäftigen uns viel zu sehr mit UKW und sehen nicht die Chancen, die in digitalen Multiplexen liegen, in denen jedes Programm exakt die gleiche technische Reichweite hat.

Der Grund, warum DAB in Deutschland nicht funktioniert, liegt darin, dass man dort genau das gleiche Geschäftsmodell wie im UKW-Sektor übernommen hat. Genau deshalb machen die Privaten Rückzieher und die jeweiligen Programmplätze im Bundesmux bleiben leer.

Hm, das Geschäftsmodel ist doch wie bei jedem Sender bzw. Unternehmen stets gleich: Einnahmen müssen > als Ausgaben sein, ansonsten hat man ein Problem. Werbeeinnahmen kommen nun einmal durch Reichweite zustande. Oder wer soll denn eine DAB+ Station subventionieren? Ohne Hörer Geld verdienen, ist ähnlich wie barfuß auf dem Wasser wandeln, weil Wunder gibt es immer wieder...

PS: Geräuschmusik, da war der Ironie-Button ganz tief gedrückt.
 
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Werbeeinnahmen kommen nun einmal durch Reichweite zustande.
Korrekt.

Ohne Hörer Geld verdienen, ist ähnlich wie barfuß auf dem Wasser wandeln, weil Wunder gibt es immer wieder...
DAB+ erzielt aus dem gleichen Grund keine vernünftige Marktdurchdringung aus dem der UKW-Hörfunk stetig Hörer verliert, nämlich aufgrund der mangelnden inhaltlichen Vielfalt.

Letztere erreiche ich aber gerade nicht dadurch, indem ich 15 oder 20 Anbieter in einen Multiplex hole und die dann gegeneinander konkurrieren lasse: In einem solchen Fall gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder DAB+ scheitert genauso wie der Vorgänger (und exakt in diese Richtung bewegen wir uns leider zur Zeit, weil die Anbieter aufgrund schlechter Gewinnaussichten schlichtweg kein Interesse an einer DAB-Verbreitung haben) oder, sobald Gewinne in Aussicht stehen, haben wir wieder die gleiche Grütze wie auf UKW, wo alle mehr oder weniger dasselbe senden. Ein solcher Ansatz trägt in Zeiten des Internets aber nicht mehr, weil dabei die Hörer mehr und mehr dem Rundfunk gänzlich den Rücken kehren.
Die Lösung muss ganz anders aussehen: Es müssen Wege gefunden werden, die der Differenziertheit der musikalischen Vorlieben in der Bevölkerung Rechnung tragen. Das geht mit DAB+, wenn man es richtig angeht und umsetzt, was momentan wie gesagt nicht geschieht.
 
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Laut der Sendertabelle von ukwtv.de ist für Antenne Düsseldorf ein 20 Watt-Füllsender auf 91.5 MHz im Stadtteil Heerdt geplant. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die 1 kW vom Rheinturm nicht ausreichen sollen, und diese Füllfrequenz berechtigen. Für mich sieht das eher aus wie das typische Blockieren von freien Frequenzen, und wenn die auch noch so schwach sind.
 
@ Lord Helmchen

Vor allen Dingen wo Antenne Düsseldor ja schon seit Jahrzehnten über den Rheinturm sendet und jetzt ganz plötzlich fällt denen auf, dass es Versorgungslücken gibt. Was für ein Zufall.

Im übrigen frage ich mich was man mit einem 20 Watt Sender reissen will. Damit kann man bestenfalls ein paar Straßezüge versorgen, vielleicht noch den umliegenden Stadtteil, aber mehr auf keinen Fall.

Wenn ich man diesen Maßstab anlegen würde, dann bräuchten übrigens fast alle Lokalsender noch Füllsender, weil der Empfang gerade im Mobilbereich oftmals grenzwertig ist, weil einfach mit zu geringen Sendeleistungen gesendet wird und Overspill ja komplett vermieden werden soll.
 
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Antenne Düsseldorf sendet schon seit einiger Zeit mit 2 kW vom Düsseldorfer Rheinturm. Und die Frequenz war von Anfang an alles andere als günstig. Wunderbar eingekeilt zwischen Radio 10 aus Arnheim/WDR 4 aus Olsberg (beide nur knapp über 100 km entfernt auf der 104.1) sowie AFN Mönchengladbach (dürfte mittlerweile aus sein) und hr4 von der Sackpfeife (auch "nur" 127 km, beide 104.3). Dann sollten sie lieber die 104.2 abschalten und ganz auf die 91.5 gehen. Diese Frequenz mit 2 kW wird aber wohl wegen Radio EN aus Hattingen (gerade mal 36 km) und SWR3 aus Koblenz (91.6) scheitern.

Was mich beruhigt, ist, dass nicht allzu viel Vielfalt eingebüßt werden würde. Auf der 91.4 (Radio Erft) und 91.5 (Radio EN) läuft die gleiche Soße wie auf dem möglicherweise neuen Sender, und SWR3 ist über andere Frequenzen besser empfangbar.
 
@Tweety:
Genau das dachte ich mir auch. Aber da ist Antenne Düsseldorf ja kein Einzelfall. hr3 und FFH sind auch jahrelang ohne Frequenzen in Bingen ausgekommen. Aber plötzlich sind die dann notwendig.
 
Antenne Düsseldorf sendet nicht vom Rheinturm und AFN hat nie eine UKW - Frequenz in MG gehabt. Die dortige 104.3 vom BFBS 2 ist seit längerem abgeschaltet.
Die Empfangsloecher in Düsseldorf entstehen nun , da es einen ernsthaften Bewerber für einen zweiten Lokalsender gibt. Für diesen darf es also keine freie Frequenz geben. Aus diesem Grund schielt die Antenne bereits auf eine dritte Frequenz, 93.3 MHz, für den Bereich Hubbelrath. Dort gibt es, ausser ein paar Feldern , eine Mülldeponie und einen Golfplatz zu beschallen.
Dabei ist es so einfach sollte der mobile Empfang zu schwach sein, einfach auf den benachbarten NRW- pseudo- Lokaldudler schalten, läuft sowieso die gleiche Grütze.
 
Wenn Du einem etwas von diesem Lokalfunk in NRW erzählt, der das nicht kennt, denkt er, Du willst ihn verschaukeln.

Das ging so:
Antenne Düsseldorf sendete von Anfang an nie vom Rheinturm (dorthin durfte stattdessen das benachbarte Lokalradio für Neuss umziehen, nachdem sie anfangs von Willich aus Probleme hatten, den ganzen Kreis zu erreichen), sondern von einem ungünstigeren Standort. Um diem Versorgung zu verbessern (die Nachbarkanalprobleme wurden ja geschildert, Arnhem kam vor ein paar Jahren erst dazu) wurde die Leistung dort auf satte 2kW erhöht. Seither ist der Empfang im Stadtgebiet fast überall problemlos in Stereoqualität möglich.
Die paar Minilücken, die es noch gibt, lohnen eigentlich keine Füllsender. Deshalb hatte man sich auch nie um solche bemüht, viel zu aufwendig. Jetzt kam jemand daher, der gerne einen zweiten Lokalsender für Düsseldorf betreiben wollte, nicht zuletzt auch, um ein Exempel zu statuieren. Es ist nämlich nach dem Landesmediengesetz jederzeit möglich, so viele Lokalsender zu betreiben, wie nur denkbar ist. Hauptsache, man gründet eine VG und eine BG und den ganzen Krempel.

Das hat dieser Akteur alles hinbekommen, jetzt brauchte er nur noch eine Frequenz. Diese hat er vorgeschlagen, doch die erste Frequenz kassierte meines Wissens die LfM für ihre landesweite Kette ein. Aber man gab sich nicht geschlagen und suchte eine weitere. Es werden aber nach dem Landesmediengesetz erst einmal alle bestehenden Anbieter gefragt, ob sie Bedarf haben. Das Deutschlandradio (hat keine Interesse mehr an Funzeln), der WDR (ist ausreichend versorgt) und der Lokalfunk.
In Angst vor Konkurrenz kann sich dann für Antenne Düsseldorf so eine Funzel dann plötzlich doch lohnen. Besser die Kosten für diesen unnötigen Sender am Hals als einen Konkurrenten, der einem die Butter vom Brot schnappen könnte...zumal damit ein Präzendenzfall geschaffen wäre und weitere vielleicht folgen könnten und das System zu wanken brächten. Da fährt man dann eben alle möglichen Geschütze auf.
Dieser ganze Filz stinkt dermaßen zum Himmel, das es einem auf dem Rheinturm eigentlich schlecht werden müsste.
 
@Micha_F:
Eine Mülldeponie, wie passend zum Programm.

@Radiocat:
Das ist schon echt ein Unding. Zuerst zeigt niemand Interesse, doch wenn echte Konkurrenz droht braucht man plötzlich eine Frequenz. Das ist dermaßen auffällig und billig. Da müsste dann gesagt werden "Ihr wolltet vorhin nicht, da habt ihr jetzt eben Pech gehabt ". Aber die Realität sieht ja leider anders aus.
 
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