[Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

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Zwerg#8

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Hallo!

Um den Thread "Reporter-Aufnahmegeräte" nicht weiter zu mißbrauchen, eröffne ich hiermit den dort schon angekündigten Thread zum Thema "Wir basteln einen Windkorb".

Wer im "Reporter-Aufnahmegeräte"-Thread mitliest, weiß, daß ich mich seit meiner Testaufnahnme am letzten Samstag etwas über die Windempfindlichkeit der Rode NT-5 Mikrofone ärgere. Sie sind mit den mitgelieferten "Schaumstoff-Dingsbums-Dingern" praktisch nicht im Freien verwendbar - höchstens bei Windstille. Nachdem mich "fotoralf" und "jangk" mit der Nase auf die Problematik und gewisse Selbstbauprojekte "gestubbst" haben, reifte der Gedanke: "Mensch, das kannst du doch selbst!"

Am Mittwoch war ich dann bekanntlich im Baumarkt und in einem Geschäft für Textilien & Stoffe.

Heute Mittag war es dann soweit. Mein erster "Windkorb" bekam (in der Analogie zu Teleskopen in der Astronomie - nicht "first light", sondern) "first wind". Und zwar an einer zugigen Ecke im Hof, direkt hinter dem Haus.

Die Fotos und das kurze Soundbeispiel sprechen Bände! Zugegeben, der "Prototyp-Korb" sieht nicht besonders toll aus (er ist daher nur Nachts für Aufnahmen zugelassen ;)), die Ergebnisse sind aber echt überwältigend. Das hätte ich wirklich nicht gedacht.


Testaufnahme: Mic-Gain:High / Input-Level:10

- Linker Kanal mit "Dwarf"-Windkorb:
Spitzenpegel -16,3 dBFS, keine ernsthaft wahrnehmbaren Windgeräusche

- Rechter Kanal mit "Original-Schaumstoff-Verhüterli":
Aufnahme total "zugedonnert" - Dreck!

Selbst als ich den HP bei 80Hz im DR-100 aktivierte änderte sich kaum etwas im rechten Kanal. Das Mikrofon hat wohl die Eingangsstufe "zugestopft", wie es Herr Wuttke ausdrücken würde. Man muß die "Windgeräusche" also wirklich gleich an der Wurzel packen....


Noch gibt es kleinere "technologische" Probleme. Beispielsweise ist dieser "Schwamm" für die Rückseite des Korbs nicht die beste Wahl gewesen. Er ist etwas zu "weich" (der Korb hängt durch sein Eigengewicht runter) und der Schwamm verursacht selbst Geräusche (er "raschelt" bei Bewegung).


Wie gesagt - ich bin schwer beeindruckt von meinem Prototyp-Korb. Frequenzgang etc. werde ich in den nächsten Nächten testen, denn nur dann ist es selbst bei mir leise genug im Haus.


Viele Grüße an die "Selbstbaugemeinde" hier im Forum! ;)

Zwerg#8
 

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AW: [Radioforen Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Hübsch, der Yeti :)

Bin gespannt wie das Projekt weitergeht. Hol dir aber keine Erkältung ;)
 
AW: [Radioforen Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Hallo Zwerg,

erst mal alle Komplimente für das schnelle Realisieren.

Dann: alle Achtung für das Ergebnis. Kollege Wuttke hat recht.

Das vergleichende Soundfile spricht Bände !!!

Nun gilt es noch bessere Hardware, z.B. als Ersatz für den Schwamm zu finden.

LG
Jean
 
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Hallo Gemeinde!

Danke für die ersten Reaktionen und aufmunternden Worte! Ich bleibe selbstverständlich "dran" - ihr habt mich schließlich "angefixt". :D


Und klar, auch ich bin - wie geschrieben - "schwer beeindruckt". Ein solch überzeugendes Ergebnis habe ich echt nicht von meiner "08-15-Bastelarbeit" erwartet!;)


Liebe Grüße
Zwerg#8
 
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Kein Wunder, wenn nachher die Aufnahmen schwammig klingen ...
 
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Hallo!

He, he, he - hört mir auf mit euren Vorschlägen! Es ist schon schlimm genug, daß "Marge Simpson" auf Platz 56 der "100 Sexiest Women in the World 2010" einer bekannten Fachzeitschrift für Männer gelandet ist. Aber okay, ihr habt es so gewollt:

Ich spreche jetzt einfach mal ein Machtwort und nenne das Ding (aus naheliegenden Gründen) einfach mal "Collien-Körbchen". Von der Größe her dürfte das durchaus "passen" - und bei mir könnt ihr sogar einen Blick ins Körbchen werfen... :D :D :D


Spaß beiseite.

Ich habe den Collien-Korb (linker Kanal; türkis) zusammen mit dem anderen NT-5 Mikrofon (ohne Popschutz) "duchgesweept" (0-20000 Hz in 100 Sekunden; Brüllwürfel; Abstand 50 cm). Da beide Mikros als "matched pair" firmieren, zeigen sie normalerweise auch einen anständigen Gleichlauf. Im angehangenen Bildchen kommt es also nicht auf die Welligkeit des Frequenzgangs an, sondern nur auf die Pegelunterschiede zwischen Rechts und Links. Damit die Linien nicht zu sehr "rauschen", habe ich für die FFT eine Weite von 256 gewählt. Wir haben also im Frequenzbereich von 0 bis 20500 Hz genau 128 "Bänder" (jeweils rund 160 Hz breit). Im Tieftonbereich ist diese FFT-Länge daher nicht zu gebrauchen!


Grüßle Zwerg#8



PS: Falls jemand selbst zur Tat schreiten will, diesen Plastik-Spezialkleber könnt ihr gleich wieder von eurer Einkaufsliste streichen.
 

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Manchmal muß man auch etwas nachhelfen...

Wie gerade aus Kreisen des DSS ("Dwarf-Secret-Service") bekannt wurde, hatten die Sicherheitskräfte in den letzten Stunden alle Hände voll zu tun. Das war nicht vorgesehen! Meine Leute konnten aber gerade noch wichtige Aufnahmen machen, bevor dieser wertvolle Zettel ein Raub der Flammen wurde... ;)


vg Zwerg#8
 
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Diese DIY Idee möchte ich euch aber auch nicht vorenthalten (aus Tonthemen.de):

Die Verwendung des GloveMic5.1 (TM) führt zu besonders warmem Surroundklang - ganz ohne Röhren! Die extra große Membran für den .1-Kanal befindet sich in der Mitte des Mikrofons.

Ist also speziell für 5.1 vorgesehen.

Hat noch jemand ne Oma mit Strickzeug? :wow:
 

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AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Ohne Witz:

Einen starken Luftzug (kein Wind oder Sturm) bekämpfe ich bei meinem Zoom H4 mit einer über den serienmäßigen Schaumgummipömpel gezogene Frotteesocke.

Die ganz dicken für die Bauern, aus dem Raiffeisen-Handel.
Das klappt ganz ordentlich.





Jens
 
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Der (das?) Deadkitten von Røde (Modell DK1) passt tatsächlich auf den Zoom H-4 (ohne den mitgelieferten Windschutz des H-4, natürlich).

Test während des heute sehr windigen Tages: Einwandfrei. Absolut straßentauglich.

Nachteil: Sieht vielleicht etwas merkwürdig aus .... passt aber farblich gut zum Gesamtdesign. :wow:
P.S. "Der Text, den du eingegeben hast, ist zu kurz. Bitte erweitere den Text auf die minimale Länge von 1 Zeichen." :rolleyes:
 
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Vielleicht passend zum Thema als Anregung aus einem anderen Thread noch mal diese Selfmade-Mimik, bestehend aus einem selbstgelöteten Drahtkorb mit einem schicken Damenstrumpf drüber, direkt auf die Spinne aufgesetzt.
Vorbild war ein Windkorb von Schoeps aus deren Mikrofonbuch im Zusammenhang mit einer Abhandlung über Windschutzeinrichtungen und deren Auswirkungen auf die Aufnahmeeigenschaften der Schallwandler.
Nachteilig bei Wind im Freien dürfte die hart abgesetzte Frontfläche sein, an der sich wohl Schergeräusche bilden dürften, aber mit etwas Geschick kann man das ja auch so bauen, dass es rund wird, wie es eigentlich auch sein sollte.

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Hallo!

Letztens mußte ich wirklich mal etwas Frust ablassen und habe daher meine erste Skizze kurzerhand "abgefackelt". (Das waren also echte Flammen auf dem Foto des "DSS"... - ein brandschutztechnisch vollkommen kontrollierter Abbrand, nicht der Rede wert, aber trotzdem sehr befriedigend für mich. ;)) Ich renne nämlich schon seit einigen Tagen nur noch mit dem Meßschieber in der Hand durch die Hütte und messe alles aus, was sich im Haushalt findet und mir für den Bau meines "Collien-Korbs" irgendwie brauchbar erscheint. Bisher leider ohne Erfolg.



Eigentlich suche ich nur ein Rohr aus PVC (damit ich es auch ordentlich mit dem Korb verschweißen kann) mit einem Innendurchmesser von 23 mm (nicht mehr) und etwa 5cm Länge. In das Rohr wird Fell geklebt. Wenn man nun das Mikrofon bis zur Stativklemme durchsteckt, hat der Korb den notwendigen Halt und die ganze Angelegenheit ist auch winddicht. Dieser Schwamm ist damit auch nicht mehr nötig.

Vorschläge?


vg Zwerg#8
 

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AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Wie wäre es mit Baumarkt, Elektriker oder Klempner? Die haben doch bestimmt Kunststoff-Leerrohre in dem Kaliber? Und so'n Stück Verschnitt bekommt man doch bestimmt "für umme"...?

LG

McCavity
 
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Hallo McCavity!

Es wird mir wohl nichts anderes übrigbleiben, als mit dem Meßschieber durch den Baumarkt zu tigern. Soweit ich das aber bisher überblicke, gibt es aber kein Rohr mit genau 23 mm Innendurchmesser. Ich habe zwar mal Rohrleitungsbau gelernt, das ist aber 27 Jahre her... Gebraucht habe ich dieses Wissen auch nur ein paar Jahre.


Was ich vorhabe, dürfte soweit klar sein. Ich will ein "Schutzrohr" über das Mikofon schieben. Dieses Rohr darf (laut "technischer Zeichnung" oben) maximal einen Länge von 52mm haben, denn nur dann schaut die Mikrofonkapsel weit genug aus dem Rohr raus und die Schlitze der Kapsel werden beim "Zusammenschieben" garantiert nicht verschlossen. Der Korb wird so am Schutzrohr angebracht (verschweißt), daß sich die Membran möglichst genau (und reproduzierbar) in der Mitte des Hohlraums befindet. Das sollte nicht das mechanische Problem sein. Ob sich kleinere Abweichungen von der "Idealposition" spürbar auswirken, kann ich heute noch nicht sagen.

Das Mikrofon sollte sich aber relativ leicht in das Rohr schieben lassen. Trotzdem sollte nichts "wackeln" und obendrein winddicht sein. Mein erster Versuch mit dem selbstgewickelten "Tesa-Paketband-Schutzrohr" (das braune Ding unten im Foto oder auch in meinem ersten Posting) war nicht sehrüberzeugend. Dieses Rohr war viel zu eng gewickelt. Und was wird bei Temperaturen um Null Grad? Weg damit...

Auf einer Länge von gut 5cm reicht ein relativ leicher Anpressdruck, um genügend Stabilität in den Korb zu bekommen. Und damit komme ich zu meinem "Fellstoff".

Wenn ich den Stoff vorher "auskämme" und dann im Meßschieber "zusammendrücke", hat der Stoff eine Dicke von etwa 1,30 mm. Mit etwas Widerstand kann ich den Stoff aber noch aus den Backen ziehen. Mit etwas mehr Kraft kann den Stoff noch auf unter 1mm zusammendrücken, doch dann muß man später das Mikro wohl mit dem Holzhammer ins Rohr dreschen... Ein Innendurchmesser von unter 22,6 mm ist also schon sehr kritisch.

Während ich diese Zeilen schrieb, ist mir eine neuer Gedanke gekommen. Diesen Gedanken werde ich wohl verfolgen, denn einige von euch werden sich schon folgende Frage gestellt haben: "Wie will der Zwerg das Fell ordentlich in das Rohr kleben, ohne die Fasern mit dem Kleber zu "versauen"? Gute Frage.

Ich fange mit einem größeren Kaliber (sagen wir einfach 24 mm oder 1") an. Zuvor klebe ich den Stoff aber auf ein Blatt Papier (~0,1 mm Dicke). Wenn alles ordentlich zugeschnitten ist, schiebe ich dieses Konstrukt ins Rohr, führe das Mikro ein und fühle den Widerstand. (Na, na, na - wer schweift in Gedanken schon wieder ab! Wir basteln hier einen Windkorb! Hier spielt die Musik!) Wenn das Mikro "gefühlt" zu locker sitzt, nehme ich das Papierfell einfach wieder raus und klebe hinten eine neue Lage Papier drauf - wieder 0,2mm Durchmesser weniger. Dann wird erneut getestet. Am Schluß kommt "hinten" Klleber drauf, das Ganze wird eingesetzt und mtr einem Dorn passender Größe an die Rohrinnenwand gerückt. (Die Mikros würde ich als Dorn nicht benutzen...)


Nur als Ergänzung:

Herr Wuttke schreibt in seinen Aufsätzen, daß ein großer Korb bei gleicher Dichte (des Gewebes) effektiver ist als ein kleinerer. Im Moment teste ich den Bau des größten Korbs, der mit den den von mir gewählten Utensilien möglich ist. Der Korb hat einen Durchmesser (ohne Fellbezug) von knapp 80 mm und eine Länge von 60 mm. Das ist für diese "kleinen Mikros" schon riesig. Wenn diese Aktion beendet ist, bastle ich diese Dinger auf jeden Fall nochmal eine "Nummer kleiner" - sagen wir Durchmesser 60mm. Keine Ahnung, ob das trotzdem "ausreicht" oder auch irgendein besseres Ergebnis bringt. Ich bin auf diesem Gebiet blutiger Anfänger (wie offenbar noch einige andere User hier: kaum jemand redet, die Bilder gehen aber weg "wie warme Semmeln") - aber es macht Spaß! Und keine Angst, eine ausreichend dokumentierte und nachbausichere Anleitung wird es hier im Forum geben. Momentan muß ich nur über die Materialkosten lachen: Mit den von mir eingekauften Materialien (max. 15€,) könnte so manch Privatsender sein weltweit operierendes Korri-Netz mit 1A-Windschützen versorgen. Das Zeug reicht dort sogar für 5.1 -Aufgaben...

Bei den ÖR muß man jetzt aber auch nicht in einen Lachkrampf verfallen: Die "Profis" kochen auch nur mit Wasser. Namen sind Schall und Rauch. Wenn die Zeit gekommen ist, wird mein "Collien-Korb" zum Vergleich antreten. Aber vielleicht muß er das gar nicht. Wenn die ARD - sagen wir - 30000 Euro in Bar ("Peanuts") in die Hand nehmen würde, dann könnte sie das komplette ARD-Korri-Netz praktisch mit "Selfmade-Windschutzkörben" in 1A-Qualität zuschmeißen auf denen nicht "Sennheiser" oder so draufsteht...


Aber was geht mich die ARD an? Ich bleib locker... Noch ein Nachsatz: Wer auf das Geld was er ausgibt achten muß, greift nicht unbedingt zum bekannten Markennamen. Und ja, den Spruch: "Wer billig kauft, kauft zweimal!" kenne ich und stimme größtenteils auch zu. Doch wenn eine weltweit bekannte Firma (die schon länger existiert - nennen sie wir einfach mal "Rode") 10 Jahre Garantie auf ihre Produkte gibt, dann hat das doch seinen Grund!



vg Zwerg#8
 
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Wo ist as Foto? Hier (hoffentlich)...
 
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Hallo!

Ich sollte ja eigentlich an meinem Windkorb basteln... Gestern wollte ich das auch tun, wurde aber abgelenkt und der Forscherdrang kam durch.

Ich hatte "SpectrumLab" geöffnet und ein NT-5 Mikro an meiner Soundkarte angeschlossen. Und während ich so "rumspiele", fällt mir doch ein kleiner Spike bei 32768 Hz auf. Schnell war klar, daß das Ultraschall war - vom Quarz in meiner Armbanduhr! Man sieht sogar den Doppler-Effekt in der FFT, wenn man die Uhr vor dem Mikrofon bewegt! Uff. ;)

Damit man im Video unten überhaupt etwas hört, habe ich die Frequenz nach unten "geshiftet" und den Kopfhörer vor die Kamera gehalten. Der Zeitversatz zwischen Bild und Ton ist dem Signalprocessing in SpectrumLab geschuldet.


BTW: In der Ecke für "Bastler" im Baumarkt habe ich Kugeln aus Styropor entdeckt. Die Kugeln mit einem Durchmesser von 15 cm (2 Euro) sind sicher als "Aushilfs-Kunstkopf" zu gebrauchen...

Have fun
Zwerg#8
 
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Ich sollte öfter zum Friseur gehen. Erstens überhaupt und zweitens, weil man da die tollsten Sachen findet.

So fiel mein Blick heute nachmittag auf das Wägelchen mit den Lockenwicklern. Praktischerweise ist der Großhandel für Friseurbedarf, aus dem ich auch schon meine Styroporköpfe bezogen habe, gleich um die Ecke. Gerade eben ist das erste Handmuster fertig geworden. Zufällig habe ich auch noch zwei Felle passender Größe, die bisher auf zwei Schaumnetzen ihren Dienst verrichtet hatten.

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Die Lockenwickler sind aus Metall und mit irgendeinem Kunststoff beflockt. Die Gummiringe stammen aus einem O-Ring-Sortiment, das es alle Jahre bei Feinkost Albrecht gibt. Die Ringe wurden von Hand auf gut den doppelten Umfang vorgedehnt, damit sie dünner und strammer wurden, aufgeschnitten, durchgezogen und mit Sekundenkleber verklebt.

Erste Versuche, noch ohne Gummis, einfach mit Lockenwickler und Fell klingen sehr vielversprechend. Praktische Ergebnisse - falls Kundschaft und Wetter es erlauben - nach dem nächsten Wochenende.

Ralf
 
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Cool, Ralf! ;)

Ich hatte Lockenwickler auch schon im Visier, weil der Korb dann ja schon fertig ist. Mir erschienen die Dinger aber "Wuttkemäßig" etwas zu klein zu sein. Verfolge das bitte weiter, denn dann muß ich erstmal keine kleinen Körbe basteln.

BTW: Hat jemand Ahnung, woher man diese feine Gaze bekommt, die z.B. im aufgeschraubten Windschutz eines MD431 verklebt ist? Das Zeug ist so fein "gewebt", daß es bald als "optisches Gitter" durchgeht. Im Mikroskop konnte ich es jedenfalls nicht scharfstellen.

@DEA: Nimmt dein Nylonstrumpf "Popgeräusche" auf? Die Maschenweite könnte durchaus dafür sorgen, daß der Korb im Tieftonbereich als "Druckkammer" wirkt. Das ist genau das, was wir wollen.


Forschergrüße
Zwerg#8
 
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Morgen gibts erst mal gleich Mark II, denn ich habe unterdessen eine Bude ausfindig gemacht, die die altmodischen Lockenwickler aus Daht in gleicher Größe hat. Die sind akustisch deutlich offener, mechanisch stabiler und man kann die Gummis mit etwas mehr Abstand durchziehen.

Stay tuned...

Ralf
 
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Nee Uli. Mir geht es nicht um diesen "Innenschaumstoff", sondern um die Gaze (wie ein Nylonstrumpf), die sich zwischen den Maschen des Metallkorbs befindet.


Wenn man den Windkorb eines MD431 abschraubt, vor den Mund hält und dann "durchatmet", bemerkt man einen "komischen" Widerstand beim Atmen. Aufgund der Maschenweite des Metallkorbs hätte man diesen Widerstand eigentlich nicht so stark erwartet. (Da geht definitiv genug Luft durch.) Der Grund für dieses Verhalten ist diese feine Gaze hinter dem Metallgitter, die genau diese tieffrequenten "Störungen" ausbügelt und im Innenraum des Windschutz diesen für die Unterdrückung von Windgeräuschen notwendigen Druckkammereffekt besorgt. Das ist sehr interessant.

vg Zwerg#8
 
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

@DEA: Nimmt dein Nylonstrumpf "Popgeräusche" auf? Die Maschenweite könnte durchaus dafür sorgen, daß der Korb im Tieftonbereich als "Druckkammer" wirkt. Das ist genau das, was wir wollen.

Also als Popschutz funktioniert das Ding hervorragend, aber wie ich weiter oben schon in richtiger Annahme schrieb, gibt es bei Anwendungen im Freien echt Probleme. Der Strumpfzylinder ist ja hinten offen und bei Seiten- oder Rückenwind rumpelt es dann natürlich gewaltig.
Das habe ich dieser Tage (Unwetter in Sachsen, Radio berichtete) tatsächlich mal ausprobiert, weil knapp an mir eine Gewitterwand mit einer Geräuschkulisse (Donnerteppich - ohne jede Pause) vorbeizog, die ich in meinem Leben noch nicht gehört hatte. Also das Mikrofon vom Tischarm geschraubt, auf einen Bühnenständer gepflanzt, den Windkorb made by dea drauf, Fenster auf und raus. In den wenigen Momenten, in denen der Wind gerade mal nicht so blies, dass er am Mikrofon rütteln konnte, klang das auch ganz gut. Aber wie ich ja befürchtete, kommt es zu heftigen Druckwellen im Inneren des Strumpfzylinders, sobald die Mikrofonspinne von hinten angeblasen wird. Die Pegelspitzen waren so heftig, dass kein Peaklimiter das noch vernünftig niederhalten konnte -> Aufnahme abgebrochen und verworfen.

Ansonsten bleibt zu sagen, dass diese Konstruktion wirklich eine hervorragende Performance aufweist. Man hört keine offensichtlichen Deck- oder Filtereffekte wie bei Katzen oder Schaum. Im direkten Vergleich ohne jeden Popschutz oder mit dem klassischen Screen gibt es nur äußerst minimale klangliche Unterschiede, von denen sich kaum sagen lässt, was sie wirklich ausmacht.

Insofern kann ich den Nachbau empfehlen, aber mit dem Vorschlag, die Enden des Zylinders rund zu gestalten und er muss natürlich geschlossen sein. Das dürfte dann wohl darauf hinauslaufen, 2 identische Hälften herzustellen, deren Innendurchmesser genug Platz bietet, die gesamte Spinne aufzunehmen. Zu bedenken wäre dabei noch, dass auch ein Hi-Den-Strumpf (ja, ich kenne mich da mittlerweile richtig aus *g*) nicht unbegrenzt dehnbar ist und es irgendwann schwierig bis unmöglich wird, mit gerade mal 2 Händen dem Drahtkorb im wahrsten Sinn des Wortes eins überzuziehen. Der Durchmesser bei meinem Korb hier liegt bei 100 mm (sitzt bündig auf der Spinne vom C-4500 auf), sehr viel mehr ist da nicht drin, jedenfalls nicht, wenn man nur zwei Hände hat. :)
 
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