[Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Hallo!

[OT]
FYI: Ich war einige Stunden länger als üblich offline, da mein DSL-Modem gestern Nacht den Geist aufgegeben hat. Es ist gar nicht so einfach, ein möglichst "stinknormales" DSL-Modem zu besorgen. Ein "Speedport W 303V" (79,99 € im T-Punkt) ist wohl heute der "kleinste Nenner" den man überhaupt im Laden kaufen kann.

BTW: Laut Aussage der Telekom-Hotline, die ich sicherheitshalber angerufen hatte, nachdem das Ding das erste Mal mit meinen Zugangsdaten nicht zufrieden war, kann man sein Passwort neunmal falsch eingeben. Erst dann wird der Zugang für 24 Stunden gesperrt. Früher hatte man m. W. nur drei Versuche "frei"... Aber egal: Ich bin wieder "drin"! ;)
[/OT]


Also als Popschutz funktioniert das Ding hervorragend, aber wie ich weiter oben schon in richtiger Annahme schrieb, gibt es bei Anwendungen im Freien echt Probleme. Der Strumpfzylinder ist ja hinten offen und bei Seiten- oder Rückenwind rumpelt es dann natürlich gewaltig.

Genau das ist das Problem.


Insofern kann ich den Nachbau empfehlen, aber mit dem Vorschlag, die Enden des Zylinders rund zu gestalten und er muss natürlich geschlossen sein. Das dürfte dann wohl darauf hinauslaufen, 2 identische Hälften herzustellen, deren Innendurchmesser genug Platz bietet, die gesamte Spinne aufzunehmen. Zu bedenken wäre dabei noch, dass auch ein Hi-Den-Strumpf (ja, ich kenne mich da mittlerweile richtig aus *g*) nicht unbegrenzt dehnbar ist und es irgendwann schwierig bis unmöglich wird, mit gerade mal 2 Händen dem Drahtkorb im wahrsten Sinn des Wortes eins überzuziehen.

Mir ist dieses "Zwei Hände"-Problem bei meinen Collien-Korb-Basteleien auch begegnet. Das nervt echt! ;) Ich habe aber in meiner Werkzeugkiste eine feststellbare Rohrzange ("Eiserne Faust"). Für kleinere Drücke reicht aber auch eine normale Flachzange, die mit einem Gummi zusammengedrückt wird.

Und ja, man bräuchte zwei "Halbkugeln" entsprechender Größe, damit die Mikros komplett mit Spinne reinpassen. Ich habe das Gefühl, daß wir bei Gelegenheit mit offenen Augen durch die "Haushaltwaren"-Abteilungen schlendern sollten.

Als Beispiel dieses Sieb unten. Die Löcher kann man nacharbeiten...
 
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Ich habe das Gefühl, daß wir bei Gelegenheit mit offenen Augen durch die "Haushaltwaren"-Abteilungen schlendern sollten.
Och, ich war da ehedem bei einem anderen Problem schon mal kreativ - dreist will ichs mal nicht nennen :)

attachment.php


Am rotzigen Sound des SM58 verzweifelnd galt es, einen Weg zu finden, dem Mikrofon etwas zu entlocken, wozu es grundsätzlich eigentlich fähig ist. Die Kapsel ist ja nicht die schlechteste. Nach einigen Experimenten stand fest: Einen gewissen Mindestabstand zur Kapsel darf man partout nicht unterschreiten, wenn man auch sonst nah ran muss, denn das Ding ist ja schon ziemlich taub.

Ja, man geht, sobald der Plan im Kopf ist, dann schon mit offnen Augen und geschärften Sinnen durch die Gegend und .... siehe da - in einem Groschenmarkt ein geniales Teeei gefunden. Mitgenommen, zerlegt, umgedreht mit Schrauben als Abstandshalter übereinander geklebt und fertig wars.

Das sieht so nackig nicht sexy aus, aber da ist immernoch ein dünner Schaumstoff drüber, der das gesamte Gebilde oberhalb der verbliebenen Shure-Halbkugel bedeckt und das war am Ende funktionell nahe an der Perfektion. Vom Klang her jedenfalls erkennt keiner mehr ein SM58, denn das typisch mupfig-verrotzte ist gänzlich weg.
 

Anhänge

  • SM58_im_Tee.jpg
    SM58_im_Tee.jpg
    17,4 KB · Aufrufe: 266
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Hallo dea!

Ich schlage dich für den "Radio Zwergenland Innovationspreis" vor... :D Auf deinem Foto sieht man aber auch, warum ich bisher vor "Teeeiern" oder anderen haushaltsüblichen Sieben aus Metallgeflecht einen Bogen gemacht habe: Die Maschenweite scheint mir etwas zu klein zu sein. Sie ist definitiv 50% kleiner als die Maschenweite des originalen Windschutz des SM58.

Dir muß ich sicher nicht mit "Wellenlängen" kommen: Welche Frequenzen "gehen gerade noch durch", welche Frequenzen werden vom Gitter besonders stark absorbiert? Insofern bin ich der Meinung, daß der Korb zunächst möglichst "weitmaschig" sein sollte. Wenn man dann ein Fell "drüberzieht", schafft (umschließt) man nur das Volumen, welches für die Unterdrückung von Windgeräuschen nötig ist. "Hohe Frequenzen" gehen locker duch die Maschen.

Ich weiß nicht, ob ich mich gerade richtig ausgedrückt habe. Es erscheint mir nur logisch zu sein, wenn die Maschen so groß wie möglich sind.

vg Zwerg#8
 
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Dir muß ich sicher nicht mit "Wellenlängen" kommen: Welche Frequenzen "gehen gerade noch durch", welche Frequenzen werden vom Gitter besonders stark absorbiert?
Nein, musst du nicht. Mir ist das schon klar und dieser "Hochpass" ist wohl genau ein Teil der Problemlösung. Sicher könnte man noch anderes ausprobieren, aber nach meinen unzähligen Tests hatte ich einfach irgendwann herausgefunden, was ich brauche und das Teeei war schon rein mechanisch die beste Lösung, die sich zunächst ergab.
Gottlob muss ich mit dem Ding nicht wirklich arbeiten, es sei denn, ich muss mal wieder auswärts was machen.

Die Idee mit dem Windkorb vorm C 4500 entsprang übrigens auch nur der Vorstellung, statt eines konventionellen Popscreens eine feste, kompakte Lösung mit einer möglichst kleinen Fläche vor der Nase zu haben. Mit der Idee war ich ja auch nicht alleine, schließlich kam ja der oben verlinkte Thread durch die selbe Idee eines anderen Kollegen zustande.

Der kleine Witz dabei: Der Hersteller führt u.a. als Pro-Argument beim C 4500 an, dass der Axialeinsprecher mehr vom Sichtfeld des Mikrofonarbeiters übrig lässt. Das mag grundsätzlich richtig sein, in der Praxis zeigt sich aber, dass der originale, mitgelieferte Schaumstoff-Windschutz einen widerwärtigen Sound hinterlässt. Wenn ich dann Sender höre, die mit dem Mic arbeiten und in der Regel auch den fetten Schaum da drauf haben, weiß ich, was dort an Soundprocessing gemacht werden muss, um den Mist wieder zu entmupfen.
Da man das Mikrofon aber nackig weder besprechen kann noch sollte (Hygieneproblem), hängt man am Ende dann doch einen Popscreen davor und schon relativiert sich der Axialeinsprecher.
Das habe ich dann auch gemacht, und zwar einen 180er, weil er sich akustisch auch einfach am besten schlug.

So ein Mikrofon will eben frei im Schallfeld hängen - Formen von Einschluß führen zu Filtereffekten, auch wenn die sehr gering ausfallen können. Man hört es mit kritischem Ohr zumindest im direkten Vergleich raus und ich preferiere direkte Signalwege statt Berge von Technik oder Plugins, um Mißstände, die ich verhindern könnte, irgendwie auszubügeln.

Im weiter oben nun schon mehrfach erwähnten Microfonbuch ist das ja auch alles prima abgehandelt. Ich halte das schon fast für Pflichtlektüre (ich weiß, man muss nicht Automechaniker sein, um gut fahren zu können - trotzdem lesen!).
Dennoch machen solche Experimente einen riesen Spaß.
 
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Hallo!

Ich weiß, der Thread ist eingeschlafen. Aber jetzt kommt bald der Winter und ich habe dann hoffentlich etwas Zeit zum basteln.

Heute habe ich zufällig mein "Collien-Körbchen", so wie es oben in Posting #8 zu sehen ist, über meinen TASCAM DR-100 gestülpt: Passt perfekt! (Leider keine Fotos, Kamerasensor kaputt.) Erste "Blasversuche" am Schreibtisch klangen schon sehr vielversprechend. Einen Windkanal habe ich aber leider nicht, also ab ins Auto...

Fenster auf, das Ding rausgehalten - und ab die Luzie. Sprechabstand ungefähr 50cm. Der Seitenspiegel hat evt. etwas Windschatten gespendet, aber das spielt bei 70 Sachen auch keine große Rolle mehr...

Wow! Wow! Wow!


Grüßle Zwerg#8









PS: Und komme mir jetzt bitte keiner mit lieben Grüßen an mein Getriebe... :D
 
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Klingt ja schon ziemlich gut. Zum Getriebe sagen wir natürlich nichts. Die Reaktion auf diese Fehlschaltung dürfte ja davon zeugen, dass du es zumindest nicht für normal empfindest und das normalerweise viel besser kannst.

Aber eine Frage hab ich dann doch: War der DR100 in Fahrtrichtung ausgerichtet? Also Mikrofone "voll in den Wind"? Zumindest von der Ortung der Zeit- ähh Tempoansage (rechts) könnte das ja hinkommen. Jegliches wegdrehen von der Blasrichtung dürfte die Sache wohl wiederum verändern oder verhält sich das vom Blasgeräusch her immer gleich?
Ein solcher Test wäre bestimmt ebenfalls interessant, schließlich stehen wir im Feld ja nicht immer in Windrichtung.

Grüßle I-CON
 
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Hallo
Klingt ja schon ziemlich gut.

"Ziemlich gut" ist etwas untertieben. 70km/h (~19,5 m/s) muß ein Windschutz erstmal "wegstecken", noch dazu im "Eigenbau" - völlig planlos. Diesen beim DR-100 mitgelieferten Schaumstoff-Windschutz möchte ich gar nicht erst dahingehend testen. Das Ding taugt nix.


Zum Getriebe sagen wir natürlich nichts.

Nein, natürlich nicht! Wir sagen nix. Wir sind ja sooooooooo verschwiegen... :D (Tu Lümmel, tu.)

Die Reaktion auf diese Fehlschaltung dürfte ja davon zeugen, dass du es zumindest nicht für normal empfindest und das normalerweise viel besser kannst.

Reflexmäßig rutscht mir noch immer ein gepresstes "Ohhhh" raus, wenn ich das "Knirschen" in der Aufnahme höre. ;)


Aber eine Frage hab ich dann doch: War der DR100 in Fahrtrichtung ausgerichtet? Also Mikrofone "voll in den Wind"?

Ja, zumindest während der Beschleunigungsphase habe ich den Recorder mit der Stirnseite voran in den Wind gehalten. Das hört man ganz deutlich unmittelbar vor meinem Schaltfehler: Der Motor kommt von rechts vorn. Beim Abbremsen habe ich den Recorder etwa 45° nach oben geneigt gehalten.


Jegliches wegdrehen von der Blasrichtung dürfte die Sache wohl wiederum verändern oder verhält sich das vom Blasgeräusch her immer gleich?

Es gibt Unterschiede. So kommt mir der Störpegel beim Beschleunigen zwischen 30-40km/h sehr hoch vor, während er (mir) beim Abbremsen etwas leiser erscheint.

Ein solcher Test wäre bestimmt ebenfalls interessant, schließlich stehen wir im Feld ja nicht immer in Windrichtung.

Du kannst dich darauf verlassen, daß ich dieser Sache noch intensiver nachgehen werde. Denn ich nehme oft nur den Tascam mit und habe mich schon oft über diesen unzureichenden Schaumstoff-Windschutz geärgert.

Liebe Grüße Zwerg (Windstärke) 8

EDIT: RS, wie immer.
 
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

"Ziemlich gut" ist etwas untertieben. 70km/h (~19,5 m/s) muß ein Windschutz erstmal "wegstecken", noch dazu im "Eigenbau" - völlig planlos. Diesen beim DR-100 mitgelieferten Schaumstoff-Windschutz möchte ich gar nicht erst dahingehend testen. Das Ding taugt nix.

Kleine Zusatzinformation: "Ziemlich gut" ist für einen Schwaben schon ein hochdeutsches "perfekt". Wir neigen doch des öfteren zum Tiefstapeln. Sofern es nicht gerade um Bahnhöfe geht.

Ein "ich drehe meinen DR100 um alle Achsen"-Test wäre doch mal ganz interessant, auch wenn dafür ein Google-Streetview-Fahrzeug-Aufbau [tolles Wort] dir eventuellböse Blicke zukommen lässt.

Und was die von Tascam mitgelieferten "Windschütze" leisten habe ich schon am eigenen Körper mit meinem DR07 erfahren dürfen. Ähnlicher Windtest mit kleineren Mitteln (Per Gorillapod am Fahrrad befestigt) - klang wirklich grausam. Aber immerhin hat man da die Fehlschaltungen nichtmehr gehört. (Okay, ich geb zu, es kamen auch noch Vibrationsgeräusche hinzu, da an keiner Stelle eine Entkopplung vom Fahrrad stattfand und die Vollfederung nur gegen größere Schläge hilft, kleine Vibrationen sind der relativ wurscht.)

Grüße
 
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Gibt es inzwischen auch schon Ergebnisse dazu, wie der Windkorb sich bei anderen Windrichtungen so schlägt?

Gruß I-CON
 
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Ich geh' kaputt! Das muß Telepathie sein! :D


Kein Quatsch, unser "Forenhirsch" ist mein Zeuge:

Ich habe am Freitag gegen 13 Uhr bei Thomann eine Bestellung aufgegeben und hoffte eigentlich, daß das Paket schon am Samstag bei mir ankommt. Kam nicht - zu spät bestellt. Heute - gerade vor einer Stunde - habe ich die Sendungsverfolgung bei DHL bemüht, um dort festzustellen, daß das Paket wohl erst am Dienstag hier eintrudelt. Schade, heute hätte ich noch viel Zeit für meine neuen "Spielzeuge" gehabt.

Also habe ich mich gerade gefragt: "Was machst du heute noch Sinnvolles?" Und da ich für meine Rode NT5 zwei Kugelkapseln bestellt habe (aha!), fielen mir meine "Collien-Körbchen" wieder ein... Denn die sind absolut notwendig.


I-CON, im Moment gibt es nix Neues zu berichten. Ich bin aber "dran". (Ja, ja - das schrieb ich auch schon vor einiger Zeit...) Ein passendes, zwei Meter langes, Rohr aus PVC aus dem Baumarkt steht auch schon "ewig" bei mir rum.

Sorry, bisher habe ich keine Zeit zum Basteln gefunden.



Liebe Grüße Zwerg#8
 
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Kein Problem, bei mir besteht auch keine weitere Dringlichkeit, hier ein Ergebnis zu sehen. Ich finde solche Bastelaktionen nur immer spannend und vielleicht braucht es doch irgendwann jemand einmal und dann ist es schöner, wenn solch ein Thread mit einem Endfazit oder zumindest Endergebnissen ausgestattet ist.

Viel Spaß mit deinen Kugelkapseln, aber pass blos auf, dass die nicht wegrollen. Mir sind schonmal welche vom Tisch gekugelt, das gibt ganz unangenehme akustische Ereignisse. ;)

Was hast du schönes mit den Kugeln vor? Laufzeit-Stereophonie oder doch lieber ein Jecklinscheibchen dazwischen?

Grüße I-CON
 
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Moin!

Das Paket ist vor 1 1/2 Stunden angekommen und wurde auch gleich fachmännisch "aufgefetzt"... (Dat is immer wie Weihnachten - geht es euch auch so? ;)) Leider habe ich erst am Mittwoch bzw. Donnerstag Zeit. Die Kugelkapseln befinden sich also noch in ihrer würfelförmigen Verpackung und können daher erstmal nicht wegrollen... ;)

Was ich damit vorhabe?

Zunächst sind die Kugeln natürlich eine sinnvolle Ergänzung meines NT5 Stereosets.

Bei mir im Haus wohnt ein Musiklehrer. Der hat einen Konzertflügel in der Wohnung stehen. Aus verständlichen Gründen getraut er sich aber nicht, den Deckel hochzuklapppen. ;) Ich habe ihm aber schon angekündigt, daß ich demnächst "anrücke" und ihn "tape". Dann kann er von mir aus "rumklimpern" bis alle Tasten schwarz geworden sind und dann mit den Aufnahmen eine CD für seine Liebsten produzieren. Seine "Mutti" wird sich freuen... ;)

Next Step: Ich werde versuchen den Pastor in Breisach zu "bequatschen", damit ich die Orgel im Münster in AB-Technik aufnehmen kann. Ich hoffe auf "abgrundtiefe" Bässe und auf ein Soundbeispiel für Wikipedia... Aber das ist noch nicht spruchreif.

http://de.wikipedia.org/wiki/Breisacher_Münster#Heutige_Orgel
 
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Das Weihnachtsgefühl kenne ich nur zu gut. Wobei man dazu sagen muss, dass bei den Thomannpäckchen oft auch nichts andere möglich ist, als zu fetzen dank der riesigen Klammern, die verwendet werden.

An den Klavieraufnahmen bin ich dann übrigens sehr interessiert, falls das möglich ist. Bin selber Pianist (soweit das im Rahmen meiner jungen 18 Jahre möglich ist) und auch immer auf der Suche nach dem perfekten Pianoklang, scheitere aber derzeit noch viel an fehlender Ausrüstung. Wobei man bei Klavieren ja mindestens nochmal so viel falsch machen kann, wie man es bei einer "einfachen" Stereoaufnahme falsch zu machen gibt. Über Flügelabnahme kann man bestimmt das Papier von den 4 letzten Potter-Bänden füllen und fast eben so viel kommt dazu, wenn man es mit einem klassischen aufrechten Klavier zu tun hat.

Gruß.
 
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Über Flügelabnahme kann man bestimmt das Papier von den 4 letzten Potter-Bänden füllen und fast eben so viel kommt dazu, wenn man es mit einem klassischen aufrechten Klavier zu tun hat.
Alleine für die Verwendung des Begriffes "Flügelabnahme" würde ein in Fachkreisen sehr bekannter Tonmeister Deinen Hals zwischen zwei Saiten einklemmen und das ganze mehrmals herumdrehen, wenn er nicht so ein friedfertiger Mensch wäre... :)

Matthias
 
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Aber nicht, wenn I-CON Jazzpianist ist und es um Saalbeschallung geht.
 
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Flügelabnahme war hier ganz bewusst so gewählt. Die Diskussion über den Unterschied zwischen Abnahme und Mikrofonierung habe ich auch schön des Öfteren geführt.
Ich weiß, es werden mich jetzt einige dafür lynchen, aber einen Flügel zu aufzunehmen ist gut machbar, einen Flügel (gut klingend) abzunehmen ist nahezu unmöglich.
Es ist nicht nur die reine Saalbeschallung, die für mich eine Rolle spielt (auch deshalb, weil ich noch nicht in großem Rahmen auftrete), sondern hauptsächlich die Produktion von Mitschnitten bei Sessions. Hier spielt die komplette Combo mit, weshalb der für den Klang so entscheidende Raum leider wegfällt. Aber wir driften hier zu stark vom eigentlichen Thema ab. Passt weder in diesen Thread, noch in dieses Forum.

(Übrigens Danke fürs mitdenken, tenor und eigentlich hast du ja vollkommen recht, Pianist_Berlin, man sollte mich zwischen den Saiten einklemmen und die komplette Folter durchgehen. Aber ich habe es noch nicht geschafft, gegen diese Tonnen an Zugkraft anzukommen, deshalb hat das mit der Selbstexekution keinen Erfolg gehabt.)
 
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Hallo!

Im Gegensatz zu I-CON sehe ich kein Problem, sich erstmal in diesem Thread weiter zum Thema "Klavierauf/abnahme" zu unterhalten. (Dat is hier völlich normal.) Wenn wir einigermaßen "sauber" beim Thema bleiben, kann Guess das Ganze später bei Notwendigkeit problemlos abtrennen und in einen eigenen Thread verfrachten. Und warum sollte man sich im Rahmen von radioforen.de nicht auch über "Klavieraufnahmen" unterhalten? Hier gibt es genug Leute, die Tag für Tag mit schweineteurer Aufnahmetechnik abeiten - und damit nur auf PKs rennen, aber gar nicht wissen oder ahnen, was man mit dieser Technik sonst noch so anstellen kann! Natürlich muß man dazu auch privat ein kleiner Audiofreak sein. Früher nannte man diese Leute "Tonamateur".

Ich persönlich habe absolut keine Angst davor, einen Konzertflügel aufzunehmen, eine Kirchenorgel, den Männerchor des Jägervereins - whatever. Übung macht den Meister! Ich bin "Tonamateur" und will einfach (noch!) lernen, wie man die vorhandene Technik so einsetzt, damit am Ende zumindest ein semiprofessionelles Ergebnis herauskommt. Heute kann man sich grundlegende Tips aus dem Internet holen. Danke! Aber letztendlich muß man die jeweilige Aufnahmesituation selbst beherrschen. Also muß man einfach immer wieder üben (und aus Fehlern lernen). Und bei diesen Übungen lernt man auch die eigene Technik (Mikrofone) kennen.

Kleines Beispiel, welches man auch auf den Fotos von EBS sieht: Wenn ich mit meinen Mics "tief" in den Flügel "krieche", hört man evt. die auf die Saiten aufschlagenden Hämmer oder Pedalgeräusche zu laut. Will ich nicht. Also gehe ich mit den Mics weiter weg. Dafür habe ich dann mehr "Raum" in der Aufnahme. Das klingt - im wahrsten Sinne des Wortes - nach einem Kompromiss.


Ihr seid schon weiter als ich. Ich hatte noch keine Zeit, mich eingehender mit der Mikrofonierung für die Aufnahme eines Flügels zu beschäftigen. Insofern bin ich Matthias für den Link zu EBS dankbar. Auf seiner Site hätte ich in den nächsten Tagen sowieso noch reingeschaut. Ich werde mir in den nächsten Tagen auch noch einige (hornalte) Schallplatten anhören, damit ich unter Kopfhörern ein Gefühl für den Klang eines Flügels bekomme.

Als ich heute gegen 21:40 nach Hause kam, hörte ich schon aus einiger Entfernung Klaviertöne durch den Ort schallen. Mein Musiklehrer übte gerade... Im Treppenhaus habe ich dann mal meinen Tascam angeworfen und ein "Bootleg" gemacht. Selbst durch 10 Meter Treppenhaus und zumindest eine Wohnungstür klang der Flügel schon ziemlich "kräftig". ;) Das kommt in dieser Aufhahme nicht rüber. Die Bässe habe ich etwas rausgenommen, da irgendein Geblubber die Aufnahme unten etwas "zerdonnert" hat...

Grüßle Zwerg#8
 
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Früher nannte man diese Leute "Tonamateur".
Heute auch noch. Ich gehöre zu dieser Kategorie. Lobenswerter Weise bietet die UdK Berlin die Möglichkeit, auch als Laie (Gasthörer) Vorlesungen zu besuchen – selbst bei ebs.

Ich habe ebs als einen zu jeder Zeit äußerst hilfsbereiten Lehrer kennengelernt, der aber sowas von gar keiner Scheu gegenüber interessierten Laien (wie ich einer bin) hat. Gegenüber uninteressierten Studierenden mit Wunsch nach einem Tonmeister-Diplom als Studienziel mag das anders aussehen. Ich jedenfalls kann nur jedem raten, der Zeit und Gelegenheit dazu hat, vom UdK-Gasthörerangebot regen Gebrauch zu machen. Das ist nicht selbstverständlich.

Als ich heute gegen 21:40 nach Hause kam, hörte ich schon aus einiger Entfernung Klaviertöne durch den Ort schallen. Mein Musiklehrer übte gerade... Im Treppenhaus habe ich dann mal meinen Tascam angeworfen und ein "Bootleg" gemacht
Wie gut, dass der alte Bach keine Copyrightansprüche mehr stellen kann und dein guter Lehrer wohl auch keine stellt!

Deiner Aufnahme ist die Aufnahmesituation deutlich anzuhören: viel Hall im Treppenflur, aber keine „Substanz“. Das ist völlig normal in dieser Situation.

Für Klavier„abnahme“ könnte es u.U. von Vorteil sein (man beachte den Konjunktiv!), die (Kugel- oder Grenzflächen-) Mikrofone nicht auf dem Gussrrahmen in Saitennähe, sondern unter dem geöffneten Deckel zu positionieren. Bei TV-Aufnahmen wird diese Mikrofonanordnung wegen der Optik eher unüblich sein. Mehr möchte ich aus Unerfahrenheit dazu eigentlich nicht sagen und hoffe, dass sich ein erfahrener TV-Tonmeister dazu äußert.
Mit „Klavier“ meine ich im Übrigen „Flügel“. Mit einem stehenden Klavier habe ich keinerlei Erfahrung – jedenfalls nicht mit dessen Auf- oder Abnahme ;).

Zur Güte von Klavieraufnahmen im Raum sollten ebenfalls Experten Stellung nehmen.
Dazu nur soviel: Die Qualität der Aufnahme hängt von der Güte des Klaviers und von der Hallsituation des Raumes ab. Zu kleine (Wohn-) Räume sind für eine Klavieraufnahme absolut ungeeignet. Die Mikrofonierung muss dem Raum entsprechend angepasst werden. Mikrofone mit kugelförmiger (Nicht-) Richtcharakteristik sind aber schon mal eine gute Ausgangsbasis.
 
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Gut, wenn wir das Thema hier weiterführen, dann werde ich auch von mir ein paar Aufnahmen zusammensammeln, sowohl von Livesituationen mit Schlagzeug, als auch von unterschiedlichen Mikrofonierungen.

Ich hoffe, ich bekomme alles rekonstruiert und werde auch versuchen, die unterschiedlichen Ergebnisse zu analysieren.

Man wird relativ schnell auch die unterschiede zwischen Upright und Grand Pianos hören. Nutze hier jetzt auch die englischen Begriffe, weil dort die Unterscheidung sehr gut gemacht ist, was im Deutschen doch etwas schwerer fällt infolge der Mehrfachbelegung des Begriffes „Klavier“.

Wird aber noch ein paar Stunden dauern, muss hier einiges an Material sichten.
 
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

So, ich habe euch jetzt mal willkürlich ein paar Aufnahmen herausgesucht, zu denen ich noch grob weiß, wie sie entstanden sind. Allesamt weniger dem klassischen Genre zuzuordnen, da ich dort kaum Aufnahmen von mir selbst besitze und deshalb keine Veröffentlichungsrechte zur Hand habe.

Lasst euch nicht irritieren von den MP3-Tags und den Bitraten, interessant sind für euch nur die Dateinamen. Die Originalbitraten können von der hier veröffentlichten Version abweichen. Allgemein wurde alles in .WAV 24bit aufgenommen und nach dem Schneiden in MP3 codiert. Es wurde aber immer mit mindestens 256 kbit/s encodiert.

Beginnen wir bei:

  1. Hörbeispiel 1 (hoerbsp1.mp3)

    Hier handelt es sich im ein Upright der Marke Pfeiffer, Modell 118.
    Der Raum ist ein relativ großer Wohnraum, der einen angenehmen Raumklang besitzt. Gleiche Konstellation findet sich in Hörbeispiel 2 und 4 wieder.

    Verwendet wurde das Tascam DR 07 bei leicht geöffnetem Deckel. Das Stereomikrofon des Tascam hatte dabei einen Abstand <20cm zum Instrument, es war auf den geöffneten Deckel mittig ausgerichtet.

    Wir hören eine Aufnahme, die im Klang metallischer ist, als das Klavier in natura erscheint. Trotzdem gefallen mir die Details, der Anschlag hat nicht zu viel „Plönk“ (vgl. #4) dabei, der Bassbereich ist angenehm, nicht zu dominant, aber ausreichend „Druck“ ist vorhanden.

  2. Hörbeispiel 2 (hoerbsp2.mp3)

    Grand, Steinway Modell B(?)
    Der Raum ist der Musiksaal meiner alten Schule, große Deckenhöhe, schräge Decke, Holzvertäfelt, langer Nachhall, rechteckige Grundfläche. Für Chor etc. sehr angenehm, schnelle Klavierpassagen verschwimmen leicht, Schlagzeug und Schlagwerk sollten in diesem Raum nicht gespielt werden.

    Wieder Tascam DR 07, Abstand zum Instrument ca. 3-5 Meter auf Augenhöhe mit dem Pianisten, Flügeldeckel ganz offen, Mikrofonmitte ist ausgerichtet auf Hammerposition, bzw. etwas dahinter. Position des Mikrofons etwa 90° zur Spielrichtung (sozusagen Publikumsplatz).

    Der etwas metallische Klang ist hier Eigenheit des Instrumentes selbst, die Hämmer sind schon ziemlich hart, Chorreinheit der einzelnen Töne ist nicht 100%ig gegeben. Hat eben schon viel harten Schulalltag hinter sich.

    Den Klavierklang finde ich soweit ganz angenehm, kein zu präsenter Anschlag aber ausreichend um auch in schnellen Passagen die nötigen Details zu geben, die jedoch durch den extremen Raumklang wieder zunichte gemacht werden.

    Diese Aufnahme mit weniger Raumklang und mehr Direktschall könnte schon ziemlich gut sein.

  3. Hörbeispiel 3 (hoerbsp3.mp3)

    Kleiner Grand, ungefähr wie Steinway Model A, Hersteller nicht bekannt. Hier wurde das Klavier abgenommen, da es sich um eine größere Veranstaltung handelte (Zeugnisvergabe) und der Flügel unbedingt verstärkt werden musste. Die Aufnahme ist ein Mitschnitt direkt aus dem Pult. Also kein optimierter Klang, dieser wurde rein für die Veranstaltung sauber abgemischt. Da hier abgenommen wurde, gehe ich nicht weiter auf den Raum ein, dieser war aber gewöhnlich ohne größere akustische Probleme.

    Verwendet wurden 2 Mikrofone, wahrscheinlich Niere. Eines davon war auf die Hämmer im Diskant gerichtet, das andere nahm die Saitenmitte der Bassaiten ab. Abstand <30cm. Deckel halboffen. Schlagzeug wurde getrennt aber mit sehr einfachen Mitteln verstärkt.

    Hier hört man deutlich den Nachteil der Nähe zu den Saiten. Der Klang hat viel „Plönk“, viel Hammergeräusch. Allgemein fehlt etwas der „Bauch“.

  4. Hörbeispiel 4 (hoerbsp4.mp3)

    Upright, Pfeiffer, Raum wie in #1.

    Verwendet wurden 2 Kleinmembran-Kondensatoren mit Superniere oder Hyperniere. Eines davon war auf die Diskantmitte gerichtet, das andere wurde in den Klangkörper versenkt, hinter Saiten und Hämmer. Zusätzlich wurde das Tascam DR 07 etwa 5 Meter vom Klavier entfernt aufgestellt um einen Raumklanganteil zu erfassen, der später hinzugemischt wurde.

    Auch hier haben wir wieder viel „Plönk“ durch die Saitennähe. Dank der Aufnahmetechnik aber die Möglichkeit einer enormen Stereobreite. Wobei man etwas aufpassen muss, dass durch die 4-Mikrofon-Konstellation keine Phasenprobleme entstehen, da hilft aber ein bisschen Physik und Mathematik weiter.

  5. Hörbeispiel 5 (hoerbsp5.mp3)

    Wir sind wieder am Steinway Model B, der Raum wurde durch entfernte Trennwände erweitert. Die Bühne befindet sich außerhalb des Musiksaals.
    Tascam DR 07, in ca. 10m Entfernung zur Bühne unter der Decke aufgehängt und während des kompletten Konzertes durchgelaufen.

    Hier ist ganz deutlich ein Bassverlust zu spüren, der sowieso schon sehr metallische Klang des Flügel wird nochmals verstärkt. Es fehlen Details. Hier wurde komplett unverstärkt gespielt, was sich auch am fehlenden „Druck“ der Basedrum bemerkbar macht. Ziemlich unbrauchbare Aufnahme, genügt als Erinnerung und für Freunde, weiter aber nicht nutzbar.

Soviel erstmal dazu.
Das waren so auf die Schnelle zusammengesucht die grundlegenden Methoden, die ich schon ausprobiert habe. Es sind nicht immer die optimalsten Ergebnisse der einzelnen Versuche, aber zumindest ziemlich plakativ.

Gruß I-CON
 

Anhänge

  • hoerbsp4.mp3
    2,2 MB · Aufrufe: 9
  • hoerbsp3.mp3
    3,3 MB · Aufrufe: 11
  • hoerbsp5.mp3
    3 MB · Aufrufe: 8
  • hoerbsp2.mp3
    4,2 MB · Aufrufe: 13
  • hoerbsp1.mp3
    1,8 MB · Aufrufe: 9
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Mir persönlich gefällt erstaunlicherweise das Beispiel 3 von der Zeugnisvergabe klanglich am besten. Theoretisch müsste Beispiel 2 am besten sein, aber das war einfach ein wenig zu weit weg. Da muss man sich eben herantasten.

Matthias
 
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Ich persönlich finde keines der Ergebnisse wirklich überzeugend gut.
Jedes hat seine Nachteile, wie ich ja auch jeweils dazu geschrieben habe.

Was ich mir noch sehr gut vorstellen könnte, wäre Beispiel 4 nur mit den Gegebenheiten von der 2.
Also Flügel, Raumklangaufnahme + Klavierabnahme für saubere Details und die Kontrolle über den Anschlag.
Aber ich komme leider nichtmehr häufig an diesen Flügel und wenn ich hinkomme reicht es nur für den schnellen kleinen Aufbau. Vielleicht muss ich das doch nochmal richtig organisieren.
 
AW: [Radioforen-Bastelecke] Windkorb made by Zwerg...

Was ich noch vergessen hatte zu erwähnen:

Nicht gepostet habe ich folgende Konstellation (da ich die Aufnahme leider nichtmehr finde): Upright, offene Front, Diskant gerichtet abgenommen aus ca. 25cm Abstand, Bass gerichtet auf Hämmer abgenommen sowie ein Großmembranmikrofon hinter der Rückwand des Klaviers, das mittlere und tiefe Frequenzen aufnimmt. Diese Zusammenstellung aus 3 Mikrofonen gibt richtig satten, aber nicht zu mumpfigen Bass, die Höhen haben nicht zu viel Hammergeräusche, der „Plönk“ hält sich in Grenzen. Funktioniert so aber nur an Uprights, Flügel haben ein anderes Klangverhalten und entwickeln ihren Bass an anderen Stellen.

Und jetzt seid ihr dran ;)
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben