Radiokodex & Co.

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Dein Link hat bei mir nicht funktioniert, aber bei der Suche danach, habe ich auf der lfm-nrw-Seite das Diskussionspapier "Wie die Medien sein sollten" gefunden (Vielleicht hast Du das ja sogar gemeint).

Jedenfalls daraus mal ein paar bemerkenswerte Zitate (immerhin handelt es sich um ein Gemeinsames Papier von Vertreterinnen und Vertretern der gesellschaftlichen Gruppen in der
Medienkommission der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen:

Wir sehen mit Besorgnis, dass der Wandel der Medienwelt nicht immer zum
Besten der Bürgerinnen und Bürger ist.
Mit Sorge beobachten wir, dass zwar das Sender - und Programmangebot
gewachsen ist, die Qualität des Angebots jedoch in gleichem Masse zu sinken
scheint.
Auf der Jagd nach den besten Quoten – und damit Marktanteilen -
sind Boulevardisierung, Skandalisierung und bewusste Tabuverletzung die
probaten Mittel. In diesem Sog bleibt guter Journalismus zunehmend auf der
Strecke – nicht nur im „Unterschichtenfernsehen“, sondern auch in den
„Qualitätsmedien“.
Die seit Jahren breit geführten Diskussionen um Programmqualität vor allem
entlang des (scheinbaren?) Widerspruchs „Quote oder Qualität“ müssen
geöffnet werden: Rundfunk – und auch die Presse – sind Kulturträger. Sie
müssen einen Beitrag leisten zur Meinungsbildung und Orientierung im
Zusammenleben einer freiheitlichen Gesellschaft. Dieser Aufgabe kommen die
Medien unserer Meinung nach nur unzureichend nach.
Und der noch:
Wir wünschen uns, dass die Engführung auf ein funktionales Menschenbild
und einen technischen Beratungsbegriff in entsprechenden Formaten
aufgegeben wird

Man scheint ja nicht ganz so der Rufer in der Wüste zu sein, als der man sich manchmal - auch bei Diskussionen hier im Forum - vorkommen muss, wenn man die Quotenfetischisten und Rotationsminimalisten ertragen muss, die mit blassierter Gleichgültigkeit Journalismus, Qualität und Kompetenz als überflüssigen Humbug der Ewiggestrigen abtun.
 
AW: Radiokodex & Co.

Hier nochmal der korrekte Link zum LfM-Funkfenster

Da lese ich dann unter anderem:

Was wir brauchen, ist mustergültige Authentizität, wenn das Radio eine Zukunft haben soll.

Ja, das Elend hat schon mit der Einführung von Musik auf Schallplatten angefangen. Da war es mit der Authentizität schon vorbei. Ich wundere mich, dass sich im Kontext technischer Medien längst verdaute Diskussionen (losgetreten u.a. von Walter Benjamin) immer wieder mit einem Bäuerchen zu Wort melden.
 
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