Radiotest

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Das Problem bei Arabella Vorarlberg ist der miese Empfang. Das Programm kann nur im kleinen Dörfchen Schwarzach sowie im 15000 Einwohner starken Bludenz halbwegs zufriedenstellend empfangen werden. In Dornbirn, Feldkirch, Montafon und Bregenz ist das Programm u. a. durch Bayern 3 erheblich gestört.

Zweiter Nachteil ist das Frequenzsplitting. Vier Stunden täglich, wenn auch abends, sendet das nichtkommerzielle Radio Proton ein eher <l>spezielles Jugendprogramm</l>.

Dritter Nachteil ist das lieblose, voicegetrackte Programm ohne jeden Inhalt. Lediglich Jens Bohn (ex-GF Radio Lindau) am Wochenende ist durchaus wohltuend für Leute die den Arabellasound mögen.

Fazit:

Kaum einer kanns in guter Qualität hören und wenn doch, dann kommt nix gscheits. Kein Wunder, die 1,8% (=2-3 Hörer im Radiotest)
 
was ich wieder mal extrem witzig finde, ist, dass kronehit gestern in den news posaunte, laut radiotest der erfolgreichste privatsender oesterreichs zu sein und sich dann gleich artig bei seinen hoerern fuer die treue bedankt hat :D
 
Hi!

@ andimik

"Radio wird einfach immer schlechter. Punkt. "

Für dich. Für Ö hab ich leider keine Zahlen, in Deutschland, wo ja angeblichen die Vorbilder österreichischer Sender sitzen, ist die durchschnittliche Hördauer laut aktueller MA gestiegen.

@ Sassa

"Warum wird gefragt, wie denn ein erfolgreiches Privatradios denn gestaltet werden muß, wenn der Beweis doch offensichtlich ist: So wie Radio Osttirol. Dann schaut doch mal wie dieses Radio gestaltet ist: VIELFÄLTIG und HÖRERNAH !"

Erfolgreich in wie fern? Ich gratuliere den Mitarbeitern von Radio Osttirol zu ihrem MA-Ergebnis. Aber: Auf welcher wirtschaftlichen Basis steht das Unternehmen? Sprich: Schreibt es auch schwarze Zahlen?

@ Radio Uno Fans

Radio Uno ist sicherlich eine schöne Erinnerung. Ich glaube aber das Radio Uno erfolgreich war nicht weil das eigene Programm so außergewöhnlich gut war, sondern weil der ORF so schlecht war.

Heute klingt und agiert der ORF wie der beste Privatsender
(übrigens mit vielen Beratern, auch deutschen).

@radioextreme
"die leut da draußen sind dermaßen angefressen von den privatradios, dass sie ja schon gar nicht mehr auf die idee kommen, dort hinzuschalten"

Den Hörern ist es glaub ich ziemlich egal wer die Gesellschafter ihres Lieblingsprogramms sind.

@ prini

"Erst wenn da auch begeistert Hörer zur Selbsthilfe greifen und auf Berggipfeln Antennen aufstellen und in Eigenregie in Kabelanlagen einspeisen, erst dann glaube ich, daß dieses Radio gleich gut ist, wie damals Radio Uno."

Na dann ist KroneHit ja schon auf dem richtigen Weg, Ivo28 bastelt schon (siehe Thema "KroneHIT: Villach x2, Klagenfurt keine Frequenz... ")

Liebe Grüße,

Bill Clinton
 
Ja Andimik, da hast du recht. Aber kommen uns die Privatradios nicht einfach nur so schlecht vor, weil wir sie jetzt offiziell in Österreich haben? Mußte man sich früher nicht mehr anstrengen um
1. Dem Ausland klar zu machen, dass Österreich diese Frequenz braucht.
2. Um in Österreich trotz der schlechten Versorgung aufgrund der Einstrahlung vom Ausland gehört zu werden usw.

Aberich versteh dich.

Aberich halt eh nix vom Radiotest, aber garnix!!! Michhatnoch garkeiner gefragt was ich hör.

Ich hör Ö3 wegen der Nachrichten, Kronehit wegen der Musik, denn ich hab früher auch immer die aufgenommenen Hitparadenkassetten rauf-runtergehört, manchmalEnergy.

Vielen Menschen fällt halt Ö3 sofort auf die Frage: Welchen Radiosneder hören sie denn so? ein, weil er dominant schon über 30 Jahre existiert. Privatradiosender haben desöfteren ihren Namen schon gewechselt, und somit sind die alten Namen ja jetzt nicht mehr gültig.

Hat meine Anschauung nicht ein wenig recht?

Achja, und dem ORF wird das Geld eh aus vielen Ecken in den A... geschoben, da kannich leicht 1.000 Leute anstellen!
 
@Radiomann:

Dann sind Deine Hitparadenkassetten wohl immer noch eine bessere Auswahl als Radio. Grund: Viele Hitparadentitel werden im Radio (oder zumindest auf Ö3) aus verschiedenen Gründen nicht gespielt. Wenn ich nur die aktuellen Verkaufscharts durchsehe, fallen mir etliche Nummern auf, die mir kein Begriff sind, weil ich sie im Radio noch (evtl. fast) nie gehört habe. Wo spielt man z.B.:

3. Für Dich-Yvonne Catterfeld (zu schlagerlastig? Dann vielleicht in den Regionalsendern?)
5. Bring me to life-Evanescence (zu hart oder zu dancelastig?)
8. Mr. Vain Recall-Culture Beat (zu dancelastig? Wer spielt solche Scheiben überhaupt noch?)
10. Get busy-Jean Paul
12. You're the one that I want-Degreese (solche Dance-Coverversionen findet man überhaupt nur selten im Radio)

usw. usw.
 
@ Bill Clinton (hast du keinen besseren Namen finden können???)

Der Radiotest hat schon mit der Wirtschaftlichkeit zu tun! Wie sonst kann man seine Werbekunden überzeugen? Ist nämlich sicher ein starkes Argument!

Und die Hördauer hat nix mit der Qualität zu tun (von der habe ich geredet).

Würde Radio Osttirol nicht so erfolgreich sein, wäre nicht zu erklären, warum die in den letzten Monaten zwei neue Sender in Betrieb genommen haben.

@ radiomann

Nein, unser Radio ist heute deswegen so schlecht, weil es früher auch ohne Stationsansage und Claimerei funktioniert hat.

Beispiel Radio Dva: Da läuft der PC und nach jedem Lied kommen 3 Jingles ...
 
Diese Vorraussetzung hat Radio Osttirol jedenfalls!

Außerdem sollte man erwähnen, daß es in der Historie der österreichischen Privatradios es diesem einzigen und ersten Radio gelungen ist, in seiner Zielgruppe einen Wert über 30% zu erreichen: Tagesreichweite 35 + = 30.7 % !!
14 - 49 = 26.9 %
10+ = 24.9 %

Aber in ALLEN Zielgruppen respektable Werte !
Ich habe schon vor Jahren in vielen Threads so ein Radio beschrieben, daß es so funktionieren kann und wurde immer niedergemacht als "Träumer" und Ewig-Gestriger !
Würde ich auch heute so ein vielfältiges Radio vorschlagen, mit so einer riesenbreiten Musikauswahl, mit vielen SonderSENDUNGEN:
Ich würde wieder von allen PDs und "modernen" Radiomachern belehrt, daß das niemals ein Erfolg werden kann.
Es funktioniert sogar in einem dünnen Markt wie in Osttirol, das erfolgreiche Radio hat bereits 7 Frequenzen und hat den 8. Sender in Planung.
In welchem Radio kann man noch als Hörer Vorschläge machen, welchen noch unbekannten Titel man in die Radio-Hitparade nehmen soll ? Überall heißt es, wir können nur die chartgetesten Titel aufnehmen, wo kämen wir denn hin, wenn jeder Hörer hier irgendwelche Musiktitel vorschlagen kann ?
Ich sage dahin, wo ein Radio kommt, wenn es seine Hörer ernst nimmt: Zum ersten Privatradio, das einen Wert über 30% erreicht in seiner Zielgruppe.
( Ich möchte mir nicht das Geschrei ausmalen, wenn z.B. Krone oder sonst ein HIT-FM Sender in seiner Hauptzielgruppe 30% erreicht !)

Weiter so, Radio Osttirol ! Vielleicht macht es das Welser Lokalradio dann auch so !
 
Pirni, ich würde mich nicht so sehr auf die Zahlen stürzen (das ist so wie eine Fußballtabelle nach der ersten Runde). Natürlich ist dem Papier nach RO der erfolgreichste Privatsender der Republik. Aber für mich sind die Reichweitenzahlen fast schon logisch.

Denn man sollte fragen, warum? Osttirol wird leider von den Medien benachteiligt, sodass hier ein Lokalradio voll punkten kann. Die großen Ktner Zeitungen (Krone, KTZ, Kleine) berichten zusätzlich auch über Osttirol. Im Radio gibt es wirklich nix außer RO, das speziell für diese "Enklave" gedacht ist.

Trotzdem hast du recht: Dünner Markt, aber großes Angebot (ORF 5x, Antenne Tirol, Ausland, 106fm)

Gut, unbekannte Lieder im Radio spielen, konnte ich via Schlagerradio auch. Hatte den Moderator mal 5 CDs geliehen, die er dann in seiner nächsten Sendung mit positiver Resonanz spielte.
 
@ andimik

Natürlich stehen wirtschaftlicher Erfolg und Ergebnis des Radiotest in Zusammenhang. Nur bedeutet ein gutes Abschneiden im Radiotest nicht automatisch ein gutes wirtschaftliches Gesamtergebnis.
Gute MA-Daten können auch teuer erkauft worden sein. Ein Sender mit schlechteren MA-Daten kann also wirtschaftlich durchaus besser dastehen als der in der Hörergunst erfolgreicherer Konkurrent.

Natürlich ist das alles sehr theoretisch; muss es ja auch sein, kennen bzw. nennen wir hier ja nur Radiotestzahlen und keine Bilanzergebnisse.

@ Radio Osttirol
Meiner Meinung nach stehen dem guten Ergebnis im Radiotest hohe Kosten gegenüber.

Was stört Dich an Bill Clinton? Liberale Politiker braucht das (Radio-)Land (nicht parteipolitisch gemeint)!
 
Natürlich stehen wirtschaftlicher Erfolg und Ergebnis des Radiotest in Zusammenhang. Nur bedeutet ein gutes Abschneiden im Radiotest nicht automatisch ein gutes wirtschaftliches Gesamtergebnis.
Der deutsche Schlagersender RPR 2 hatte zwar gute Quoten, nach eigenen Angaben akzeptierte die Werbewirtschaft jedoch nie so richtig die ältere Hörerschicht.

Da könnte man noch so gute Hörerzahlen haben, wenns die Werber nicht wollen, ist alles vergeblich...
 
>>>@ Radio Osttirol
Meiner Meinung nach stehen dem guten Ergebnis im Radiotest hohe Kosten gegenüber.<<<<

Es gibt auch ein Radio in Österreich, das trotz exorbitant hoher Kosten schlechte Quoten und keinen wirtschaftlichen Erfolg hat !
Das Krone-Geschrei-Radio kann in hundert Jahren seine Investitions- und Betriebskosten mehr einfahren ! ( Das ist ein Zitat eines Krone-Mitarbeiters !)

Dieses Radio mit dem großen finanziellen Hintergrund eines mit Presseförderung ausgestatteten Boulevardblattes schädigt die anderen Privatradiobetreiber durch Dumpingpreise bei Werbung !

Wer als ( kleiner )Privatradiobetreiber den ORF anklagt, daß dieser zuviel Werbeetats aus dem Land absaugt, der sollte auch das KHR anklagen, da dieses die Werbepreise zusammenhaut.
Das kann man immerhin dem ORF nicht vorwerfen, hier sind die Sekundenpreise immer noch am allerhöchsten.

Gute Radiotestzahlen sind zwar nicht unbedingt ein Garant für wirtschaftlichen Erfolg, aber ohne gute Hörerzahlen hat man auf Dauer erst recht keinen Erfolg !
 
radio osttirol kann man zu diesen zahlen nur gratulieren. für den erfolg dieses senders ist die musikauswahl aber nur sekundär. ausschlaggebend ist vielmehr der lokalbezug - also der wortanteil -, weil hier radio osttirol ohne konkurrenz ist.

vor allem in gebieten mit homogener bevölkerungsstruktur, die noch dazu abseits großer urbaner zentren liegen, funktionieren lokalsender fast immer. das konnte man am beispiel nö gut erkennen: digi hitradio (mostviertel) und radio w4 (waldviertel) hatten sehr gute hörerzahlen (trotz unterschiedlichen musikformaten). die musikwelle baden (im suburbanen wiener raum) konnte nie nennenswerte reichweiten erzielen.

dies liegt am lokalpatriotismus, der in ländlicheren regionen stärker ausgeprägt ist als im umfeld von großstädten. wenn sich die bewohner beim radiotest zu ihrem lokalsender bekennen - egal ob sie ihn hören oder nicht - hat der sender gewonnen (zumindest am hörermarkt).


das problem dieser sender ist aber auch, dass solche homogenen gebiete, über die sich die bewohner identifizieren können, meist kleinräumig und bevölkerungsarm sind.

konkret bedeutet das: radio Osttirol erreicht im verbreitungsgebiet 24,9 % tagesreichweite (Mo-So 10+) - in absoluten zahlen sind das knappe 10.000 hörer. (in ganz tirol sind es auch nicht mehr als 10.000)

ein vollprogramm lässt sich damit nur sehr schwer finanzieren. es ist den betreibern aber zu wünschen, denn solche sender sind eine bereicherung für die radiolandschaft.
 
@ClarkKent

Ich glaube schon, dass man auch mit Schlagerradios Gewinn machen kann. Allerdings muss ich mir gerade in wettbewerbsschwächeren Märkten der Opportunitätskosten bewusst sein. Nutze ich meine wirtschaftlichen Möglichkeiten auf der jeweiligen Frequenz wirklich aus oder könnte ich mit einem anderen Format mehr Geld verdienen?

In wettbewerbsschwachen Gebieten muss ich mich also wahrscheinlich gegen Schlagerradios oder andere von der Werbewirtschaft weniger geliebte Formate entscheiden. In Märkten mit großem Wettbewerb kann der Format-Trade-off sicherlich oft auch für ein Format am Rande des Mainstreams sprechen. Sprich: Besser ich bin das erste Schalger-, Info- oder Klassikradio am Markt als der zehnte AC-Sender.
 
@ erfolg Radio OT

was Pirni gemeint hat:

Stimmt, sensationeller Erfolg - freut mich auch, daß ENDLICH einmal bewiesen wird, daß man auch als kommerzieller PROGRAMM-Radiosender Erfolg haben kann. Zwei Dinge allerdings muß ich korrigieren:

1) wir wissen nicht, wie sehr der Erfolg nicht auch von der "Medienwüste" Osttirol bestimmt wird, das heißt, soviel OSTTIROL-ONLY-Medien gibts ja nicht...sozusagen für die Osttiroler das ERSTE eigene Privatradio...vielleicht überwiegt auch noch der "Neuheit"-Faktor...

2) Es hat schon einige Male Sender gegeben in Ö, die ÜBER 30% Reichweite hatten - und nicht nur in einer super-spezial-Zielgruppe wie 35+, sondern auch in der 14-49-j. - Antenne Steiermark hatte WEIT über 30% und das damalige Radio Melody in Salzburg hatte 1997 einmal 31.5% (abzurufen im Internet). Auch die Antenne Vorarlberg war mit 29% mal knapp dran....

Ganz so schlimm is also nicht... :)

Und: Zu wünschen bleibt Ihnen anhaltender Erfolg!
 
Hallo Viennacalling !

Osttirol ist im Radio überhaupt keine Medienwüste. Die haben zweimal Ö2 : Radio Tirol und Radio Kärnten, Antenne Tirol.
aus Lienz 2 Privatsender: 106FM und Radio Osttirol und ich erinnere mich bei Verwandtenbesuchen, daß die schon in den frühen Achtziger Jahren begeisterte Hörer der Südtirol-Privatradios waren, z.B. Freie Welle Pustertal.

Die guten historischen Reichweiten der ersten Privatsender stimmen, aber stimmt es nicht nachdenklich, daß diese nur am Anfang erfolgreich waren ? Die hohen Anfangsquoten haben Melody Salzburg und Antenne Steiermark nie mehr erreicht.

Interessant auch, dass Radio Melody anfangs noch nicht von Beratern so gestrafft und durchformatiert war. Da gab es 2 TÄGLICHE Wunschsendungen am Tag mit Live-Hörereinstiegen und die Musik war weit breiter: Von Peter Alexander bis Fools Garden.
Da gab es Livediskussionen mit Hörern ohne jeden Vorab-Schnitt, da konnte man noch spontan zum Diskussionsthema eine CD spielen usw.
Ich erinnere mich noch, als der Moderator da mit einer Hörerin über die städtischen Freibäder diskutierte und die Hörerin über ein ehemaliges Moorbad erzählte, daß da soviel Dreck war, daß sie als Kinder immer in den Gatsch gehupft sind. Da hat dann der Moderator gemeint, er kennt noch jemanden, der da über das "in den "Gatsch hupfen" etwas singt. "Wollen wir das spielen?" Die Hörerin begeistert:"Ja, bitte, wenn es das gibt !" Und dann spielten sie Wolfgang Danzers "Hupf in Gatsch". Das klang alles so spontan, persönlich, menschlich, daß es eine Freude war und man spürte echt, daß es "Mein Salzburger Privatradio" war.
Da gab es auch eine Sendung "Liebling, ich bin im Radio" und die Jukebox war auch legendär.

Das alles gabs ab Ende 1997 dann nicht mehr, als dann eine Beraterfirma das Sagen hatte und die Quoten gingen allmählich runter.
Es gab eine Rock`n Roll Sendung am Abend usw.. Hier kann man beobachten, je einheitlicher die Formatierung wurde, desto weniger Hörer hatte man.

Und bitte nicht wieder damit kommen: Ja, das böse Ö3 hat sich nach dem Privatradiostart so gebessert. Mittlerweile hätte man Zeit genug gehabt, eine Alternative dazu entwickeln bzw. die Anfangserfolge zu verteidigen. Leider sind viele Privatradios keine Alternative mehr, weder in der Musik noch imt Wort. ( Ö3 hat 40% Wort !)
 
@ Pirni

Bogdan Roscic hat Ö3 zu einem perfekten kommerziellen Radio formatiert. "Böse", da hast Du schon recht, ist weder Roscic noch Ö3 deshalb. Der ORF nutzt seine "Narrenfreiheit" einfach aus. Das muss man aber nicht dem ORF sondern den Regulatoren vorwerfen.

Andererseits können sich die in Summe erfolglosen Privatradiobetreiber nicht einfach nur am Wettbewerbsvorteil des ORF "abputzen". Die Chancen - die es zweifelsohne gab - wurden einfach nicht genutzt.
Die Ursache war/ist das Missachten einiger Grundregeln

-) falsche/nicht vorhandene Marktforschung
=> mangelhafte Definition der Zielgruppe (Radio für alle= Radio für niemanden)
=> mangelhaftes Positioning!!! („Welches Image hab ich in den Köpfen meiner Hörer?“)
-) Diskrepanz zw. Management und Marketing => Hörer nicht Mittelpunkt ALLER Aktivitäten
-) Diskrepanz zw. Erwartungshaltung des Hörers und der tatsächlichen Leistung => enttäuschte Hörer
-) falsche/nicht vorhandene/unrealistische Definition der Unternehmensziele („Was bin ich bzw. will ich sein?“ Marktführer? (sehr teuer, weil muss auch Innovationsführer sein), Herausforderer?, „Follower“? (Motto: „klein aber fein“), Nischenanbieter?)
-) mangelnde kurz- und langfristige Planung: Was kosten und bewirken meine Handlungen; wie führe ich sie durch ?
-) falsche/ nicht vorhandene Stärken-Schwächenanalyse (z.B.: Antenne Wien wollte ORF in dessen Kernkompetenz (Information) angreifen)
-) falsche/nicht vorhandene Analyse der Konkurrenz und Einschätzung deren Entwicklung:
Ö3 z.B. analysiert private Konkurrenten sehr genau – trotz überlegener Marktführerschaft; Antenne Stmk und Melody haben offenbar ihre kurzfristige Stärke überschätzt
=> mangelhafte Angriffs- und Verteidigungsstrategien
=> eigener Sender entwickelt sich nicht bzw. in die falsche Richtung weiter
-) nicht Beachtung des „Produktlebenszyklus“
-) mangelnde/nicht vorhandene Höreranalyse („was bewegt meine Zielgruppe bzw. wird sie bewegen?“)
-) und, und, und...

Lange Rede kurzer Sinn: Radio muss sich weiterentwickeln! Einfach ein altes Konzept aufzuwärmen (Motto: "früher hat's auch funktioniert") ist meiner Meinung nach ideenlos und wird die Hörer, deren Anforderungen sich ständig ändern, nicht zufrieden stellen.

lG Bill Clinton
 
@billclinton
>>Radio muss sich weiterentwickeln! Einfach ein altes Konzept aufzuwärmen (Motto: "früher hat's auch funktioniert") ist meiner Meinung nach ideenlos und wird die Hörer, deren Anforderungen sich ständig ändern, nicht zufrieden stellen.<<

Dazu ist überhaupt grundlegend was zu sagen. Natürlich stimmt es, daß reines "Aufwärmen" oftmals ideenlos ist !

ABER ! Jetzt kommts !: Genauso gültig ist die Erkenntnis, daß das Rad nicht ständig neu erfunden werden kann !

Insofern steht die Aussage, dass alles Alte gut ist und dass nur alles Innovativ-Neue gut ist 1:1 gegenüber !

Es ist schon so ( und das wollen junge "wichtige" Menschen nicht zugeben), daß sie es selbst sind, die allem "Früheren", allem "Schon dagewesenen" einen pychologisch erklärbaren Makel anhaften. Denn würde man, etwas, was es schon gab ( auch dann wenn es bewährt ist) einfach übernehmen und nichts ändern, dann macht man sich selbst überflüssig.
Ein teurer Berater macht kein Geschäft, wenn er nichts zu ändern hat, daher wird das Ändern, das Umkrempeln, das Überbordwerfen oft zum Selbstzweck-

Es ist grundfalsch, immer mit der Maxime heranzugehen: Wir müssen was NEUES machen ! Das ist falsch !
Die Vorgabe muß lauten: Wir müssen was BESSERES machen, ganz gleichgültig, ob das Bessere wirklich was ganz Neues oder was Altes ist.

......der aus der Tiefkühltruhe aufgetaute, aufgewärmte Apfelstrudel von der Oma schmeckt manchmal wirklich besser, als der mit Billigmehlmischung neu gemachte Strudel der Tochter !

Es gibt genug Beweise, daß das gesamte Überbordwerfen des Bewährten und stures Glauben an Innovation zum Fiasko geführt hat.
Ich meine nicht, daß man alles von "Früher" aufwärmen soll und kann, ich meine aber genauso, daß ständiges Wegwerfen und Neu-Einführen und Neu-Erfinden genauso schlecht ist.

Man muß sich neuen Bedürfnissen anpassen, es gibt aber Bedürfnisse, die ändern sich nie: Den Menschen schmeckt dasselbe Bier und die Volksmusik seit Jahrhunderten, auch wenn sie DAZU ( nicht STATT !) auch neue Bedürfnisse haben.

( Das sind nur Vergleiche, nicht schon wieder sagen "Willst Du einen Bierseligen Volksmusiksender machen " !!)


>>>
Antenne Stmk und Melody haben offenbar ihre kurzfristige Stärke überschätzt>>>>

Bei Melody hat man jedenfalls nicht die Stärke ÜBERschätzt, sondern UNTERschätzt ! Man glaubte, man ist nicht gut genug !Man glaubte, durch eine starke Formatierung gewinne man NOCH MEHR Hörer, genau das Gegenteil ist eingetreten. Der Marktanteil ist kaum noch ein Drittel der ersten Jahre.
 
Hallo Prini!

Ein Radioprogramm kann noch so gut sein, es ist nie „perfekt“. D.h. es kann (eigentlich: muss) immer noch besser werden. In Bereichen in denen ich schwächer bin und die ich durch interne Ressourcen nicht oder nur schwierig verbessern kann, muss ich mir zwangsläufig von gezielt eingesetzten Beratern helfen lassen. Ein Radiomanager der von sich behauptet in allen Bereichen kompetent zu sein ist mir schon mal grundsätzlich suspekt.

Umgekehrt kann ein Berater auch nur Ideenlieferanten in gewissen Bereich sein. Wenn ein Unternehmen ausschließlich auf Berater angewiesen ist hat es höchstwahrscheinlich die falschen Manager im eigenen Haus.

<< Man glaubte, man ist nicht gut genug !Man glaubte, durch eine starke Formatierung gewinne man NOCH MEHR Hörer, genau das Gegenteil ist eingetreten. Der Marktanteil ist kaum noch ein Drittel der ersten Jahre.>>

Wie das im Fall von Radio Melody war, wer an dem Verlust von Marktanteilen wirklich schuld war, ist immer schwer zu sagen – überhaupt von außerhalb.
Lass uns deshalb etwas allgemeiner diskutieren: Formatradio ist zunächst einmal weder gut noch schlecht. Du kennst sich die Definition von Klaus Goldhammer (findest Du auch unter http://www.radioszene.de/formate.htm#Definition). Goldhammer sagt uns nicht wie wir unser Programm zu gestalten haben, sondern lediglich dass wir - unter Verwendung diverser Instrumentarien - alles auf die Bedürfnisse der Hörer ausrichten müssen um „im Falle einer Werbefinanzierung des Senders diese Einschaltquoten gewinnbringend an den Werbekunden zu verkaufen“. Welcher Radiomacher der mit seinem Programm Geld verdienen will kann denn da nicht zustimmen?

Wir können jetzt darüber diskutieren ob die Schlüsse die aus den Marktanalysen gezogen werden richtig oder falsch sind, ob es erfolgsversprechender ist sich über Musik oder Wort zu definieren, wir können auch über gute und schleche, weit- und weniger weitsichtige PDs reden – sprich darüber WIE Programm gemach wird. Aber sind wir uns denn nicht einig, dass ich mir als Radiomacher überlegen muss wie ich möglichst viele Hörer dazu bringe meinen Sender einzuschalten? Dazu verwende ich – in welcher Form auch immer – eine Formel die uns Goldhammer als „Formatradio“ umschreibt.

Hoffe Du hattest so viel Zeit, Lust und Geduld um mein laaaaaaaanges Statement zu lesen.

Liebe Grüße,

Bill Clinton
 
@andimik

ich glaube daran nicht was du , radio muss nicht EXTREM besser werden.

die wettbewerbssituation in der sich die sender befinden ist in österreich aufgrund eines dicken, fetten marktbeherrschers (ö3) für ac/chr "hitsender" a la germany extrem schwierig .
meine behauptung : antenne bayern auf österreich umgelegt würde von der "qualität" des programms her in österreich scheitern.
hier dringt man nicht durch "qualität" ein, sondern durch gezieltere und ehrlicherer zielgruppenpotentialstudien.
dies wird in unserem land nur mangelhaft betrieben.

die qualität muss nicht irre hoch sein wenn die zielgruppe richtig erkannt wurde und das format stimmt .

zb.: arabella wien ist nicht weltmeisterlich gemacht aber der ansatz stimmt, ähnlich bei lokalen chr sendern wie hit fm oder welle..
 
Original geschrieben von andimik
Das möchte ich hoffen, denn schlechter als jetzt geht es nicht mehr! Hierzulande müsste Radio EXTREM besser werden!
allein wegen fm4 möchte ich radiotechnisch nicht wo anders leben. überhaupt ist das öffrentlich-rechtliche angebot in österreich sehr gut. die privaten müssten für eine gute ergänzung dieses angebotes sorgen.
 
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