RBB will Radio Multikulti einstellen

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AW: RBB: Presseberichte zu möglicher Schließung von Radio Multikulti

Das würde ich dann aber doch bedenklich finden. Der RBB braucht einfach zwei seperate Sender für Berlin und Brandenburg.
Braucht er nicht. Antenne Brandenburg besteht genau genomnmen auch aus drei verschiedenen Regionalprogrammen. Da könnte man Berlin problemlos als 4. hinzufügen. Davon ab wird der Zusammenschluß ja täglich schon zwischen 22 und 0 Uhr zelebriert... sinnloserweise.
 
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Ich sehe, ehrlich gesagt, überhaupt nur einen kleinen (ja schon winzigen) Spar-Effekt. Die 88,8-Studios an der Masurenallee sind erst vor einem guten Jahr renoviert worden und werden bestimmt nicht verkauft (wie auch die Multi-Kulti Studios. Die Sender würden ja auch nicht abgeschaltet, sondern nur mit anderem Programm versorgt. Also weitere Betriebskosten wie bisher. Festangestellte Mitarbeiter kann man auch nicht so ohne weiteres vor die Tür setzen. Die Gema-Gebühren dürften im Etat des RBB ebenso eine untergeordnete Rolle spielen. Was bleibt also übrig an Sparpotenzial ? Die Honorare von freien Mitarbeitern ? Auch die dürften nicht so stark ins Gewicht fallen.
 
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Es bliebe übrigens auch die Frage, warum der rbb trotz Geldsorgen ein regionales TV-Studio nach dem anderen aufmacht, warum Radio1 in Berlin ein "Aussenstudio" betreibt, obwohl man das locker auch im HdR hätte machen können usw. usw.
Auch Kleinvieh macht Mist und wenn man diese ganzen "Kleinigkeiten" mal addiert, dürfte die Summe unterm Strich dann vermutlich doch größer ausfallen als man vielleicht annehmen möchte.
 
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Das würde ich dann aber doch bedenklich finden. Der RBB braucht einfach zwei seperate Sender für Berlin und Brandenburg.

Wird es ja auch geben! Wem die besagte Antenne Berlin/Brandenburg (oder wie die Fusionswelle aus 88,8 und AB auch immer heißen soll) zu piefig ist, bleibt immer noch der auf juvenile Großstadtmenschen zugeschnittene Metropolenfunk "Radio Eins".
 
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Wird es ja auch geben! Wem die besagte Antenne Berlin/Brandenburg (oder wie die Fusionswelle aus 88,8 und AB auch immer heißen soll) zu piefig ist, bleibt immer noch der auf juvenile Großstadtmenschen zugeschnittene Metropolenfunk "Radio Eins".

Ja, das ist richtig. "Radio Eins" würde dann also zum neuen Berlin-Sender?
 
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Solange es im Rest von Brandenburg problemlos empfangbar bleibt hätte ich persönlich nichts dagegen. Radio 1 ist ohnehin sehr berlinlastig. Aber: Auch Radio 1 wird zeitweise auseinander geschaltet, denn auch da gibts eine Art Regionalschiene.

Was AB und 88.8 angeht, reicht es sich die aktuellen Zahlen anzuschauen. Antenne Brandenburg (Potsdamer Programm) hat in Berlin mehr Hörer als 88.8...
 
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Erstmal sollte man auch den Brandenburgern ermöglichen, dass sie ohne großen technischen Aufwand das Inforadio empfangen können, was beileibe nicht im ganzen Land der Fall ist.
Gerade deswegen will ich dem Inforadio ja eine Berliner 100kw zuschustern. ;)

Ich wäre eher dafür, Multikulti zu halten und stattdessen das (in meinen Augen überflüssige) 88.8 mit Antenne Brandenburg zusammenzulegen und den Pop-Krempel auf der 88.8 abzusägen.
Wenn dann wirklich unbedingt eine Welle dran glauben muß, würde auch ich diese Variante für die sinnvollste halten.
Dann sind wir uns ja mal einig. :)
 
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Ich könnte mir vorstellen, dass Radio Eins tagsüber ein wenig durchformatiert wird und Elemente der Tagesstrecke von 88,8 übernimmt. Schließlich muss man auch an die Werbekunden denken, der RBB ist nun mal so gut wie pleite. Bei der Umformatierung des alten Stadtradios beging man neben dem vielgeziehenen Tabubruch vor allem einen radikalen Denkfehler. Man meinte durch die "Verjüngung" (in Wahrheit war es nur eine Internationalisierung) der Musikfarbe plötzlich den Altersschnittt um zehn Jahre drücken zu können um die dringend benötigten Werbezuwächse zu generieren. Die Hörerschaft in BB hat sich aber schon relativ festgelegt, an einem wortschwangeren Oldiedudler hatte kaum ein Neuhörer Interesse.

Also blieb vieles beim "Alten". Ein paar tausend Stammhörer verliefen sich zu Antenne Brandenburg, weil die Musik dort immerhin noch einen gewissen Restschlageranteil aufweist. Die anderen blieben trotzig bei 88,8 hängen, weil sich zumindest in Berlin keine geeignete Alternative bot. Was dazu führt, dass die Hörerschaft trotz Schlagerentzugs heute genauso alt ist wie ehedem, dafür aber chronisch unzufrieden. Die Neuausrichtung war von der Peinlichkeit ihrer Inszenierung mal abgesehen ein totaler Schuss in den Ofen. Hätte man sich ähnlich positioniert wie die NDR1-Varietäten, wäre der Aufstand ausgeblieben und die Quote aller Voraussicht nach in Ordnung. Denn Oldies und Schlager passen von Grundton her recht gut zusammen, eine Polarisierung der Hörerschaft hätte man sich obendrein erspart.
 
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Erstmal sollte man auch den Brandenburgern ermöglichen, dass sie ohne großen technischen Aufwand das Inforadio empfangen können, was beileibe nicht im ganzen Land der Fall ist.
Gerade deswegen will ich dem Inforadio ja eine Berliner 100kw zuschustern. ;)

Falls Gerüchte kursieren, eine solche wäre in ganz Brandenburg ohne großen technischen Aufwand zu empfangen: Dem ist keineswegs so. Da werden vermutlich die Dimensionen von Brandenburg unterschätzt, das nämlich nicht nur den Speckgürtel um Berlin umfaßt.

Um um bezüglich der Calauer Sorbenfrequenz nochmal etwas deutlicher zu werden: Nicht motzen und froh sein, daß der RBB dort das Mantelprogramm überhaupt selbst machen darf. Das war zu ORB-Zeiten nämlich schonmal ganz anders.
 
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Weil die Umstände ja gerade viel Raum für Spekulationen in alle Richtungen lassen liefere ich mal noch n bißchen Stoff dazu. Habe gerade durch Zufall die Domain http://www.antenne-wunschhit.de/ entdeckt, aktuell verlinkt zur Radio EINS Webpräsenz. Die Domain gehört laut denic dem RBB. Was er damit wohl vor hat. :confused:
 
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soeben im dpa-Ticker:

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) muss drastisch sparen und gibt zum Jahresende sein Fernsehmagazin «Polylux» auf. Die Sendung mit Moderatorin und Produzentin Tita von Hardenberg ist derzeit 30 Mal jährlich in der ARD zu sehen. Als Grund nannte Intendantin Dagmar Reim am Mittwoch einen erwarteten Fehlbetrag von 54 Millionen Euro in der Gebührenperiode von 2009 an. Außerdem werde das Integrationsprogramm Radiomultikulti eingestellt. «Die finanzielle Situation des RBB lässt es leider nicht zu, alle sieben Radioprogramme zu erhalten», teilte Reim mit. Von Januar 2009 an sei auf derselben Frequenz das multikulturelle Programm «Funkhaus Europa» des WDR zu hören.
 
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WOW :eek:

P.S.: Polylux ist kein Verlust...
 
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Gleich zwei Redaktionen die nicht nur die eigene Anstalt versorgen, sondern auch die ARD: "Nachtigall ick hör dir trapsen!" :(

Frau Reim scheint wirklich verzweifelt bzw. ratlos zu sein. Mich würde interessieren, wie groß die Einsparpotentiale bei diesen beiden Redaktionen sind. Das müssen ja ungeheuer teure und personalaufwendige Produktionen sein. Purer Luxus! Dagegen wird die ARD-Sportschau wahrscheinlich auf Niveau vom offenen Kanal produziert.

Das ist doch Politik, die die Frau da betreibt!
 
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Für die Mitarbeiter ist so etwas immer bitter und ich fühle mit ihnen, zumal ich nicht damit gerechnet hatte, daß die doch eigentlich heilige Kuh Multikulti geschlachtet werden könnte.

Andererseits stellt sich schon die Frage, ob ein Ausländerprogramm (ebenso wie ein Kulturprogramm, was hier ja schon mehrfach diskutiert wurde) tatsächlich von jeder Landesrundfunkanstalt separat angeboten werden muß oder ob das nicht typische Beispiele für die berühmten zu nutzenden Synergieeffekte sind.

Leider kenne ich weder Multikulti noch das Programm vom Funkhaus Europa, so daß ich nicht beurteilen kann, ob das ein vollwertiger Ersatz ist. Interessant wäre auch, wieviel Geld durch diese Einschnitte tatsächlich gespart wird, insbesondere angesichts der Ankündigung, daß die festen Mitarbeiter ohnehin beim RBB blieben und für die Freien Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten gesucht werden sollen.

Und schließlich sollte noch erwähnt werden, daß Funkhaus Europa kein reines WDR-Programm ist, sondern gemeinsam mit Radio Bremen produziert wird.
 
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Auch wenn ich immer gesagt habe, dass die ARD keine ca. 65 Radioprogramme produzieren muss, finde ich, trifft es mal wieder die falschen.
Okay, hätten sie Radio Eins mit 88,8 zusammen gelegt, hätte mich das noch mehr getroffen.
Aber es ist schon bezeichnend, dass sich der Bayerische Rundfunk ein Programm leisten kann, das noch nicht einmal über eine UKW-Frequenz verfügt.
Mit polylux konnte ich nicht viel anfangen, trotzdem denke ich, dass das eine der wenigen Sendungen war, mit der die ARD ein junges Publikum erreichen konnte.
 
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Makeitso schrieb:
Leider kenne ich weder Multikulti noch das Programm vom Funkhaus Europa, so daß ich nicht beurteilen kann, ob das ein vollwertiger Ersatz ist.
Da Multikulti und Funkhaus Europa ohnehin sehr eng zusammen arbeiteten, halte ich die jetzt angedachte Lösung durchaus für akzeptabel. Ob es so klug ist Polylux abzuschaffen, steht wieder auf einem anderen Blatt.
 
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Meine Meinung dazu habe ich ja schon zum Ausdruck gebracht. Polylux ist prätentiöse Sch***e, auf hip gestylt und präsentiert von einer unfähigen Moderatorin. Wie gesagt - kein Verlust.
 
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Gleich zwei Redaktionen die nicht nur die eigene Anstalt versorgen, sondern auch die ARD: "Nachtigall ick hör dir trapsen!"
[...]
Das ist doch Politik, die die Frau da betreibt!
Das vermute ich auch. Ich behaupte ganz dreist, daß die Einstellung beider Angebote so sicher überhaupt nicht ist. Multikulti ist als als "Gutmenschen-Programm" (sorry, provokativ, aber kein bißchen böse gemeint) eigentlich eine heilige Kuh, genau wie eine jede Kulturwelle (und hätte sie auch Quoten im Promillebereich).

Ich vermute, Ziel der Ankündigung der Einstellung beider Angebote ist eher bundesweite Aufmerksamkeit und verbesserte Wahrnehmung der Finanzsituation. Wobei ich dann für diesen Zweck doch lieber irgendwelche asozial überteuerten Sportrechte dem Pay-TV zum Fraß vorgeworfen hätte. Da gehören sie meiner Meinung auch hin, wenn sich der Sport als Wirtschaftszweig betrachtet.
 
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Pressemitteilung der FDP-Bundestagsfraktion:
BERLIN. Zur Einstellung des Senders "Radio Multikulti" durch den Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) erklärt der Medienexperte der FDP-Bundestagsfraktion Hans-Joachim OTTO:

Der RBB muss ohne Frage sparen. Er setzt allerdings die falschen Prioritäten. Eine Kernaufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist es, einen Beitrag zur gesellschaftlichen Integration zu leisten.

Einen solchen Beitrag leistet zum Beispiel "Radio Multikulti", das sich explizit auch an Menschen mit Migrationshintergrund wendet. Das gerade dieser Sender den Sparzielen des RBB zum Opfer fallen soll, ist nicht nachvollziehbar. Stattdessen sollte bei denjenigen Sendern angesetzt werden, deren Programme sich kaum von den Angeboten privater Anstalten unterscheiden. Die vorgegebenen Sparziele könnten zum Beispiel durch die Zusammenlegung anderer Sender erreicht werden.

Ich fordere die Verantwortlichen des RBB auf, die Entscheidung zur Schließung von "Radio Multikulti" noch einmal zu überdenken und einen am öffentlich-rechtlichen Programmauftrag orientierten Sparplan zu erarbeiten.
Welche Wellen des RBB der "Medienexperte" meint, "deren Programme sich kaum von den Angeboten privater Anstalten unterscheiden", würde mich allerdings mal interessieren. Selbst das deformierte Radio Berlin liegt immer noch Welten vor dem intelligentesten Privatdudler des Doppelbundeslandes.

Im übrigen ist zu hören, daß es in der Masurenallee heute um 16:00 eine außerordentliche Belegschaftsversammlung geben wird, auf der Frau Reim die Mitarbeiter "aus erster Hand" über die geplanten Einsparmaßnahmen informieren will.

Und letztlich schlage ich um der größeren Klarheit willen vor, den Titel des Fadens umzubenennen in "RBB will Radio Multikulti schließen".
 
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Hah! Schon hat einer angebissen. Da kommt noch einiges, dies sei gewiß. Und das weiß Frau Reim.

Interessant ist allerdings, wer jetzt aus den Löchern gekrochen kommt. Ich kann mich nicht erinnern, daß es bei irgendeiner Programm-Kaputtformatierung jenseits der heiligen Kühe jemals zu irgendwelchen Protesten aus den Reihen der Politik gekommen war.

Am Ende erwischts Radio Eins, könnte ich fast drauf wetten. Das hat keine derartige Lobby.
 
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Schon hat einer angebissen.
Da ist er nicht der erste. Die Grünen im Abgeordnetenhaus (und, glaube ich, auch die Linken) haben sich schon vor Tagen angesichts der Presseberichte für die Erhaltung des Programms ausgesprochen.

Im übrigen weiß ich nicht, ob es guter Stil der Chefin ist, erst die Entscheidungen über die Medien rauszuposaunen, um dann die Mitarbeiter "aus erster Hand" zu informieren.

Und schließlich möchte ich meinen Umbenennungsvorschlag korrigieren in "RBB will Radio Multikulti einstellen"
 
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Warum sollte man Funkhaus Europa nicht als überregionales Integrationsradio positionieren, das in den Schmelztiegeln der Republik multikulturelle Anliegen vertritt? Die Übernahme ist ein positives Zeichen weg von der teils paranoiden Kleinstaatelei der ARD-Landesanstalten hin zu gemeinsamen Programmmänteln überregional ausgerichteter Spartenprogramme (mehr Klasse statt Masse). Ähnliches wäre zum Beispiel auch bei diversen Klassik-, Info- und Kulturangeboten denkbar.
 
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Tja, nur bringen Schreie aus der Berliner Hinterbänkler-Politik primär kaum etwas. Die Schlußfolgerung der Forderung ist doch klar: die ARD müsse den Finanzausgleich wieder höherdrehen. Dabei wurde gerade das Instrument durch die Politik vor 10 Jahren massiv beschnitten - Radio Bremen lässt grüßen.

Aber es ist schon bezeichnend, dass sich der Bayerische Rundfunk ein Programm leisten kann, das noch nicht einmal über eine UKW-Frequenz verfügt.

Das liegt schlicht daran, dass der BR mehr Geld hat. Die Gebühr ist bekanntlich deutschlandweit einheitlich. Der Bedarf der Sender aber nicht. Entsprechend bekommen einige Anstalten mehr raus, andere wie der RBB weniger. (Beim BR dürfte man noch dazu z.B. kaum Probleme mit Befreiungen haben.) Wenn der Ausgleich zwischen den LRA diese Differenz nicht beseitigt, entstehen halt diese Effekte. Wobei wirklich fraglich ist, ob ausgerechnet ein finanzschwacher RBB sich sieben eigene Wellen leisten muss.
 
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