RDS-Signal und Verlust an Nutzleistung

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yps77

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Hallo.

Unser Campusradio sendet auf einer eigenen Frequenz mit einer von T-Systems angemieteten 50W-Sendeanlage. Zur Zeit senden wir ohne RDS, es gibt aber Bestrebungen, einen RDS-Encoder anzuschaffen, wegen der bekannten Vorteile für den Hörer.

Nun habe ich mal irgendwo gehört, dass das RDS-Signal "Nutzleistung" frisst, also den Empfang des eigentlichen Programmes verschlechtert. Das wäre nicht gut, zumal wir jetzt schon in einigen Teilen der Stadt nur sehr schlecht zu empfangen sind. Kann jemand dieses Gerücht bestätigen oder dementieren? Oder noch besser: Gibt es zu dem Thema offizielle Untersuchungen oder Daten?

Eine weitere Frage wäre, ob T-Systems überhaupt erlauben würde, ein selbstangeschafftes Gerät in das MPX-Signal zu hängen. Mieten möchte ich von denen auf keinen Fall eines bei den überzogenen Preisen.


yps
 
AW: RDS-Signal und Verlust an Nutzleistung

ich garantiere Dir, dass die Telekom zu 99% es nicht zulassen wird, ein eigenes Gerät in die Airchain zu hängen. Wenn, muss es eh ein Profigerät sein mit UECP Unterstützung etc. Schliesslich geht es auch um Dinge, wie Fernwartbarkeit etc.

Durch das einfügen des RDS Trägers bei 57 kHz wird der NF Hub nur minimal zurückgefahren. Dadurch ist keine Verschlechtung der Empfangbarkeit zu erwarten.

Warum macht ihr den Senderbetrieb nicht selber oder mit einem der anderen Anbieter? Dann ist das kein Problem. Horch dich doch mal in Münster oder in Bonn um.
 
AW: RDS-Signal und Verlust an Nutzleistung

Danke für Informationen.

Dass die Telekom teuer ist, wissen wir selbst. Wie übel es mit einem anderen Anbieter ausgehen kann, dafür ist Münster aber das Paradebeispiel. Die haben wohl ständig Sendeausfälle, die auf Störungen in der Zuleitung zum Sender (ISDN-Standleitung mit Codec) zurückzuführen sind - und der Betreiber der Sendeanlage kriegt es nicht auf die Reihe, dort mal für Besserung zu sorgen.

Unsere Situation sieht zur Zeit so aus: Das Studio befindet sich leicht außerhalb des Campus, der Sender steht auf dem Dach eines Uni-Gebäudes. Für die Strecke dazwischen haben wir eine analoge Leitung samt Entzerrern von der Telekom angemietet (wobei die Leitung nicht direkt im besagten Gebäude endet, sondern im Zentralgebäude der Uni-Technik, und dann mit Uni-eigenen TK-Leitungen verlängert wird). MPX-Coding findet erst im Keller des Sender-Gebäudes statt.

Was würde man nun brauchen, um den Sender selbst zu betreiben? Vermutlich: Sender mit MPX-Coder und Antenne, die Leitung dazwischen (die aber schon liegt und höchstwahrscheinlich auch der Uni gehört), und einen Ingenieur, der das in Betrieb nimmt und ausmisst. Richtig? Noch was vergessen?

Wie ich die Uni-Verwaltung kenne, lässt sich denen eine solche Lösung schlecht verkaufen - große Investitionen sind in öffentlichen Einrichtungen immer ein Problem, auf monatliche Fixkosten lassen die sich leichter ein, auch wenn man unter dem Strich schlechter da steht.

Ich denke, solche Überlegungen könnten erst dann sinnvoll sein, wenn wir uns mal um eine Neukoordinierung der Frequenz (und Aufstockung der Leistung) kümmern. Bochum hat es vorgemacht - die haben jetzt 200W auf einer neuen Frequenz. Ich befürchte aber, dass das a) teuer wird und b) ewig dauern wird. Von der Tatsache, dass die Frequenzvergabe in NRW immer ein Politikum ist, mal ganz abgesehen. Hat da jemand Erfahrungswerte?


yps
 
AW: RDS-Signal und Verlust an Nutzleistung

yps77 schrieb:
Was würde man nun brauchen, um den Sender selbst zu betreiben? Vermutlich: Sender mit MPX-Coder und Antenne, die Leitung dazwischen (die aber schon liegt und höchstwahrscheinlich auch der Uni gehört), und einen Ingenieur, der das in Betrieb nimmt und ausmisst. Richtig? Noch was vergessen?
Ja: Die Zulassung als Sendernetzbetreiber durch die Bundesnetzagentur. Siehe z.B. http://www.ory.de/tkr/TextTKR01.html, wo übrigens die Rechtsauffassung vertreten wird, daß nur noch gewerbliche Unternehmen Sendernetzbetreiber sein dürften. Hätte für die ARD-Anstalten und das Deutschlandradio die altbekannten Konsequenzen, aber auf diametraler Grundlage als in der Bonndesrepublik: Früher durften sie nichts mehr neu in Betrieb nehmen, weil die Ausstrahlung von Rundfunkprogrammen als hoheitliche Aufgabe galt. Heute ist das reine Wirtschaftstätigkeit. So ändern sich die Zeiten ...

yps77 schrieb:
Ich denke, solche Überlegungen könnten erst dann sinnvoll sein, wenn wir uns mal um eine Neukoordinierung der Frequenz (und Aufstockung der Leistung) kümmern. Bochum hat es vorgemacht - die haben jetzt 200W auf einer neuen Frequenz. Ich befürchte aber, dass das a) teuer wird und b) ewig dauern wird. Von der Tatsache, dass die Frequenzvergabe in NRW immer ein Politikum ist, mal ganz abgesehen. Hat da jemand Erfahrungswerte?
Zum medienpolitischen Teil den, daß in Münster wohl ein Sender mit 500 Watt in Vorbereitung ist. Es muß jetzt also den Segen der LfM finden, mehr als Schulhofbeschallung mit 5 Watt zu veranstalten. Oder hat das seinen Hintergrund etwa in Vorstellungen, den Bürgerfunk .......... ???


Was übrigens das eigentlich in diesem Zusammenhang in Rede stehende RDS angeht: Der Haussender der Fachhochschule in Mittweida sendet auch „mit“ (PS, wen es interessiert: „99,3 RMW“). Sind auch 50 Watt. Geht nach Norden bis Waldheim, also gut 10 Kilometer.
 
AW: RDS-Signal und Verlust an Nutzleistung

Hallo Yps77,

die 5W sehe ich nicht als Problem, denn die Antenne ist der beste Hochfrequenzverstärker. Es kommt also nicht auf die Netto Leistung des Senders am Antennenausgang an sondern auf die Antenne.
Zum Thema RDS Coder: Wenn der Standort des Senders nicht T-Systems gehört, dann sollte es überhaupt kein Problem sein den RDS Coder in Eigenregie zu betreiben. T-Systems ist es egal, ob die Übergabe des Sendesignals in MPX, AES oder Analog-Audio erfolgt. Wichtig ist, daß ihr den PI-Code in Berlin offiziell koordinieren laßt. Wenn der Standort aber T-Systems gehören würde, dann würden die Damen und Herren monatliche Gebühren für Gestellmiete und Strom verlangen.
Sprecht mal den örtlichen Sendertechniker von T-Systems darauf an, und erst danach den Kundenbetreuer. Die Reihenfolgen wirkt oft Wunder.

Viele Grüße, Markus
 
AW: RDS-Signal und Verlust an Nutzleistung

Zum "Paradebeispiel Münster" sei noch hinzuzufügen, dass der Sendernetzbetreiber das Signal AM Senderstandort erhält und "nur" den Sender berteibt, der seit vielen Jahren ohne Ausfälle klaglos arbeitet. Man hört, dass Besserung in Sicht ist.
 
AW: RDS-Signal und Verlust an Nutzleistung

Das "Paradebeispiel" habe ich vor gut 14 Tagen einmal hören können.
Bässe und Höhen, aber keine Mitten. Die S-Laute zirrten und klirrten im Radio....welcher Bürgerfunker hat denen eigentlich den Compressor-Limiter eingestellt ???
 
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