(Rechts-)radikales Gedankengut auf Webradio-Internetseite

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Konsequenterweise müßte man jetzt dann irgendwann deutschen, österreichischen, französischen, ... Nationalstolz durch europäischen Nationalstolz ersetzen - was den Begriff in der tat ad absurdum führt.

In letzter Konsequenz würde es bedeuten, daß man seine komplette kulturelle Integrität aufgeben müsste, um irgendwann einmal dem "one-world" Gedanken gerecht zu werden. Wie ich schon schrieb, in einer Zeit, in der ich ohne Stopp vom baltischen Meer bis nach Sizilien den Kontinent durchreisen kann, welchen Sinn machen da noch nationale Gefühle. In einer Zeit, in der die Probleme nicht an der "Bundesgrenze" halt machen, in der alle zusammen gefordert sind, was hat Nationalstolz da noch für eine Bedeutung?

Meiner Meinung nach sind das überholte und veraltete Denkmuster, die genau die notwendige und richtige Entwicklung zum Beispiel hin zu einem vereinten Europa verhindern.

Man stelle sich mal vor, irgendwann kommen die kleinen grünen Männchen aus ihrer fliegenden Untertasse gekrabbelt, schnappen sich den nächsten herumstehenden Menschen und sagen ihm "bring uns zu eurem Anführer" - ääh ja zu welchem denn?

Der Nationengedanke ist überholt und muß daher abgeschafft werden. Meine Meinung.....

Gruß,
Croydon
 
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In letzter Konsequenz würde es bedeuten, daß man seine komplette kulturelle Integrität aufgeben müsste, um irgendwann einmal dem "one-world" Gedanken gerecht zu werden.

Hier extra für Uli nochmal einen Bezug zum Radio... Eriwan (SCNR :D) Im Prinzip ja, aber.

Den "one-world" Gedanken teile ich gerne mit Dir. Bekanntermaßen reise ich ja sehr viel und wenn es nach mir ginge, wären Grenzen, Armeen und ähnliches längst Geschichte. Egal, wo man wäre auf der Welt, man könnte überall für's gleiche Geld mit seiner Freundin telefonieren, müßte nicht wochenlang auf Visa warten (oder sie gar nicht erst bekommen) und könnte dort leben, wo es einem am liebsten ist.

Aber.

Das schafft eine ganze Reihe neuer Probleme, die zu lösen noch viel Schwieriger ist, als eine Antwort auf die Frage "Nationalstolz oder nicht" zu finden. Denn dieser "one-world" Gedanke würde letztlich nicht weniger als die Auslöschung des überwiegenden Teils der menschlichen Kultur bedeuten. Denn wenn sich jeder tatsächlich aussuchen kann, wo er leben will, müßten wir uns unter anderem auf

- eine einheitliche Sprache
- einheitliche Schrift
- ein einheitliches Rechtssystem
- einheitliche Verkehrsregeln
- ...

einigen. Alle diese Dinge sind national geregelt und die Aufhebung der Nationen würde eine völlige Neuordnung erfordern. Unter welcher Federführung sollte das geschehen? Selbst, wenn man bei der Sprache sich nur auf eine weltweite Hauptsprache einigt, aber die "alten" Sprachen weiterhin erlaubte, würden diese auf lange Zeit eingehen, weil sich ihre Sprecher über die Jahrhunderte vermischen würden. Plato, Homer, Shakespeare, Schiller, Kant, alle Musiker, die Vokalwerke geschaffen haben, würden bedeutungslos, bzw. wären nur noch in der Übersetzung in die Hauptsprache verfügbar - nur die der "Hauptsprache" nicht, wenn es sich um eine der "alten" Sprachen handelt. Aber die wertvollen Originale könnte kaum jemand mehr lesen oder aufführen. Es basieren so viele - liebenswerte - regionale Eigenheiten auf der Sprache - ich fände es einen Jammer, all das zu verlieren.

So verlockend der Gedanke einer absolut freien Welt ist, so schwierig sehe ich ihn umzusetzen. Selbst auf sehr lange Sicht halte ich das nicht wirklich für möglich. Aber wie sagte doch in den 50ern ein Top-Manager von IBM sinngemäß so schön: "Warum sollen wir Computer entwickeln? Der weltweite Bedarf für Computer dürfte bei 5 Exemplaren liegen" ... will sagen, ich lasse mich gern eines besseren belehren :)

LG

McCavity
 
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Na gut, dann greife ich diesen Gedanken mal auf: Das Internet sei, wie es so schön heißt, frei. Die strafrechtliche Verfolgung endet an den Landesgrenzen.
Bis dahin d'accord?

Prima, dann sagt mir doch mal, was das jetzt für Auswirkungen hätte auf
  • eine solche Website, wie sie hier vorgestellt wurde
    und
  • auf entsprechende Radiosender mit diskriminierenden und eben nicht freiheitlichen Inhalten.
Praktisch jetzt schon durchführbar, weil das Internet im Grunde den "One World" Gedanken in sich trägt, andererseits der Aufschrei hier.

Ich höre?

Gruß, Uli
 
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Erster Punkt: "Freiheit" ist nicht "Schutz vor Strafverfolgung"! Unter Freiheit verstehe ich das Recht jeden Menschen zu tun, zu sagen und zu lassen, was ihm beliebt. Aber. Der Mensch lebt nicht allein auf dieser Welt sondern in einer - wie auch immer gearteten - Gemeinschaft. Und eine Gemeinschaft braucht Regeln, Anarchie funktioniert nicht. Deshalb modifiziere ich meinen Freiheitsbegriff: "Freiheit ist das Recht jeden Menschen, im Rahmen der gesellschaftlichen Regeln zu tun, zu sagen und zu lassen wie ihm beliebt".

Wie diese Regeln tatsächlich aussehen, hängt von der Gesellschaftsform ab. In einer idealen Gesellschaft wäre meiner Ansicht nach nur eine einzige Regel notwendig: "Meine Freiheit hört da auf, wo Deine beginnt". Im Prinzip könnte man sich das vorstellen, als wären jeder von uns im Zentrum eines großen Luftballons, die zwar an ihren Rändern aneinaderstoßen, eventuell ein bischen einengen, sich aber nicht durchdringen (oder platzen). Die Welt könnte dann einer Kugelhaufen-Galaxie Konkurrenz machen ;)

In der realen Welt sieht das jedoch anders aus. Woran scheitert letztlich jede Gesellschaftsform, die wir bisher ausprobiert haben? Am Egoismus des Menschen, meiner Ansicht nach. Es gab und gibt immer Menschen, die gezielt Lücken in jedem System suchen (und finden) um sich selbst einen Vorteil gegenüber anderen zu verschaffen. Das mag man lamentieren oder verwerfen, ändern kann man daran nichts. Und das würde auch in "one world" dazu führen, daß es Strafsysteme geben müßte, um dem zu begegnen - es wäre halt nur auf der ganzen Welt gleich.

Zweiter Punkt. "One World" würde nur funktionieren, wenn wir sprachliche und kulturelle Barrieren aufheben, richtig? Im Grunde würde das eine "Gleichmachung" aller Menschen erfordern, das heißt, es gäbe gar keine Unterschiede mehr, die einer solchen Webseite oder Radio Futter liefern würde. Das wieder die "ideale" Variante.

In der realen Welt würde es sicher auch hier individuen geben, die sich "besser" sehen als andere und entsprechende Inhalte verbreiten. Nachdem es aber ein einheitliches Rechtssystem gäbe, wären sie u.U. leichter zu kontrollieren und zu bekämpfen - mit allen daraus resultierenden Folgen von globaler Überwachung, Verfolgung Andersdenkender durch die "Herrscher" der Welt (denn das man irgendeine Form Administration braucht sehe ich als notwendig an). Es stellt sich die Frage: "Qui custodet custodes?" (lat.: "Wer bewacht die Wächter?").

Wie gesagt, aus diesen Gründen halte "One World" derzeit noch und für sehr lange Zeit für utopisch.

LG

McCavity
 
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Uli, *was* willst Du denn nun hören? Daß es praktisch nicht umsetzbar ist (im Moment) hat McCavity ja schon geschrieben. Daß das Internet "frei" ist, ist eine Illusion, genausowenig wie wir frei sind. Da also für dein Gedankenspiel schon die Ausgangssituation nicht stimmt, kann gar nichts anderes dabei herauskommen.

@McCavity - es gibt schon genügend Ansätze, in welche Richtung ein solches "Utopia" gehen könnte. Daß dabei Probleme auftreten werden und diese gelöst werden müssen, ist klar. Daß die Menschheit aber dazu irgendwann einmal in der Lage sein könnte, würden denn einfach mal alle Ressourcen gebündelt und in die Zukunft unserer gesamten Zivilisation gesteckt, sollte einleuchten. Wenn man überlegt, wie viele Ressourcen momentan nur dahin investiert werden, irgendjemanden anderen niederzumetzeln, dann dürfte leicht begreifbar sein, wie viel Potential eigentlich zur Verfügung stehen würde.

Für Probleme gibt es immer Lösungen, man muß manchmal nur die Perspektive wechseln um diese zu sehen und zu verstehen. Das Sprachproblem könnte technisch gelöst werden (für Trekkies - Universaltranslator, und komme mir jetzt keiner mit dem Fisch) und viele andere Dinge liessen sich mit entsprechender Kreativität durchaus auch lösen.

Was bleibt - zum derzeitigen Moment ist die Menschheit noch nicht "reif" für einen solchen Weg.

Gruß,
Croydon
 
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Sollte ich jetzt den Bogen zum (theoretischen) Kommunismus schlagen? Bin ja immerhin "Wossie"...

Damit würden wir aber dem Thread eine trollige Richtung geben.

Es gibt genügend Schriftsstücke, ja sogar Bücher, wo der Gedanke (one World) zu Papier gebracht wurde und , trotz zahlreicher Versuche, nie in die Praxis umgesetzt werden konnte. Am Ende gibt es bei all den Gleichen, doch wieder enige die gleicher sind. Siehe McCavity!
 
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Es gibt genügend Schriftsstücke, ja sogar Bücher, wo der Gedanke (one World) zu Papier gebracht wurde ...

Stimmt, eines der Bekanntesten dürfte "Mein Kampf" sein. Und ich denke dazu muss man nichts mehr sagen.
 
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Du hast das Buch gelesen Pegasus? Hmm bist du schon so alt, dass du es noch legal kaufen konntest? Interessant ;)
 
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Aber logisch. Um zu wissen, was u.a. drinsteht, muss ich es natürlich komplett gelesen haben :rolleyes: Deshalb auch meine sehr detailierte Angabe des Inhaltes dieses Buches ....

Ich frag mich grad, ob ich der einzige bin, der "Geschichte" in der Schule hatte, die sich mit dem deutschen Reich und u.a. den Zielen eines gewissen Österreichers, die er in einem Buch zusammengefasst hat.
 
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Meine Fresse, noch schlimmer als die Platitüden die hier gedroschen werden sind die peinlichen Grabenkämpfe die hier geführt werden! Für alle Beteiligten...
 
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