Regionalzeitung HNA startet eigenes Webradio

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Sicherlich nicht üblich, aber bei der HNA auch nicht soooo ungewöhnlich, denn die hat auch bereits eine tägliche 15 Min. Sendung "Alszus - Das Lokalmagazin / Aktuelle Nachrichten aus Nordhessen" im "Offenen Kanal Fernsehen Kassel" , was am Anfang zu Unstimmigkeiten und Nachfragen der LPR-Versammlung führte, da mit dem Zeitungslogo im Hintergrund in den eigenen Redaktionsräume produziert wurde. Inzwischen ist das Logo verschwunden. (Quelle: http://www.lpr-hessen.de/pv-ok-kassel/Mo.htm )
 
Benno Benz schrieb:
Eine große, hessische Regionalzeitung mit einem eigenen Webradio? Finde ich spannend! Was meint Ihr? Eine Zeitung, die das Medium Radio noch ernst nimmt.
In der Tat ein vorbildlicher Ansatz: Daran sollten sich die Zeitungsradios in NRW ein Beispiel nehmen; - dann gäbe es wenigstens freie UKW-Frequenzen für wirklich gute Programme!
 
Wenn das mal nicht ein finanzieller Griff ins Klo wird. Großes Radio findet immer noch drahtlos auf U K W statt. Daran wird auch dieser Zeitungsverlag nichts ändern. Ich glaube kaum, dass die Mehrheit sich Werbradios anschaffen wird, um diesen Sender zu hören. Zum Anderen: Sind wir hier nicht im UKW-Forum unterwegs? Also ab mit dem Thread in den Webradio-Bereich!
 
Ich bin mir sicher, dass das ein Erfolg sein wird! Natürlich hört die Minderheit übers Internet Radio - auf lange Sicht wird sich das aber bestimmt ändern. Die ersten Reaktionen zum Programm sind (sowohl im Internet als auch on air) durchweg positiv. Die regionalen Nachrichten und vor allem die Musikrotation (mit 1600 Titeln, wie Moderator Daniel Ebert jetzt sagte) kommen glaube ich sehr gut bei den Menschen in Nordhessen und Südniedersachsen an. Mir gefällt's richtig gut!
 
Die Idee ist gut, die Chancen sicher nicht schlecht. Von der Crosspromo her sogar optimal - Angebote, die sich ergänzen, auch für Werbekunden. Redaktionelle Synergieeffekte, wenn man seine Leute richtig ausstattet und einsetzt. Finde ich prima!
Weiterhin kann so ein Radio sogar ein weiterer Anreiz für einige Bürgerfunker aus Kassel und dem Umland sein, anders zu arbeiten: Zwar nicht mehr UKW, wohl aber redaktionell (noch?) professioneller, was wiederum Chancen für den Auf- und Ausbau einer intensiveren freien Mitarbeit bieten kann.

Einziger Haken an der Kiste: Die HNA bedient mit ihrer Print-Ausgabe stellenweise auch sehr strukturschwache Gebiete, die nach wie vor kein DSL haben. Hier ist die Zeitung, neben dem UKW-Radio, nach wie vor fast das einzige Informationsmedium, und dort wird man erst mal keine Hörer generieren können.
Ansonsten ist die Initiative durchweg zu begrüßen.
 
Weiterhin kann so ein Radio sogar ein weiterer Anreiz für einige Bürgerfunker aus Kassel und dem Umland sein, anders zu arbeiten: Zwar nicht mehr UKW, wohl aber redaktionell (noch?) professioneller, was wiederum Chancen für den Auf- und Ausbau einer intensiveren freien Mitarbeit bieten kann.
Wie ist dieser Satz denn zu verstehen? Senden FRK und RFM (demnächst?) nicht mehr über UKW oder meinst Du, die dortigen Sendenden könnten nunmehr als Freie Mitarbeiter bei HNA-Radio tätig werden?
 
Letzteres, zusätzlich. Immerhin besteht die Chance, hier etwas professioneller redaktionell tätig zu werden als vielleicht bei den von Dir erwähnten Sendern, oder zumindest einigen Redaktionen davon. Die HNA hat sich in der Vergangenheit nicht gerade verschlossen gegenüber engagierten Reportern gezeigt, wenn sie sich ihre ersten Sporen als Bürgerfunker verdient hatten - solange sie frei blieben und nicht nach Verträgen oder gar Volos angeklopft haben.

Der engagierte Bürgerfunker könnte hier zweigleisig fahren: UKW z.B. beim FRK ("hach, ich bin im Radio") und etwas ernsthafter im Netz, aber unter dem HNA-Label. Auf den ersten Blick eine Win-Win-Situation.
 
Das Engagement der Tageszeitung ist beachtlich und es hört sich recht gut an. Dass Kollege Daniel Ebert aber drei Schichten am Tag schiebt? Das hält der stärkste Ochse nicht aus. Haben sich zu wenig Moderatoren gemeldet? Da könnte der eine oder andere vom Freien Radio Kassel durchaus eine Portion Journalismus abbekommen und so auch den Sprung in professionelles Radio schaffen.
Mit der Musik bin ich nicht so glücklich, bemerkenswert ist aber, dss auf eine Bandbreite gesetzt wird und auch von den Moderatoren Musikwissen verlangt wird.
Trotz Gesellschafterbeteiligung an ffh setzte die HNA also auf ein eigenes Produkt. Man darf sicher sein, dass UKW bald folgen wird, von jenseits der nahen Landesgrenze aus Niedersachsen in Richtung Kassel oder Karlshafen. In Hessen selbst ist das noch nicht möglich. Man sollte den Sender im Auge behalten, denn allein im Internet wird die Zukunft nicht liegen und das ist wohl auch den Machern klar.
 
Die haben doch schon FFH. Aber moderieren ist nicht unbedingt deren Stärke;

- drei Sätze beginnen, keinen beenden
- grottenschlechte Sportübertragung mit sehr langen Sprechpausen
- Selbst-Beweihräucherung und viel Eigenlob
- schnelle und hastige Artikulierungen
- Kollegen ins Wort fallen
- lautes Denken statt redaktionelle Informationen
- Post wird nicht beantwortet
- Anrufer werden veralbert / lächerlich gemacht
- Erwachsene Männer outen sich wie Kinder zu Weihnachten ect.

Eine Frage der Zeit, wie lange sich dieser zusätzliche Dudelfunk halten kann.

Jeder Klick dort bringt Werbeeinnahmen und am Personal spart man offensichtlich, denn es gibt viele bessere und erfahrener Moderatoren!
 
Das könnte stimmen, denn soviele sinds nicht.

started: Thu, 08 Mar 2012 06:01:24 +0100
AAC:
Bitrate: 48
Current Listeners: 0
Peak Listeners: 6

MP3:
Bitrate: 120
Current Listeners: 9
Peak Listeners: 27

Irgendwie ist das aber auch kein Wunder. Den plattkomprimierten Mist erträgt man keine fünf Minuten, ohne dass es aus den Ohren blutet.
 
@dea: Das scheint mir aber nur der Wert jeweils eines Servers zu sein. So schlechte Zahlen können die mit all der Werbung in der HNA und auf deren Webseite unmöglich haben?!
 
Stimmt, es gibt 3 Streams.

Gerade siehts so aus:

AAC:
started: Thu, 08 Mar 2012 06:01:23 +0100
Bitrate: 48
Current Listeners: 1
Peak Listeners: 8

MP3 ABR:
started: Thu, 08 Mar 2012 06:01:23 +0100
Bitrate: 120
Current Listeners: 6
Peak Listeners: 33

MP3 CBR:
started: Thu, 08 Mar 2012 06:01:23 +0100
Bitrate: 128
Current Listeners: 4
Peak Listeners: 39

Und? ;)

Die Zahlen wundern auch nicht. Wie gesagt: So leise, wie man es ertragen würde, kann man das Programm gar nicht stellen und beim Einschalten ist es auch nur ein Hitdudler wie 1000 und ein anderer. Ein Computernutzer, der ohnehin seine Stammunterhaltung laufen hat, wird sich nicht von einer Zeitung vollbrüllen lassen. Das erwartet er nicht einmal. Warum zum Teufel sollte er auch mehr als einmal die Wiedergabe aktivieren, wenn er die Erfahrung macht, dass ihm das nichts bringt?
Nach einem innovativen Marketinggag sieht das alles jedenfalls nicht aus, ein Gag ist es hingegen durchaus. ;)

Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt.
 
Es ist normal, dass den sog. Radiosendern im Internet ihre Beliebtheit direkt vor Augen geführt wird.

Sie sind nur vermeintlich erfolgreich, weil sich einige am Telefon erwischte Personen an 3 oder 5 vorgelesene Sender erinnern können. Weil man einige UKW-Frequenzen "bekommen" konnte.
Erst im Web wird klar, wer erfolgreich ist und wer nicht. Wer nur als Wassertropfen im Fluss mitschwimmt, ist absolut unwichtig und unbedeutend.
Nur der Tropfen, der eine Verunreinigung des Wassers sichtbar macht, wird wahrgenommen.
Fazit : wer nur das übliche macht, wird wie üblich nicht eingeschaltet.
 
Das Programm hat sich trotzdem gemacht; höre es sehr gern...
vorallem von 2200-0600 h; sehr schöne ausgefallene Musik.

Zudem sind die Sportübertragungen über die Huskies und KSV Hessen Kassel sehr sehr gut gemacht!
(mit TV-Livestream, Livestream und Radio)

Man bemüht sich...finde ich!
 
Man bemüht sich...finde ich!

Ich höre jetzt über Monate immer mal wieder rein ... und es überzeugt mich irgendwie nicht. Ich werde das Gefühl nicht los, dass da doch eine andere Intention als nur Webradio dahinter steckt. Und um das Programm regelmäßig zu hören, fehlt mir einfach das Vertändnis, was das Programm eigentlich (an-)bieten will? Für mich hat es kein klares Gesamtkonzept.

Ist es

  • regionale Berichterstattung
  • Tagesbegleiter
  • Musikvielfalt
  • NewMedia


Klar: es ist nicht alles schlecht an radiohna, auch nicht in meinen Ohren! Ganz im Gegenteil: in der Webradio-Szene spielt es für mich in Liga 1. Die Musikauswahl ist interessant und mutig. Das (Regional-)Sport dagegen gut läuft und Hörer lockt, ist kein Wunder. Ehrlich gesagt gab's das aber ja auch ähnlich vorher schon bei HNA online. Und zumindest die Moderatoren Antonia, Janosch und Daniel klingen stimmlich professionell.

Aber...

... die regionale Berichterstattung ist weder konsequent noch durchgängig gut gemacht - die Nachrichten mischen holprige (Print-)Volontäre mit Vollprofi-Beiträgen (Ilka Emmeluth, eigentl. FFH Regional). Und dann wird auf der Website, auf der regelmäßig Sprach- und Tipp-Fehlerchen zu finden sind, Tage lang ein Beitrag von Ines Pohl - (TAZ Chefredakteurin, aber Ex-HNA) über die NSU-Sitzplatzvergabe gefeatured.

... als echter Tagesbegleiter sind die Gewinnspiele einfach zu albern gemacht und viele Sendungen und allein schon das "Sendeschema" (Excel-Sreenshot?) klingen mir viel zu sehr nach Bürgerradio. Die Musikauswahl würde sicher auch auf UKW laufen, die Ideen der Jingles und Produktionselemente sind für mich durchweg wirklich witzig / kreativ, aber handwerklich dann wieder eher auf dem Niveau der Sendungen.

... für echte Musikvielfalt ist das Drumherum zu wenig zentriert auf Musik und Unterhaltung oder Begleitung / Untermalung. Das können andere Webradios viel, viel besser und sei es nur in guten "Mix-DJs".

... für NewMedia sind die Facebook-Ideen wenig schlüssig und nur eine Kopie ewig bekannter UKW-Kollegen, die eigene Website und das Logo sind lieblos und langweilig und sprechen, genau so wie die Inhalte des Programms, sicher die Kernzielgruppe der sozialen Netzwerke nicht an.

Was darf / soll ich also von diesem "Programm" erwarten???
 
Da stellt sich die Frage: "Hattest du überhaupt etwas erwartet?". Und wenn ja, was?

Hier jubelten und lobten ja schon einige, aber offensichtlich nur unter dem Aspekt, dass wenn eine Zeitung Webradio macht, automatisch ja nur etwas Professionelles, journalistisch Hochwertiges bei herauskommen muss. Der Illusion brauchte man sich aber gar nicht erst hinzugeben. Daher wohl auch der Tip auf

"Professionell" heißt ja primär zunächst nur, dass irgendwer mit irgendetwas sein Geld verdient. Und genau da liegt der Haken an der Sache. Welche Zeitung in Deutschland, erst recht ein Regionalblatt, verdient mit dem Kernmedium allein soviel Geld, dass es sich ein professionelles Radio nebenher leisten könnte? Wohl kaum irgendeine. Deswegen unterlassen es die meisten.

Nun spricht selbstverständlich zunächst gar nichts dagegen, den Inhalt einer Zeitung als Dauerhörbuch zu präsentieren, aber wie war das mit dem Geld verdienen? Man kann als Verlag im täglichen Kampf um jeden Leser bzw. gar Abonnenten unmöglich ein Interesse haben, Informationen zum Nulltarif zu broadcasten, wenn genau DAS noch zusätzlich (verdammt viel) Geld kostet. Mit viel zu umfangreichen und teils sehr aufwendigen Webseiten haben sich in den vergangenen Jahren ja erst viele Blätter in erhebliche Schwierigkeiten gebracht, weil sie zuviele Informationen an die ständig wachsende Zahl von Internetnutzern bei gleichzeitig steigendem Mobilisierungsgrad des Webs verschenkt haben.

Der einzige Weg, die Unkosten wieder wenigstens etwas zu relativieren, ist Werbung zu platzieren, was regionalen Kleinkunden zugute kommt, die nicht die finanzielle Power haben, sich beim sHitradio um die Ecke Webezeit zu kaufen, sondern per Zeitungswerbung über die Dorfgrenzen hinaus bekannt zu werden. Das nennt man auch
eine Win-Win-Situation.
(wenngleich ich hier aus dem Zusammenhang zitiere).

Die Frage nach der
bzw. Zielgruppe allgemein stellst du auch ganz zurecht. Wer interessiert sich denn bitte für die Inhalte einer Regionalzeitung und auf welchem Weg wollen die Konsumenten diese aufnehmen?
Ganz sicher wird es eher nicht so sein, dass das Klientel, welches ganz konventionell (um nicht konservativ zu sagen) Papier bevorzugt, gleichzeitig scharf darauf wäre, sich mit dem (noch immer) ohrenbetäubenden Lärm aus Konsum- und Alternativmugge zuzudröhnen, ja überhaupt die Möglichkeit dazu zu schaffen. Es ist sogar gut für die Totholzsparte, dass sie das nicht tun, denn so haben noch ein paar Schreiber und Drucker Arbeit.
Diejenigen, die technisch so versiert sind, dass sie gern und viel Webradio hören, werden hingegen eher wieder nicht diejenigen sein, die sich zum einen für die Inhalte des Blattes interessieren, zum anderen hören die viel lieber was ihnen beliebt, und keinen willkürlichen Musikmix. Somit gab es von vorn herein keine ernsthafte, zahlenmäßig relevante Zielgruppe. Und ohne Hörerzahlen keine Einnahmen; damit keine Ausgaben für zusätzliches professionelles Personal.

Btw: Anhören kann man sich den Mist noch immer nicht. Ich zitiere mich mal selbst:
Den plattkomprimierten Mist erträgt man keine fünf Minuten, ohne dass es aus den Ohren blutet.
Und ja,
die Nachrichten mischen holprige (Print-)Volontäre
die sich das Mikrofon bis zum Gaumensegel ins Gesicht gestopft haben und nicht nur plattkomprimiert, sondern auch noch heftigst übersteuert zumindest ausgespielt, wenn nicht gar aufgenommen werden,
mit Vollprofi-Beiträgen

Daneben!
 
Naja, dea, also so düster wie Du das Bild zeichnest, sehe ich es wirklich nicht. Wenn mein Beitrag so verstanden worden sein sollte, war das nicht meine Intention.

Da stellt sich die Frage: "Hattest du überhaupt etwas erwartet?". Und wenn ja, was?

  1. Ich habe erwartet, etwas erwarten zu dürfen: sprich ein verlässliches und in sich schlüssiges Gesamtkonzept. Denn periodische Medien ohne Konzept, egal welcher Form, sind für mich zur Erfolglosigkeit verdammt. Denn nur wenn ich als Rezipient weiß, was ich erwarten kann, nutze ich das Medium auch wieder... oder lass es eben sein!
  2. Die HNA als Marke steht für mich mindestens für die Region Nordhessen/Südniedersachsen und für solide Medienproduktion seit Jahrzehnten. Also erwarte ich das auch vom neuen Produkt "Webradio". Und an vielen Stellen im Programm zeigt sich für mich auch, dass der Sender sich eben auch nicht als "klassisches (Chat-)Webradio" sieht sondern vom Handwerk her eher am UKW orientiert.
Für mich hat RadioHNA schon Potential. An so vielen Stellen wird immer wieder kritisiert - auch hier im Forum - es gäbe keine "vernünftigen" oder "guten" Webradios. Mal abgesehen davon, dass es wohl nicht ganz einfach ist, sich auf Dimensionen von "gut" zu einigen. Und über viele UKW-Stationen wird, auch hier, immer gesagt, sie wären austauschbar. Nun kommt mit RadioHNA mal wieder jemand auf den Markt, der zwei Dinge anders macht, als die große Masse:
  • Playlist: breit statt schmal und trotzdem mit dem Anspruch einer breiten Zielgruppe
  • Moderation / News: Wortinhalte die man so nicht schon 100 mal woanders findet (da regional)
Ich finde die Idee daher schon mutig und gut und will sie nicht gleich wieder zerreden. Aber das Handwerk der Umsetzung und das Gesamtkonzept, gefällt mir eben nicht. Das wollte ich mit meinem Beitrag aussagen!

Nehmen wir noch mal die "Nachrichten": so schlimm wie dea empfinde ich es zwar nicht, aber ich stelle mir schon auch die Frage, wie das zum Anspruch der Marke und dem Gesamtprogramm passt. Für mich haben "stündliche Nachrichten" im Webradio eigentlich keinen festen Platz. Wieso auch? UKW - ja nunmal nach wie vor oft im Auto gehört - soll mir Orientierung geben und ich will als Hörer verlässlich wissen, was ich wann an Service bekomme. Weil ich die Infos wie Wetter, Verkehr, Nachrichten eben zielgerichtet wünsche oder brauche.

Die Nutzungssituation im Webradio ist für mich (ganz) anders. Warum die regionalen Beiträge die jetzt "News" sind nicht in periodische Kollegengepsärche oder Beiträge packen und dafür zwischendruch etwas weniger "moderieren". Das würde für mich Sinn ergeben. Und dann bestimmt auch etwas mehr Coaching und Qualität für diese Elemente ermöglichen. Denn wenn ich die Musikfarbe / -vielfalt des Senders mag UND regionale Infos wünsche, klicke ich doch einfach rein, ohne vorher auf die Uhr zu schauen, oder nicht??


Man kann als Verlag im täglichen Kampf um jeden Leser bzw. gar Abonnenten unmöglich ein Interesse haben, Informationen zum Nulltarif zu broadcasten

Kann man nicht? Ich kann auch nicht in die Köpfe der Verlagsgeschäftsführer gucken. Aber die IVW-Zahlen - frei zugänglich - und die kennen auch die Geschäftführer ganz sicher, zeigen, dass die Auflage z. B. der HNA Kassel seit 1991 (je Q1) rückläufig ist. Kann es da richtig sein, "noch" exklusiver zu werden, sprich, noch mehr Bezahlschranken einzubauen? Regionalzeitungen müssen sich, das gilt meiner Meinung nach nicht nur für die HNA, etwas einfallen lassen, wenn sie mittelfristig im Getöse der immer individueller und gleichzeitig aggregierter werdenden Medien überleben wollen. Zuerst kämpft ein Medium für mich immer um Aufmerksamkeit und dann erst um Geld.

Ganz sicher wird es eher nicht so sein, dass das Klientel, welches ganz konventionell (um nicht konservativ zu sagen) Papier bevorzugt, gleichzeitig scharf darauf wäre, sich mit [...] Konsum- und Alternativmugge zuzudröhnen.

Vielleicht nicht. Aber ich glaube nicht daran, dass darin das Ziel von Radio HNA besteht oder bestehen sollte. Und man sollte auch nicht vergessen, wie viele ältere Semester inzwischen in Netz und mit dem Smartphone unterwegs sind... Aber selbst wenn es so wäre, dann wäre es doch wenig klug, der sowieso schon immer kleiner werdenden Käufergruppe, auch noch ein Radio hinterher zu werfen, oder nicht??? Ich glaube also nicht, dass die Zielgruppen von
  • HNA Print
  • Radio HNA
  • HNA online
identisch sind. Aber gerade deshalb gefällt mir die Umsetzung des Senders bisher nicht. Die Frage "für wen" und "warum" beantwortet mir das Programm eben nicht schlüssig!

Den plattkomprimierten Mist erträgt man keine fünf Minuten

Tja... da würde ich sagen, das ist eher ein Problem von uns "Insidern" und weniger eins, das über Erfolg oder Misserfolg eines Senders entscheidet. Vielleicht ist sogar das Gegenteil der Fall... oder wie erkärt sich dann, dass auch hier im Forum, all zu oft von Webradio Neulingen (eigentlich also "am Medium besonders interessierten Hörern"), die vom Radiohandwerk und der Technik dahinter oft noch nicht viel verstehen, fast immer am Anfang gefragt wird, "wie bekomme ich diesen Sound" hin?! Es ist vielleicht nicht schön. Aber ich fürchte, es ist das, was ein durschnittlicher Hörer heute vom Radio erwartet. Von daher nehme ich das Radio HNA gar nicht übel.
 
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