Roger Kirk gestorben

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So etwas kenne ich eigentlich von pubertierenden Jugendlichen oder vielleicht noch von gehirnverbrannten Faschisten, aber nicht von erwachsenen Menschen Ü40, die es im Leben zu etwas gebracht und damit so etwas gar nicht nötig haben.

Naja, zu etwas gebracht... das Naheliegendste übersiehst Du: ToWa aka Radio4U aka Incontext wäre gern bekannter Radio-Discjockey geworden. Und dazu hat er es eben nicht gebracht. Das erklärt alles, denke ich. :)

Zurück zu Roger Kirk: Was hat es mit der Meldung auf sich, er sei für den Hörfunkpreis der LfK vorgeschlagen worden?
 
Geboren wurde er am 27.1.1955

Hm, interessant bezüglich auch dieser Aussage von ihm (Es geht um den Song "Dizzy" von Tommy Roe):
rv01 schrieb:
Die Originalversion war immer etwas langsamer, und wurde (auch von mir) deswegen "gepitcht". Ist Version -1- (...). Kurze Zeit später gab es dann eine schnellere Einspielung (-2-).
http://www.radioforen.de/index.php?...ng-diesmal-dizzy-tommy-roe.28307/#post-479331

Klingt zumindest so, als sei er zu dem Zeitpunkt schon etwas größer im Geschäft gewesen...
 
Wenn man bedenkt, dass es 1969 verhältnismäßig teuer war, sich einen halbwegs hochwertigen Plattenspieler oder ein in der Geschwindigkeit feinregelbares Kassettendeck, geschweige denn Bandgerät, zu kaufen, dann staune ich schon darüber, dass Roger mit 14 schon Titel pitchen konnte. Es geht mir aber jetzt wirklich nicht darum, das Geburtsjahr 1955 auf Gedeih und Verderb in Frage zu stellen, ich staune nur immer wieder über diese Zusammenhänge. Möglicherweise stand ja auch ein regelbarer Dual im elterlichen Wohnzimmer.
 
Muss ja auch nicht Schluss sein... Kann ja auch noch schön werden :)
Es gibt sicher noch einige Geschichten zu erzählen.

Hauptsache der Kotzbrocken fliegt 8-kantig raus!
( Und sowas lebt von meinen Gebühren... :eek: )
 
Ich kannte Roger ausschließlich hier aus dem Forum. Er schrieb mich vor Jahren mal per PM an, da er glaubte, mich erkannt zu haben. Daraus wurde ein mehr oder weniger intensiver Kontakt, in dem es in erster Linie um Musik ging (wobei er in der Tat ein enormes Wissen offenbarte).
Kennzeichnend für ihn war die vorherrschende Meinung, erst die Seesender hätten den heutigen Privatfunk auf den Weg gebracht. Meist habe ich mit ihm den fachlichen Konflikt ausgetragen, da für mich Radio Luxemburg der Wegbereiter war. Dies akzeptierte er (meist) nicht. Hin und wieder wurde ich von ihm gar "der blöde RTL-Fanatiker" genannt. Und dennoch denke ich gern an ihn zurück, denn solche User braucht ein Forum und auch die Radiokultur.

RIP, alter Junge.
 
Damals ging's ja heiß her, ich kann mich noch gut erinnern. Einige Benutzer (u.a. "gelb") haben mit Herrn K. gnadenlos abgerechnet und ihrem Frust freien Lauf gelassen. Nach dieser "Nacht der langen Messer" kam es dann zur mehr oder minder freiwilligen Sperrung des damaligen Roger-Kirk-Kontos "radiovictoria01".

Da hat es hier richtig geraucht. ich erinnere mich auch noch ganz gut, aber vielleicht finden jetzt User wie "Gelb" oder auch "Tondose" den Weg zurück in das hiesige Forum.
 
Es ist echt schon bemerkenswert, wie der Tod eines Radiomenschen so kontrovers diskutiert werden kann. Wie gesagt: Ich kannte Roger persönlich und kann seine Person sehr gut einordnen:

Für Seesender- oder Piratensender-Freaks sowie "DXer" ist er sowas wie eine Gallionsigur. Seine Bedeutung in der "offiziellen" Medienlandschaft war dagegen eher geringfügig. Klar, er baute Antenne 1 Stuttgart und RPR kurzzeitig mit auf, betrieb auch einen offiziellen Lokalsender, "Welle Untermain Aschaffenburg" (sendete damals mit Primavera und anderen im Splitting) selbst mit mäßigem Erfolg. Für ein NKL-Projekt im Raum Hanau bekam er keine Lizenz, außerdem arbeitete er am Aufbau des "falschen" Radioprojekts in Thüringen mit (die Welle Thüringen unterlag bei der Lizenzvergabe damals der Antenne). Zwischenzeitlich hatte er große Probleme mit dem Gesetz aufgrund des Vertriebs von raubkopierten Videos (inklusive angeblichem Aufenthalts hinter schwedischen Gardinen, obwohl er diese Zeit und seine langjährige Abstinenz gerne aus seinem Leben ausklammerte). Dann gründete er sein im östlichen Rhein-Main-Gebiet recht erfolgreiches Anzeigenblatt, Radio spielte eigentlich nur noch eine untergeordnete Rolle. Er war ein typischer Pionier, man kann ihn aber noch nicht einmal auf eine Stufe mit Leuten wie Jo Lüders stellen, dafür war seien Bedeutung insgesamt doch zu gering. Er hatte ein riesiges Fachwissen, das er aber nie mehr zum Einsatz bringen konnte, seit Musikcomputer und Reserach die Macht im Kommerzfunk übernahmen. Zu seinen letzten Plänen (neues Radio in NRW, etwaiges Projekt über DAB+) kam es dann bekanntlich nicht mehr.
 
Ich würde auch für eine Schließung dieses Threads plädieren
Bevor es nun zur Verbalschlacht und zum Kissenschmeißen hin und her kommt, sollte man das Thema beenden.
Du beantwortest den Sinn der Schließung gerade selbst.
Bevor man aber in eine digitale Verbalschlacht kommt, und das Thema manche alte Emotionen zu stark wieder hochkochen lässt, würde ich die Admins bitten, diesem Spuk ein rasches Ende zu setzen.
Den Admins würde ich raten, eine schnelle Entscheidung hinsichtlich einer möglichen Schließung zu prüfen.
Da aktuell beide Verantwortlichen online sind, würde ich von ihnen gerne eine Reaktion hinsichtlich einer möglichen Schließung erwarten.
Man sollte genau diesen Sachverhalt der Forenleitung zur Prüfung vorlegen, weil sie als einzige wirklich das "Stopp-Schild" setzen kann.
Ein schönes Schlusswort!

Vielleicht überlässt du es einfach uns, wann wir ein Thema schließen... Danke! :rolleyes:
 
Guten Tag allerseits,

mit ergrautem Haar möchte ich mich hier - abschließend! - mit ein paar Bemerkungen zu dem Thema und der Diskussion darum zurückmelden.

Zunächst einmal: Ein Mensch ist gestorben.
Das ist in jedem Fall - immer - für alle, die mit diesem Menschen in Verbindung standen, ein Tief- bzw. Rückschlag. Eine erschütternde, gar niederschmetternde Nachricht. Sie löst Trauer und Niedergeschlagenheit aus. Freude ist hier in aller Regel fehl am Platz.

So ein Tod löst stets Gedanken, Erinnerungen, Gefühle aus, die jeder unterschiedlich bewertet, aber sie sind, grundsätzlich, eine Diskussion wert.
Es stellt sich die Frage, ob ein solcher Thread in einem Forum wie diesem den Charakter eines Kondolenzbuches haben soll, das dann aber auch, rein technisch und administrativ, als solches geführt werden soll. Oder aber als eine gemeinsame Erinnerung an den oder die Verstorbene(n) in Form eines virtuellen Leichenschmauses (wobei ich mit der Wortschöpfung nicht so besonders glücklich bin).
Nur: Ob wir im Rahmen dieser Diskussion allein die guten Seiten hervorheben, wozu gutenberg_fm uns ermahnte, das mag ich in Zweifel ziehen. Sind Verstorbene, unabhängig von ihrem Schaffen und Tun, von ihrem Lebenswerk, posthum immer nur die guten Menschen gewesen? Darf kein Makel mehr hängen bleiben oder müssen wir diese Makel - die wir ganz selbstverständlich eben nicht vergessen - dank gesellschaftlicher Konventionen unterdrücken?

Dass wir Menschen retrospektiv mehr oder minder stark zur Glorifizierung neigen, ist in unserem Wesen begründet. Ob und wie sehr man sich damit jedoch "zum Obst macht", wie eine frühere™ Mitschreiberin es in diesem Board mal formulierte, das kann, darf und sollte diskutiert werden. Warum auch nicht?

Ich habe lange überlegt, aus der Versenkung zu kommen und letztmalig zu schreiben.
Spätestens bei der Forderung, den Status "Gesperrter Benutzer" aus Respekt vor dem Toten o.ä. aufzuheben, fiel dieser Entschluss. Ich musste über diesen Beitrag so herzhaft lachen - im Zug, sorry -, dass mein Sitznachbar im Zug ganz irritiert die Kopfhörer abnahm und mich fragte, ob alles in Ordnung sei.
Bei allem gebotenen Respekt vor dem Toten, seinem Umfeld, den Umständen etc., aber: Das war so schräg, das hatte schon rv01'sche Qualitäten. 'Ein echter Knaller aus dem Jenseits', durchzuckte es meine Finger. Ziemlich sinnfrei, dennoch: Danke dafür, plötzlich wurde die Zugfahrt ungemein kurz.

Zu einigen Teilen der Diskussion möchte ich direkt Stellung nehmen:
b) ist dieser Thread dazu missbraucht worden, alte Emotionen wieder hochkochen zu lassen, was "radiovictoria01" alias "Roger Kirk" betrifft.
Genau hier stellt sich doch die Frage, was dieser Thread werden soll: Ein Kondolenzbuch, und keineswegs mehr, oder eben doch ein gemeinsames, nicht zwingend unkritisches, gemeinsames Erinnern an eine verstorbene Person. Ich hatte mich weiter oben schon dazu ausgelassen.

Weißt Du, früher™ haben Moderation und Administration so manchen Thread einfach laufen lassen, auch wenn er - stellenweise - an seine Grenzen kam oder sie sogar überschritt. Aber es sind, insbesondere im Vergleich zu heute, die interessantesten, kreativsten, unterhaltsamsten, spannendsten und dennoch nicht minder lehrreichen Threads, die man hier lesen kann. Genau unter dieser genialen Führung eines guten Teams bei radioforen.de blühte hier eine fantastische Diskussionskultur, die ihresgleichen sucht(e).
Vielleicht solltest Du Deine Beiträge und Forderungen an das Team unter diesem Gesichtspunkt noch einmal überdenken.
c) es eigentlich mal nur darum gegangen ist, über Roger Kirks Tod informiert zu werden und ein bisschen wenigstens zu kondolieren. Denn wann man das nicht mehr darf, dann weiß ich ned, in welcher Welt wir noch leben.
Ich verstehe Dein Problem nicht: Genau das wurde hier doch getan, wenn auch mit der ein oder anderen Anmerkung, für die ich plädiere. Nicht immer muss ich mit meinem Diskussionspartner übereinstimmen; das wäre der Tod eines Forums. Nein, hier wurde informiert, kondoliert und erinnert.
Über den Stil freilich lässt sich trefflich streiten; in diesem Punkt stimme ich mit Dir überein.
Es geht hier im Moment gar nicht mehr um das Andenken an Roger Kirk, sondern um die gekränkte Eitelkeit derer, die damals anläslich der Sperrung dachten, sie könnten es dem Forum mal so richtig zeigen; der Protagonist hat dieses Verhalten immer noch nicht abgelegt, nicht mal über Rogers bedauernswerten Tod hinaus, wie man sieht.
Liebes Raumschiff, Du hast offenbar nur einen Protagonisten auf dem Schirm. Wenn ich mich richtig erinnere, war es damals™ vielmehr so, dass sich nicht wenige Nutzer mehr oder minder offen dagegen wehrten, eine ungeschriebene Grundregel von radioforen.de anzutasten: Wer anonym bleiben will, darf das tun; Nickname-Spionage war tabu. Das war stillschweigend eine Grundvoraussetzung für den freien Austausch hier.
Dieses friedliche Gleichgewicht wurde zwischenzeitlich erschüttert, und das schlug - naturgemäß - Wellen.

Aus diesem Grund, so denke ich, haben wir beide eine unterschiedliche Zielperson als "Protagonist" vor Augen.
Moment, ich habe da auch so eine Vermutung, die auf sehr dünnem Eis gelagert ist, aber wurde seine Sperre nicht irgendwann aufgehoben und er postete unter anderem Namen weiter, wenn auch etwas weniger? Seine Beiträge waren fortan zwar nicht mehr so humorvoll und bissig, was wohl seiner Krankeit geschuldet war, aber seine meisten Beiträge ähnelten in der Art fast exakt einem gewissen RV01. Und auch giing es in diesen Beiträgen auch häufig nicht nur um Musik, sondern auch um den HR, insbesondere HR1.

Ihr könnt das gerne richtig stellen bzw. @Forenleitung das Posting auch kommentarlos löschen, wenn es nicht stimmt. Aber das hat mich einfach die letzten Tage nicht losgelassen.
Das werden wir nicht beweisen können und die Forenleitung würde das, sollte es überhaupt zutreffen, nicht bestätigen. Wozu auch?

Was Deine Beobachtung hinsichtlich des hr, hr1 und bestimmten Personen innerhalb des hr betrifft, stimme ich Dir zu. Die Penetranz war ungewöhnlich groß; selbst mich hat sie nicht verschont, und das ist durchaus erstaunlich. Mehr möchte ich dazu nicht schreiben. (Nicht mehr hier mitschreibende) Insider wissen aber, was vorgefallen und gemeint ist.
Ich glaub, dass sogar manche User, die früher sehr oft hier waren, seit dieser Sperrung weniger oft hier sind, oder täuscht mich mein Eindruck?
Aus meiner Sicht der Dinge wirst Du hier getäuscht.
Einige bemerkenswerte und auch öffentlich betrauerte Abgänge von, ich nenne es mal "wertvollen" Nutzern fallen zwar durchaus in den Zeitraum vor (!) seiner Sperrung, aber das alleine war es nicht. Es war eine schon damals™ recht aufgeheizte Armosphäre hier - zugleich aber auch eine sehr spannende und intensive Zeit.

Markante Veränderungen im "Forenbestand" einzig auf die Aktivitäten von rv01 zu beschränken, wäre falsch. Es konnte in einzelnen Fällen aber sein, dass er einen oder mehrere Tropfen in das zu überlaufen drohende Fass einbrachte. Es war auch nicht der letzte Tropfen, aber es war manchmal einfach zu viel.
Diese Grenzen wurden, wie ich finde, nicht erkannt und als es knallte, war es zu spät.

Wir hatten es seinerzeit mit vielen Faktoren zu tun. Er war einer davon und manchmal auch derjenige, der am stärksten strapazieren konnte.
Du stellst ja selber fest:
Gibt ja manche, die früher öfter hier waren, und dann abgetaucht sind, unabhängig von der Roger-Kirk-Geschichte...
Das stimmt, allerdings waren die meisten, derentwegen ich hier geblieben wäre, im wesentlichen auch wegen dieser Geschichte irgendwann weg.
Ich habe mich ja auch irgendwann geschlichen, ohne mich wirklich zu verabschieden. Das hatte eine Vielzahl von Gründen, und der Austausch mit ihm gehörte mit dazu.

In Ergänzung dazu:
Damals ging's ja heiß her, ich kann mich noch gut erinnern. Einige Benutzer (u.a. "gelb") haben mit Herrn K. gnadenlos abgerechnet und ihrem Frust freien Lauf gelassen. Nach dieser "Nacht der langen Messer" kam es dann zur mehr oder minder freiwilligen Sperrung des damaligen Roger-Kirk-Kontos "radiovictoria01".
Streng genommen war die "Nacht der langen Messer" letztlich ein Vulkanausbruch, denn unter der Oberfläche hatte sich schon länger eine sehr heftige und heiß kochende Magma-Blase entwickelt.
So viel Gefühl und Ideen er auch für Musik und neue Ideen im Radio hatte - diese Antenne jedenfalls fehlte ihm.

Mit diesem - wieder mal Rebi-typisch langem - Beitrag möchte ich mich nunmehr "richtig" von radioforen.de verabschieden. Antworten wird es hier keine mehr geben, und wer mich von damals™ kennt, weiß mich auch privat zu kontaktieren. Ich bin gekommen um zu lernen, durfte das auch tun, und konnte Wissen weitergeben.
Viele Protagonisten habe ich hier kennengelernt; sie haben mich oder ich habe sie begleitet und es war nie langweilig. Einer davon ist nun gestorben.

Meine Verbindung zu Roger Kirk, oder unter welchen Namen auch immer wir miteinander zu tun hatten, war nicht eng oder in irgendeiner Form besonders. Sein Ableben reißt keine Lücke in mein Gefühlsleben, Biographie oder beruflichen Werdegang.
Dessen ungeachtet gilt mein Mitgefühl seinen Angehörigen und dem engen Freundeskreis, die ihn sicher schmerzlich vermissen werden. Behaltet ihn in guter Erinnerung, aber bleibt bitte auf dem Boden der Tatsachen.

Alles Gute - für seine Fans wie Gegner gleichermaßen.
Gruß, Uli
 
Lieber Herr Wollert,

vielen herzlichen Dank!

Ich bin mir sicher, dass sich Roger Kirk über Ihre Entscheidung sehr freuen wird, auch wenn er nicht mehr unter uns Lebenden "physisch anwesend" ist.

Mit besten Grüßen,
- DV -
 
Spätestens bei der Forderung, den Status "Gesperrter Benutzer" aus Respekt vor dem Toten o.ä. aufzuheben, fiel dieser Entschluss. Ich musste über diesen Beitrag so herzhaft lachen - im Zug, sorry -, dass mein Sitznachbar im Zug ganz irritiert die Kopfhörer abnahm und mich fragte, ob alles in Ordnung sei.
Roger Kirk hat wie gesagt ausdrücklich den Wunsch nach einer Entsperrung seines Accounts nach seinem Ableben hier auf Erden geäußert und somit ist es bezogen auf diesen Fall sehr wohl ein Akt des Respekts ihm gegenüber, dem nachzukommen.
Insofern bedanke auch ich mich beim Support, dass er dieser Bitte inzwischen entsprochen hat.

Was allgemein die Frage nach dem Respekt vor den Toten angeht, meine ich, dass dieser durchaus angebracht ist, nicht nur gegenüber den Leistungen, sondern vor allem gegenüber der betreffenden Person selbst.

Falls mit Sicherheit feststünde, dass mit dem physischen Tod unsere Personalität ausgelöscht wird, wäre diese Annahme unsinnig.
Es gibt jedoch durchaus Gründe, die das Gegenteil nahelegen.

Wer sich näher mit der Thematik beschäftigen möchte, dem empfehle ich das Werk Das Unsterblichkeitsproblem - Grundannahmen und Voraussetzungen von Gerda Lier: https://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/year/2009/docId/7100
Wem das zu umfangreich ist, für den genügt mitunter die Dokumentation Blick ins Jenseits - Gibt es ein Leben nach dem Tod?
 
Hallo zusammen,

ich habe damals über KW Radio Victoria auf 7295 stabil und leicht verrauscht gehört und hatte sporadisch Briefkontakt mit Roger Kirk. 3-4 Jahre später gingen die ersten Lokalradios in BaWü auf Sendung mit deutlich schlechterer Moderation als es RV damals hatte. Aber jeder darf ja üben und nur durch Übung wird man besser. Wem ein Radioprogramm und ein Moderator nicht gefällt konnte und kann auch heute jederzeit einen anderen Sender einschalten.

Die Art wir hier über einen Toten geschrieben wird, macht mir echt Sorgen über den geistigen Zustand einiger Leute hier. Drückt doch mal bitte den Reset-Knopf im Kopf, lasst eine etwas provokant geschriebene Mail 24h sacken und schreibt dann. Über jemand zu diskutieren, der sich nun einmal gar nicht mehr wehren kann ist einfach unfair.

Lasst doch Roger Kirk in Frieden wo immer es nun ist ruhen! und über Radioprogramme, Beratung und Moderation kann man in einem anderen Thread diskutieren.

Wenn der Wesenszweck und die persönliche Befriedigung darin liegt, immer in irgendeine Richtung zu schiessen, lässt dies schon schwer auf den Charakter schliessen.

Roger Kirk hatte sicher einen eigenwilligen Stil und seine Art der Moderation mag nicht jedem gefallen, er hatte aber eine Meinung und wer eine Meinung vertritt polarisiert eben auch. Wieviele Moderatoren haben heute noch eine Meinung oder besser gesagt, dürfen eine haben????

Ob er ein guter Berater war, kann ich schlecht beurteilen, als er bei Antenne1 auftauchte war ich schwer erstaunt. So locker war das Geld da sicher nicht, dass man jeden Berater engagiert und an das Mikrofon gelassen hätte. Antenne 1 war damals schon etabliert und Marktführer im Privatradiobereich in BaWü also doch eine grössere Nummer.
 
Applepie schrieb:
[...]macht mir echt Sorgen über den geistigen Zustand einiger Leute hier.
Wohl eher, wie Du später auch schreibst, eine Frage des Charakters und womöglich der Erziehung. Ich bin bestimmt nicht der soziale, übernachsichtige Verständnistyp, aber die Kaltschnäuzigkeit und Abgebrühtheit, mit der einige Zeitgenossen durch die Gesellschaft trampeln, läßt mich schaudern. Ich weiß, egoistische Arschlöcher hat's schon immer gegeben, aber ich habe schon irgendwie den Eindruck, daß es immer mehr werden - besonders bei den Kollegen in den Medien.
 
Vieles, was hier in den letzten tagen gepostet wurde, ist doch nichts weiter, als nochmals das sich nachträgliche Bekräftigen, seinerzeit schon richtig gelegen zu haben mit der Vollächtung von radiovictoria. Hat sicher überhaupt nichts mit schlechtem Gewissen zu tun ...
 
Richtig. Man nennt das Nachtreten. Ist schlechter Stil, und deshalb ist das jetzt auch mein letztes Posting in diesem Faden.
 
hallo zusammen, nach einer Pause von drei Jahren melde ich mich höflich zurück, und zwar anlässlich des Todes von Roger Kirk; war geschäftlich mit ihm verbunden, was ich nun öffentlich sagen darf. Er war als Person sicher nicht einfach, und es wäre sowohl für seine Nerven wie auch die seiner Mit-Poster hier wohl besser gewesen, er hätte nie einen Beitrag geschrieben, der die Themen Musikformate oder HR betreffe. Unbestritten von allen Seiten war sein fast geniales Gedächtnis, er hatte mehrere tausend Musiktitel aus dem Stegreif im Kopf, das kann ich aus vielen Gesprächen bestätigen. Bedanke mich an dieser Stelle bei Herrn Wollert, der dem letzten Wunsch eines Toten nachgekommen ist, das wünscht sich doch jeder, daß sein letzter Wunsch erfüllt wird. - Danke sage ich persönlich für den Beitrag 159 von Radiotor, der eine objektive Einordnung seiner (Roger's) Wirkung in fast schon summarisch historischer Sicht vornimmt. - Wir sollten uns immer wieder täglich vor Augen führen, daß uns unerwartet eine Krankheit ereilen kann so wie bei Roger und zweitens daß an dieser Stelle hier doch Radiofreunde mit Radiofreunden sprechen, so daß man eine von Beginn an sympathische Grundeinstellung erwartet, da gleiche Interessen vorliegen.-- Es ist üblich und völlig normal in unserer zivilisierten Gesellschaft, daß in Nachrufen auf Verstorbene Rücksicht auf diesen genommen wird, man Fehltritte vergisst und verzeiht (denn sie werden mit Sicherheit ja nie mehr vorkommen) und man eher die Stärken der toten Person erwähnt, vor allem Angehörigen und Freunden gegenüber, die durch den Verlust der geliebten Person schon genug betrübt und traurig sind. -- Ich habe das Charisma von Roger Kirk (Ernst Roger Certkov) oft wirken sehen in seiner Piraten-Zeit und für mich ist sein Tod ein Verlust, denn es gibt niemand, der so viele echte Raritäten bewahrt und auch gespielt hat und somit zu seinen Lebzeiten dafür sorgte, daß gewisse seltene Titel im Bewußtsein der Zuhörer blieben. Wenn seine allgemeine Bedeutung in der Rundfunklandschaft auch gering geblieben ist, war er für DXer (man frage den Rhein-Main-Radio-Club und andere) und für Fans der Seesender und für die lokale Discotheken- und Gaststättenszene in Südhessen eine lokale Berühmtheit, der man Erfahrung anmerkte und gerne zuhörte. Hinzu kam sein 100%iges fachliches Können als DJ, er war bei ausnahmslos allen seinen beruflichen Stationen bekannt für seine Übergänge zwischen den Musikstücken, zeitweise völlig ohne Moderation. Im Großraum Gelnhausen, HU, OF, AB und angrenzend gab es kaum einen Disco- oder Gastronomiebetrieb, den er nicht kannte, für unzählige hat er gearbeitet, entweder als DJ - selbst für 15 Personen - oder im Rahmen seines Regionalblattes "bla-bla". Er hatte ein riesiges Arbeitspensum, da er dieses Blatt im Alleingang redaktionell, fotografisch und komplett erstellte, die Verteilung organiserte und den Anzeigenvertrieb ebenfalls erledigte. Gerade diese Akquise kostete viel Zeit, habe ihn mehrere Monate dabei begleitet. - Also ein gleichzeitiger Mehrfach-Job als 1-Mann-Zeitungsverlag, DJ und noch ehrenamtlicher Mitarbeiter bei Radio Northsea International. Dieses riesige Arbeitspensum konnte er nur durch einen Lebensstil bewältigen, der für seinen Körper auf Dauer schädlich war, nämlich wenig Schlaf, viel Kaffee und noch mehr Zigaretten. Das erklärt für mich eindeutig seinen frühen Tod. Er hat gerade in der Gastronomie teilweise nur für die Schaltung einer Annonce oder für ein warmes Essen und Zigaretten gearbeitet, ohne weiteren Lohn. War geschockt, als ich dies das erste Mal mitbekam, es verletzte seinen Stolz nicht, er liebte die Musik so sehr, daß er jedes Opfer dafür brachte, jedes. Er sah sich als "Missionar" für bessere Musik. - Seine Antipathie gegen den Hessischen Rundfunk ist für mich nachvollziehbar, da es dort mehrfach Gespräche bezüglich einer Festanstellung via Lohnsteuerkarte (mit kleinem Gehalt) gab, letztendlich jedoch zögerliche schriftliche Absagen erfolgten, nach vorherigen mündlichen Zusagen. Wie glücklich wäre er gewesen, in der Zeit nach Radio Victoria -also ab 1990- eine gesicherte finanzielle Existenz über einen festen Job zu haben, das sagte er oft zu mir. Der tägliche Überlebenskampf im späteren hessischen Anzeigengeschäft hat ihn sichtlich zermürbt, er wußte nie, ob die Illustrierte den nächsten Monat überlebt, und im Radiogeschäft war er in den letzten 17 Jahren nur ohne Gehalt oder Lohn tätig, da war es eher ein Minus und er musste noch Geld für Fahrtkosten mitbringen, seine Musiksammlung sowieso.---- Saldo, den ich erlebt habe, ist der, daß er von anderen mehr benutzt wurde, als einen Profit oder Gewinn aus einer Radio-Aktivität zu ziehen ! !
Daß dies bei einem ewig langen Arbeitstag (meist von 12 Uhr bis 5 Uhr des nächsten Morgens, also 17 Stunden), auf Dauer von ihm als ungerecht empfunden wurde im Vergleich zu manch anderen, die mehr Geld bei erheblich weniger Leistung erwirtschafteten, mag der geneigte Leser verstehen. Roger hätte einfach einen Radiojob gebraucht, seine Platten aufgelegt, moderiert und gearbeitet, dann hätte es nie ein mentales Problem gegeben. Die TRAGIK des Roger Kirk ist eine, die ich erst nach langer Zeit verstanden habe: er hat sich selbst überflüssig gemacht ! Er war derjenige, der "Format, Format, Format" gepredigt hat, missionarisch nach eignen Worten..... als dann endlich sein Ziel erreicht war und fast ausnahmslos alle Radiostationen "nach Format" aufgelegt haben, war der Musik-Computer und die Automatisierung (Heute sogar Vollautomatisierung) so weit fortgeschritten, daß man einen DJ wie Roger Kirk nicht mehr benötigte, niemand muß sich nun mehrere tausend Titel mehr merken, dies macht ein Computer. - Roger Kirk hat sich selbst sozusagen wegrationalisiert. Dies empfinde ich als wirkliche Tragik, denn er war ein sehr befähigter intelligenter und fleißiger Mensch. Er hat sich persönlich und aus der Ferne Freunde zu schaffen gewußt, und diese bedauern seinen Tod als wahren Verlust eines der letzten Helden unserer Zeit, der für ein besseres Radio gekämpft hat, wenn auch aussichtslos, so doch unermüdlich. Und das ist ein weiterer Charakterzug des Roger Kirk, der nie in Vergessenheit geraten sollte: er musste so oft wie selten ein Mensch wieder von vorne beim Stand Null anfangen, und ist - egal ob durch eigene oder fremde Schuld - bildlich so oft hingefallen, daß es ein Wunder ist, daß er wieder und wieder gestartet ist, und das ist wahrhaft VORBILDLICH. --- Um zum Schluß zu kommen: meine Ehefrau und ich haben ihm einen kleinen Nachruf gewidmet, der auf der Webseite "www.beeetle.com" (3x e) zu lesen ist, mit Schwächen und Stärken des Roger K. --- Daß wir ihm zugetan sind und über den Tod hinaus Respekt zollen, ist kein Geheimnis.--- Seit drei Jahren hatte ich schon eine Roger-Fanseite verfasst, unprofessionell, aus Freundschaft, diese ist verlinkt. ----- Geschätzter Ernst-Roger, ich danke Dir für all die seltenen Songs und dafür, daß wir soviel Zeit zusammen verbringen durften. RUHE IN FRIEDEN, WERTER FREUND !
Es wird nicht jeder unsere Meinung teilen, aber vielleicht irgendwann verstehen. Danke für eure Toleranz, sagen: Eheleute Klaus und Annisette, Offenbach am Main.

PS: Radio Northsea International ist über einige Weblinks zu hören, zB.> http://radionorthsea.radio.de/ Am 27.1. hätte Roger Geburtstag gehabt, und hierzu die Ankündigung des dortigen Programmdirektors:

R.N.I will pay tribute to Roger on Sunday the 27th both on our English and German services, this date was Roger's birthday, and a great opportunity to both celebrate his life, and also show our respect to one of R.N.I's best Son's.

R.I.P Roger, I know where ever you are right now mate, those around you will be well entertained my dear friend.

Garry Stevens R.N.I


Seine Freunde und Anhänger werden versuchen, eine Kurzwellen-Sondersendung zum Angedenken von Roger Kirk später selbst zu erstellen, wir können es nicht versprechen. Es wäre sehr sehr schön, wenn Radio Northsea am 27.1. - einem Sonntag - einen neuen Hörer-Rekord verzeichnen kann. Also die kleine Bitte: hört RNI Radio Northsea International am 27-1-2013. DANKE SEHR Hört die "Tribute for Roger" in deutsch und englisch! DANKE !! merci !!
 
Netter, informativer Beitrag, danke. Bei den Englisch-Versuchen auf den Gedenkseiten stehen einem zwar die Haare zu Berge (was soll das, Klaus?!), aber zumindest die Infos und Fotos sind erfreulich, wenn dieses Wort angesichts des Ablebens Roger Kirks erlaubt ist.
 
es wäre sowohl für seine Nerven wie auch die seiner Mit-Poster hier wohl besser gewesen, er hätte nie einen Beitrag geschrieben, der die Themen Musikformate oder HR betreffe.

Mit dem Wissen von heute hätte ich so manchen Beitrag anders oder gar nicht geschrieben. Mag die Auseinandersetzung auch fruchtbar gewesen sein, möglicherweise wurde doch einiges zu persönlich genommen.

Unbestritten von allen Seiten war sein fast geniales Gedächtnis, er hatte mehrere tausend Musiktitel aus dem Stegreif im Kopf, das kann ich aus vielen Gesprächen bestätigen.

Donnerwetter kann man da nur sagen, Roger Kirk hatte wirklich einiges auf dem Kasten. Und er brannte fürs Radio, unter seinem Pseudonym "radiovictoria01" hatte er inhaltlich eine Menge beizusteuern.

Ernst Roger Certkov

Wie er wirklich hieß werden wir wohl nie erfahren...
 
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