Rundfunkbeitrag bald Geschichte?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Es wäre also immer die Entscheidung der Privaten, was für den ÖR übrig bleibt. Das halte ich nicht nur als ÖR-Mitarbeiter, sondern auch als fast ausschließlicher ÖR-Programmkonsument (Radio und Fernsehen) für Unfug.
Ich habe das Gefühl, Du bist etwas betriebsblind.
Der ÖR hatte bisher IMMER die Möglichkeit den Ton anzugeben. Tat er das? Meines Wissen nicht. Ganz im Gegenteil sogar, er setzte sich selbst in die defensive Rolle und versuchte generell den Privatfunk nachzuahmen wo immer es nur ging. Und jetzt soll das Gejammere losgehen, dass er in der defensiven Rolle sitzt und nehmen muss was noch übrig bleibt?
Tut mir leid, aber dafür habe ich kein Verständnis!

Der ÖR hätte - noch immer - die Möglichkeit die Vorreiterrolle einzunehmen. Tut er es, kann ihm der Privatfunk nicht die Butter (besser: den Kaviar) vom Brot nehmen, macht er das nicht: So what? - Friss oder stirb! - So sind die Rollen des Marktes nunmal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Existiert ein privates Angebot, braucht man kein öffentliches. Es wäre also immer die Entscheidung der Privaten, was für den ÖR übrig bleibt. Das halte ich nicht nur als ÖR-Mitarbeiter, sondern auch als fast ausschließlicher ÖR-Programmkonsument (Radio und Fernsehen) für Unfug.
Bei genauer Betrachtung ist's kein Unfug. - Das Problem bestünde nicht, wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk (erfrischend) anders wäre, als die privaten Programme. Das sehe ich jedoch nicht, er hechelt in seinen Unterhaltungsprogrammen mit (schlechten) Kopien den Privaten nach dem Motto "Einholen ohne zu überholen" hinterher und versucht noch pseudolustiger zu sein.
Nachrichtenkompetenz - war da mal was? Dem Volke wird schon lange nichts mehr, trotz Info-Programmen aus allen Sichtweisen erklärt, man übt sich vielmehr in Meinungsmache, Verlautbarungen und plumpen Belehrungen (Ratgebersendungen). Gut, die Meinungsmache hat's früher auch gegeben, aber da gab es immer ein entsprechendes Gegenstück (siehe politische Magazine einst und heute).
Große Teile der Bevölkerung werden, obwohl sie den öffentlich-rechtlichen Rundfunk alimentieren dürfen, in den Programmen ausgeschlossen (siehe Schlager ja/nein), weil die Verantwortlichen gerne in ihrem Auftrag überlesen, Programm für alle(!) Teile der Bevölkerung zu produzieren.

In einem anderen Faden der hiesigen Foren las ich dieser Tage ein Interwiev, welches mit einer Hörfunkdirektorin des öffentlich-rechtlichen Rundfunks geführt wurde. Dort tauchte das Wort "Kreativität" auf. Leider (oder weil's für die Hauspostille war) wurde nicht nachgefragt, was die Dame unter Kreativität versteht, denn das, was sie und ihr Fernsehkollege da inzwischen über die Sender schicken, hat mit "Kreativität" im Inhalt (fast) nichts mehr zu tun. Im Gegenteil, es wird immer belangloser und austauschbarer, was aus den Lautsprechern schallt.

Nachsatz:
Quelle des Zitats deutlicher gekennzeichnet wegen Seitenwechsel und neueren Einträgen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@NeoWS das magst Du so denken, viele andere würden meckern "jetzt bekomme ich für meine Gebühren noch weniger Programm, das ich auch konsumiere"
Existiert ein privates Angebot, braucht man kein öffentliches. Es wäre also immer die Entscheidung der Privaten, was für den ÖR übrig bleibt. Das halte ich nicht nur als ÖR-Mitarbeiter, sondern auch als fast ausschließlicher ÖR-Programmkonsument (Radio und Fernsehen) für Unfug.

... leider macht ja aber der ÖR auch den Unfug sich auf Angebote der Privaten zu stürzen und diese zu kopieren um "Privatkonsumenten" zurückzuholen, was aber sicher nicht gelingt und eben somit den Kreis dieser Diskussion überhaupt erst ermöglicht.
Spitzenreiter und Taktgeber dabei ist leider wie so oft der MDR, erinnert sei hier nur daran das er es war der im Hörfunk zur Jagd auf" Flitzerblitzer" einläutete und somit ein ungeschriebenes stillschweigendes Gesetz Gesetzt der ARD untergrub.
Das ging ja so weit das man in den Anfangsjahren sogar dazu aufrief die Blitzer per Bild ins Internet zu stellen und ich das kommentierte mit "für die Quote über Leichen gehen"
 
Zitat Inselkobi: Ganz im Gegenteil sogar, er setzte sich selbst in die defensive Rolle und versuchte generell den Privatfunk nachzuahmen...

Generell? Unfug, oder nenn mir mal die Originale zu SWR 2, Dlf, Hr-Info, WDR5 Br5 etc.Ich würde noch einen Schritt weitergehen und sagen, dass man schon noch Unterschiede zwischen Swr3 und Antenne Bayern hört und Programme wie Swr1, Hr1 oder WDR 2 im Wortanteil auch keine Vorlage haben.

Zitat inselkobi: Und jetzt soll das Gejammere losgehen, dass er in der defensiven Rolle sitzt und nehmen muss was noch übrig bleibt? Tut mir leid, aber dafür habe ich kein Verständnis!

Gejammere? Ich? Hast Du meinen Text gelesen und verstanden?
Der ÖR muss nicht nehmen, was übrig bleibt. das war nur die Idee dieses irrelevanten Gutachtens.
Werde mich aber jetzt aufgrund meiner Betriebsblindheit aus diesem Faden raushalten.
 
Wie müsste ÖR eigentlich sein, damit wir zufrieden wären?
Ich wage mal zehn plakative Wünsche, ohne jetzt jeden Einzelnen ellenlang zu erläutern:
1. Unterhaltsam - aber mit Niveau
2. Abwechslungsreich - im Sinne von bunt und überraschend.
3. Das tatsächliche Deutschland und seine ganze Heterogenität widerspiegelnd
4. Anspruchsvoll und mit Tiefgang
5. Selbstkritisch, weniger selbstgefällig
6. Experimentierfreudig (den Privaten vorauseeilend, nicht hinter ihnen her hechelnd)
7. Relevant (man spricht darüber, man nimmt es ernst, es hat Gewicht)
8. Selbst meinungsfreudig und offen für andere Meinungen, gerne auch political inkorrekt
9. Sparsamer, entbürokratisiert, fusioniert
10. Lockerer, nicht so steif
 
Wie müsste ÖR eigentlich sein, damit wir zufrieden wären?
Ich wage mal zehn plakative Wünsche...
"10 Wünsche!" - Okay, guter Ansatz! - Ich habe nur einen Wunsch: "Grundversorgung!"
Lob für die Väter des GG, die diesen Programmauftrag den ÖR gaben. Was ist daraus geworden, inzestiös degeneriert? - Hinter der Monstranz: "Rundfunk ist Ländersache!" marschieren(!) die Intendanten der Landesrundfunkanstalten! ... "Programmauftrag?" - "Hauptsache mein Gehalt stimmt!" ... Diese 'Herren einer ehrenwerten Gesellschaft' spicken ihre 'Familien' mit Jobs, Jobs und Jobs. ... Langsam reicht es!

"Grundversorgung?"

Und genau das ist der ÖR größtenteils nicht mehr.
Da soll morgens ab 5 schon gelacht werden, dass man nachmittags einen Muskelkater hat. Und das am besten mit Doppelmoderartion und "hochqualitativer" Comedy á la Schlüssel-Schorse.

Konsequent muss die "Grunversorgung" aus Steuermitteln finanziert werden. 'Ländlicher' "EXTRA-Rundfunk" bleibt Ländersache. DAFÜR könnte ich mir eine GEZ-Zwangsgebühr, oder auch einen freiwilligen Haushaltsbeitrag vorstellen:
Für Fernsehen PAYperVIEW wie VIDEOonDEMAND ... und eine Hörfunkpauschale, die man zielgerichtet an eine Rundfunkanstalt überweist! - Na, DEN Wettbewerb der ÖR-Sender möchte ich mal hören!
 
"Grundversorgung?"

DANKE, DANKE, DANKE ... endlich mal jemand, der ES ausspricht.

Aber, wieso bitte "GEZ-Zwangsgebühr" ... oder (freiwillige ???) Haushaltsabgabe?

In vielen Ländern ist das Öffentliche Rundfunk-/Fernsehsystem steuerfinanziert. Und wenn man nicht gerade GB als
Vorbild nimmt, sind es oftmals auch bei weitem nicht so 'aufgeblasene Bürokratiemonster' wie hierzulande (... ok,
Österreich sollte man da auch nicht als Beispiel anführen ... da isses fast noch schlimmer als hier).

Wie auch immer ... ob das "Kind" nun 'GEZ-Zwangsabgabe' oder 'Rundfunkbeitrag' oder 'Rundfunkgebühr' heißt, ist auch
völlig egal. Ein ÖFFENTLICH RECHTLICHES RADIO- und TV-SYSTEM wäre eindeutig mit wesentlich geringerer Belastung
der Privat- und Geschäftshaushalte möglich, wenn ... ja WENN ... es tatsächlich um die Grundversorgung ginge.


Das ÖR-System in Deutschland muss reformiert werden, beispielsweise SO:

1. Reduzierung der ÖR TV-Sender auf zwei Programme:
- ARD als bundesweites Mantelprogramm mit regionalen Fenstern (Nachrichten, Berichterstattung aus den
einzelnen Bundesländern, als Ersatz für die DRITTEN Programme)
- ZDF als bundesweitesweites Vollprogramm mit Schwerpunkt Nachrichten und Information

2. Reduzierung der ÖR Radiosender:
- auf zwei bundesweite Radiosender (ggf. D-RADIO und DLF), ein Programm mit Schwerpunkt Information und
Nachrichten und ein bundesweites Unterhaltungsprogramm
- je Bundesland max. zwei ÖR Radiosender --- ein Sender mit Schwerpunkt Information und Nachrichten und
ein regionales Unterhaltungsprogramm

3. Zusätzliche ÖR-Programmangebote dürfen nicht mehr über die Gebühren finanziert werden. Ggf. sind derartige
Zusatzangebote (weitere Radio- und/oder TV-Programme) anderweitig zu finanzieren (Stichwort "Pay TV" / "on demand").

Alle freiwerdenden Frequenzen sollten an private Anbieter oder freie Bürgerfunkprojekte vergeben werden.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass bei einer grundlegenden Neuordnung des ÖR-Systems, eine Rundfunkgebühr von € 5,- bis
€ 10,- im Jahr - pro Haushalt - zur Finanzierung ausreichend wäre. Leider wird es aber dazu nicht kommen, da niemand bereit ist seine Pfründe aufzugeben ... und die Politiker (egal ob Regierung oder Opposition ... und egal ob im Bund oder den Ländern) nicht Mut haben derartige Theman anzupacken - " ...mir doch egal, was die Menschen denken und wollen, Hauptsache mein Gehalt stimmt ..." .
 
Zuletzt bearbeitet:
Deine Vorstellungen wären vielleicht vor 15 Jahren bei dem einen oder anderen auf fruchtbaren Boden gefallen, im Zeitalter der Digital-Multiplexe und automatisierten Streaming-Server ist die Beschränkung auf zwei Kanäle aber pure Gängelung, zumal der Großteil der Sendestrecken nachrangiger Angebote mittlerweile aus Recyclingmaterial besteht und für die Ausspielwege keine nennenswerten Kosten anfallen.
 
Vielleicht definiert mal jemand Grundversorgung, bevor ich hier noch mehr oxymoron-ähnliche Ergüsse lesen mussen, von denen ich dann nicht weiß, ob ich eher darüber lachen oder heulen sollte.
 
Vielleicht definiert mal jemand Grundversorgung, ...
Grundversorgung?
http://webuser.uni-weimar.de/~schatter/stud/ss03/recht/medienrecht_2.pdf
versucht eine Annährung an die Frage:
Grundversorgung: Gesetzgeber muss sicherstellen, dass die Vielfalt der bestehenden
Meinungen im Rundfunk in möglichster Breite und Vollständigkeit Ausdruck findet
und auf diese Weise umfassende Information geboten wird.
Grundversorgung muss durch öffentlich-rechtlichen Anstaltensichergestellt werden.
Bestands- und Entwicklungsgarantie: = ausreichende Mittel


Die ÖR überdehnen die Interpretation, was zu ihrem Programmauftrag: "Grundversorgung!" gehört und erschleichen sich quasi 'ausreichende Mittel' und begründen so ihr Gebührenprivileg.

Formal entscheidet die KEF über Höhe des Finanzbedarfs der ÖR und genehmigt die Höhe der Haushaltsabgabe, früher GEZ-Zwangs-Gebühr. Alles eine Farce, da die ÖR ihren Bedarf dreist über kreative Buchführung frisieren können, mit nebulöser Berufung auf Grundversorgungsauftrag rechtfertigen, also vorgaukeln können.

Fazit: Finanzierung des ÖR aus Steuermitteln. Wenn eine Haushaltsabgabe erhoben wird, muss eine Internetflatrate drin sein! - UND: Was öffentlich-rechtlich produziert, bezahlt und gesendet wird, darf nach 7 Tagen nicht: "Weg!" sein, muss weiter über Podcast, Mediathek abrufbar sein.
 
dass die Vielfalt der bestehenden Meinungen im Rundfunk in möglichster Breite und Vollständigkeit Ausdruck findet und auf diese Weise umfassende Information geboten wird.
Dass das nicht der Fall ist, sollte bekannt sein. Ich stelle deshalb mal die (sicherlich streitbare) These auf, dass mit einer Verringerung der Programme, Mittel usw. die ohnehin schon kleiner werdende "umfassende Darstellung" aller Meinungen, vermutlich noch kleiner werden dürfte.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Radiokult
Die Materrialschlacht wird ÖR immer gewinnen, aber mehr von allem führt nicht zwangsläufig zu besser, nicht einmal zu ausreichend. Also ist Hirn gefragt. Schon die Einschränkung "in möglichster Breite" erlaubt ja zum Beispiel den Verzicht auf bestimmte Fürze. Zudem spricht Dein Zitat von der "Vielfalt bestehender Meinungen", nicht von der Vielfalt bestehender und noch kommender Unterhaltungsangebote, ebensowenig von der Vielfalt der Kommunikationswege. Ausdrücklich ist nämlich nur von "Rundfunk" die Rede und von nichts sonst.
 
DANKE, DANKE, DANKE ... endlich mal jemand, der ES ausspricht.

Aber, wieso bitte "GEZ-Zwangsgebühr" ... oder (freiwillige ???) Haushaltsabgabe?

In vielen Ländern ist das Öffentliche Rundfunk-/Fernsehsystem steuerfinanziert. Und wenn man nicht gerade GB als
Vorbild nimmt, sind es oftmals auch bei weitem nicht so 'aufgeblasene Bürokratiemonster' wie hierzulande (... ok,
Österreich sollte man da auch nicht als Beispiel anführen ... da isses fast noch schlimmer als hier).

Wie auch immer ... ob das "Kind" nun 'GEZ-Zwangsabgabe' oder 'Rundfunkbeitrag' oder 'Rundfunkgebühr' heißt, ist auch
völlig egal. Ein ÖFFENTLICH RECHTLICHES RADIO- und TV-SYSTEM wäre eindeutig mit wesentlich geringerer Belastung
der Privat- und Geschäftshaushalte möglich, wenn ... ja WENN ... es tatsächlich um die Grundversorgung ginge.


Das ÖR-System in Deutschland muss reformiert werden, beispielsweise SO:

1. Reduzierung der ÖR TV-Sender auf zwei Programme:
- ARD als bundesweites Mantelprogramm mit regionalen Fenstern (Nachrichten, Berichterstattung aus den
einzelnen Bundesländern, als Ersatz für die DRITTEN Programme)
- ZDF als bundesweitesweites Vollprogramm mit Schwerpunkt Nachrichten und Information

2. Reduzierung der ÖR Radiosender:
- auf zwei bundesweite Radiosender (ggf. D-RADIO und DLF), ein Programm mit Schwerpunkt Information und
Nachrichten und ein bundesweites Unterhaltungsprogramm
- je Bundesland max. zwei ÖR Radiosender --- ein Sender mit Schwerpunkt Information und Nachrichten und
ein regionales Unterhaltungsprogramm

3. Zusätzliche ÖR-Programmangebote dürfen nicht mehr über die Gebühren finanziert werden. Ggf. sind derartige
Zusatzangebote (weitere Radio- und/oder TV-Programme) anderweitig zu finanzieren (Stichwort "Pay TV" / "on demand").

Alle freiwerdenden Frequenzen sollten an private Anbieter oder freie Bürgerfunkprojekte vergeben werden.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass bei einer grundlegenden Neuordnung des ÖR-Systems, eine Rundfunkgebühr von € 5,- bis
€ 10,- im Jahr - pro Haushalt - zur Finanzierung ausreichend wäre. Leider wird es aber dazu nicht kommen, da niemand bereit ist seine Pfründe aufzugeben ... und die Politiker (egal ob Regierung oder Opposition ... und egal ob im Bund oder den Ländern) nicht Mut haben derartige Theman anzupacken - " ...mir doch egal, was die Menschen denken und wollen, Hauptsache mein Gehalt stimmt ..." .

"In vielen anderen Ländern..." schreibst du. Was soll man sich denn als Vorbild nehmen? Nenn doch mal ein System. Sicherlich kann man viel reformieren, gerade in der Verwaltung wäre eine Verschlankung sinnvoll. Aber dieses polemische Gelaber, auch hier im Forum, ist wieder einmal unerträglich. Da wird über Sender geredet, bei denen sich "der Hörer auf die Schenkel hauen soll bis zum Muskelkater", da wird über das ZDF als "Krimi-Spatensender" geredet...? So ein Unfug.

Was würde denn passieren, wenn das alles so käme? Mein lieber Freund #ricochet schreibt wieder, dass das Zittern in den Sendern losgehe. Das hieße ja nach #TopSpions Vorschlag, dass mindestens 95 Prozent der Mitarbeiter rausgeschmissen werden müssen. Das hieße, dass ein Großteil der Kinofilme auf deutsch nicht mehr gedreht werden würde weil die meisten gefördert werden, das hieße, dass die meisten weltweit angesehenen (Symphonie-) Orchester nicht mehr existieren würden, das hieße, dass die meisten Kulturveranstaltungen (beispielsweise in Hessen) nicht mehr stattfinden würden weil fast alle ÖR gefördert werden, das hieße, dass regionale Berichterstattung nicht mehr vorkäme (weil man mit so wenigen Sendern ja viel weniger Mitarbeiter hätte), denn SAT.1 und Co. berichten nur pseudo-regional, das hieße, dass Konzertübertragungen nicht mehr stattfinden würden, dass ein Großteil der Hörspiel-Schauspieler und -Sprecher arbeitslos wären. Etc.
Schaut euch doch mal die Sender an. Bei Sendern, die hier kritisiert wurden, wie NDR 1 Niedersachsen oder YOU.FM arbeiten doch verschwindend geringe Menschen mit noch geringeren Produktionskosten. Die teuersten Programme, Radio und Fernsehen, sind die Kultursendungen, die Nachrichtensendungen, die Auslandsmagazine, die Event-Spielfilme - also alles das, was ihr weiterhin fordert soll bestehen bleiben, das (billig produzierende) Gedudel soll wegfallen und das mit [Zitat] "5 oder 10 Euro im Jahr" - auf die Rechnung bin ich gespannt.

PS: der Artikel stammt aus der BILD. Die BILD fährt seit Jahren eine Kampagne mit teils falschen Behauptungen gegen die ÖR (siehe: "Tagesschau-Jingle wird abgeschafft", "Tatort-Folgen werden reduziert" obwohl so viele Neue im Jahr laufen wie nie zuvor, "So wird die Zwangsgebühr eingetrieben" etc. - was alles gar nicht stimmte)
 
Zuletzt bearbeitet:
@Yannick91

Ja, da hast Du sicherlich einige ganz richtige Fakten zusammengetragen.

Die "hochkulturellen Angebote" der Öffis, die regelmäßig die Quoten sprengen (Achtung Ironie), kosten viel Geld ... keine Frage. Aber bitte, WER sowas möchte,
soll dafür auch bezahlen, nicht aber diejenigen damit belasten, die sowas gar nicht haben wollen. Spricht ja nichts dagegen solche Angebote über andere Wege,
wie z. B. PayTV, on demand o. ä. zu finanzieren.

Zudem haben bestimmte Programminhalte und -angebote der Öffis, die unter dem Titel "Kultur" geführt werden, damit schon lange nichts mehr zu tun.

Bei einer radikalen Programmkonzentration im ÖR-System auf die GRUNDVERSORGUNG würden sicherlich einige der Mitarbeiter ihre Jobs verlieren. Im Gegenzug würden dann
aber auch neue private Programmangebote entstehen und somit auch neue Arbeitsplätze (die brauchen dann ja auch wieder Personal). Natürlich stellt sich die Frage, ob diese
"neuen Angebote" von entsprechender Qualität sind. Vielleicht aber würden private Anbieter gerade auch in den Sparten eine Chance erkennen.

Was die Kostenrechnung angeht:

Bei angenommenen 37 Mio. Haushalten in Deutschland (so in etwa müsste die Zahl aktuell liegen) und einer Jahrespauschale von € 10 pro Haushalt kommen da 370.000.000 EURO
jährlich zusammen. Nehmen wir an, diese Haushaltsabgabe von jährlich € 10 müsste auch von einem Teil der Unternehmen in Deutschland bezahlt werden (sagen wir 50%) kämen
noch mal etwa 15.000.000 EURO hinzu ... insgesamt also 385 Mio. Euro.

Ok, wenn DAS zu wenig ist um eine Grundversorgung zu gewährleisten ... gehen wir mal von 5 € monatlich aus, also 60 € im Jahr. Dann kämen am Ende über 2,2 Mrd. Euro im Jahr
zusammen. Ist eine wesentlich geringere Belastung für die Haushalte als der aktuelle Rundfunkbeitrag von € 17,50 (210 € pro Jahr).

Sorry, aber mir ist nach wie vor unverständlich, wieso einige ÖR-Anstalten sieben oder acht Radioprogramme betreiben müssen. Vor allem, wenn einige der Programmsparten
bereits ausreichend von privaten Anbietern abgedeckt werden ... nein, da wird "auf Teufel komm raus" versucht das Gleiche "noch besser" zu machen (das ist doch Bullshit).
 
@Mannis Fan
Keinerlei Einwände. Darauf wollte ich auch gar nicht hinaus.

@TonSpion
Über die Anzahl der Rundfunkprogramme kann man sicher streiten und erst Recht über die Anzahl der TV-Programme. Aber (und das bezieht sich jetzt ganz konkret auf deinen letzten Satz): So kurios es sich auch anhören mag, wo genau ist der Privatfunk besser als der ÖR? Die Stelle in der deutschen Rundfunklandschaft habe ich noch nicht gefunden. Und davon abgesehen, spricht die alleinige Währung der Programme, sprich die Einschaltquote, eine sehr eindeutige Sprache. Es widerspricht sich nämlich nunmal erheblich, dass die ÖR permanent vorn und ganz vorn mitmischen, aber angeblich von niemanden mehr konsumiert werden. Die Argumentation funktioniert so nicht.
Und weil wir einmal dabei sind: Du kannst dich gerne mal über die ÖR-Gebühren in unseren Nachbarländern informieren. Dann wirst du schnell feststellen, das Deutschland nur im Mittelfeld liegt, was die Höhe der Rundfunkgebühr angeht.
Übrigens: Unterhaltungsformate funktionieren im PayTV nicht, haben sie noch nie, siehe Harald Schmidts Ausflug zu Sky. Sie funktionieren deshalb nicht, weil man dort von vornherein nur einen eingeschränkten Zuschauerkreis hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Diskussion über die GEZ in Deutschland erinnert mich irgendwie immer an die Diskussion in den USA als Obama von den Amy's verlangte Geld für ne Versicherung zu zahlen die ihnen, solange sie gesund sind, nichts nützt.
Der Inhalt ist nicht vergleichbar, aber die Art der Diskussion.
Dank Netflix, Watchever, etc. sind die Privaten TV - Sender und Dank Spotify die privaten Radiosender in mindestens 10 Jahren eh Geschichte oder verkommen vollends zum letzen Müll.

Die GEZ und die öffentlich - rechtlichen Sender wird es auch in 10 Jahren noch geben.
Die Abschaffung der GEZ ist eine "Neverending Story" nur die kleinste Änderung an der Gebühr führt zu Diskussionen in epischer Länge.
Und plötzlich werfen Leute, die sonst Reportagen über "Trends unterm Weihnachtsbaum machen", mit Wörtern wie "Verfassungsklage" um sich!
In BW sagt man dazu: "Hauptsach Gosch wackelt"

Ich könnte bestimmt Zehn Gebühren oder Zwangsabgaben (Müllgebühr, Mineralölsteuer, EEG-Umlage, Biersteuer, Tabaksteuer, etc.) aufzählen, die ich jeden Monat auf dem Kontoauszug stehen habe, von denen ich wesentlich weniger habe als von der GEZ.
Komisch nur, dass da keine Protestmärsche biblischen Ausmaßes auflaufen.
Wenn die GEZ erhöht wird ist gleich wieder die Rede davon, dass Protestler vors BVerfG ziehen wollen, weil das ja alles verfassungswidrig sei bla bla.
Ich kenn nicht ein Gericht, dass dazu klar Position bezogen hat.
Wohin ein komplett liberaler TV Markt führt ist schön in den USA zu sehen - nur noch Müll!

Was ich damit sagen möchte: Die GEZ wird zunächst bleiben und die ÖR's auch. Egal wie sehr sich hier der Ein oder Andere das Gegenteil wünscht. Aber das ist ja so ein allgemeines Problem von Onlineforen...
 
@SH1977 Deine Behauptung, dass aus den USA nur Müll kommt ist grober Unfug. Das amerikanische Fernsehen, inklusive PayTV überbietet sich immer wieder dabei Maßstäbe hinsichtlich genialer Fernsehserien zu setzen. Der von dir angesprochene Müll kommt aus Deutschland und die wenigen gelungenen deutschen Serienproduktionen, wie Stromberg oder Danni Lowinski gibt es bei den Privaten. Unterhaltung können die Privaten meist besser. Information können die öffentlich-rechtlich dafür besser. Das soll nicht heißen, dass sie nicht auch Unterhaltung anbieten sollen aber eine Konzentration auf die Kernkompetenz wäre durchaus sinnvoll.

Jetzt aber schnell zurück zum Radio: Klar werden die ÖR viel gehört. Aber alte MA-Weisheit: Plakatierst du viel, sind dir gute Zahlen sicher. Wenn ich sehe, wie die Öffentlich-Rechtlichen zur MA die Städte zukleistern, dann wundern mich gute Zahlen nicht. Das kostet Millionen Euro an Gebührengeldern. Somit werden Rundfunkgebührengelder ausgegeben, damit die Hörerzahlen bei der MA stimmen, um damit die hohen Rundfunkgebühren mit der großen Hörerzahl rechtfertigen zu können. Ich halte das für hochgradig absurd.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich fände es sinnvoller wenn sich kleinere Anbieter zusammenschlössen um DAB anzupreisen und sich um solide Werbepartnerschaften jenseits des MA (Media-Agenturen)-Presse-Klüngels bemühten, denn die gebührenfinanzierte Plakatwerbeschlacht hat angesichts der Bereinigungs- und Gewichtungsprozeduren nach Abschluss dieser telefonischen Volksbelästigung sowieso keinen relevanten Einfluss auf das Endresultat.

@SH1977Der von dir angesprochene Müll kommt aus Deutschland und die wenigen gelungenen deutschen Serienproduktionen, wie Stromberg oder Danni Lowinski gibt es bei den Privaten.

Man darf ja schon froh sein wenn von den Privaten überhaupt mal wieder eine deutsche Serienproduktion in Auftrag gegeben wird, so alle zwei, drei Jahre mal... Der Rest der privaten Eigenbauserienwelt ist doch Ramschware für Verlegenheitsgucker (Schulermittler, Verdachtsfälle, Familienzoff...)
 
Zuletzt bearbeitet:
Am Sonntag war das Thema jetzt auch im Express. Denke, die Idee ist nicht mehr aufzuhalten. ARD und ZDF haben sich in den letzten Jahren mit ihren mauen Programmen, TV wie Radio, selber abgeschossen. Die Privaten schlecht kopieren und alle Sendungen mit Unikatcharakter auf Subchnannel abschieben - das kann nicht gutgehen! Jedes Jahr werden 7 Mrd. Euro überwiegend und erfolgreich versenkt. Es reicht!
 

Anhänge

  • 20141231_062150_resized.jpg
    20141231_062150_resized.jpg
    546 KB · Aufrufe: 12
SH1977 schrieb:
Dank Netflix, Watchever, etc. sind die Privaten TV - Sender und Dank Spotify die privaten Radiosender in mindestens 10 Jahren eh Geschichte oder verkommen vollends zum letzen Müll.
Die GEZ und die öffentlich - rechtlichen Sender wird es auch in 10 Jahren noch geben.

Das ist ein interessanter Gedanke. Käme es so - und ganz für abwegig halte ich eine solche Entwicklung nicht - dann läge darin ja eine große Chance für ein ganz anderes Öffentlich-Rechtliches Radio, als wir es heute haben. Eines, das sich wirklich unentbehrlich macht und nicht immer nur davon redet, wie unentbehrlich es sei.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben