Samstag, MDR Figaro: Wiederhören mit DT 64 zur Wendezeit

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Die RIAS-Aufschaltung glaube ich nicht, dass die auf den Mist von Mischko gewachsen ist. Dass es mit DT 64 ab seiner Wahl bergab ging, kann ich nicht bestätigen. Im Gegenteil: Das Programm lief zur Hochform auf, auch und vor allem im Zuge des Kampfes um den Erhalt des Programms und die Überführung ins MW- und Satellitenradio.
Das würde ich auch so sehen wollen.

Und was die Rias-Geschichte am 07./08.09.1990 angeht, da war Schiewack gerade mal seit einer Woche Chef von DT64. Ihm den Sender-Putsch in die Schuhe zu schieben, finde ich dann doch etwas weit hergeholt. Zumindest für diese Rias-Geschichte war einzig und allein Singelnstein verantwortlich,
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Nur kurz: für mich ging es ab 1.1.1992 bergab. Verlust vieler für DT64 wichtiger Mitarbeiter wegen Rockradio B und Radio Brandenburg. Verlust des Musikarchivs. Neue Stimmen, mit denen ich nichts anfangen konnte, zur Kompensation. Neue Sendungen, die ich nicht mochte und die für mich teils als Notlösung zu erkennen waren.

Dann das Vertreiben der ursprünglich gebliebenen Mitarbeiter durch Schiewack. Molle, Brasch, Gehl, Marusha, später in Halle dann auch Wagner, Elstermann, Bochow, Rödger, Hopke, Joswig, Deicke. Da war es dann aber schon zu spät. Bereits 1994 gab es massive Hörerkritik, bis Herbst 1997 mußte da niemand warten, um schlechtes Radio zu hören.
 
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Sachsenradio:

Ohne wie du Details in den Personalien zu kennen, gebe ich Wuffi in der Tendenz Recht. Es sollte sich im mdr-Sendegebiet kein Hörfunk mit eigener Identität entwickeln. Das Einstampfen von DT64 ist nur ein Aspekt davon. In diesen wilden Zeiten war auch ich noch Student in Ilmenau und bekam viele Diskussionen mit über die bevorstehede Abwicklung, unter anderem eine Podiumsdiskussion mit Medienpolitikern (wurde über den Hochschul-TV-Kanal übertragen).

Der Tenor war der pure Wille, den Westrundfunk zu klonen, inklusive der Installation aller nötigen Gremien und Besetzen derselben mit Westimporten. Prominentestes Indiz meiner These ist der 'ewige' Intendant des mdr, Udo Reiter.

An diesen Satz kann ich mich sinngemäß erinnern: 'Wir brauchen DT64 nicht mehr, für die Jugend wird das Programm mdr life senden'. Ich hatte bei dieser Aussage und vor allem ihrem Kontext der verknöcherten Herren schon eine große Skepsis, hatte aber noch mit etwas hr3-ähnlichem (hr3 Stand '90!) gerechnet. Wie schlimm es dann wirklich kam (bäh-bäh-bäh-bääääh!), hatte mich dann doch überrascht.
 
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Reiter und seine Hörfunkchefin Sommerey waren allerdings nicht diejenigen, denen man hätte erklären müssen, daß der Satz die Abwesenheit jeder überflüssigen Sachkenntnis belegt. Sonst hätten sie nicht „hier“ gerufen, im vollen Bewußtsein, daß die Frequenzen nach einem halben Jahr futsch sein werden und es dann sie sind, die sich irgendetwas einfallen lassen müssen.

Denn wie der MDR da kurzgehalten wurde und wird, sollte man auch nicht vergessen. Hätte MeckPomm den NDR auch auf drei UKW-Programme beschneiden wollen, hätten die Hamburger denen in Schwerin womöglich gesagt, daß sie selber sehen können, wie sie ihre Brötchen gebacken kriegen. Oder man stelle sich mal vor, Fritz könnte in Brandenburg nicht auf UKW gesendet werden.

Und es gibt sie in Sachsen und Thüringen ja nach wie vor, die verknöcherten Herren, die der Auffassung sind, Sputnik würde nicht gebraucht. Wollte es nur nochmal gesagt haben, bevor noch jemand dem Irrtum erliegt, das hier wären olle Kamellen.
 
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Sorry, daß ich nochmal kurz auf die AIDS-Kampagne in der DDR zurückkomme.

Um eins nur mal noch zu sagen: Diese Aids-Kampagne fand bei mir sehr wohl statt, und zwar im Schulunterricht. Daher weiß ich auch davon.

Hier bin ich mit Dir nun völlig einer Meinung. Es gab auch bei uns 2 (in Worten: zwei) Biologie-Stunden, in denen uns die Lehrerin Informationen zu dieser neuen Krankheit gab. Die Verunsicherung kam ja - zumindest für mich - daher, daß in der Tagesschau immer wieder mal von dieser Krankheit berichtet wurde (mit einem gruselig gestalteten Bild der vier Buchstaben im Hintergrund), in der DDR dazu aber praktisch keine Informationen zu bekommen waren.

Um so wohltuender, daß in der Wochenpost dann mal ein langes Interview dazu erschien. Dies hatte ich seinerzeit aufgehoben, und es war lange Zeit die einzige Informationsquelle für mich geblieben. Ein wenig Hintergrund, wie es dazu kam, ist hier zu finden, und wie der Spiegel dies kommentierte, kann hier nachgelesen werden.
 
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Denn wie der MDR da kurzgehalten wurde und wird, sollte man auch nicht vergessen. Hätte MeckPomm den NDR auch auf drei UKW-Programme beschneiden wollen, ...
K6: Dann dürfen wir aber auch nicht vergessen, dass in den mdr-Ländern die vierte UKW-Kette an den bundesweiten öffentlich-rechtlichen Rundfunk ging und erst die fünfte (Ex-DT) an die Privaten.

Das fand ich, ehrlich gesagt, noch einen der besten Aspekte, wo man die westliche Landschaft nicht blind kopierte und dem Deutschlandradio durch ordentliche Frequenzen eine Entwicklungschance gab.

Auf besagtem Ilmenauer Symposium kamen freilich auch die verfügbaren Frequenzen zur Sprache. Davon gäbe es (1990!!!) keine mehr. Wir wissen natürlich alle, dass das eine Lüge war und man mit entsprechendem politischen Willen zumindest in Städten wie Erfurt (ich denke da etwa an die sinnlose 100,2) oder Leipzig das Jugendradio per UKW-Präsenz hätte retten können.
 
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...somit wir wieder bei der Frage nach Sputnik-Frequenzen in THR wären...
Nur: Welche Rolle Schiewack bis zur Zone 104.4 spielte, weiß ich nicht. Hat er die Mitarbeiter vergrault? Oder hatten diese keinen Bock mehr, für ein Programm, das kaum gehört werden konnte zwischen Berlin und Halle zu pendeln und hatten sie nicht viell. eine bessere Jobalternative in Potsdam gefunden?
 
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Sputnik Frequenzen in Thüringen, "gibt es nicht" !

Warum auch immer, angeblich hat der MDR schon zu viele.....

Stattdessen will die hiesige Staats- und Parteiführung ein weiteres Frequenzblockierprogramm installieren.
Nach TOP 40 folgt wahrscheinlich ein Kinder-Kulturradio.
OK,nichts gegen Kultur, erst rechtnicht gegen Kinder...ich meine wir haben Bach,Goethe,Schiller usw. aber ich pers. glaube, das Kinder in diesem Alter eher was peppiiges hören wollen, die meisten hören ja eh schon TOP40, mangels Alternative.

Allerdings , ich weiß nicht ob dies möglich wäre, könnte der MDR einige hauseigene Frequenzen für Sputnik freimachen, darunter wären die 93,3 MDR1 Weimar, sowie die 97,5 MDR Info Suhl , somit wäre halb Thüringen befriedigend versorgt.

Nur leider wird dies von den Betonköpfen und dessen Statthaltern in den Ämtern nicht befürwortet oder mit Ausreden begründet.
Also in mancher Hinsicht ähnelt sich der Zustand der DDR in den 80er mit dem heutigen schon, irgendwo....wenn man genau hinschaut.
Wenn schon CDU Spitzen darübere diskutieren wer ZDF Chef werden soll...na dann "Prost"...
Sämtliche Kader und einflußreiche Personen sitzen in Rundfunkräten, die Medienanstalten parieren ihren Landesherren aufs Wort und lizensieren genehmes Wohlgemach..und das Motto lebt hoch:

" In Zukunft wird alles besser---Vorwärts immer" !
 
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Allerdings , ich weiß nicht ob dies möglich wäre, könnte der MDR einige hauseigene Frequenzen für Sputnik freimachen, darunter wären die 93,3 MDR1 Weimar, sowie die 97,5 MDR Info Suhl , somit wäre halb Thüringen befriedigend versorgt.
Think bold! Mich würde interessieren, ob es (mit Plazet von TLM, Staatskanzlei und MDR) möglich wäre, Sputnik einfach auf die thüringischen JUMP-Frequenzen zu legen. Vorausgesetzt natürlich, das wäre nach der nächsten Landtagswahl gewünscht. JUMP wäre dann immer noch in weiten Teilen Thüringens empfangbar; und die JUMP-Versorgung von Sachsen und Sachsen-Anhalt bliebe sowieso unbehelligt.

Ja. Es gibt sogar gemeinsame RadioDok-Featureblätter zum Download, in denen man nachlesen kann, daß diese Ost-Kombi die Regel ist.
Danke für die Auskunft!
 
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Ich glaube die Chance steht 1% gegen 99.
Der südthüringer Raum bekäme kein JUMP mehr herein und gesamt Thüringen wäre nur über Brocken,Leipzig und Chemnitz sowie Schöneck abgedeckt, das macht man beim MDR def. nicht mit!

Jump/MDR wird kein ganzes Bundesland aufgeben als 3-Länderanstalt.Das halte ich für utopisch
Das ist auch intern des MDR überhaupt nicht gewollt.Trotz des Negativrekordes von Jump in Thüringen, deren Hörer man nun schon fast an einer Hand abzählen kann, naja Hauptsache man blässt hunderte von Kilowatt an Energie pro Stunde in die Luft.
Ich denke eher, der Schlüssel, vorrausgesetz in Thüringen kommen im August andere Menschen an die Regierung, liegt darin, das man Frequenzen des MDR, wie oben von mir beschrieben, die er eigentlich nicht wiklich benötigt, umwidmet auf Sputnik, vorrausgestez die neue Landesregierung und deren TLM spielt mit.

Weimar 93,3 und Suhl 97,5 wären ein guter Anfang für Sputnik, und die Privaten könnten nichts dagegen sagen, weil ihnen ja keine Frequenzen genommen werden.

MDR1/Thü ist in Thüringen so gut versorgt das man locker auf die 93,3 Ettersberg verzichten kann, und MDR Info hat in Südthüringen ausreichen Funzeln um auf die starke 97,5 verzichten zu können.Insbesondere wenn man sich ausrehnet das dann die 97,5 mehr Leute hören würden als jetzt...:) allein vom Programm her.
Beides sind 2 starke 5 KW Frequenzen die im Umkreis von 60 KM zu hören sind.
 
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Hab gerade von einigen Seiten erfahren, dass das Archiv fehlerhaft ist. Werde es morgen nochmal hochladen.

So, steht noch mal drinnen, der Mitschnitt. Jetzt nur als MP3.

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Kann mir bitte nochmal jemand die Sache mit den freien Frequenzen erklären? Diese Frage ist peinlich, ja, aber ich meine es ernst. Wie kann es überhaupt - mal rein von der logischen, nicht von der politischen Seite - sowas wie keine freien Frequenzen geben? Beim "Schaffen" von Frequenzen muss drauf geachtet werden, dass andere Programme nicht gestört werden, das ist klar. Somit ist die Anzahl deutlich begrenzt, vor allem in Grenzregionen. Trotzdem: Für Funzeln (und die sind besser als nichts), dürfte es doch IMMER reichen, oder? Berlin. Dort schwirrt so einiges im Äther. Scheint also Platz zu sein. Man hat sie damals sicher intelligenter gelegt, gut. Aber was spricht nun - rein von der technischen Seite - dringlichst dagegen, die freien Plätze im Frequenzband, manchmal sind es bis zu ein 1 MHz, zu nutzen und neue Frequenzen zu schaffen?
 
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Funzeln (und die sind besser als nichts)

Das sehe ich nun ganz anders. Ich halte die Zupflasterung von Raum und Frequenzband mit unzähligen Kleinstsendern für einen fatalen Irrweg. Gehe ich zu weit, wenn ich vermute, daß der eigentliche Grund für die vielen Funzeln weniger die bessere Versorgung einzelner Gebiete und vielmehr die wirkungsvolle Ausblendung von „Feindsendern“ ist?

Es ist jedenfalls festzustellen, daß in Leipzig der Empfang von Westsendern zu DDR-Zeiten deutlich einfacher möglich war als heute. Warum Ulbricht nicht auf diese wirkungsvolle Idee gekommen ist, Westempfang zu verhindern, würde mich wirklich mal interessieren. Er könnte heute stolz auf seine Nachfolger sein.
 
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Für Funzeln (und die sind besser als nichts), dürfte es doch IMMER reichen, oder?

Sicher, nur kann ich hier (80km südlich von Jena) stellenweise Top40, 200W, aus Jena empfangen. Sputnik auf 104,4 am selben Ort ebenso -> UKW geht gerne auch mal weiter als gedacht.

Abgesehen davon find ich es auch sinnvoller einen großen Sender aufzustellen als viele kleine, erspart schon den ständigen Suchlauf im Radio. Und erleichtert den Sendern das Marketing ;)
 
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Jump/MDR wird kein ganzes Bundesland aufgeben als 3-Länderanstalt.Das halte ich für utopisch
Das ist auch intern des MDR überhaupt nicht gewollt.Trotz des Negativrekordes von Jump in Thüringen, deren Hörer man nun schon fast an einer Hand abzählen kann, naja Hauptsache man blässt hunderte von Kilowatt an Energie pro Stunde in die Luft.
Wie war das doch gleich mit DT64? Schon komisch wie sich die Bilder in Bezug auf Sputnik jetzt gleichen. Und da heißt es immer Geschichte wiederhole sich nicht. Wo käme man auch hin, wenn man eine quasi ungehörte Dudelwelle durch ein echtes Radioprogramm ersetzen würde...
 
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