Schleichwerbung bei den Privaten: TV-Thema bei Frontal21 am 17.7.07

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Was auch im Frontal Beitrag nicht genau rausgekommen ist: es sind ja zwei paar Stiefel. Was die Agenturen machen finde ich in Ordnung. Sie stellen Beiträge und Töne zur Verfügung. Die kann man nehmen oder man kann es lassen. Und das ist ja okay. Weil da der Redakteur frei entscheidet. Ne andere Sache sind PR-Beiträge, die gekauft sind und die vom Redakteur produziert werden MÜSSEN und definitv ausgestrahlt werden, weil Geld im Vorfeld geflossen ist. Ich hatte auch schon die "Ehre" solche Beiträge zu machen. Ich hatte mir damals keine Gedanken gemacht, aber eigentlich ist es ganz einfach illegal und verstößt gegen den Rundfunkstaatsvertrag, der mit gutem Grund eine Trennung zwischen redaktionellem Inhalt und Werbung will. Übrigens habe ich natürlich für die von mir produzierten verkauften Beiträge keinen Cent gesehen, obwohl ich die ganze Arbeit hatte. Schön blöd.
 
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:wow:
Übrigens habe ich natürlich für die von mir produzierten verkauften Beiträge keinen Cent gesehen, obwohl ich die ganze Arbeit hatte. Schön blöd.

Wie, Du produzierst für einen Sender Beiträge und bekommst in der Regel kein Gehalt oder Honorar?!:confused:
 
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Lesetipp:;)

Deppen der Woche
Das ZDF ist einer der eifrigsten Auftraggeber für “Schleichwerbung” im Radio. Als “Frontal 21″ am Dienstag das Thema aufgriff, war davon allerdings keine Rede. Wie aus einem vermeintlichen Radioskandal ein handfester öffentlich-rechtlicher TV-Skandal wird
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Ricky und Programmchef???
Seit wann ist ein Koordinator Programmchef???
Naja, ob Mutti BB Radio davon so begeistert war von dem Statement des angeblichen Programmchefs?
Hat sich voll zum Idioten gemacht....Abgesehen davon, mit der lausigen Erfahrung, die ein Breitengraser hat, is das echt Panne.....Wer hat den eingestellt???
 
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Und selbst? Sind wir auch nicht ohne eigene Erfahrungen – allerdings ausdrücklich nicht als verdeckte Schleichwerbung. Wir haben vor unserer Sendung Interviewauszüge als Sendehinweis auf unsere Beiträge angeboten. Verteilt wurden diese Sendehinweise über all4radio. Es handelte sich dabei lediglich um die erweiterte Wiedergabe von Programminhalten, wie sie sich auch auf unserer Internet-Seite finden und auch als Schlagzeilen in vielen deutschen Tageszeitungen erscheinen. Um jeglichen Zweifel an diesen völlig offenen Programmhinweisen auszuräumen, haben wir diese Art der Verteilung von Programmhinweisen nach kurzer Zeit wieder eingestellt.
 
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Ob spezielle Sendungen (wie Frontal21) oder nicht - trotzdem hat es ein G'schmäckle, wenn das ZDF "Promotion" (nennen wir es mal so) über genau die Instrumente anleihert, die in eurem Beitrag kritisiert werden.
 
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oh je ! Ist das real Frontal21? Oh je!
 
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Kurze Frage an Fronatl21: Die Sender die die "Programmhinweise" ausgestrahlt haben, haben die sich auch strafbar gemacht? Oder macht das nur Ricky?
 
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Bleiben wir doch mal bei der Wahrheit - es ist nun mal nicht in Ordnung, wenn Private einen Beitrag nehmen, von einer Agentur produziert, und ihn 1:1 senden. Klar ist das in 99,9 Prozent der Fälle Schleichwerbung. Und gerade in "privaten Häusern" (Lokalzeitung, Privatradios, ja sogar das Privatfernsehen) verstoßen in schöner Regelmäßigkeit gegen das Gesetz - ganz einfach. Wenn Personalnot herrscht, dann muss man halt andere Wege finden, wenn die Idee eines solchen PR-Beitrages, gut ist aber die Umsetzung illegal. Da kann man mit Eigenrecherche und klarer Kennzeichnug der Töne aus einem PR-Beitrag (Formulierung: Wie xy in einem Firmeninterview sagte, o.ä), einen durchaus journalistischen Beitrag machen, ohne gleich in die verruchte Ecke zu kommen. Aber dazu gehört, sorry das ich das so hart sage, journalistisches Gespür und Handwerk - Tugenden, die in der Rationalisierungs- Renditenzeit wohl total überflüssig sind. Und deshalb, um sich einer anderen Diskussion zu bedienen, psissen sich viele Verleger, Senderketten angesichts der Digitalstrategie der ARD ins Hemd. Könnte ja zu Folge haben, dass kostenintensive Qualität wieder ein Verkaufsmerkmal wird, damit man nicht gegen die öffentlich-rechtliche Qualität verlieren wird.

Der Versuch von Firmen in der Presse ausreichend gewürdigt zu werden
ist doch ein alter Hut, mit immer neuen Waffen. Warum stöhnen hier jetzt einige rum, dass das doch nichts Verwerfliches sei, PR-Beiträge zu senden - damit ist man doch früher auch anders umgegangen und hat mit journalistischen Waffen (gut, schwarze Schafe gab es immer) reagiert! (s.o.)
 
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Nach gründlicher Lektüre des Interviewmitschnitts von JRP gibt es in Bezug auf ZDF Frontal 21 nur einen Kommentar: "Sic tacuisses..."

Hier ist ein sich selbst vermutlich für vollkommen lauter und investigativ haltender Öffentlich Rechtlicher Gut-Journalist mit einer vorgefertigten Meinung losmarschiert, hatte das Bedürfnis, diese Meinung, weil ja so political korrekt und beifallwürdig, mit der ganzen Moralkeulengewalt seines Grundversorgungsauftrages unter die Leute zu bringen, hat sich von seinem vorgefassten Böse-Buben-Bild auch nicht abbringen lassen, als der Interviewpartner so manche Luft aus den Sprachballons herausgepiekst hat, und hat es bis zum Schluss partout immer besser gewusst und sich in der Rolle des Verteidigers des hehren Journalismus so lange gesuhlt, bis auch der Dümmste kapiert hat: ZDF = gut, Private Stationen = Bäh!

Nur hat das mit seriösem Journalismus nix zu tun. Jeder PR-Beitrag (der in der Regel als solcher gekennzeichnet oder jedenfalls leicht zu erkennen ist) ist handwerklich um ein Vielfaches professioneller gemacht, als diese von missionarischem Übereifer und unerträglicher Eigenaufplusterei gespeiste Pseudo-Reportage.
 
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Jeder PR-Beitrag (der in der Regel als solcher gekennzeichnet oder jedenfalls leicht zu erkennen ist) ist handwerklich um ein Vielfaches professioneller gemacht, als diese von missionarischem Übereifer und unerträglicher Eigenaufplusterei gespeiste Pseudo-Reportage.

Du wirst doch nicht bestreiten wollen, dass es sich bei den Beiträgen dieser Agenturen um PR-Beiträge handelt? Das macht ja nicht mal der Gesprächspartner im Interview.

Mal anders rum: Ich bin als freier für mehrere Offis tätig. Wie ich viele andere Freie überlege ich immer drei mal, ob Unternehmensnennungen berechtigt und notwendig sind, auch die Redaktionen fragen danach. Einmal interviewte ich den Bürgermeister eines schönen Urlaubsortes. Im Anschluss daran fragte die Pressesprecherin nach dem Redaktionsleiter, und ob wir nicht mal eine größere PR-Reportage senden könnten. Sie würde das produzieren. Die nannte das so schön selbstverständlich, "PR-Reportage". Ich bin fast aus den Latschen gekippt.

Schleichwerbung ist sicher keine Erfindung des Privatfunks, aber ich kann mir schon vorstellen, dass Private für solche Angebote anfälliger sind. Die verdienen mit Werbung schließlich ihr Geld. Aber wer mag da schon den ersten Stein werfen, gerade bei Reisethemen, Motor etc. läuft das bei Tageszeitungen seit Jahrzehnten.
 
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Ich muss dem Makeitso hier mal zustimmen! Julian hat sich gegenüber dem sehr aggressiv und durchaus auch unseriös zu Werke gehenden Reporter sehr wacker geschlagen. Völlig aus der Kalten derartig angemotzt zu werden ist nicht einfach wegzustecken. Und im Nachhinein hätte man sicher immer passendere Antworten gefunden.

Die Freunde vom ÖR Fernsehen betreiben zudem - und das auch noch sehr arrogant - eine Verdrehung der Tatsachen. Ohne Zweifel wird Julian in seiner Agentur PR Beiträge reinsten Wassers herstellen, keine Frage. Solange die Beiträge den Sendern jedoch zur freien Verwendung ohne irgendeine Sendeverpflichtung zur Verfügung gestellt werden - und auch von Julians Agentur kein Geld für die Ausstrahlung an den entsprechenden Sender fließt - solange ist es kein unlauterer Wettbewerb. Da kann der Reporter noch so stumpfsinnig provozieren.

Im Übrigen war der Reporter einfach nur schlecht, da hat es handwerklich absolut gemangelt. Man hätte Julian in diesem Überraschungsinterview sicher zu einigen passablen Aussagen vor der Kamera verleiten können - aber niemals auf die Krawalltour. Das klappt vielleicht bei einer Blitzumfrage vor einem Sexshop ;) ... aber niemals bei einem Interview über Grenz- und Streitfälle im PR Geschäft.

Gruß
 
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Aber wenigstens hat der junge JamFM-Yuppie sich überhaupt vor die Kamera getraut. Andere Sender machen das genauso, aber da wäre wohl meist ein einfaches "kein Kommentar" als Antwort gekommen.

Der hat sich vor die Kamera "getraut", weil er ja anscheinend noch nicht einmal wusste, dass Schleichwerbung illegal ist... Als Programmchef den Rundfunkstaatsvertrag nicht zu kennen, ist einfach nur peinlich - der hat sich für solch einen Posten eigentlich disqualifiziert.
 
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Seit wann ist ein Koordinator Programmchef???
[...] Abgesehen davon, mit der lausigen Erfahrung, die ein Breitengraser hat, is das echt Panne.....Wer hat den eingestellt???

Der hat übrigens mal in Thüringen angefangen.. vielleicht erklärt es das?! ;)
Aber da war wohl jemand zu ehrlich..

Den Herren von Audioetage haben sie ja dann doch recht kurz kommen lassen, in Anbetracht der Länge des Ausgangsinterviews, da waren wohl einige Dinge dabei, die das ZDF nicht hören wollten, was? :p

Allerdings muss ich sagen, dass ich von einem guten Radiosender erwarte, dass man Redaktionelles von Werbung trennt, oder zumindest als PR "kennzeichnet". Man kann ja nicht davon ausgehen, dass jeder Hörer so genau hinhört, dass er es von selbst erkennt. Dagegen ist es natürlich auch so, dass man nicht jede Nennung gleich als Werbung bezeichnen kann und muss, schließlich sollte man in einem Bericht über eBay-Verkäufe das Wort "eBay" schon nennen dürfen, solange es natürlich mit Journalismus zu tun hat.
 
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Nennt die Dinge doch beim Namen und setzt statt „Thüringen“ im Klartext „Landeswelle“.


Einmal interviewte ich den Bürgermeister eines schönen Urlaubsortes. Im Anschluss daran fragte die Pressesprecherin nach dem Redaktionsleiter, und ob wir nicht mal eine größere PR-Reportage senden könnten. Sie würde das produzieren. Die nannte das so schön selbstverständlich, "PR-Reportage". Ich bin fast aus den Latschen gekippt.

Mir ist mal die Hauspostille einer Organisation in die Hände gefallen, die sich mit regionaler Wirtschaftsförderung befaßt. Darin brachten sie ihren Mitgliedern schonend bei, daß Journalisten evtl. die Fassung verlieren könnten, wenn man sie fragt, ob man mal was machen könne, als sei das die selbstverständlichste Sache der Welt.

Vielleicht liegt es daran, daß sowas in der lokalen Presse regelmäßig funktioniert?
 
AW: Schleichwerbung bei den Privaten: heute, 17.7., TV-Thema bei Frontal21

Dagegen ist es natürlich auch so, dass man nicht jede Nennung gleich als Werbung bezeichnen kann und muss, schließlich sollte man in einem Bericht über eBay-Verkäufe das Wort "eBay" schon nennen dürfen, solange es natürlich mit Journalismus zu tun hat.

Und eben da sehe ich die "Grauzone". Wenn meine Zielgruppe nicht unbedingt WDR4-Hörer sind, kann ich davon ausgehen, dass eBay den meisten ein Begriff ist. Und wenn ich z.B. nach Weihnachten eine Reportage mache, was gerade der "Geschenketrend" ist und was die Menschen ggf. daher doppelt bekommen haben, dann finde ich es wichtig, nicht nur diese Information zu liefern. Um wirklich Hörernah zu sein will ich auch Tips geben, die dem Hörer weiterhelfen. Ein solcher Tip wäre z.B., wo der Hörer seine doppelten Geschenke "verticken" kann. Und ich meine, dass die Nennung von anderen (unbekannten) Auktionshäusern als eBay zwar möglich wäre, die meisten Hörer aber nicht interessiert, weil sie eBay eben kennen und vertrauen und es dort vielleicht sogar eine "Weihnachtsgeschnke-doppelt-Aktion" gibt. So ist es eben, vor allem, wenn eine Firma ein Monopol hat. Dass der Sender kein Geld sehen darf ist selbstverständlich!
Und wie ist es z.B. wenn Kaufhaus XY in der Stadt aufmacht. Darf der Lokalsender sagen, dass dieses Kaufhaus eröffnet hat? Oder wäre es auch Werbung? Oder müsste er dann sagen: Außer Kaufhaus XY gibt es in unserer Stadt auch noch ABC und XXX, die eine ähnliche Produktpalette haben?! Das ist doch albern.
Fazit: Grauzone bleibt, grundsätzlich gilt m.E. aber: was den Hörer informiert und weiterbringt ist OK, auch wenn die von mir genannte Möglichkeit/ das von mir genannte nicht die/ das Einzige ist. Sobald ich Geld bekomme oder den Hörer täusche o.ä. bin ich definitiv über den "Graubereich" hinaus.

Gruß
Tim
 
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Die "echten" Fälle von Schleichwerbung (für ein konkretes Produkt) finde ich eigentlich weniger bedenklich, ein aufmerksamer Hörer dürfte da schnell dahinterkommen. Viel schlimmer (weil ganz offensichtlich selbst für Journalisten kaum zu durchschauen) finde die sehr subtilen Versuche der Wirtschaft, über Institutionen, die auf den ersten Blick neutral erscheinen, Meinungen in den Medien zu plazieren. Man hat immer öfter den Eindruck, zu bestimmten Themen gäbe es in ganz Deutschland nur einen einzigen "Experten", der immer wieder und auf allen Kanälen auftreten muß. Bernd R. für die Rente, Ferdinand D. für die Automobilindustrie, Mojib L. wenn es ums Klima geht, usw. usf. Diese (ich nenne es mal) Manipulation der Menschen findet nicht mehr nur in den Medien statt, sondern hat mittlerweile auch Einzug in die Schulen gehalten. Da möchte ein Verein (getragen von den Herstellern von Süßigkeiten/Spielwaren zusammen mit der Werbeindustrie) den Schülern "Medienkompetenz" vermitteln und die Schulen sind offenbar begeistert...

Wir als journalistische Medien sollten wirklich bemüht sein, die Grenzen zwischen Werbung und Information nicht weiter aufzuweichen, im Endeffekt wird sich das gegen uns wenden.
 
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Darf der Lokalsender sagen, dass dieses Kaufhaus eröffnet hat?

Wenn es einen besonderen Nachrichten-Wert hat, warum nicht. Beispiel: Für das neue Kaufhaus wurde jahrelang die Innenstadt umgebaut, die Stadt hat durch den neuen Konsum-Tempel ihr Gesicht verändert und jeder Bürger fragt sich: Wann ist das endlich fertig. Da ist es die Pflicht eines Lokalsenders, darüber zu berichten. Als Nachricht wohlgemerkt, nicht als PR-Beitrag.

Etwas anderes wäre folgendes: Das Kaufhaus XY zahlt x.xxx Euro für einen vorgegebenen PR-Beitrag, der außerhalb der Werbung im Programm laufen soll. Am besten noch unter der Rubrik "Radio Dudelburg Lifestyle-Tipp". Dann ist etwas faul.
 
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Etwas anderes wäre folgendes: Das Kaufhaus XY zahlt x.xxx Euro für einen vorgegebenen PR-Beitrag, der außerhalb der Werbung im Programm laufen soll. Am besten noch unter der Rubrik "Radio Dudelburg Lifestyle-Tipp". Dann ist etwas faul.
Problem dabei: Beide Parteien sind sich einig und haben einen Nutzen davon. Wo kein Kläger, da kein Richter...

musicology schrieb:
Da möchte ein Verein (getragen von den Herstellern von Süßigkeiten/Spielwaren zusammen mit der Werbeindustrie) den Schülern "Medienkompetenz" vermitteln und die Schulen sind offenbar begeistert...
RTL2 läßt grüßen...
 
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Nomos schrieb:
Ich muss dem Makeitso hier mal zustimmen!
Hat nicht allzu wehgetan, hoffe ich...? :p;)

TiBel schrieb:
Und wie ist es z.B. wenn Kaufhaus XY in der Stadt aufmacht. Darf der Lokalsender sagen, dass dieses Kaufhaus eröffnet hat? Oder wäre es auch Werbung? Oder müsste er dann sagen: Außer Kaufhaus XY gibt es in unserer Stadt auch noch ABC und XXX, die eine ähnliche Produktpalette haben?!
In Berlin sprachen die damals noch allein vor sich hin sendenden Öffimedien früher ausschließlich von "einem Kaufhaus am Wittenbergplatz" und dennoch wußte jeder, daß natürlich nur das KaDeWe gemeint sein konnte. Sowas ist schlicht albern, denn die bloße Erwähnung eines Unternehmens im Rahmen der Berichterstattung ist noch lange keine Werbung, ob nun schleichend oder aufrecht gehend.

A propos "Private böse, Öffis gut": Erinnert sich eigentlich noch jemand daran, daß vor einigen Jahren ARD-"Kommissar Schimanski" auffällig oft an Hustenbonbons lutschte, für die ein gewisser Götz George als Werbefigur engagiert war? :D
 
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Warum in die Ferne schweifen? Wie war das doch gleich mit den Gummibärchen auf des Gottschalks Couchtisch?
 
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... die hätten aber, theoretisch, versteht sich, auch von einer anderen Firma sein können - schließlich waren sie, anders als Schimanskis Bonbons, nicht in der Packung zu sehen.

Abgesehen davon ist es mir ohnehin ein Rätsel, daß "Wetten, dass...?" nicht als Dauerwerbesendung gekennzeichnet werden muß.
 
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... die hätten aber, theoretisch, versteht sich, auch von einer anderen Firma sein können (...)
Ich weiß es wirklich nicht genau. Liegen da noch welche und heißt es vorab noch: " 'Wetten dass..!' wird Ihnen präsentiert von..." dieser Firma aus Bonn?
 
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Fazit: Grauzone bleibt, grundsätzlich gilt m.E. aber: was den Hörer informiert und weiterbringt ist OK, auch wenn die von mir genannte Möglichkeit/ das von mir genannte nicht die/ das Einzige ist. Sobald ich Geld bekomme oder den Hörer täusche o.ä. bin ich definitiv über den "Graubereich" hinaus.

Auch wenn ein Sender Werbung gratis sendet bleibt es Werbung.

Diese Beiträge sind keine Grauzone. Sie sind für den Sender zudem bares Geld. Schließlich kosten so etwas normalerweise mindestens 50-300 Euro Honorare an freie Autoren, machen es Angestellte, dürften die Produktionskosten insgesamt noch höher sein. Einziger Schönheitsfehler: Ein Hersteller wird genannt. Gibt es irgendeinen negativen Aspekt, oder andere Hersteller, die bestimmte Probleme besser gelöst haben, bleiben sie natürlich unerwähnt. Das ist keine Information mehr, das ist kein Journalismus, sondern PR, also Werbung, als solche von den Sendern nicht markiert, daher Schleichwerbung.

Was anderes wäre, einfach einen O-Ton-Service anzubieten, mit Pressemappen online, Redaktionen, die sich die Arbeit machen und nachrecherchieren, den Reifenhändler im Dorf besuchen, der vielleicht einen ganzen anderen Reifen empfehlen würde. Das wären gerade für kleine Sender doch viel interessante Stücke. Dafür müsste man nur Honorare einkalkulieren.

Das Problem sind nicht die Werbeagenturen, die solche Beiträge professionell machen, sondern die Sender, die meinen, sei bräuchten keine Redaktionen mehr. Hätten die Aufsichtsgremien ihre Arbeit von Anfang an ernst genommen, hätten wir das Problem heute sicher gar nicht. Aber so wird ständig von Lizenzentzug gesprochen, aber in der Praxis bleiben seit der Einführung des privaten Rundfunks selbst bedeutende Verletzungen gegen die Auflagen ohne Konsequenzen.

Dieses Product-Placement-Geschichten gab und gibt es zwar. Aber damit könnte ich meinem Chefredakteuer nicht kommen, wenn er merkt, ich kaufe solche Beiträge ein. Ist das bei Euch anders?
 
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