Schwule Moderatoren

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
AW: Schwule Moderatoren

robert_nwm schrieb:
@ Bobsen und 666:
Ich wusste gar nicht, dass Thomas Herrmanns schwul ist. Das ist für mich eine völlig neue, aber irrelevante Information.
Ich fand ihn schon immer peinlich und keinesfalls witzig.
Dass er schwul ist, tut dabei in der Tat nichts zur Sache.

Naivchen!;) :rolleyes:
 
AW: Schwule Moderatoren

Wie eine Medienpersönlichkeit mit ihrem Privatleben und ihrer sexuellen Einstellung (schon habe ich das Wort "Neigung" umschifft. Politisch so korrekt?) umgeht, ist eine Sache der eigenen Positionierung und der strategischen Linie des Bötchengebers.

Von vornherein auszuschließen, daß z.B. ein Radiopräsentator sein Privatleben vor den Hörern ausbreitet, ist -ich muß es so drastisch sagen!- typisch deutsch-bürgerliche Kleingeisterei! Der bestverdienende Radiomensch der Welt (!), Howard Stern, hat mit Sottisen über seine temporäre Impotenz seinen Weg zum Ruhm gepflastert.

Ja, normalerweise gehen mir Schwule, die mit ihrer Sexualität ständig kokettieren, ziemlich auf den Sack! Aber es ist eine Frage der Persönlichkeit. In England gibt es ein Pendant im TV zu "Wer wird Millionär". Der Präsentator (seht mir bitte nach, daß ich mich jetzt nicht an den Namen erinnere) ist so schwul, daß der Bildschirm rosa leuchtet, aber er ist witzig, sympatisch, intelligent und eine der beliebtesten Medienpersönlichkeiten im stockkonservativen England. Daß z.B. Th. Herrmanns dagegen nur peinlich wirkt, liegt an Th. Herrmanns.

Back to radio: Ob schwul oder nicht, ob mit oder ohne Privatleben, das hängt also von der Struktur/Zielgruppe/strategischen Ausrichtung des Senders/Persönlichkeit des Präsentators ab. Es muß aber glaubwürdig bleiben (um die Ramschvokalbel "authentisch" auch noch umschifft zu haben).

Im Übrigen geht mir dieses hach-ich-steh-ja-so-auf-die-Titten-und-den-Arsch-von-JayLo-Gesülze voll auf den Zeiger. Das ist genauso windelweich, wie Heino doof zu finden.
 
AW: Schwule Moderatoren

Mach doch endlich diesen Sinnlosen Fred zu!!!!!!
Oder wollt Ihr hier demnächst diskutieren ob Moderator XY Blond ist, Schuhgröße 43 hat und gerade Jeans trägt und das nicht zugibt?????????
 
AW: Schwule Moderatoren

Und wenn jetzt noch in dem mit voller Zustimmung benickten Posting von Rösselmann

Rösselmann schrieb:
Der Präsentator (...) ist so schwul, daß der Bildschirm rosa leuchtet, aber er ist witzig, sympatisch, intelligent und eine der beliebtesten Medienpersönlichkeiten im stockkonservativen England.

statt des "aber" ein "und" stünde, wäre der PC komplett Rechnung getragen und man könnte diesen "völlig sinnlosen Fred" tatsächlich endgültig schließen. :rolleyes:
 
AW: Schwule Moderatoren

Es gibt wohl in Grear Britain ein Gayradio. Nur was ist der Unterschied, das er auch die Klassiker der GayMugge bedient. Sonst nichts.

Und mir ist egal ob einer schwul, bi oder Hete ist. Seit Brokeback Mountain sollte doch jeder wissen, man soll den MENSCHEN, den man liebt, egal ob Mann ODER Frau. Liebt und Lebt das Leben.

Und mir ist im Radio egal, ob der schwul ist oder nicht. Er muss eine Persönlichkeit haben, und im Fernsehen, dienen die Schwulen meistens ja nur als Witzfigur. Außer Herr Kerkeling-der ist großartig. Hängt es aber auch nicht an die große Glocke. Aber Herr Herrmanns und Herr Ücker gehen einem doch auf den Zeiger. Und das gleiche könnte mi schwulen Mods passieren-die es jeden tag wiederholen. Da entsteht wohl der Overkill.

Deshlab GayMod spiele keine Rolle, sei du selbst. Moderiere mit Persönlichkeit und mit deinem Stil.

Und das mit den Diskrimnierungen, das ist großer Mist. Weil ich kenne das eher auch aus Stationen, das die Schwulen da die Mehrheit waren, und es keine Anfeindungen gab.
 
AW: Schwule Moderatoren

@Tom2000 #27
Schön, dass dir der Marc so gefällt. Was ich viel interessanter finde, dass in seiner BIO ausführlich auf seine schwere Tumor-Operation eingegangen wird. Das finde ich noch viel viel privater, als wenn da stünde, er sei schwul.
 
AW: Schwule Moderatoren

Bei den Schwulen gibts genausoviele A****löcher und fähige und unfähige Moderatoren wie bei den Heteros. Warum sollte es ein Gay-Radio geben? Es gibt doch auch kein Hetero- oder Fetischistenradio! Abgesehen von Domian!

Also was soll die Debatte?

Der Schlickrutscher
 
AW: Schwule Moderatoren

Ist schon interessant, dass einige so sind. Die meisten stehen in der Öffentlichkeit aber nicht dazu und klingen im Radio ganz normal. Muß für die eigentlich schon ein kleines Kunststück sein, On Air als hetero rüberzukommen.
Mir ist es eigentlich egal, ob Kollegen anders sind. Jedem das seine. Wenn sie On Air gut ankommen... Sind doch auch nur Menschen.
 
AW: Schwule Moderatoren

Ich möchte keinem Moderator anhören, dass er schwuppig klingt. Manchmal klingen auch Heteros schwuppig. Das nur mal am Rande. Was ein GayRadio angeht: Warum soll es sowas nicht geben, wenn es dafür einen Markt gibt? Aber vielleicht mal ne Frage an den Post-Eröffner: Vielleicht kannst du mal dein Anliegen konkretisieren?!
 
AW: Schwule Moderatoren

Radiofreak11 schrieb:
Muß für die eigentlich schon ein kleines Kunststück sein, On Air als hetero rüberzukommen.
Wußte gar nicht, dass man dies an der Stimme erkennen kann! (Von einigen echt peinlichen Beispielen abgesehen).
Ich finde die Diskussion hier weit ab von jeder Realität.
Es gibt in Deutschland keine Diskriminierung mehr von Homosexuellen, zumindest nicht häufiger wie die von anderen (ich nenne es mal so) Bevölkerungsgruppen.
Es gibt auch Hinterweltler, die sind Hetero und diskriminieren ihre eigene Ehefrau, weil sie noch heute der Meinung sind, dass Frauen für Küche, Kirche und Kinder zuständig sind.
Mir ist es völlig schnurz was jemand für eine Einstellung zum Leben hat.
Solange ich jedoch mit diesem Mensch zusammen bin, mit ihm arbeite oder mir eine Sendung von ihm anhöre, sollte er Gesellschaftsfähig sein. Nicht mehr und nich weniger.
Was diese Person macht, wenn ich mich rumdrehe, abschalte oder auflege ist mir echt egal. Das ist seine Privatsache.
Und wenn jemand von seinem Arbeitgeber in ein "Korsett" gezwungen wird, in dem er sich nicht wohlfühlt, warum auch immer, der sollte mal über die Beziehung zu seinem Arbeitgeber nachdenken und evtl die Konsequenzen ziehen.

Gruß
Landei
 
AW: Schwule Moderatoren

Radiofreak11 schrieb:
Ist schon interessant, dass einige so sind. Die meisten stehen in der Öffentlichkeit aber nicht dazu und klingen im Radio ganz normal. Muß für die eigentlich schon ein kleines Kunststück sein, On Air als hetero rüberzukommen.

Sag mal, was hast Du denn gefrühstückt? Wie "klingt" ein Schwuler, wie "klingt" ein Hetero?
Meinste, Schwule können nur heiteitei und Heteros nur "Hasta la vista, Baby" à la Schwarzenegger??? :wall:
 
AW: Schwule Moderatoren

Sagen wir mal so, Privatleben gehört zumindest bei Morgenshow-Mods ins Programm! Wie weit das Rolle ist und wie weit ehrlich, ist eine Frage der schauspielerischen Fähigkeiten des Mods. Und na klar, könnte das auch das öffentliche Leben als Schwuler sein. Eher in der Wowereit-Art als in der von Hermanns.
Aber mal was ganz anders. Dass hier all die Medienmitarbeiter so locker mit Homosexualität umgehen, hängt vor allem damit zusammen, dass Schwule in unserer Branche überall sind und es auch offen ausleben. Dann hocken die Sender alle in Großstädten und da ist das eh weniger ein Problem. Was wir aber, wie auch an anderen Stellen oft vergessen, wir senden nicht für Medienleute. Und auch meist nicht für aufgeklärte Städter. Und so lange das nicht so ist und viele im Publikum nicht mit dieser Selbstverständlichkeit mit Homosexualität umgehen, wird es von keiner Programmführung gern gesehen werden. (Von totalem Jugendfunk der Großstadt vielleicht abgesehen.) In so weit muss ich auch Onkel Otto widersprechen. Ich denke nicht, dass alle angekommen sind wie wir. Und diese Diskussion ist nicht ausgestanden, sagt der Kulturpessimist.
 
AW: Schwule Moderatoren

Wenn man im Radio "Musik" verkaufen muß, die man sich nicht mal mit der Kneifzange in den eigenen Player legen würde, wenn politische Zusammenhänge schön so widergekäut werden, wie es in den allgemeinen Medienkonsens paßt, dann kann man auch von lesbischen und schwulen Moderatoren erwarten, daß sie ab und zu einen heterosexuellen Witz reißen (möglichst einen guten). Das hat mit dem "echten" Privatleben nix zu tun - denn das gehört eh nicht auf den Sender.
 
AW: Schwule Moderatoren

linksdudelts: Da ich mich schon ersterem und auch zweiterem vehement verweigere, reisse ich z.B. nur Witze, die auf meinem eigenen Mist gewachsen sind oder die ganz wenigen aus fremdem Geist, die ich gut finde.
Marionetten gibts genug, davon brauchen wir keine mehr.
 
AW: Schwule Moderatoren

linksdudelts schrieb:
[...] dann kann man auch von lesbischen und schwulen Moderatoren erwarten, daß sie ab und zu einen heterosexuellen Witz reißen (möglichst einen guten). .

Öhm, gehen wir mal von den oben erwähnten 90:10 in der Gesellschaft (Heterosexuelle:Homosexuelle) aus - dann müsste man auch in dem Verhältnis von heterosexuellen Mods erwarten, dass sie homosexuelle Witze "reißen".
Also zähle ich nun mit - und wenn der Prozentsatz nicht stimmt, dann komm ich denen aber durchs Radio! :wow:

Sonst finde ich die Diskussion hier nicht unangebracht - zudem sehe ich immer noch eine gewisse Diskriminierung von Homosexuellen. Da ich aber heterosexuell bin (mein Outing!:) ) maße ich mir nicht an, das als "ist so" oder "ist nicht so" abzutun.

Friedliche Grüße
Katinka
 
AW: Schwule Moderatoren

@landei16 - und der Rest

"Es gibt in Deutschland keine Diskriminierung mehr von Homosexuellen, zumindest nicht häufiger wie die von anderen (ich nenne es mal so) Bevölkerungsgruppen."

Tja, Diskriminierung ist nun aber auch kein Kuchen, wo man sich um die größten Stücke streiten wird. Trotzdem ist dies eine der unverschämtesten und dümmsten Behauptungen, die ich je hier gelesen habe, obschon ich Dir anhand Deines restlichen Postings wirklich abnehme, daß Du das nicht so meinst.

Aber: Vielleicht mein Lieber, fällt Dir die Diskriminierung nicht auf, weil Du nicht betroffen bist. Vetraue mir: Als Schwuler spürst Du die jeden Tag.

Das geht mit der Rechtsprechung los, in der es nach wie vor ein Partnerschaftsgesetz gibt, welches zwar gleiche Pflichten wie bei Eheleuten auferlegt, bei den Rechten aber knickert. Oder anders gesagt: Zahlen darfst Du, wenn der Gatte arbeitslos wird - aber erwarte keine Rente. (davon, daß man sich in Bayern nach wie vor weigert, Schwule auf bestimmten Standesämtern zu vermählen mal ganz abgesehen).

Das geht im privaten Bereich weiter: Wer einmal mit seinem Freund Hand in Hand durch die Fußgängerzone einer deutschen Großstadt gegangen ist, weiß, daß es keinen einzigen Tag gibt - keinen einzigen! - an dem man nicht von irgendwelchen Freaks blöde angemacht wird. Natürlich müßte man seinen Partner ja nicht anfassen: Aber soll ich das unterlassen, nur weil es andere Leute stören könnte?

Um mich herum schieben sich Heteropaare die Zungen bis zum Anschlag in den Hals und niemand sagt etwas. Und ich werde doof angemacht, weil ich meinem Mann einen Kuß auf die Wange gebe - das ist deutsche Realität! Und es passierte mir schon in Berlin, Köln und München. Ständig. Und glaube mir, ich bin groß, ich bin kräftig und ich setze mich zur Wehr. Aber es nervt ohne Ende und es begegnet Dir jeden Tag und es ist einfach ätzend sich auf der Straße mit wildfremden Leuten anzublaffen.

Es nervt auch ohne Ende, daß in der Bild-Zeitung jede "Schwulenmeldung" rosa unterlegt wird und in Texten gerne schwulen Männern ihre Männlichkeit aberkannt wird, nach dem Motto: Komisch, wie kann denn Alexander der Große schwul gewesen sein, wo der doch ein Heer befehligte und Leute umgebracht hat?

Und die für den Jobbereich gerne geäußerte Idee, daß Sexualität ja Privatsache sei und niemand zu interessieren habe, IST eine Diskriminierung, denn die meisten Menschen gehen automatisch davon aus, daß um sie herum nur Heterosexuelle arbeiten. Und dann wirst Du nach dem Wochenende gefragt und ob Du auch eine Freundin hast. Und dann? Entweder Du verstellst Dich - oder Du sagst, daß Du schwul bist. Im ersten Fall lügst Du, im zweiten bist Du wieder der Schwule, der ja dauernd nur seine Sexualität thematisieren will - "wie nervig".



Das ist übrigens eine Einstellung, die sich auch bei intelligenteren Schreibern hier im Forum findet: "ja, sollen die mal schwul sein, ist ja ok - aber warum müssen die darüber dauernd reden, wenn es doch so ok ist?"

Weil jeder Mensch gegenüber anderen über sein Leben spricht. Aber von einigen wird das Reden über mein Leben ("gestern war ich mit meinem Mann im Kino") eben nicht als ganz normaler Lagebericht aufgefaßt, sondern als "Reden übers Schwulsein". Und das zeigt doch ganz deutlich, daß wir Lichtjahre davon entfernt sind, daß Heten mit diesem Thema normal umgehen können.

Und selbst wenn man denkt, der eigene Freundeskreis sei wenigstens aufgeklärter, wird man auf einmal mit der Frage überrascht: "Sag mal, wieso ist der Thomas Hermanns denn so nervig..? Du guckst doch auch nicht den Grand Prix?"
Ja, danke für die Frage. Kennste einen, kennste alle. Alle Schwulen immer schön in einen Topf und jeder darin kann stets für die gesamte Gattung antworten. Warum soll ich mich für Thomas Hermanns verantworten? Verantwortet sich mein heterosexueller Nachbar für Dieter Bohlen ("sach ma Kurt, warum schreibt Ihr Heten so billige Liedchen?")

Das ist Diskriminierung und mir geht es extremst auf den Sack, jeden Tag knietief durch Klischees zu waten. Und nach dem CSD in der Tagesschau keinen einzigen politisch aktiven schwulen Mann zu sehen (und die gibt es da) sondern wieder nur drei besoffene Transen, weil das für die Medien wieder so schöne bunte Bilder gibt.

Allerdings habe ich genausowenig Bock auf die beschissene Opferrolle, in der mich irgendwelche PC-Idioten per Diskriminierungsgesetz zu einer bedrohten Art erklären wollen.

Vielleicht hilft es, sich einfach mal klar zu machen, daß es immer der einfachste Weg ist mit Mutti, Kind und Eigenheim durch das Leben zu schlendern, wie es eben die meisten so machen. Aber entgegen der Klischees und der Diskriminierung offen schwul zu leben: Dazu bedarf es weiß Gott eines ganzen Mannes. Und dementsprechend hat so manche Tunte mehr Arsch in der Hose als die ganzen pseudomackerhaften Heterokerle, die in ihrem ganzen Leben noch nie irgendetwas getan haben, was ihre Mama nicht gutheißen würde.


Toll, aus Ärger wurde ich vom Leser zum Schreiber. So rekrutiert man auch neue Forumsmitglieder. ;)
 
AW: Schwule Moderatoren

na Hallöle (um mal ein Klischee zu bedienen...)
ein 15 Stunden alter Thread und schon 42 Beiträge - nicht schlecht!
Allein dieser Umstand beweist: Schwulsein ist immer noch kontrovers...

Dem Beitrag von McMod ist nichts mehr hinzuzufügen - er trifft auch meine Erfahrungen zu 100%.

Und was den eigentlichen Thread-Titel angeht - der darf gerne auch auf PDs und GFs erweitert werden... Und dafür muss man auch meist gar nicht so weit weg schauen (was auch schon wieder gut ist, da dies wiederum auf ein gewisses Maß an Normalität deuten könnte).
 
AW: Schwule Moderatoren

Wie ich sehe scheint es ja doch ein Thema zu sein… ich hatte schon lange vor darüber hier im Forum zu reden und bin froh es endlich getan zu haben:)

Danke an McMod (P.S. das ist auch mein erster Thread hier!) 666 und marcLE ihr habt es auf den Punkt gebracht aber leider haben sich meiner Meinung nach noch viel zu wenig schwule Kollegen dazu gemeldet!!

Ja in vielen Sendern kann man mittlerweile schon offen (natürlich nur off-air!!) mit seinem schwulsein umgehen, aber viele outen sich erst gar nicht, auch aus angst vor Konsequenzen. Fakt ist, ohne uns schwule wäre das Radio um viele gute Moderatoren ärmer! Stellt euch nur mal vor was passieren würde wenn ich on-air erzählen würde dass ich meinen Freund heirate… ich könnte meinen Hut nehmen und als Hetero würde mir der PD wahrscheinlich persönlich gratulieren, ist das vielleicht keine Diskriminierung? Ich bleibe dabei… wir müssen uns weiterhin hinterm Mikro verstecken.
 
AW: Schwule Moderatoren

Nun, ich denke, wenn offen schwule Moderatoren bei erfolgreichen Programmen wie HR3 möglich sind, dann dürfte das woanders doch auch funktionieren. Hörer sind vielleicht gar nicht so dumm und intolerant, wie uns so mancher Berater gerne vermitteln möchte. Und Moderatoren werden oft als Teil der Familie gesehen. Da "verzeiht" man Dinge, die man vielleicht sonst nicht toleriert, denn bedrohlich ist doch immer das Fremde, nicht das bekannt Andere. Und ich ziehe Authentizität am Mikrofon jederzeit der nach Standardkriterien ausgerichteten Positionierung vor.

Allerdings ist mir aus dem weiteren Kollegenkreis sogar der Fall bekannt, daß ein Kollege im Interview mit der lokalen Presse auf die Frage nach der Frau an seiner Seite sagte, daß an seiner Seite eben ein Mann sei. Gedruckt wurde dies nicht, weil der Programmchef hinterher persönlich bei der Zeitung intervenierte. Peinlich für alle Beteiligten, finde ich. Von daher sind vielleicht auch die Medienmacher gar nicht so frei im Kopf, wie man denken sollte?!
 
AW: Schwule Moderatoren

@McMod
Danke, McMod! Sehr guter Beitrag!
Es nervt auch ohne Ende, daß in der Bild-Zeitung jede "Schwulenmeldung" rosa unterlegt wird und in Texten gerne schwulen Männern ihre Männlichkeit aberkannt wird, nach dem Motto: Komisch, wie kann denn Alexander der Große schwul gewesen sein, wo der doch ein Heer befehligte und Leute umgebracht hat?
Genauso nervt es, dass jeder Schwulen-Mord immer gleich als "Mord im Homosexuellen-Milieu" betitelt wird! Was bitte ist das "Homosexuellenmilieu"? Und hat schon mal jemand was vom "Mord im Heterosexuellen-Milieu" gehört?
 
AW: Schwule Moderatoren

StimmeMcMod beinahe komplett zu.

Bei dieser Aussage jedoch: "Tja, Diskriminierung ist nun aber auch kein Kuchen, wo man sich um die größten Stücke streiten wird. [...]" Ich denke, es ging darum klarzumachen, dass Homosexuelle nicht MEHR diskriminiert werden, als andere ... äh... ihr wisst schon. Dass es KEINE Diskriminierung gibt ist tatsächlich Schmarrn. Dies war aber, soweit ich das verfolgen konnte, nicht die Aussage. Ob denn jetzt Homosexuelle tatsächlich weniger diskriminert werden als z.B. Mitbürger afro-amerikanischer Herkunft lässt sich von meiner Seite derzeit nicht bestätigen.

Nun aber zum eigentlichen Grund meines Schreibens. Danke McMod, ausser Dir hat es niemand der homo-freundlich eingestellten Schreiber geschafft, NICHT zu diskriminieren.

Zu behaupten, ein Homo-Mod klingt automatisch schwul ist für mich diskriminierend. In dieser Richtung gab es noch weitere Punkte.
Filmtipp zum Thema Diskriminierung: L.A.Crash

Mein Problem bei der Umsetzung des Gedankens, dass sich Homo-Mods doch bitte outen sollen: Wie oft denn? Einmal? 5 Mal? pro Tag? pro Stunde? In jeder Moderation? Es soll ja dann auch jeder mitkriegen, ansonsten bringt es ja nix.
Einer meiner ersten Coaches hat mir beigebracht, dass persönliche Informationen über den eingenen Zustand im Radio fehl am Platze sind. (Dazzling Details ausgenommen). Beispiel (bitte nicht mit dem eigentlichen Thema verknüpfen, Schwul zu sein ist definitiv keine Krankheit):
Ich bin krank. Das sag ich meinem Hörer. Mir gehts ja nicht so gut. Aber nexte Stunde muss ichs ja wieder sagen... WEN interessierts?


Geht es denn beim Radio um die Moderatoren? Sollten sie das Thema sein?

MfG, Andy
 
AW: Schwule Moderatoren

Andy Luft schrieb:
Einer meiner ersten Coaches hat mir beigebracht, dass persönliche Informationen über den eingenen Zustand im Radio fehl am Platze sind. (Dazzling Details ausgenommen). Beispiel (bitte nicht mit dem eigentlichen Thema verknüpfen, Schwul zu sein ist definitiv keine Krankheit):
Ich bin krank. Das sag ich meinem Hörer. Mir gehts ja nicht so gut. Aber nexte Stunde muss ichs ja wieder sagen... WEN interessierts?

Was waren denn das für Coaches?
Klar, es ist nicht Sinn der Sache, wenn ein Präsentator ständig die Hörer über seinen psychischen und physischen Zustand informiert. Aber wenn es das Thema hergibt? Oder wenn Du hörbar verschnupft klingst?
Aber die Reihenfolge muß klar sein: Erst der Hörer, dann der Sender, dann Du!
 
AW: Schwule Moderatoren

mainzelmann schrieb:
@McMod
Danke, McMod! Sehr guter Beitrag!

Genauso nervt es, dass jeder Schwulen-Mord immer gleich als "Mord im Homosexuellen-Milieu" betitelt wird! Was bitte ist das "Homosexuellenmilieu"? Und hat schon mal jemand was vom "Mord im Heterosexuellen-Milieu" gehört?


1. Es gibt dieses "Homosexuellen-Milieu" in gewisser Weise schon, denn
einige Homosexuelle bewegen sich eben NUR in Gegenden, wo es vorwiegend Kneipen und Bars gibt die sich mehr an die homosexuelle Szene richtet.
Außerdem sind Schwule nicht gleich Schwule, denn viele leben ein ganz normales Leben und manche bewegen sich nur in diesem Milieu, geben sich fast ausschließlich mit Männern ab. Das wird unter Schwulen eher als "Szene" bezeichnet. In diesem "Areal" sind Heterosexuelle so selten, wie Vegetarier in einer Metzgerei.
Es gibt sogar welche die eben den Kontakt mit Heterosexuellen nicht so pflegen oder suchen. (die sind allerdings nicht in der Mehrheit)

2. Ansonsten vollste Zustimmung zum Beitrag von McMod.

3. Im übrigen ermißt sich der Kenntnisstand über Homosexualität immer wieder, wenn man Fragen gestellt bekommt w.z.B:
"Wer von Euch ist eigentlich die FRAU"?
Das kann dir auch beim "Bildungsbürgertum" passieren. Aber Aufklärung und Toleranz ist halt auch eine Frage der Bildung.

Und, um es mal ganz undiplomatisch auszudrücken, die iss in diesem unserem Lande ja echt am Axxxx;)
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben