Sendereigentümer: Begrenzung der Gier

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Einfach abschalten diese ganzen debilen und unerträglichen Sender! Wenn da mal jemand in den Landesmedienanstalten Mut hätte könnte es wieder aufwärts gehen.
Passiert aber nicht, also einfach nicht mehr einschalten.

Reicht aber nicht. Es geht um die entscheidenden Antworten, wenn das Telefon bimmelt und die Nervbacken vom Call-Center dran sind. Thema: "Radio".
 
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Das Grundmissverständnis liegt darin, dass man das Radio (als Massenmedium) immer noch zu den Informationsmedien zählt.
Es hat sich aber vom einstigen qualitätsvollen Informationsmedium mit zwischengestreuter qualifizierter Unterhaltung (etwa bis 1970) zunächst zum qualitätsvollen Unterhaltungsmedium mit zwischengestreuter Information und klar abgegrenzter Werbefläche (etwa bis 1985) entwickelt, in einem nächsten Schritt zum seichten und werbeuntermalten Unterhaltungsmedium mit noch brauchbaren Informationen (bis etwa 1995), von da zum seichten und billigen Werbe-Unterhaltungsmedium mit schlecht gemachter Alibiinformation (etwa bis 2005), und es geht jetzt den konsequent nächsten Schritt zum seichten und billigen Dauerwerbeteppich mit schlecht gemachter Pseudounterhaltung unter Verzicht auf echte Information.
Wo die Endstation ist, kann sich jeder ausmalen.
 
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radiocat in #45: Mal vollkommen d'accord!

von heavyrotation25: Bloß wo wandern die gut ausgebildeten und markanten Privatradio-Moderatoren hin?
Gute Frage. Manche haben aufgegeben oder einfach die Schnauze voll, weil Radio (Privatradio) doch erheblich an Seele verloren hat. Manche machen (heute) ihr eigenes Ding, manche haben heute andere Berufe (weil ausgebrannt), manche planen neue Projekte. Und manche Kämpfer von einst sind beim ÖR untergekommen und sitzen dort untätig der Rente entgegenblickend.... Suche es Dir aus.

@mannis Fan: Recht gute Schilderung. Nur vergisst Du in der Auflistung, ab wann Privatradio mit ins Spiel kam...
Nur so schwarz sehe ich es nicht.
Und hinsichtlich "Eingreifen" der Landesmedienanstalten: Die Instrumentarien haben sie per Gesetz. Nur wirken diese nur bei harten Verstössen wie Schwindel, vorgegaukelten Gewinnspielen, getürkten/erfundenen Berichten/news. Einen minimalen Ansatzpunkt sehe ich bei "Geschwätz" aller Art um einen vorgeschriebenen Wortanteil zu erreichen.

Ab da wird es dann aber ein Eingriff in die Freiheit des Senders, sich musikalisch und moderativ so zu präsentieren, wie er es gerne haben möchte.... wenn sie den ganzen Tag nur Blondenwitze reissen und Hörerwünsche spielen: Sei es drum. Es gibt immer noch den Ausschaltknopf. Oder den Sendesuchlauf. Je nachdem....
 
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Ich schätze, echter Wettbewerb und dann möglicherweise auch wieder Positionierung über Inhalt und Qualität kommt erst dann zustande, wenn die Vergabe der terrestrischen Frequenzen keine Rolle mehr spielt. Heute kann man den Erfolg eines Senders doch im Wesentlichen über die technische Reichweite erkaufen. So haben schließlich die Öffentlich-Rechtlichen (Grundversorgungsauftrag) alle vielversprechenden Frequenzen abgeschöpft und damit einen wesentlichen Teil ihrer Hörerzahlen von vorneherein gesichert.
 
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Die Landesmedienanstalten haben alle Einflußmöglichkeiten der Welt. Die Nutzung dieser Instrumente wird sehr unterschiedlich gehandhabt.

Es ist also alles so wie es gewollt wird.
 
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von mannis fan: Ich schätze, echter Wettbewerb und dann möglicherweise auch wieder Positionierung über Inhalt und Qualität kommt erst dann zustande, wenn die Vergabe der terrestrischen Frequenzen keine Rolle mehr spielt.

Das spielt sicherlich auch eine nicht unerhebliche Rolle.... Denn bei aller Jammerei über den momentanen Zustand:

So haben schließlich die Öffentlich-Rechtlichen (Grundversorgungsauftrag) alle vielversprechenden Frequenzen abgeschöpft und damit einen wesentlichen Teil ihrer Hörerzahlen von vorneherein gesichert.

und die privaten Stationen waren von vornherein auf weniger Frequenzen und ein ziemlich zusammengwürfeltes Programm (von allem was, für alle was...) angewiesen.
Und so ist es gekommen, wie es gekommen ist.

von swen kuboth: Die Landesmedienanstalten haben alle Einflußmöglichkeiten der Welt. Die Nutzung dieser Instrumente wird sehr unterschiedlich gehandhabt.

Es ist also alles so wie es gewollt wird.
Genau. Auch bei, in und "hinter den Kulissen" wird bei den LMKs/LfKs gekungelt und schon mal was in trockene Tücher gebracht, was vielleicht nicht so ganz astrein ist...

Aber: Die Instrumente sind (bereits) da. Wir brauchen sie nicht neu erfinden oder gar zu definieren.
Ist so wie beim Autofahren, wenn Du in eine Alkoholkontrolle gerätst und mehr als 0,5% im Blut hast: Ob Du "pusten" mußt oder nicht, bleibt den netten Beamten überlassen. Außer Du bist bereits in Schlangenlinien daher gekommen (:D)....
 
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