Soundprocessing: Bass-Punch-Effekt?

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c04x

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Guten Tag in die Runde,

mich würde interessieren, wie in der Regel der Bass-Punch-Effekt (satter, mächtiger Bass vor Allem bei Bassdrums) beim Soundprocessing einiger Stationen zustande kommt. Wird ein bestimmter Frequenzbereich vor dem Compressor entsprechend betont, oder wird der Effekt ausschließlich mit unterschiedlichen Attack/Release- und Treshold-Einstellungen des unteren Frequenzbereichs beim Multiband-Processing erreicht?

Für Antworten wäre ich sehr dankbar.

Grüße
c04x
 
AW: Soundprocessing: Bass-Punch-Effekt?

weil ich auf mehreren internetradios oft livemixe mache haben mich einige hörer auch schon auf dieses thema angesprocehn, irgendwie fehlt da immer der bass...
lange umgehört und auch eine lösung (relativ kostengünstige) gefunden:

audiohardware:
mischpult: alesis multimix 6fx (ja ich weiss eigentlich nicht wirklich studiotauglich, brauchs aber fürs mikro (shure sm58 beta) (preis ca. 120€)
limiter: behringer mdx2600 (Preis: ca. 100€)
effektprozessor: behringerdualfex pro (Preis: ca 50€ (hab im angebot beim musicstore glaub ich für 40 bekommen))

die audiopipeline läuft wie folgt:
player (computer/cd-player/etc) -> dualfex -> composer -> mischpult -> pc -> encoder -> stream

alle player haben dabei keinerlei effekte aktiv.
beim dualfex hab ich den surroundeffekt auf 3,5, die beiden bass prozessoren auf tight und beide lowmix auf 4 sowie den lowmix auf 5. der enhancer/exciter ist aus.
der composer ist aber so ein fall für sich. da muss ich leider sehr oft auf während der sendung nachjustieren. als richtwert hab ich mir da auf beiden kanälen einen pegel von max. +3db gesetzt (sonst hört es sich grauenhaft an).
beim mischpult selber hab ich ebenfalls alles auf den standardeinstellungen belassen.

lange rede kurzer sinn: hier 2 min aus einer der letzten mixe zum probehören:
stream25052007.0.zip (1,81 MB)

zugegeben die höhen und mitten sind dabei etwas stark, aber der mensch ist ja lernfähig und hat dies mittlerweile korrigiert.
 
AW: Soundprocessing: Bass-Punch-Effekt?

mich würde interessieren, wie in der Regel der Bass-Punch-Effekt (satter, mächtiger Bass vor Allem bei Bassdrums) beim Soundprocessing einiger Stationen zustande kommt. Wird ein bestimmter Frequenzbereich vor dem Compressor entsprechend betont, oder wird der Effekt ausschließlich mit unterschiedlichen Attack/Release- und Treshold-Einstellungen des unteren Frequenzbereichs beim Multiband-Processing erreicht?

Der oft angetroffene "Punch" ist vielmehr ein warmes, langes, gutmütiges Grollen und kein echter Tiefbass. Den macht erst das Hirn daraus. Vereinfacht gesagt wird die Obertonreihe des Bassschlags verstärkt wiedergegeben. Der Hörer schlußfolgert daraus automatisch, daß da auch ein entsprechend lauter Grundton gewesen sein muß, der aber in der Praxis technisch nicht mal wiedergegeben werden kann, weil die untere Grenzfrequenz des Wiedergabegeräts nicht ausreicht (Kleine (Regal-)Lautsprecher, Kompaktanlagen, Autoeinbauten...).

Dieses Verfahren kann man sich natürlich auch zunutze machen, um beispielsweise mit einem zusätzlichen Effektgerät einen möglichst "fetten" Bass zu bekommen, wobei der auf UKW oft nachgeschaltete Mehrbandkompressor zwar durch die Mehrbandigkeit nicht pumpen sollte, aber bei gängiger "lauter" Einstellung alles andere als einen trockenen Punch rauslässt.
Um einen heftig lauten Schlag differenziert wahrnehmen zu können, darf der restliche Programmanteil nicht gleich oder ähnlich laut sein. Und letzteres will man mit dem Processing ja oft erreichen.

Deshalb hat eine (sauber gemasterte) LP oder CD zwar oft nicht so einen dicken Bass wie ein Radiosender, dafür aber einen schönen trockenen, der die Gläser im Küchenschrank zum Zittern bringt :)
 
AW: Soundprocessing: Bass-Punch-Effekt?

Jeder Soundprocessor, ob Orban oder Omnia, hat einen extra Bass-Enhancer. Beim Omina wird da z.B. in Deep Pass, Phat Bass und Warm Bass aufgeteilt. Diese Werte lassen sich dann beliebig einstellen, danach folgt dann der Multibandcompressor, hier kann man nach belieben die Release und Attack Zeit einstellen. Die Attack Zeit kann man weiter nach oben setzen, dann "knallt" der Bass beim einsetzen der Bass-Drum o.ä. besser.
Ruhig etwas längere Attak und Release Zeiten wählen, da der Bass ja logischerweise tiefe Töne beinhaltet und die Wellenlänge dementsprechend lang ist, verhindert man so das abrupte Pumpen!

Anbei ein paar Hörbeispiele vom Omnia 4.5-FM, der Bass ist wirklich hart an der Grenze. Dort muss man jetzt aufpassen, der Bass es nicht "zerbreit". Und wo wir gerade mal bei Bass Punch sind... Viel Bass im Anhang!
 
AW: Soundprocessing: Bass-Punch-Effekt?

Und genau DAS habe ich seit Ewigkeiten nicht mehr im UKW Radio gehört. Dort gibt es nur noch undifferenzierten Klangbrei. Einen fetten schmatzenden Bass kenne ich nur noch von CD.
 
AW: Soundprocessing: Bass-Punch-Effekt?

you can get a "phat" bass in several manners:

Omnia doesn't really make a big sound, The Omnia bass is typically "broad and natural" sounding, and often is made tight by using the correct attack and release times, the correct amount of ratio in the look ahead limiting section en the correct amount of silk ratio in the limiter sections (omnia doesn't have a real compressor). you can get the bass up to a big level by using the clippers. Omnia has a Bass enhancer by adding phat, warm and deep bass for the multiband AGC. by tweaking the attack en release times of the AGC, you can determain how much bass and what kind of bass you would let thru on the limiters...

Orban however uses a certain amount of compression and clipping in the bass section, so if you hear a big and phat bass, 9 of 10 times you hear a Orban...
the advantage of this way of processing is that the bass is really great and powerfull, however, the openess and highs are not as "musicall" and naturally as an Omnia ore a BW DSP processor...

greetings aus die niederlände... :D
 
AW: Soundprocessing: Bass-Punch-Effekt?

...and if someone needs an OmniaFM with or without HOT-PlugIn...please let me know ;)
 
AW: Soundprocessing: Bass-Punch-Effekt?

:rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:

Ich meinte "Oh Graus" !!!

Es ist wirklich das, was ich nicht im Radio hören möchte !
 
AW: Soundprocessing: Bass-Punch-Effekt?

Volle Zustimmung. Das geht ja wohl mal gar nich. Und in meinen Augen ist es nicht hart an der Grenze, sondern schon weit drüber.
 
AW: Soundprocessing: Bass-Punch-Effekt?

By using a processor like a omnia ore orban you don't have to sound "harsh" ore "bumpy"... it's all in the way you're able to get the right settings in the processor... don't forget that modulating outside the "lines" (in the netherlands we call it the stokke-mask) with a Orban, Omnia ore BW DSP processor is almost not possible!

if sett up right, you can establish a nice musically sound with extreme high detail and a better banddefinition, without losing any form of loudness so your FM radio station stands up in only positive ways on next to the competition!

If you use a masteringprocessor (TC dBmax, TC finalizer, DBX quantum, drawmer mastermind) for a prof. FM broadcastprocessor, you can establish a even more listenable sound with even more definition en easier but consistent bass and highs... and you could get a lot more loudness from the mid-tones.

;)
 
AW: Soundprocessing: Bass-Punch-Effekt?

Da ich leider über wenig Geld verfüge bin ich derzeit von Software Kompressoren abhängig. Es is aber kein Sam 3 oder 4 sondern eine zusammenstellung aus verschiedenen Winamp Plugins und einem Routing durch das Netzwerk. Zwar verlänger sich dadurch die Latenz um 5 bis 10 Sekunden, aber das kann man denk ich verkraften.

Leider bin ich nochnicht bei den perfekten einstellung gelandet. Weil wie jeder weis is ein Kompressor eine sache für sich und meiner ist derzeit hart an der Grenze, wie man es am ersten Song im Anhang hört. Ne Mod is auch dabei mit einer verkackten Ramp. Aber ich sag mal so nicht jeder ist perfekt.
 

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  • Hart an der grenze.mp3
    1,9 MB · Aufrufe: 71
AW: Soundprocessing: Bass-Punch-Effekt?

ich sag mal so nicht jeder ist perfekt

Allerdings!
Wie man es der Grammatik Deines Posts und auch der Moderation entnehmen kann...

Zum Sound:
Für mich hört sich das grausam an, verzerrt auch ziemlich. Insgesamt viel zu sehr aufgeblasen.
Bei der Grammatik hilft der Deutschlehrer, beim Sound längere Attack- und Releasezeiten...
 
AW: Soundprocessing: Bass-Punch-Effekt?

Hallo,

danke für die Antworten und die Tipps/Hinweise!

Meine Aufgabe war es, das Processing eines bestehenden Senders (Name/Land spielt an dieser Stelle keine Rolle) zu optimieren; das Klangbild sollte nach Auffassung der Verantwortlichen "fett und druckvoll" klingen.

Da bei diesem Sender, der übrigens nicht-kommerziell arbeitet, das Budget sehr begrenzt ist, musste auch hier eine günstige und unkomplizierte Lösung her. Ich habe mich letztendlich für "EnergizeII" entschieden, einer Softwarelösung, basierend auf VST. Im Zusammenspiel mit Windows XP, WaveLab und dem Audio-Interface Delta Audiophile 2496 von M-Audio, das hervorragende Latenzzeiten besitzt, entstand die beigefügte Aufnahme. Dieser Aircheck spiegelt das Sendesignal 1:1 wieder, aufgezeichnet mit einem Tuner direkt am Senderstandort.

Mit der oben beschriebenen Lösung erreiche ich, nach Anpassung der Parameter für Packet-Size und Buffer-Lenght, ein Delay von 26ms. Zwar ist das für's On Air Monitoring ziemlich ungeeignet, jedoch kann sich diese Software-Lösung allemal sehen bzw. hören lassen.

Das ganze ist kostenlos, wenn man von den Kosten des Betriebssystems und WaveLab absieht. Aber das kann man locker verschmerzen.

Danke für die Tipps!

Viele Grüße
c04x
 

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  • extreme_processing_aircheck.mp3
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