Soundprocessing - JA oder NEIN? Wenn nein, dann wie?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
AW: Soundprocessing - JA oder NEIN? Wenn nein, dann wie?

soundprocessing sollte auf jedes programm zugeschnitten werden. fest steht jedoch: weniger ist immer mehr! dieser breitgestampfte und brüllende sound ist einfach nur abschreckend und führt schnell zur ermüdung der hörerschaft.

ich bin der gleichen meinung wie radiowaves, obwohl ich auch gerne mal auf das deftige soundprocessing stehe... aber es muss dann schon gut gemacht sein.

brandaktuelles beispiel übrigens ndr 2! die haben in den letzten tag wieder etwas an den knöpfen gedreht... und nun klingts total komprimiert und das stereo matscht noch mehr rein!
 
AW: Soundprocessing - JA oder NEIN? Wenn nein, dann wie?

Also wenn ich mir heutige Stereoanlagen und Autoradios ansehe, wo man zig Einstellmöglichkeiten für die Klangfarbe hat (Pseudo-Surround, Hall, Equalizer, ...), sollten Einstellung betr. Dynamik auch kein Problem mehr darstellen. Und wozu gibt's Presets? Ich glaube auch nicht, dass es für den einzelnen so perfekt klingen muss, letztendlich ist das auch immer Geschmackssache. Für mich klingt manchmal ein pumpendes, aber knackiges Soundprocessing besser als ein vom Zeitverhalten perfektes, aber vollkommen flaches Soundprocessing. Noch lieber ist es mir aber ohne! :)
 
AW: Soundprocessing - JA oder NEIN? Wenn nein, dann wie?

Andreas W schrieb:
Also wenn ich mir heutige Stereoanlagen und Autoradios ansehe, wo man zig Einstellmöglichkeiten für die Klangfarbe hat (Pseudo-Surround, Hall, Equalizer, ...), sollten Einstellung betr. Dynamik auch kein Problem mehr darstellen.

Gibts ja auch schon, zumindest im Heimbereich. An so gut wie jedem Surroundreceiver und sogar an DVD-Playern kann man eine Kompression einschalten, damit man sich irgendwelche Actionstreifen auch nachts noch reinziehen kann, ohne die Nachbarn zu stören oder bei jedem Dialog die Lautstärke ändern zu müssen.
Fürs Auto z. B. würde ein Preset reichen, Dynamikreduzierung ein oder aus. Überfordert niemanden, wem der Klang sowieso egal ist, der schaltets auf ein, dreht dazu die Klangregler noch auf Rechtsanschlag und ist glücklich, wer lieber linear hört, machts aus.

Da hätte doch jeder was von. Der HiFi-Hörer Klang und der Kompressions-Fan seinen "fetten Sound".

Ralph
 
AW: Soundprocessing - JA oder NEIN? Wenn nein, dann wie?

@Ralph:
Deine Idee wäre nicht schlecht, schließlich vereinfacht es dem Otto-Normalverbraucher den Umgang mit dem Soundprocessing. Aber leider ist die ganze Angelegenheit - abgesehen von physikalischen Größen wie Hub und Multiplexleistung - eine subjektive Geschichte. Dazu kommen noch situationsbedingte Einschränkungen, die addiert mit den in diesem Thread gewonnenen Ideen zu einer unüberschaubaren Summe an Möglichkeiten führen. Der Knackpunkt, NICHT dahin zu tendieren, Soundprocessing bzw. vom Hörer einstellbares Processing (dazu zähle ich nicht dieses Pseudo-Surround und auch keinen Equalizer!) in Radios & Autoradios einzubauen ist die Tatsache, dass sich nicht mal ein Promill der Menschen dafür interessiert, wie der Sender denn klingt. Denken wir an den Durchschnittshörer und stellen uns vor, der soll an seinem Soundprocessing herumfummeln ... eine witzige Vorstellung! :D Aber alleine der Weg zu dieser Vorstellung ist derart unrealistisch, dass man die Unterhaltung eigentlich ad acta legen könnte.
Ich stimme mit Radiowaves überein (?), dass Soundprocessing vorhanden sein muss (um die Voraussetzungen für die Zulassung zu erfüllen), es aber bestenfalls unhörbar ist! Vielleicht eine träge AGC und einen Limiter, der aber wirklich nur im "Notfall" eingreift und keinesfalls permanent ausgereizt werden darf... Als Grundvoraussetzung ist aber immer noch eine saubere Quelle, d.h. gescheit gemasterte Mucke - sonst nützt alles nix...
 
AW: Soundprocessing - JA oder NEIN? Wenn nein, dann wie?

mcprivat schrieb:
Wenn ohne Processing, wie richtig?
...
- Wie vermeidet man lästige Nebengeräusche?
Dort besteht der Zusammenhang aber umgekehrt: Durch starke Dynamikkompression werden Nebengeräusche erst richtig hochgezogen. Das gilt für das, was ein gutes Kondensatormikrofon halt so einfängt, das gilt aber auch für Aufnahmen, die mit Rauschen oder/und Brummen behaftet sind. Etwas, das sich im Original ganz passabel anhört, klingt über UKW dann schonmal, als ob der Lautsprecher voller Schmeißfliegen steckt :eek: :mad:
 
AW: Soundprocessing - JA oder NEIN? Wenn nein, dann wie?

na dafür gibts'n gate!

ausserdem könnte man nebengeräusche durchaus nochmal mastern, sprich mit einem de-noiser, gate oder eben compressor misshandeln, um ein besseres produkt on-air zu schicken.

dummerweise hapert es da ja auch schon am fehlenden fachwissen......"kannste mal gucken, das rauscht so! kann man da was machen?"

@eleganz: dein letzter satz (gescheites mastering bzw mastersignal)...genau daran hapert es fast überall.

ich kenne so gut wie keinen mod, der sich um das ausgangssignal schert...da wird gefahren, als ob es für rotes licht im pegel noch geld gibt.
und da bleibt technischerseit eben nur ein brutales processing, um das einigermassen aufzufangen.
 
AW: Soundprocessing - JA oder NEIN? Wenn nein, dann wie?

In dem Zusammenhang: Wie wichtig ist, dass das RTW direkt am Mischpult, also in Sichtweite des Mods liegt/ hängt?
 
AW: Soundprocessing - JA oder NEIN? Wenn nein, dann wie?

@Sachsenradio2
Das ist die wichtigste Information neben dem subjektiven Soundempfinen
 
AW: Soundprocessing - JA oder NEIN? Wenn nein, dann wie?

Du kannst den RTW auch in den Geräteraum packen, fragt sich nur ob die Investition sich dort lohnt :D
 
AW: Soundprocessing - JA oder NEIN? Wenn nein, dann wie?

Naja an meinem Arbeitsplatz ist es im Turm, der rechts hinter mir steht. Ich kann also drauf gucken, wenn ich grad selbst nichts aktiv zu tun habe. Ansonsten schaue ich notgedrungen auf den Pegel des Mischpults, das erstaunlicherweise ziemlich genau anzeigt. Is wohl nicht immer und überall so... Nach meinem Erleben.
 
AW: Soundprocessing - JA oder NEIN? Wenn nein, dann wie?

Warum haben die Witzbolde, die das eingerichtet haben, das gute Stück nicht gleich auf dem Klo installiert?
Man möchte wirklich lieber nicht wissen, wessen Studio das ist ...
 
AW: Soundprocessing - JA oder NEIN? Wenn nein, dann wie?

Wie gesagt, die Anzeige vom Mischpult ist recht genau. Es geht schon so. Mir wäre es nur anders doch lieber.
 
AW: Soundprocessing - JA oder NEIN? Wenn nein, dann wie?

So, zurück ausm Heimaturlaub...
Habe alles mit Interesse gelesen. Will zur späten Stunde nur ein Posting kommentieren:
dira schrieb:
Eigentlich gehört der Kompressor ins Autoradio statt in den Sender.
Scheitert aus meiner Sicht zumindest bei UKW am Übertragungskanal: UKW-Rauschen bei schlechtem Empfang würde bei aktivierter Dynamikbegrenzung noch weiter verstärkt. Es träte also leider ein Zustand ein, der genau dem ursprünglichen (und in gewissen Grenzen berechtigten) Anliegen entgegenläuft. Auf sauberen digitalen Wegen bei hohen Bitraten (mindestens 192 kbps) wäre das aber sehr genial.

Oder sehe ich da was falsch?
 
AW: Soundprocessing - JA oder NEIN? Wenn nein, dann wie?

Technisch wäre es ja kein Problem. Die aktuellen Autoradios haben so hohe Prozessorleistungen, das ein Sounprozessing per Software unproblematisch sein dürfte.

Es wäre ja sogar möglich, das mit dem Datenstrom eine empfohlene Eistellung für das Processing mitgeliefert wird, damit kann man sich das Einstellen sparen ;)
 
AW: Soundprocessing - JA oder NEIN? Wenn nein, dann wie?

Ich sag mal soviel: RDS ist noch lange nicht ausgereizt! Es sollte kein Problem darstellen über RDS das/die entsprechenden Presets mitzusenden. DSPs sollte auch kein Problem darstellen. Die privaten Sender werden hier sicherlich wenig machen, aber die ÖRs sind doch immer an technischen Spielerein interessiert ;)
Jetzt noch schnell RDS erweitern, Blaupunkt mit ins Boot holen und los geht es :cool:
Naja, vielleicht etwas voreilig...

CU BB
 
AW: Soundprocessing - JA oder NEIN? Wenn nein, dann wie?

Eleganz schrieb:
@Hehde: OBACHT:
Hub & MPX-Leistung haben zumindest bei Frequenzmodulation nix mit der (technischen) Reichweite zu tun. Weitverbreiteter Irrglaube!

Das mag schon sein. Allerdings gibt es beim Orban 8400 ein paar Möglichkeiten im Bandmix rumzusauen. wenn ich da (wie in einigen Presets) zu viel auf den B1 (Bassbereich) gebe, wird der Rest automatisch leiser (insbesondere Mitten). Dadurch sind dann wieder Störgeräusche von anderen Sendern vor allem im Randgebiet deutlich lauter, die sonst von einem ausgeglichenen Signal mehr übertönt werden. Subjektiv klingt das SIgnal dann schlechter.
 
AW: Soundprocessing - JA oder NEIN? Wenn nein, dann wie?

Hallo!
Da jetzt soviel über Soundprocessing gesprochen wurde, wollte ich fragen, wo ich Informationen bezüglich max. MPX Leistung, sowie Pre und Emphasis und Rundfunknormpegel (-9dBFS) im österreichischen Rundfunk herbekommen kann.

Hab jetzt schon IRT (www.irt.de) und RTR (www.rtr.at) durchfosrstet, finde aber nichts wo das dezidiert steht.

Schreibe gerade eine Diplomarbeit zum Thema Soundprocessing und würde diese Quellen dringend brauchen.

Übrigens ist die Diskussion hier sehr informativ und auf hohem Niveau. Hat mir wieder neue (und andere) Denkanstöße gegeben.

Mit freundlichen Grüßen
MIF
 
AW: Soundprocessing - JA oder NEIN? Wenn nein, dann wie?

Ich glaube beim Soundprocessing ist der entscheidene Punkt: Weniger ist mehr.
Wir setzten nur einen Behringer Compressor, einen Tubepreamplifier und einen 16
bändigen Parametrischen Equalizer ein. Den Level normalisieren wir per Cubase VST 32. Das dauert halt a bisserl, aber gut Ding braucht Weile....

Ausserdem, was wäre das ideale Soundprocessing? Ideal, ist das was gefällt...

Schönen Tag an alle Kurzwellenreiter ;)
 
AW: Soundprocessing - JA oder NEIN? Wenn nein, dann wie?

Gutes Processig drängt sich nicht auf. Das Processing sollte erst dann auffallen, wenn man es abschaltet. Richtig gut ist es dann, wenn man zu dem Entschluß kommt, ohne Processing "klingt es nicht"...
 
AW: Soundprocessing - JA oder NEIN? Wenn nein, dann wie?

Mal ne Frage dazu: Wir bauen hier gerade ein Campusradio auf und ich beschäftige mich gerade mit den technischen Anschaffungen. Jetzt sagte mir jemand das wir für UKW einen Soundprozessor zwingend bräuchten um die Sendebandbreite von 75KHz nicht zu überschreiten. Zudem meinte er, das es keinen "normalen" Soundprozessor dafür geben würde und das man einen speziellen RadioProzessor bräuchte der im MPX Bereich eben dafür sorgen würde, das das Signal entsprechend eingedampft wird.

Wenn ich hier so die Diskussion lese, dann kommt es mir fast vor als wenn ein normaler Kompressor/Limiter genügen würde. Da wir eigentlich als reines Internetradio anfangen wollte, jetzt aber doch per UKW senden wollen bin ich da noch nicht so bewandert.
 
AW: Soundprocessing - JA oder NEIN? Wenn nein, dann wie?

RS-Siegen schrieb:
Mal ne Frage dazu: Wir bauen hier gerade ein Campusradio auf und ich beschäftige mich gerade mit den technischen Anschaffungen. Jetzt sagte mir jemand das wir für UKW einen Soundprozessor zwingend bräuchten um die Sendebandbreite von 75KHz nicht zu überschreiten.

Ja, das ist richtig. Da brauchts einen MPX-Limiter, Standard bei vielen Stationen sind z. B. die Geräte von Jünger Audio, die allerdings für ein Campusradio etwas zu teuer sind.
Evtl. findet sich ja was gebrauchtes.
Der gewöhnliche dbx aus dem Musikerladen um die Ecke tuts da leider nicht.

Ralle
 
AW: Soundprocessing - JA oder NEIN? Wenn nein, dann wie?

Übrigens:

Autoradios haben meist schon einen Kompressor eingebaut, und zwar zuschaltbar im Signalausgang des CD/MP3-Players. Das gabs schon in den Standard-CD-Radios in den Fords der 90er. So genau wird dem "Durchschnittshörer" die Funktionsweise eines Kompressors in der Bedienungsanleitung nicht erklärt, aber dennoch kann es dazu kommen, dass der Besitzer diesen sinnvoll und nicht zu doll einzusetzt.
Mein Pioneer hat insgesamt sechs Presets mit Kompressor-Funktion, die allesamt noch recht angenehm sind (für CDs, die wirklich zu viel Dynamik für die Autobahn haben).

Also alles kein Problem. Wenn sich DAB oder ein anderes digitales Sendeformat irgendwann durchsetzt, dann sollte man deswegen unkomprimiert senden!!
 
AW: Soundprocessing - JA oder NEIN? Wenn nein, dann wie?

RS-Siegen schrieb:
Zudem meinte er, das es keinen "normalen" Soundprozessor dafür geben würde und das man einen speziellen RadioProzessor bräuchte der im MPX Bereich eben dafür sorgen würde, das das Signal entsprechend eingedampft wird.
Futter für die Forensuche: Emphasis, Preemphasis, Deemphasis. Auf UKW wird mit einer festen Höhenanhebung gesendet, die in den UKW-Empfängern wieder rückgängig gemacht wird. Dabei wird auch Rauschen in den Höhen mit abgesenkt. Diese Höhenanhebung muß beim Processing berücksichtigt werden, um den Sendeweg nicht zu übersteuern. UKW-taugliche Geräte können dies. Sie simulieren die Höhenanhebung (Emphasis), machen dann das Processing und entzerren das Signal anschließend wieder, weil es über die Strecke zum Sender üblicherweise ohne Emphasis läuft. Die endgültige Emphasis wird dann am Senderstandort im Stereo-Multiplexer gemacht.
Für brauchbares Processing muß man auch nicht unbedingt 10 kEUR ausgeben. Analog tuts ein Behringer Combinator, den es ab und an für 700-800 Euro bei eBay gibt, digital wird es etwas teurer, aber immer noch wesentlich billiger als bei Omnia und Orban: http://www.audio-processor.com/dspx-fm. Kostet unter 3000 Euro und ist wirklich brauchbar. Die Kiste läuft bei Tide 96.0 in Hamburg und muß mit einer Vielzahl unterschiedlicher Musikrichtungen, Sendungsprofilen und Laien am Pult auskommen.
Alternative wäre, immer sehr niedrig zu pegeln, um auf keinen Fall die Parameter (Spitzenhub, MPX-Leistung) zu verletzen. Das Ergebnis dürfte, vor allem bei Laien an den Reglern, sehr unbefriedigend ausfallen. Starke, nicht zum gesendeten Material gehörende Pegelschwankungen und dauerndes Untersteuern (-> Rauschen auf UKW) sind Ausschalt-Garanten.
 
AW: Soundprocessing - JA oder NEIN? Wenn nein, dann wie?

als Nicht-Technik-Freak, aber schon technisch grundgebildet, mal zurück auf die Ausgangsfrage, posting #1 :

wenn wir für BüFu NRW in unserem Studio CD´s als Sendung aufnehmen und die dann im Lokalfunk gesendet werden, was ist dann die optimale Aussteuerung bzw vor-Einstellung zB zwischen Wort und Musik ? Pegel ?

Wir haben einen im thread angesprochenen normalen dbx-Kompressor/ Limiter dazwischen, bevor es nach dem Master in den PC geht und ich fahre normalerweise Wort ein paar dB über Musik. Dazu noch "lautere" Sounds - den Begriff "Lautheit" hab ich grade zum ersten mal gelesen...:) - trifft es freilich genau - etwas niedriger als weniger aggresive Ursprungsquellen.
Im Rechner dann auf jeden Fall unter 0 dB bleiben, das war´s.

Es klingt bei Ausstrahlung im Prinzip ok, manchmal ballert das Sender-Soundprozessing dann aber die Musik für den Höreindruck zu laut raus und dampft die Stimmen unangenehm ein; halt so, daß man immer das Wort lauterdrehen müßte im Auto zB .

Was kann ich da im Vorfeld tun ? Der Sender wird ja nix ändern.....

was sagen die Technik-Fachleute ?

lG

Der Funkgeist :)
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben