Sprachtest ohne/mit Kompressor – eure Meinung?

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Soundy

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Hallo,

Ich habe seit geraumer Zeit in meinem (Home)studio, dass mehr und mehr ausgebaut werden soll, dass meine Sprachaufnahmen einfach nicht perfekt sind und so habe ich mal ein paar Tests aufgenommen um EURE Meinung hierzu zu hören, denn ganz glücklich bin ich damit ehrlich gesagt nicht.

Teilkomponenten:

- Grossmembranmikrofon (T.Bone SC450)
- Dynamisches Mikrofon (Billigsausführung)
- Mischpult (Behringer Xenyx 1622FX)
- Kompressor (Behringer Composer Pro XL)

Weiters ein normaler Raum ohne spezielle Dämmung, Dämpfung oder sonstigem. Als Aufnahmegerät diente ein normaler PC mit Creative Audigy 2 ZS, wobei als Aufnahmekanal die frontseitigen Cinch-Buchsen zum Einsatz kamen.

Testablauf/Sprachaufnahme:

Sprachaufnahme mittels T-Bone SC450 und dem Dynamicmikrofon sowieo den folgenden Einstellungen am Behringer Kompressor (Gate -30db, Threshold -13db, Radio 1:2, Attack 5ms, Release 0,4sec, Output Gain +3db, Limiter 0db). Die Aufnahmen wurden NICHT normaliesiert, weil dies im Livebetrieb auch nicht möglich ist - oder gäbe es da auch etwas?

Testdatei/Bearbeitung:

1. Teil: Aufnahme mit t.Bone SC450 und Kompressor (keine Nachbearbeitung)
2. Teil: Aufnahme mit t.Bone SC450 und Kompressor (Dynamickompressor von Audition 2 mit Standardeinstellungen)
3. Teil: Aufnahme mit Dynamicmikrofon und Kompressor (keine Nachbearbeitung)
4. Teil: Aufnahme mit Dynamicmikrofon und Kompressor (Dynamickompressor von Audition 2 mit Standardeinstellungen)

Mich würde interessieren, was Ihr davon haltet... seit ruhig ehrlich, ich vertrage Kritik. Möglich, dass es am Kompressor liegt, dass ich nicht zufrieden bin. Grundsatzdiskussion zu Behringen möchte ich jedenfalls keine entfachen, das Problem kenne ich ja mittlerweile, für Alternativen bin ich natürlich jederzeit offen - wenn mir welche genannt werden.

Mein Ziel dieses Tests:

Eine möglichst hochwertige Sprachaufnahme mit guter Dynamik und sehr guter Verständlichkeit, aber ohne Clipping und Übersteuerung. Weiters benötige ich eine gute Sprachqualität für Livesendungen, daher ist es nicht möglich nur mit Software (Plugins) zu arbeiten.

Es grüßt euch,
Soundy ;)
 

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Wie soll man das vergleichen?
1 und 2 klingen ganz anders wie 3 und 4 weil du komplett andere Texte verwendest.

1 und 2 finde ich grottig, sowohl in sprecherischer als auch in technischer Hinsicht.

3 und 4 klingen rein sprecherisch okay sind aber natürlich wesentlich leiser. Hier sind jedoch keine nervenden "Raum"-Delays hörbar wie bei 1 und 2.

Mein Favorit 3.

Noch was zu Audition oder besser gesagt zu Compressor/Lim/Gate. Standardeinstellungen kannst du eigentlich IMMER in die Tonne kloppen da es keinen Standard gibt - jeder spricht anders, jedes Instrument spielt anders, jeder Song ist anders usw usw.

Gruß
Keen
 
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Hi Commander,

Gut okay, ich muss sagen mir klingt 3 und 4 einfach zu wenig transparent und klar, darum habe ich auch mein "T.Bone SC450", dass eigentlich so hoch gejubelt wurde und mich auch überzeugte, doch mir kommt es fast ein wenig zu extrem vor, ich weiss auch nicht so recht ...

Noch dazu ist ein Grossmembranmikrofon auch weit empfindlicher und gleich geringe Änderungen zum Mikrofon besser aus, so mein Gedankengang bei der Anschaffung, doch ganz glücklich bin ich damit nicht - es klingt mir einfach zu "scharf", ich denke so kann man das ausdrücken, oder?

Nur, was könnte man da machen? :(

Ich überlege schon, die Mikrofonaufnahmen nochmal ohne Limiter/Gate/Kompressor (Behringer und Audition) sowie Equalizer aufzunehmen, einfach so wie es aus dem Mischer rauskommt ... stelle ich gleich unter diesem Posting rein.

1. Audiotrack: Dynamisches Mikrofon ohne Poppschutz (Sprachabstand ca. 3cm)
2. Audiotrack: T.Bone SC450 mit Poppschutz (Sprachabstand ca. 20cm)

Ich finde es gar nicht so einfach, die ideale Ausstattung zu finden! :(
Bin aber für gute Tips zu haben und lernbegierig bin ich sowieso.

Es grüßt euch,
Soundy



Nachtrag: Mir ist eben aufgefallen, dass mir der Mischer einen max. Pegel von ca. 0dB anzeigt, im Auditon 2 erreiche ich aber nur einen Pegel von vergleichsweise -10dB, an der Soundkarte habe ich aber beim Eingang auf 0dB gestellt um den maximalen Pegel zu erreichen. Weiters fällt mir ein Grundrauschen von ca. -64dB mit eingeschaltenen Mixer und -68dB mit ausgeschalteten Mixer auf, ist dieser Wert denn eigentlich normal? Es ist zwar gut, aber ich denke es ginge doch noch besser, oder? :)
 

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Das dynamische ohne Poppschutz geht gar nicht. Das SC 450 ist viel besser, allerdings hast Du zu viel Nebengeräusche drauf. Du mußt irgendwie den Rechner leiser kriegen oder dafür sorgen daß er weniger auf der Aufnahme zu hören ist (Winkel zum Mikro, Vorhang, Stellwand, probier mal etwas rum).
 
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Zunächst einmal ist auf den Aufnahmen recht deutlicher Brumm drauf, außerdem stimmt die Balance nicht (der linke Kanal ist lauter).

In der ersten Datei unterscheiden sich die jeweils beiden Versionen fast nur im Pegel; wenn man den gesondert angleicht (sprich die jeweils erste Version rund 10 db lauter macht), hört man beim Kondensatormikrofon keinen und beim dynamischen Mikrofon nur einen geringen Unterschied. Diese nachträgliche Bearbeitung macht also kaum etwas aus.

Über dieses Draufschlagmikro braucht man sich eigentlich nicht weiter zu unterhalten; völlig dumpfer Klang, dazu noch starkes Poppen, schlicht unbrauchbar.

Die Aufnahme vom Kondensatormikrofon wird im ersten Beispiel durch den Kompressor völlig versaut. Besonders übel ist dabei das Gate. Für meinen Geschmack klingt sowas einfach nur billig und ist ein untauglicher Versuch, zu kaschieren, daß man keinen richtigen Raum hat. Ich sage das so, weil so ein pumpendes Zeug mitunter auch im professionellen Bereich auf die Menschheit losgelassen wird.

Ohne den Kompressor klingt der Chinaböller garnicht übel. Die Präsenz könnte in der Tat „ein wenig extrem“ sein, aber diese knackige Sprachaufnahme macht sich schon ganz gut. Problematisch ist vor allem der ganze Krach, da müßte man unbedingt für mehr Ruhe sorgen, wie dira schon gerade schrieb (das überschneidet sich jetzt z.T.). Ein paar einfache Tricks für eine bessere Akustik wären auch nützlich (Gardinen zuziehen, eine an richtiger Stelle aufgehängte Decke kann auch einiges bringen).
 
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Also für mich klingt das alles ein wenig nach LOGOX Speech. So spricht doch kein normaler Mensch. Du musst die Gradwanderung zwischen klarer Aussprache und Robotik hinbekommen. Ansonsten fand ich den 2. Take im 2. Versuch schon bessern.
 
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Hi Soundy, habe exakt die gleiche Konfig wie Du, also SC-450 mit Composer-Pro XL. Habe jetzt mit Noppenschaum zudem umfangreiche Dämmung ergriffen.

Mit dem Klang bin ich inzwischen zufrieden, nur ist mir aufgefallen, dass beim übersprechen von Musik(betten) die Stimme etwas kräftiger sein könnte. Zudem schaffe ich es nicht, 100% jedes übersteuern abzuwürgen. Vermutlich geht das aber auch nicht. Das zu gleich mehr.

Meine Einstellungen sind in einigen Punkten sehr viel anderes als bei Dir:

Expander -23db
Threshold -13db
Radio 4:1
Attack 50ms
Release 1s
Output +10db (unwichtig)
De-Esser 9,4db
Peaklimiter +12db
Interact Knee = ON

Ich denke, Dein Peaklimiter ist völlig falsch eingestellt. Mir ist nämlich aufgefallen, dass bei der Stellung "genau 0" der Peaklimiter genauso arbeitet wie bei OFF (!!!). Also gar nicht.

Weiter gibt es große Unterschiede zwsichen uns bei Ratio, Attack und Release.

Mich würde interessieren, wie ist die Einstellung bei anderen?

Achja, Deinen Abstand zum Mic mit 20cm finde ich etwas groß! Ich tippe bei mir so auf 10-12cm. Man hört ja, dass je näher man dran ist, die tiefen Frequenzen deutlich besser zu hören sind. Die Stimme wird bassiger...
 
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Hi Bobbe,

Das trifft sich wirklich gut, wenn du mit selbigem Equipment arbeitest. Kannst du eventuell mal Fotos von deiner Mikrofonecke machen (sofern du willst), ich stelle mal rein wie das Mikro bei mir montiert ist und wie es mit dem Abstand des Popschutzes aussieht. Bei mir ist es so:

Abstand: Mikrofon -> Popschutz etwa 8cm
Abstand: Sprecher -> Popschutz etwa 10cm

Nachdem ich gerade ein wenig herum probiere kann ich leider keine Aufnahme machen, aber deine Einstellungen sind (bis auf den Peaklimiter) fast identisch, nur dass ich den Expander auf 0dB stellen muss, dass ich im ungesprochenen Zustand absolut kein Signal mehr vom Mikro aufnehme.

Kannst du mal unbearbeitete Aufnahmen mit deinem Mikro machen von:

- Absolute Ruhe (Kompressor ausgeschaltet)
- Absolute Ruhe (Kompressor eingeschaltet)
- Sprachaufnahme (Kompressor ausgeschaltet)
- Sprachaufnahme (Kompressor eingeschaltet)

Sobald ich meinen Recordingrechner wieder verwenden kann, werde ich dies ebenso nachholen und hier reinstellen. Ich muss leider noch ein paar Stör- und Brummgeräusche vernichten...

Es grüßt euch,
Soundy
 

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