Sprecher lispeln zunehmend im Radio

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Das Bäuerchen aus Thyyyyyborøøøøøn wird unterdrückt?
Ist das in Dänemark wirklich so schlimm?
 
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Nebenbei: Mir fallen allgemein weniger die Lispler unangenehm auf, als vielmehr der beste Verkährsservice dieser Ärrde, denn das Glück derselben liegt auf dem Rücken der Pfärrde.
 
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Aber dieser Phonetik-Darwinismus wird sich durchsetzen, so häufig, wie er mittlerweile aus den Laustprechern tönt. Irgendwann sind wir in der Minderzahl, Rösselmann, und wärr wollte uns noch höööären?
 
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Qualiton schrieb:
Häh? Stilvoll grunzen, schmatzen oder schnaufen?:confused: Na, ich weiß ja nicht, vor allem nicht, wie man das macht.:rolleyes:

O.K., mein Hang zum Übertreiben... ich gebe es ja zu...! Einen "stilvollen" Grunzer habe ich auch seltenst :D im Radio gehört. Es ist übrigens auch nicht meine Welle. Ich mache mir nur mal kurz den Gedanken, wie man sich als Sprecher von den anderen unterscheidet. Wie entsteht ein Image? Und das geht nun doch nur verbal, oder??
 
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..sorry, kleiner Nachtrag:
Heute in der "Welt am Sonntag":
Laut "Time"-Liste der "einflussreichsten Menschen der Welt".

Der US Diskjockey Howard Stern ist die provokanteste und skandalöseste Radiopersönlichkeit die es je gegeben hat. Er lästert über seine Vorgesetzten, redet offen über sein Sexleben und demütigt die Anrufer in seiner Show. In über 20 Jahren hat er damit neue Maßstäbe fürs Radio gesetzt, oder wie manche sagen würden, er hat das Niveau gesenkt. In ganz Amerika schaltet täglich eine feste und treue Zuhörerschaft seine Radioshow ein.

Ich weiß aber nicht, ob er lispelt.

bermavino
 
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bermavino schrieb:
Ich mache mir nur mal kurz den Gedanken, wie man sich als Sprecher von den anderen unterscheidet. Wie entsteht ein Image? Und das geht nun doch nur verbal, oder??

Rundfunkwiki.de über "Kultmoderator":

"Kultmoderator ist die verdiente Ehrenbezeichnung für einen Radiopräsentator, der es meist über lange Jahre versteht, durch besondere Originalität, Einfallsreichtum, Formulierungskunst, Schlagfertigkeit, Stimme, Witz, Fachkenntnis, Sendungstiming und/oder eigene Musikauswahl sein Publikum zu fesseln und dadurch eine stark emotionale Hörerbindung zu erreichen.

Kultmoderatoren sind Einschaltimpulse in den flächig angelegten Begleitprogrammen; sie sind Profilmarken der Sender und haben eine breite Fan-Gemeinde unabhängig von der Tageseinschaltzeit.

Auch in E-Musik-Wellen können Präsentatoren zu Kultmoderatoren werden (z.B. Pelz von Felinau, Paul Bartholomäi oder Xaver Frühbeis).

Kultmoderatoren polarisieren allerdings auch stärker als andere Mikrofonarbeiter. Fast alle ihre Sendungen provozieren eine starke Hörerreaktion."


Das Nonverbale spielt demnach durchaus eine Rolle.
 
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Besser Ärrde und Pfärrde als Eaaade und Kiiiaaache, denn das sagt man nur zwischen Dooaatmund und Gelsenkiachen.
Was mich noch mehr aufregt als ein versehentlicher Aussprachefehler sind diese neudeutschen grammatikalischen Vergewaltigungen à la "Sinn machen".
 
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Um mal auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: Eine Ursache der "Lispelei" ist sehr häufig ein falsch eingestellter De-Esser. Das hat dann überhaupt nichts mit mangelndem Können der Moderatoren zu tun, sondern gegen die Technik kann man einfach nicht ansprechen. Man sollte es auch nicht, da man sonst die Stimme falsch einsetzt.

Meiner Erfahrung nach sind leider oft Techniker, die nicht ihr Brot mit dem Sprechen verdienen, diesbezüglich gegenüber Kritik extrem ignorant. Offenbar ist es sehr schwer nachzuvollziehen, was für eine Beeinträchtigung es darstellt, wenn man sich auf einmal im Kopfhörer anders anhört.
 
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Das ist dann aber schon Rufschädigung für den Sprecher, denn draußen kommt´s nun mal als Lispler an.
 
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Radiocat schrieb:
Besser Ärrde und Pfärrde als Eaaade und Kiiiaaache, denn das sagt man nur zwischen Dooaatmund und Gelsenkiachen.
Nein, auf keinen Fall besser, denn "Ärrde" sagt man überhaupt nicht. Höchstens gleich schlimm also.


Gruß TSD
 
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Aber es ist ein "r" drin, und folglich wird es auch ausgesprochen. Und wenn das dann etwas gerollt wird, das mach ich ja auch fast immer, juckts eigentlich auch nicht. Das Ä stammt dann vermutlich aus dem Südwesten, wo es EH kein geschlossenes "e" gibt, es sei denn es hängt ein "h" dran. Und selbst dann wird dann manchmal in extremen Fällen noch ein Määähl aus dem Mehl.
In gewissen Regionen gibts ja dann auch noch die "Spocht"-Krankheit, wo das "R" zum Fauchlaut wird.
Aber ich hab auch Bekanntschaft im Ruahpott, und da muss ich mich dann immer wegsemmeln, ja neee is klaaah!
 
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@Rösselmann
Man kann die Aussage von 666 auch als Rufschädigung der Techniker ansehen, denn ich glaube zwar gern, dass die Einstellung solcher Gerätschaften eine gründliche Einweisung, Erfahrung und ein gewisses "Fingerspitzengefühl" erfordert, aber ich denke nicht, dass Tontechniker taub sind und sicherlich versuchen den Klang zu optimieren.
Wenn so ein Ding alles nur verschlimmbessern würde, hätte es den Namen De-Esser sicherlich nicht verdient und jeder "vernünftige Mensch" wird es deaktivieren, egal wie teuer es war. Aber war es nicht schon immer einfacher die Schuld auf andere zu schieben? ;)
Sofern man das typische Lispelgeräusch wirklich damit nachbilden kann, wäre es zumindest noch als "Lispeler" einsetzbar - sofern man den Soundeffekt einmal benötigt. :D

ISI
 
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666 schrieb:
Meiner Erfahrung nach sind leider oft Techniker, die nicht ihr Brot mit dem Sprechen verdienen, diesbezüglich gegenüber Kritik extrem ignorant. Offenbar ist es sehr schwer nachzuvollziehen, was für eine Beeinträchtigung es darstellt, wenn man sich auf einmal im Kopfhörer anders anhört.

Dieses "SSSS" issss wirklich S...... Aber, ich verstehe nicht, warum sollten denn die TECHNIKER ignorant sein,???? Sie verdienen zwar nicht durch Sprechen, aber, ist es nicht auch in derem Sinne wenn das ..sss...nicht wie ein fff 'rüberkommt?? Und ich dachte immer...dass eine Radiostation....na ja, keine Großfabrbik sei...??
Und haben die Moderatoren keinen Einfluss? Hören die am Ende gar nicht mehr darauf, wie sie 'rüberkommen? Wenn es erst am anderen Ende bemerkt wirkt, tja, das halte ich für merklich spät, oder?


LG bermavino
 
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Radiocat schrieb:
Aber es ist ein "r" drin, und folglich wird es auch ausgesprochen.
Wird es ja auch: "Eee(a)d(e)". Das "r" äußert sich im "(a)". (Blöd: Gibt kein IPA hier.) Und genau diese aufregende phonetische Gratwanderung kann heutzutage kaum noch jemand beschreiten. Vielleicht sind ja auch alle zu faul zum Wandern.


Gruß Tee-Äs-Dee
 
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und was ist mit herbert grönemeyer?

bei "bochum" singt er ganz deutlich: "tief im weften...wo die sonne verstaubt...."
 
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...und ich dachte immer der nuschelt so vor sich hin, dabei hat er immer schon gelispelt!?! :confused:

ISI
 
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:wow: Dann tut sich für meine Berufszunft (Logopädie) ja noch ne
Riesen-Geschäftschance auf, wenn in ein paar Jahren der Trend
von De-Essing zum Re-Essing geht und die meisten Sprecher
inzwischen das "S" verlernt haben.

"Sigmatismus" als erwünschte Radio-Berufskrankheit? Toll! :wall:
 
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Wer "Äade" spricht, spricht keine Hochlautung, wer "Errde" spricht, leider auch nicht. Aber wer einen kompetenten Sprechtrainer hat, der wird's innerhalb von Sekunden wissen.

Ob Logopäden beim Radio ihre Honorarzukunft sehen sollten? Ich hab da meine Zweifel, Frankenwälder. Die S-Verweigerer sind ja nicht sprechkrank. ;) Auch wenn sich manches krank anhört.
 
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Ach ja, für ein fständifses Lifsfpeln kann auch eine defsfekte Preemphfasifs fsorgen!
 
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OnkelOtto schrieb:
....
Das Nonverbale spielt demnach durchaus eine Rolle.

Wow.. und das geht durch's Radio??? Hab' ich nicht gewusst...:confused:
denn:

"Als nonverbale Kommunikation (lateinisch nicht mit Worten) wird der Teil der menschlichen Kommunikation bezeichnet, der sich nicht nach den konventionalisierten Regeln einer gesprochenen Sprache ausdrückt, sondern durch Gesten, Ausdruck oder andere nichtsprachliche Zeichen."

Aber ich lerne gerne dazu!

bermavino
 
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Sofern man sich an diese Definition "klammert", ist nonverbal natürlich falsch, aber OnkelOtto meinte vermutlich die Emotionen, die der Moderator durch seine Arbeit zum Hörer "transportiert" oder gar ein "Kino im Kopf" erzeugt d.h. sozusagen die Moderation als eine Art Gesamtkunstwerk kreiert und damit den Zuhörer ans Radio "fesselt". Das steckt zwar irgendwie im Verbalen drin, geht aber darüber hinaus. Deswegen wird es auch immer Leute geben, die z.B. einen Witz "zelebrieren" können, wo alle Gröhlen und andere, die zwar die gleichen Worte benutzen, aber damit nur eine müdes Lächeln ernten. :)

ISI
 
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bermavino schrieb:
Wow.. und das geht durch's Radio??? Hab' ich nicht gewusst...:confused:
denn:

"Als nonverbale Kommunikation (lateinisch nicht mit Worten) wird der Teil der menschlichen Kommunikation bezeichnet, der sich nicht nach den konventionalisierten Regeln einer gesprochenen Sprache ausdrückt, sondern durch Gesten, Ausdruck oder andere nichtsprachliche Zeichen."

Aber ich lerne gerne dazu!

bermavino

Bermavino, endlich habe ich meinen Meister gefunden. Danke! Das ist für mich ein Schlüsselerlebnis bundesrepublikanischen Thread-Schaffens. Aber ich sehe in den weiteren Postings, dass andere verstanden haben, was ich meinte.
 
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Die mit unerfahrenen Darstellern (nicht Schauspielern) besetzten drittklassigen Vorabendserien haben da auch mächtig Vorarbeit geleistet. Der Sprachverfall in allen Bereichen, in Grammatik, Syntax, Lexik aber auch in Diktion und Aussprache ist dort eine Katastrophe. Eine Bekannte sagte mir, heute spreche man eben so. Ich habe nie so gesprochen und auch nie zuvor eine solche Sprache beobachtet, und ich habe mich nie im akademischen Elfenbeinturm eingeschlossen.

Irgendwann begannen auch die Jugendwellen, diese Karrikaturen vor's Mikrofono zu setzen, und jetzt ist es wirklich so: So wird tatsächlich gesprochen. Kurzatmig, merkwürdig gedehnte Endvokale, Sätze, die sich in Andeutungen verlieren... Merkwürdig, sie wollen heute ja alle wie Fotomodelle oder Schwimmweltmeister aussehen, haben aber eine vollkommen kranke Sprache, die doch schon ästhetisch mindesntens genauso ein Makel ist, wie ein Gesicht voller Pickel oder fettige Haare.

Nein, früher war nicht alles besser. Früher klangen Moderationen oft steif und unnatürlich. Aber diese Katastrophe haben die Medien selbst erzeugt. Warum? Weil's billiger ist. Es muss immer alles billiger werden, billige Autos, billiger Kaffee, billiges Fleisch, billiger Käse, billige Zeitungen, billiges Fernsehen, billiges Radio mit Billigsprechern vor Billigmikros eingerichtet von billig ausgebildeten Technikern sprechen zum Billigkonsumenten, der ja auch gar nichts anderes möchte.
 
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Gerade bei den DLF-Nachrichten sitzt auch ein Oberlispler.
Gleich im ersten Satz "deusfe Injenniöre"...da rollen sich mir die Zehennägel auf!
 
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Das Lispeln kommt tatsächlich von den Soundprozessoren, Headsets würde eher dumpf klingen. Der Grund dafür ist, dass (auch ohne Deesser), dass die für das Senden auf FM optimierten Geräte die gesetzlich vorgebene Hubbegrenzung einhalten, trotzdem aber so laut wie möglich sein wollen. Das bedeutet im Endeffekt, dass viele scheinbar auf dem Sender lispeln.
Wer sich mal einen Eindruck davon verschaffen will, der Höre mal eldoradio* über Antenne (mit Optimod und Hubbegrenzung) und im Vergleich den Webstream in 128 kbit. Der wir dort nämlich getrennt "soundoptimiert" und muss sich nicht an die Hubbegrenzung halten. Auf dem Webstream sollte weniger gelispelt werden als auf dem Sender, obwohl ich denke, dass eldoradio* sich noch allzu vermatscht anhört.

P.S.: Ich war an der Soundeinstellung des Senders beteiligt. ;)
 
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