Sprecherraum einmessen

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Also um noch auf das eigentliche Thema zurückzukommen.

Wenn man messen möchte...

Dann sollte man eine RT60 Messung machen. (wurde hier schon im Ansatz erwähnt). Wenn dann ein Nachhallzeitdiagramm vorliegt, kann man weiter machen.

Ich schnippe oder klatsche zwar auch gerne wenn es um die Akustik in einem Aufnahmeraum geht, aber das ist ja nur eine Schätzung.

Und, ja, wenn man nicht ganz böse ans Mikro rangehen muss klingt die ganze Geschichte auch gleich schöner.

Aber das bringt mich dann auch gleich zu meiner Frage: welches Mikrofon willst du denn verwenden? Davon hängt auch stark ab, ob du den Raum überhaupt "bearbeiten" musst.
 
Hallo,

gemessen habe ich, so gut es mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln ging. Nachhallzeit liegt etwas über 0,4 Sekunden. Rein Subjektiv betrachtet klingt der Raum im jetzigen Zustand auch nicht wirklich gut. Hab ich schon "abgeklatscht" und da ich relativ viele "nackte" Wandflächen habe, wundert mich das auch nicht.
Aufnehmen möchte ich mit einem Großmembranmikrofon, vorerst mit einem Rode NT2, bei Erfolg und Notwendigkeit später auch gerne mit Hochwertigerem.
 
Hallo!

Muss auch noch mal eben was zu Schallkassetten fragen: In dem verlinkten Thread gibt es ja eine Diskussion darüber, ob hinter den Lochplatten erstmal Luft sein muss. Oder ob die Lochplatten direkt auf der Akkustikwolle aufliegen... Was meint Ihr?
 
Wenn es sich lediglich um die gelochte Abdeckung einer absorbierenden Fläche handelt, dann muss da kein Luftspalt sein. Wenn Du aber kein Basotect, sondern mineralische Wolle verwendest, muss da auf jeden Fall ein (schwarzes) Glasvlies als Rieselschutz zwischen, damit keine lungengängigen Fasern in die Raumluft gelangen.

Falls es sich aber um einen sorgfältig ausgerechneten Lochplattenschwinger handelt, also gleichzeitig Plattenschwinger und gelochte Abdeckung einer absorbierenden Fläche, dann muss tatsächlich ein kleiner Luftspalt vorhanden sein, da die Platte sonst nicht schwingen kann. Dann könnte man die Wolle zum Beispiel mit Bindfäden in Position halten.

Matthias
 
Vielen Dank für die Antwort!

Wo ich mir immer noch nicht sicher bin, ist aber: Wie viele Schallkassetten brauche ich? Und wohin?

Habe hier mal eine Skizze von meinem Raum... Reicht es über/hinter dem Studiotisch und an der Wand gegenüber Schallkassetten an die Wand zu schrauben und die tiefen Fenster mit Vorhängen zu bedecken? Oder müssen auch an die kurzen Wände links und rechts neben dem Fenster Schallkassetten und außerdem neben dem CD-Regal? Oder bietet sich eine Kombination aus Schallkassetten und dem oben erwähnten Aixfoam-Noppenschaum an? Wenn ja: Wie? Und irgendwo stand auch mal, dass Noppenschaum an die Decke sollte?!

Die Wände sind übrigens mit Rauhfaster tapeziert, dahinter normaler Rigips. Der Boden ist aus Kork.

Danke!!!

studio.jpg
 
Und irgendwo stand auch mal, dass Noppenschaum an die Decke sollte?!
Echt? Wo?
Würde ich vermeiden, wenn die Decke nicht ein erhebliches schalltechnisches Problem darstellt. Simples Argument: Unter so einem "Himmel" macht die Arbeit auf Dauer keinen Spaß.

Intelligente Schrägen, ggf. Ecken / Dreiecke aus Stoff finde ich da, sofern nötig, besser.
Ich habe sogar mal einen Raum gesehen, da hingen breite und unterschiedlich lange Stoffbahnen / Fahnen lotrecht von der Decke, in verschiedenen Winkeln zueinander. Leider habe ich keine Bilder davon, aber DAS fand ich mal richtig spannend.
 
Wo ich mir immer noch nicht sicher bin, ist aber: Wie viele Schallkassetten brauche ich? Und wohin?
Das genau ist ja die Kunst: Aus der Ferne kann man da nur grobe Schätzungen vornehmen. Die sind so grob, dass man Dir eigentlich gar keine Tipps geben kann. Fakt ist jedenfalls: Dein Raum ist recht klein, daher sind die akustischen Probleme recht groß. Etwas verkleinert werden sie, weil Du keine massiven Wände hast, sondern Gipskartonplatten. Wie hoch ist denn der Raum und aus welchem Material ist die Decke darüber?

Die großen Fensterflächen sind auch ein Problem. Allgemein kann man aber sagen: Poröse Absorber gegen mittlere und hohe Frequenzen kann man gleichmäßig im Raum verteilen, während Maßnahmen gegen tieffrequentes Dröhnen sehr punktgenau platziert werden müssen. Aber Letzteres wird bei Dir vermutlich nicht so extrem nötig sein.

Hast Du mal den Raumakustik-Rechner und den Raumeigenmoden-Rechner von Herrn Hunecke mit Deinen Daten gefüttert? Diese Rechner sind auf mehreren Hersteller-Seiten verfügbar.

Matthias
 
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