SWR 1 BaWü sendet einen Tag lang nur Musik von Vinyl (oder doch nicht...?)

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Ja, bei den Vinyl-Restaurations-Tipps kriegt man in der Tat einen Föhn. Wenn man das Ganze über der Badewanne macht, wie der Profi rät, so kann es übrigens sehr schnell passieren, dass man danach nie mehr das geringste Knistern hört... ;)
Aber der SWR-Profi selber scheint ja Spezialflüssigkeit zum Reinigen zu nehmen, wie er am Anfang verrät.

Zumindest legt das Hintergrundgeräusch im Interview den Gebrauch einer gängigen Schallplattenreinigungsmaschine nahe.

Andererseits muß ich hier natürlich auch sagen, daß ich bei "verkeimten" Platten vom Flohmarkt auch erstmal die Badewanne mit lauwarmen (T < 30°C) Leitungswasser und etwas "Spüli" (nicht "rückfettend") versetzt, fülle und die Platten darin stundenlang "einweiche". Ich verschwende doch nicht "demineralisiertes" Wasser für die "Grobreinigung".

Die Etiketten (Labels) überstehen diese Prozedur eigentlich problemlos, zumindest bei "Westplatten". Im Zweifelsfall bitte immer vorher im Internet nachlesen und in den einschlägigen Foren nachfragen! Erster Anlaufpunkt ist das "Analog-Forum":

http://www.analog-forum.de/

Die Jungs und Mädels dort sind zwar manchmal etwas auf dem "Kabelklang-Trip" oder gehen anderen Voodoo-Geschichten aus der Hi-Fi-Szene nach, dort posten aber auch sehr viele "normale" Leute mit sehr viel Sachverstand und Wissen! Lasst euch dort jedenfalls keine schweineteuren "Reinigungstinkturen" aufschwatzen... Ich habe hiermit gewarnt.

Grundsätzlich kann man sich diesen platten Spruch auch für die Reinigung von Schallplatten merken: "Alkohol ist nicht (immer) die Lösung!"

Alkohole aller Art sind bei alten Schellackplatten nicht erlaubt! Das hat sich in den letzten Jahren durchaus im Internet herumgesprochen. Das Material der Schallplatte wird "aufgelöst"! BITTE NIEMALS MACHEN!

Aber auch bei Schallplatten aus PVC ist Alkohol nicht immer die erste Wahl. Nur zwei Zwergentipps:

"Cola" etc. Zucker löst man mit Wasser und etwas Geduld! Nie mit Alkohol (auch nicht mit Wasser verdünnt) auf der Scheibe "rumrubbeln". Das bringt nix, da sich Zucker so nicht lösen lässt!

Versuch macht klug: Der Winter kommt - Zeit für einen "Grog". Und? Löst sich der Zucker auf, wenn Alkohol im Glas ist? Nein.


"Flowerpowerzeit", mitunter findet man "Kerzenwachs"...
Keinen Alk und (erstmal) auch kein Wasser verwenden, sondern normales Speiseöl oder Butter! Betreffende Stelle sanft einreiben und etwas wirken lassen. Dann leicht verreiben und Vorgang wiederholen. Geduld! Das sind die Tricks von der Urgroßmutter!

Irgendwann ist das Wachs gelöst und kann mit Wasser und Spüli vollständig von der Plattenoberfläche abgewaschen werden. Danach kommt die Platte in die "Feinwäsche" (Speiseöl oder Butter werden abgewaschen) und alles wird gut...

Glaubt mir.



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@Guess: Da Speicherplatz hier im Forum offenbar keine Rolle mehr spielt, zumindest habe ich keine anderslautende Information von TW, bastle doch bitte diese beiden Audiofiles unten wieder in das Posting #82 rein. Denn dort gehören sie eigentlich hin. Danke.

Ich habe die Bitrate etwas erhöht - wir leisten uns das einfach mal! ;)

Anmerkung (Guess): Erledigt, Zwerg.

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Danke, BlueKO für den Link mit den Bildern vom guten Klaus Jost.

Für die Bilderserie hätte Klaus aber den Transportrolli voller packen sollen. Ich schätze, die Vinyls waren für nur eine Sendestunde gedacht. Die angebliche Schufterei beeindruckt mich nicht so recht. Da habe ich schon mehr Material geschleppt und weniger geklagt.
 
Und bei den Bildunterschriften bewegt man sich auch nicht gerade auf dem öffentlich-rechtlichen Niveau der Vinyljahre: Ein Deppenapostroph und die Wortneuschöpfung "Endsport" sprangen mich schon beim flüchtigen Lesen an...
 
Wow, wer hat denn die Bildunterschriften verbrochen? Ein Wagen, der zum Glück „rollen“ hat, damit sogar fahren kann (faszinierend!) und so den „Endsport“ zum Studio ermöglicht...
 
Mal ne Zwischenfrage: In einem Video auf der SWR1-Website spricht die Dame vom Schallarchiv von einer Gesamtspielzeit von 18 Jahren, wenn man alle Schallplatten hintereinander abspielen würde. Wie kommt sie darauf?

18 Jahre = 9.450.000 Minuten

50000 Singles a 10 Minuten = 500.000 Minuten
50000 LPs a 50 Minuten = 2.500.000 Minuten

Jetzt noch die 80.000 Schallplatten aus dem Nachlaß. Ich bin großzügig und unterstelle LPs.

80000 LPs a 50 Minuten = 4.000.000 Minuten

Tja, mir fehlen bei dieser sehr großzügigen Rechnung noch 2,5 Mio Minuten.

Sie hat wohl auch die CDs mitgezählt....
 
@Zwerg: Einerseits sind Singles mit 10 Minuten schon SEHR hoch gerechenet, da würde ich maximal 8 Minuten Spielzeit annehmen (in den Anfangsjahren kamen die doch nur mit viel Glück auf höchstens drei Minuten pro Seite).
Andererseits hast Du die doch sehr häufige Doppel-LP vergessen. Und ein nicht unerheblicher Teil des Bestandes wird aus Klassik bestehen. Bei Gesamtaufnahmen von Opern und Operetten sind Kassetten mit drei und mehr Tonträgern keine Seltenheit. (Gesamtaufnahmen des "Rings des Nibelungens" bestehen heute meist aus 14 CDs!)

Es wird aber trotzdem auf jeden Fall sehr großzügig gerechnet worden sein.
 
In einem Video auf der SWR1-Website spricht die Dame vom Schallarchiv von einer Gesamtspielzeit von 18 Jahren, wenn man alle Schallplatten hintereinander abspielen würde.

Derlei zu sagen, halte ich für höchst ungeschickt. Einerseits fordert es die Mathematiker, in der Annahme, dass die Dame es selber nicht genau ermittelt hat, heraus, die Richtigkeit zu überprüfen. Anderseits, was viel schlimmer ist, rufen bei einer solchen Aussage die Programmkritiker sofort: "Und warum dudelt ihr immer nur dieselben 300 Titel?"
 
Mal ne Zwischenfrage: In einem Video auf der SWR1-Website spricht die Dame vom Schallarchiv von einer Gesamtspielzeit von 18 Jahren, wenn man alle Schallplatten hintereinander abspielen würde.

Das wären wahrscheinlich grausame 18 Jahre, weil vieles einfach nicht (mehr) spielbar ist.

50000 Singles a 10 Minuten = 500.000 Minuten
50000 LPs a 50 Minuten = 2.500.000 Minuten

Die Spielzeit ist In beiden Fällen sehr optimistisch angesetzt, bei den Singles sind EPs wohl gleich mitberücksichtigt

Sie hat wohl auch die CDs mitgezählt....

Also die nachträglichen CD-Pressungen, was zu Doppelungen führt.
 
Das wären wahrscheinlich grausame 18 Jahre...
So absolut würde ich das nicht stehen lassen wollen; "interessant" würde es eher treffen. Kommt es doch sicher auf das Umfeld (Geschick einer Ahnung habenden Redaktion und Moderation) an, in dem auch das angeblich "grausame" präsentiert wird.
 
Ich finde an dieser Stelle erwähnenswert, dass ein guter Freund von mir Mitinhaber eines Plattenladens ist. Die haben allen Unkenrufen zum Trotz jetzt das 4. Jahr in Folge den Gewinn verdoppelt und haben inzwischen Leute eingestellt, weil der Laden tatsächlich brummt. Als ich gestern da war, war es auch mehr als voll. Von wegen Vinyl ist out. Nicht nur Jazz und Elektro wird enorm gekauft, auch die aktuellen Sachen (Alternative, Folk, Indie, Punk etc.) und das ziemlich große Pop/Rock Angebot gehen sehr gut. Die Kids vor mir an der Kasse gingen mit Nothing like the sun von Sting nach Hause und die Studenten neben mir haben sich an den second hand Black Sabbath Platten bedient.

Als der Laden aufmachte, hielten die meisten die 3 für verrückt, aber Vinyl scheint nicht tot zu sein. Geht doch. (Allerdings darf ich da nicht mit zu viel Bargeld reingehen...;))
 
Hallo!

Mir ist natürlich klar, daß meine obige "Pi mal Daumen"-Rechnung überaus großzügig bemessen war. Es ging mir ja auch nur um einen groben "Überschlag". Wie wir aus alten Threads wissen, hütete allein der WDR in Köln (Stand:1999) schon etwa 12 Mio Minuten Audio. Da waren aber auch Aufnahmen auf Tonbändern (Interviews etc.) mit eingerechnet. Und wie damals im Thread schon geschrieben: Der Archivbestand nimmt ja Jahr für Jahr zu. Heute nicht mehr "nur linear", da die technische Entwicklung selbst mir ein Reportergerät oder eine Kamera (HD-Qualität, selbstverständlich) für "alle Fälle" in die Hand gegeben hat. Vor 20-30 Jahren war das undenkbar! Schaut einfach nur mal bei YT rein. Praktisch findet man dort "alles"...

Egal. Es ist eine durchaus große (technische und logistische) Herausforderung, all diese Archivbestände zu digitalisieren, zu katalogisieren, und damit "über die Zeit" zu bringen. Ich persönlich finde das ganze Thema jedenfalls überaus spannend!


Anderseits, was viel schlimmer ist, rufen bei einer solchen Aussage die Programmkritiker sofort: "Und warum dudelt ihr immer nur dieselben 300 Titel?"

Diese Frage ist aber überaus berechtigt! Oder etwa nicht?
 
Ach komm, Manni! Ich "nörgele" doch wirklich nur selten rum. Wenn ich "nörgele", dann habe ich - im Normalfall - auch triftige Gründe und (Audio)Beweise!

Ich habe doch nicht ohne Grund diese beiden Mitschnitte aus dem SWR1-BW Programm vom letzten Jahr (siehe #82 in diesem Thread) herausgesucht!

Wenn ich beim diesjährigen "Vinyltag" (Mittwoch, 10. Oktober 2012) erneut den Titel "Kilimandscharo" höre (laut Musikrecherche um 15:44 Uhr - und ich habe den Titel gehört), obwohl noch viele hunderttausend Titel auf Vinyl im Archiv in Stuttgart stehen (und dort "vergammeln"), bekomme ich einfach "Plaque"! Sowas ist mir einfach nicht "vermittelbar"!


PS: Nachträglich "Herzlichen Glückwunsch", mein Lieber! Du brauchst von mir nicht auch noch eine "Lobhudelei". ;)


Liebe Grüße
 
Eigentlich braucht man sich ja nur die Geschichte dieser Hitparade anzuschauen: Auf SDR3 fand sie insgesamt drei mal statt, jeweils als "Singulärereignis". Zum Kult wurde sie durch die Hörer, vom SDR selbst aus wurde sie weitaus weniger intensiv im Voraus gefeiert wie jetzt bei SWR1.
Hier hat sie vor allem einen gewissen Nostalgiefaktor, indem sie alte SDR3-Hörer bei der Stange zu halten versucht. Teilweise kommt das alte Flair vom wilden Süden etwas zum Tragen. Allerdings denke ich, dass sich diese jährliche Aktion irgendwann (ich fürchte in den nächsten paar Jahren) totlaufen wird. Denn ein künstlich am Leben erhaltener Kult ist irgendwann nur noch steril.
Tipp: Vielleicht könnte SWR1 mal die "Rätseltour" wiederbeleben. Das war auch eine ganz großartige Sendung, die bei SDR1 nur wenige Male am Jahr an Feiertagen lief und mich jedesmal für 3 Stunden an den Apparat fesselte.
 
Bei der Rätseltour flog ein mit Aussenreporter bestückter Hubschrauber von Ort zu Ort. Die Hörer wussten den Startort, die durchschnittliche Fluggeschwindigkeit des Hubschraubers sowie die Flugzeit zwischen den Stationen. An jeder Station gab es dann Zusatzinformationen in Form eines Interviews, eines kleinen Features oder Hörspieles. Die Hörer durften dann mit Landkarte, Zirkel und Lexikon bestückt, mitraten. Es war tlw. ganz schön knifflig. Hatte man eine Station nicht sicher identifiziert, stand man erst mal ganz schön auf dem Schlauch, weil man keine geographische Angabe zum Weiterflug mehr hatte. Ob sich in Zeiten des Internets so was überhaupt in der Form noch machen ließe, steht eh auf einem anderen Blatt. Da kann ja fast alles recherchiert werden.
 
Und warum sollen wir uns das nun 2012 alles noch mal ansehen? Der Kram ist doch hinlänglich bekannt und wurde letztes Jahr schon durchdiskutiert (z.B. die geistreichen Erklärungen zum Unterschied von Single und LP). Aber irgend jemand muss halt immer damit glänzen, extrem schwierig zu recherchierende YouTube-Clips zu verlinken und sich als pfiffiger Kenner darzustellen.
 
Eigentlich braucht man sich ja nur die Geschichte dieser Hitparade anzuschauen: Auf SDR3 fand sie insgesamt drei mal statt, jeweils als "Singulärereignis". Zum Kult wurde sie durch die Hörer, vom SDR selbst aus wurde sie weitaus weniger intensiv im Voraus gefeiert wie jetzt bei SWR1.
Hier hat sie vor allem einen gewissen Nostalgiefaktor, indem sie alte SDR3-Hörer bei der Stange zu halten versucht. Teilweise kommt das alte Flair vom wilden Süden etwas zum Tragen. Allerdings denke ich, dass sich diese jährliche Aktion irgendwann (ich fürchte in den nächsten paar Jahren) totlaufen wird. Denn ein künstlich am Leben erhaltener Kult ist irgendwann nur noch steril.
Tipp: Vielleicht könnte SWR1 mal die "Rätseltour" wiederbeleben. Das war auch eine ganz großartige Sendung, die bei SDR1 nur wenige Male am Jahr an Feiertagen lief und mich jedesmal für 3 Stunden an den Apparat fesselte.


Oder wie wäre es denn mit einer Wiederbelebung des SDR 3 Sechs-Tage-Radios? Das waren Zeiten!!!
http://www.sdr3-history.de/sechstage.htm
 
Seit einiger Zeit beschäftige ich mich wieder mit Schallplatten und erwäge mir auch wieder einen Plattenspieler zu kaufen. Da kommt mir der heutige Tag bei SWR1-RP gerade Recht. Ein ganzer Tag nur mit Vinyl. Herrlich! Verfolge schon seit Tagen den morgendlichen Hithunter und bin erstaunt was alles wieder auf Vinyl angeboten wird. Ob Ärzte, Die Toten Hosen und sogar Bochum von Herbert Grönemeyer werden auf Scheibe angeboten. Habe so gegen 18:30 erst eingeschaltet, da haben die Moderatoren ihre Lieblingsplatten von damals abgespielt. Da stört auch kein rauschen oder kratzen. Es gehört halt einfach dazu.;)

Nach 20 Uhr werden auch mehrer Stücke von LP's gespielt, z.B. von den Hooters oder Santana. Ein absoluter Hochgenuss. So ein Vinyl-Tag sollte öfter mal gemacht werden, da es einfach eine Bereicherung in der Radiolandschaft ist.:thumbsup:

Gruß SWF3 & WDR1-Fan
 
Schön, daß die Pfälzer das jetzt auch für sich entdeckt haben. Den sogenannten "Vinyl-Tag" gibts bei den BWlern schon seit ein paar Jährchen.
 
Ich denk mal eher, dass es sich dabei um "wir-legen-ein-Vinyl-ähnlichen-Soundeffekt-über-jeden-Titel-vom-Rechner-Tag" handelt. Oder gibts da wirklich noch einen Praktikanten der sonntagsPlaylists abtippt?
 
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