SWR fälscht "redaktionellen" Radiobeitrag zwecks Eigenwerbung

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Naja, cont.ra hatte auch immer mindestens einen Mod im Studio und die SWR2-Aktuell-Sendung von 12-13 Uhr und 18-19 Uhr zusätzlich von 13-14 und 17-18 Uhr gemacht, und ich glaube sogar live! Morgens gab's Nachrichten im 20-Minuten-Takt und nachmittags der "cont.ra-BASS".

Auch wenn ich anfangs vielleicht noch anders eingestellt war: Besser ein gutes SWR cont.ra als ein "halbes" SWRinfo!

Apropos: Wenn ich mir das so richtig überlege, dann müßten im "cont.ra BASS" ja damals das gelaufen sein, was so "zwischendurch" auf Inforadios läuft. Heißt also: SWR cont.ra war ein besseres Inforadio als es SWRinfo jetzt ist! Es hat nur tagsüber der Verkehrsfunk gefehlt (in der Infonacht kam er ja auch immer schon für den Südwesten). Ich will cont.ra zurück! :(:cry:
 
Und da wird lauthals gebrüllt, weil der BR erwägt, bei seinem Klassikprogramm einen Übertragungsweg zu streichen. Da wird gezittert, was wohl aus dem Deutschlandradio wird. Was der SWR da macht, ist viel schlimmer. Diese Privatfunkkopie namens SWR3 ist ein Armutszeugnis. Okay, sie haben ein paar Mods, die was können. Das war es aber schon, was nützt mir das, wenn ich nach den Nachrichten schon die Pickel kriege, weil vor Wetter und Verkehr noch ein (zu 99% grauenhafter) Musiktitel geteast werden muss. Gut, einen Nutzen hat es: Ich kann gleich abschalten, weil ich weiss, dass mich Schrott erwartet. Und Das Ding? 2 Minuten-News, ein bisschen Gossip...das war es zu 90% der Sendezeit. Das noch ohne kommerzielle Notwendigkeit, da werbefrei. Ja Herrgott.... Und SWR1 bringt auch nur Häppchenjournalismus...hach herrjee...weder gutes Unterhaltungsradio noch gutes Informationsradio bietet der SWR. Halt, es gibt ja noch SWR2. Da muss man all das suchen, was im Dudelbrei der anderen Programme stören würde. Könnte auch "SWR Aussortiert" heissen.
 
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Privatfunk muss Geld verdienen. Das ist immer zynisch.
Beim Öffentlich-rechtlichen Rundfunk sieht die Sache etwas anders aus. Dort ist der täglich aus dem Programm springende Zynismus am Ende der Sargnagel. Aber das wollen die Verantwortlichen nicht wahrhaben.
 
Bombig! Verdi zählt ein paar Missstände auf (zitiert nach Niggemeier):

Nur ein paar Beispiele:

  • Externe Experten werden als „SWR-Experten“ tituliert, Fachjournalisten als „SWR1-Rheinland-Pfalz-Wirtschaftsredakteur“
  • Korrespondenten berichten von täglichen Kämpfen mit den Zentralredaktionen: Sie mögen sich doch bitte als „XY, Lissabon“ absagen, obwohl sie aus dem Studio in Madrid berichten. Oder sie mögen bitte schon vor Ankunft am Ort des Geschehens eine „Life-Reportage“ liefern.
  • Es laufen Reportagen mit „Betroffenen-O-Tönen“ aus dem Internet, ohne als solche benannt zu werden.
  • Es laufen Interviews, die nie geführt wurden: Das Korrespondenten-Format „3 Fragen, 3 Antworten“, eigentlich für Notfälle gedacht, wird inzwischen inflationär eingesetzt, so dass quer durch die ARD das selbe Interview läuft, nur dass jedesmal ein anderer Moderator/Fragesteller dazwischen geschnitten wurde.
  • Hörfunkwellen bewerben sich selbst mit gefaketen Hörer-O-Tönen
  • Im Fernsehen wurden schon „Live-Produktionen“ ein Jahr später 1:1 wiederholt, ohne als Wiederholungen kenntlich gemacht zu werden.
 
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Ja, die aufgezählten Punkte werden leider oft gemacht und werden auch oft kritisiert. Aber sollte es z. B. den Hörer von SWR1-Stadion nicht wundern wenn es auch bei einem Reporter in NRW heißt, daß dort ein "SWR1-Reporter" sitzt? :confused:

BTW: Der WDR hat ja manchmal eigene Extra-Reporter im Stadion, aber ich glaube der SWR macht das (noch) nicht ...
 
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obiger Link schrieb:
Eine Strategie ohne Qualität ist keine Strategie

Das ist mal ein schöner Satz. Merken für die nächste Strategie-Debatte...

was nützt mir das, wenn ich nach den Nachrichten schon die Pickel kriege, weil vor Wetter und Verkehr noch ein (zu 99% grauenhafter) Musiktitel geteast werden muss.

Ist wohl sowas wie ne Gefahrenwarnung, passt also zu Verkehr und Wetter (Unwetterwarnung).
 
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Dass es offenbar einen Zwischenfall wie den bei SWRinfo braucht, um dem Thema endlich die Aufmerksamkeit zu schenken, die es verdient, ist traurig, aber immerhin kommt so Bewegung in die Diskussion um klare radiojournalistische Regeln.

Wobei: Anders als das ver.di-Papier anmahnt, muss vielleicht gar nicht soe viel debattiert, sondern einfach entschieden werden.

fair radio jedenfalls hat längst klare handwerkliche Regeln und Tipps für aufrichtiges, glaubwürdiges Radio:
http://www.fair-radio.net/www/2014/...-massive-hoerertaeuschung-im-medienmagazin/#2
 
Aus Sicherheitsgründen wird das SWR-Info-Medienmagazin nun nicht mehr ein halbe Woche im Voraus gepodcastet, sondern gar nicht mehr. So muss man das Programm auf einem fünf Sendeplätze heute und morgen tatsächlich einschalten, um zu erfahren, dass die Medienseite des SPIEGELs deutlich nachgelassen hat.
 
@Ganztageshörer: Am vergangenen Wochenende konnte man sich aber über die SWR-Mediathek noch die Medienmagazine vom 19. und 26.04. (mit dem Produktionsdatum 25.04. nachmittags und Vermerk "WE-Automation") anhören. Beide Sendungen sind am Anfang der Woche verschwunden. Da hat wohl tatsächlich jemand Angst vor der eigenen Courage bekommen.

Aus Langeweile hatte ich mir vergangenen Samstag noch die Sendung von Ostersamstag angehört. Da lag ja auch ganz blöd der Karfreitag vor dem Produktionsdatum. Es war in der Rückschau schon recht witzig, wie Mats Schönauer vom Bildblog gefragt wurde, was gerade so die Skandälchen in der Medienwelt seien.
 
Kleine Exkursion ins Privatradio: Qualität ist teuer. Vielen Sendern zu teuer. Aber Qualität ist eben auch der Grund warum viele ursprünglich fürs Radio arbeiten wollten. Es ist gar nicht so unüblich, dass von Programmverantwortlichen erwartet wird, dass man die Qualität eben einfach zusätzlich und umsonst abzuliefern hat. Inhalte sind gar nicht unbedingt verboten. Man wird aber nur für die Stunden seiner Sendung bezahlt soll nebenher immer mehr Internetfirlefanz etc. erledigen und wenn man dann noch mehr als die üblichen Claims runterleiern will, dann hat man das bitteschön umsonst vor der Sendung vorzubereiten. Ein Moderator soll gleichzeitig noch ein kostenloser Redakteur sein. Rechnet man dann den Stundenlohn aus, dann bewegt man sich schnell im Bereich von Spülern. Oder man lässt das mit der Qualität eben bleiben.

Nun die die traurige Frage: War das wirklich nur eine Exkursion ins Privatradio? Die Fakten sprechen wohl eine andere Sprache.
 
Endlich geht die Aufmerksamkeit in die Breite! Die Stuttgarter Zeitung bringt, offenbar durch ver.di informiert, heute im landespolitischen Teil einen Bericht.

swrstz.jpg

Von SWR-Chefredakteur Landwehr und Intendant Boudgoust hat sie diese Stellungnahmen bekommen

„Ganz offensichtlich habe ich nicht genug getan, denn es ist ja in meinem Verantwortungsbereich ein schwerer Verstoß gegen unsere beruflichen Grundregeln erfolgt“, gesteht Chefredakteur Landwehr ein.

„Der innere Kompass des SWR ist weder kaputt noch beschädigt.“ Peter Boudgoust, Intendant des SWR
Herr Landwehr sieht seine Verantwortung also darin, nicht genug getan zu haben, um solche Praktiken zu verhindern. Wenn jetzt herauskäme, dass solche Praktiken im SWR Usus sind und keine Einzelfälle, und Herr Landwehr von Ihnen gewusst, oder sie gar toleriert hätte, hätte er ein ziemliches Glaubwürdigkeitsproblem.
 
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  • Es laufen Interviews, die nie geführt wurden: Das Korrespondenten-Format „3 Fragen, 3 Antworten“, eigentlich für Notfälle gedacht, wird inzwischen inflationär eingesetzt, so dass quer durch die ARD das selbe Interview läuft, nur dass jedesmal ein anderer Moderator/Fragesteller dazwischen geschnitten wurde.


Moment mal! Da war doch mal was... Zumindest ein Verdacht. Genau. Ab hier:
http://www.radioforen.de/index.php?threads/swr1-grosses-radio-mit-macken.23241/page-35#post-608333
 
@freiwild:
Das "Geständnis" des Herrn Chefredakteurs kann der geneigte Leser aber auch ganz anders interpretieren: Der Verstoß war nicht die "Vorproduktion" (das ist der Standard), es war vielmehr das Vorab ins Internet stellen.

Zu Ganschow vielleich noch: Der Name war in einer kürzlich gelaufenen Sendung als "SWR-Wissenschaftsjournalistin" im Untertitel eingeblendet. - Ist man als Wissenschaftsirgendwas nicht der Wahrheit zum Zeitpunkt des Tuns verpflichtet? Durch "Kaffee oder Tee" ist sie für mich übrigens der Unterhaltung und dem Boulevard und nicht der Wissenschaft zugeordnet.
 
@Ammerlaender Frau Ganschow moderiert nicht nur "Kaffee oder Tee"; sie tritt auch bei "Odysso" als Außenreporterin auf, zum Beispiel hier. Ihrer Glaubwürdigkeit hat sie mit der Geschichte im Medienmagazin trotzdem keinen Gefallen getan, egal ob sie ab nun etwas wissenschaftliches, etwas vom Kaffeekochen oder sonstwas erzählen möchte.
 
Ganz anders als ätzende PR-Aktionen wie das SWR3-Hörergrillen ist DIESES Thema, das wir hier nun schon 5 Seiten lang diskutieren, ein hochinteressantes Thema für ein Medienmagazin im Radio. Und... nimmt sich da jemand dieses Themas an? Oder hackt eine Krähe der anderen kein Auge aus, nicht zuletzt aufgrund eigener bisher unbemerkter Leichen im Keller?
 
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Und... nimmt sich da jemand dieses Themas an? Oder hackt eine Krähe der anderen kein Auge aus, nicht zuletzt aufgrund eigener bisher unbemerkter Leichen im Keller?

Tja, wenn es jetzt Canale Grande auf Vox noch gäbe, oder das Medienmagazin auf Premiere... WDR 5 beschäftigt sich heute jedenfalls erstmal mit der Debatte um die vierte UKW-Kette des BR, im DLF geht es um das Wort zum Sonntag, und NDR-Zapp behandelte diese Woche Formatplagiatsvorwürfe gegen ZDFneo. Warten wir mal ab...
 
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