SWR fälscht "redaktionellen" Radiobeitrag zwecks Eigenwerbung

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Das ging ja schnell:

Hochschule der Medien in Stuttgart, SWR und Akademie für gesprochenes Wort leisten in einmaligem Kooperationsprojekt einen Beitrag zur Qualitätsoffensive in den Medien

Mit dem bundesweit einzigartigen Programm wollen die Partner journalistische Qualitätsstandards setzen und einen nachhaltigen Beitrag dazu leisten, Moderation als eigenständigen Wert in der Journalistik zu etablieren.

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Ach, die Pressemitteilung ist von 2009?! Aber bei der nächsten SWR-Qualitätsoffensive wird bestimmt alles besser!

Wer übrigens auf den Rundfunkrat setzt - da würde ich nicht allzu große Hoffnungen drauf setzen. Sowohl aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen, als auch aufgrund des letzten Anlaufs zu einer Qualitätsdebatte im Rundfunkrat.
 
K6 schrieb:
Wenn es darum geht, wie sie beim SWR nicht mehr alle Tassen im Schrank haben, dann geht dieser mittlerweile ausgeprägte Zynismus über den eigenen Scheißjob doch ein wenig am Thema vorbei.

Was macht dich da eigentlich so sicher?
Die Ansprüche an die Öffentlich-Rechtlichen mögen andere sein, aber warum sollten deren Methoden deshalb tatsächlich andere sein?
Das wäre vielleicht hübsch und ist ein nachvollziehbarer Wunsch.
Meinetwegen kann man auch Mannis Fan folgen:

Mannis Fan schrieb:
Privatfunk muss Geld verdienen. Das ist immer zynisch.
Beim Öffentlich-rechtlichen Rundfunk sieht die Sache etwas anders aus. Dort ist der täglich aus dem Programm springende Zynismus am Ende der Sargnagel. Aber das wollen die Verantwortlichen nicht wahrhaben.

Bei den Privaten nehmen wir das irgendwie so hin. Bei den Öffentlich-Rechtlichen dagegen schwingen wir die Moralkeule. Ob sie nun das optimale Instrument ist, sei dahin gestellt, aber die Ursachen dafür liegen nun mal vor.

Mag ja sein, dass die Privaten mit diesen Methoden zynisch Geld scheffeln, während die Öffentlich-Rechtlichen damit ihren Sarg schließen – auf jeden Fall tun sie es. Darauf kommt es an.

Was jetzt an Stellungnahmen seitens des SWR folgt, spricht ebenfalls dafür, dass meine Einschätzung, die sich zunächst aus eigener Privatfunk-Erfahrung speist, über die aber durch SWR-Kontakte hinausgeht, ganz und gar nicht an den Tatsachen vorbei geht.

Und weil hier irgendjemand flehend darum gebeten hat, ihm nicht seine Radio-Illusionen zu nehmen. DOCH. Ich nehme sie dir. Ungern, aber gründlich. Radio ist konstruierte Parallelwelt.
 
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Bei den Privaten nehmen wir das irgendwie so hin. Bei den Öffentlich-Rechtlichen dagegen schwingen wir die Moralkeule.
Ach ja? <- Klick mal! Solche Fäden finden sich >1 in diesem Forum.
Andererseits:
Stellt sich der Öffentlich-Rechtliche nicht gern so hin, als wäre er das Maß aller Dinge, die Cremé de la Cremé, das Gelbe vom Ei - und ist tatsächlich doch nur eine billige (aber reichlich kostspielige) Imitation des Privatfunks?

Was der ÖR zu leisten vermögen WÜRDE, läge niemals in der finanziellen Macht des Privatfunks.

Damit hat Mannis Fan schon ganz Recht mit dem was er schrieb, denn das eigentliche Problem beim ÖR sind und bleiben die Verantwortlichen, die das, was dort eingebracht wird, abnicken, sofern es den auferlegten Reglements gilt:
"Immer schön Mainstream! Nur die Hörer nicht vergraulen!"
 
Inselkobi schrieb:
Ach ja? <- Klick mal! Solche Fäden finden sich >1 in diesem Forum.
Auf den ersten Blick hast du Recht, ich meine aber etwas anderes. Die Privaten werden (hier) regelmäßig für ihre durchgeknallten PR-Aktionen und -Spielchen angegangen. Ja, keine Frage und natürlich ist auch die SWR3-Nummer eine PR-Angelegenheit. Aber sie wird völlig anders dargestellt seitens des SWR, nämlich als jouralistisches Produkt, was ich an sich schon mal ungemein komisch finde.

Meine Kritik bezieht sich deshalb auf das, was der SWR suggerieren will: dass es sich um Journalismus handelt. [Das suggerieren die Privaten bei ihren Bekloppt-Spielchen durchaus nicht.] Natürlich kann man Private und Öffentlich-Rechtliche mit unterschiedlichem Maß messen und die Öffentlich-Rechtlichen beanspruchen den Qualitätsjournalismus nicht nur für sich, sie haben auch ausdrücklich diesen Auftrag. Aber deshalb haben die Privaten ja nicht alle unjournalistischen Freiheiten. Auch ihre Sendeerlaubnisse unterliegen inhaltlichen Bedingungen.

Ich sag mal so: Mir egal, wer hier welchen Auftrag hat, aber wenn er selbst "Journalismus" draufschreibt, dann soll er auch daran gemessen werden. Wenn ich mir nun anhöre, was geboten/produziert wird, fällt es mir bei beiden schwer zu glauben, dass sie liefern, was sie zu liefern vorgeben. Da fällt es mir dann auch schwer, einen der beiden mehr zu kritisieren als den anderen.
 
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Auf den ersten Blick hast du Recht, ich meine aber etwas anderes. Die Privaten werden (hier) regelmäßig für ihre durchgeknallten PR-Aktionen und -Spielchen angegangen.

Nicht nur: http://radioforen.de/index.php?threads/nachrichtenschwindel-bei-89-0-rtl.37936/
Denn Du hast Recht: Egal wer wo ein falsches Etikett drauf klebt, die Kritik sollte überall die Gleiche sein.

Aber interessant: Der Gewinnspielfake-Mitschnitt von 890RTL hat doppelt so viel Klicks wie der Interviewfake auf SWRinfo und der Nachrichtenschwindel bei 890 RTL.

https://soundcloud.com/fair-radio/mitschnitt-89-0-rtl-aufruf-89
https://soundcloud.com/fair-radio/89-0-rtl-nachrichten-identisch
https://soundcloud.com/fair-radio/i...ereignis-das-noch-gar-nicht-stattgefunden-hat
 
Aber interessant: Der Gewinnspielfake-Mitschnitt von 890RTL hat doppelt so viel Klicks wie der Interviewfake auf SWRinfo und der Nachrichtenschwindel bei 890 RTL.
Was doch wohl sehr eindeutig daran liegt, dass man sich den SWR-Ausschnitt lieber beim Original (Niggemeier) und nicht bei der billigen Kopie anhört. :p

Aus dem Privatfunkdreck habt ihr euch euer Skandälchen doch selbst gestrickt. Das interessiert offensichtlich sonst kein Schwein mehr so sehr, dass es irgendeiner weiteren Erwähnung würdig wäre.
 
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Das Medienmagazin befasst sich heute mit dem SWR-Fake. Also das vom RBB.

Worum ging es eigentlich heute im SWR-Info-Medienmagazin?
 
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Zum Nachhören: (Nachtrag: irgendwie will das System mein MP3 nicht. Müsst Ihr Euch eben nachher im Podcast anhören.)

Quintessenz: Der Vorgang ist kein Ausrutscher, sondern im SWR gang und gäbe.
 
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@freiwild Dafür kommt der Podcast vom rbb meist erst am Montagfrüh, weil ja dazwischen noch Zusammenfassungen im rbb-Inforadio laufen ...

Und außerdem hatte Herr Wagner bereits letzte Woche eine kurze Andeutung zum SWR gemacht ...
 
Aber apropos rbb-Medienmagazin-Podcast ... Ist Euch aufgefallen, daß schon mindestens einmal im Podcast die in der Livesendung gesprochenen "Äh"s rausgeschnitten wurden? Einmal ist mir das schon aufgefallen ...
 
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Bevor man seine Ware ins Schaufenster stellt, sollte man sie schön auf Hochglanz polieren. Nichts anderes ist es, wenn man die "Ähs" herausschneidet.
 
Übrigens diesmal schon am Sonntag veröffentlicht, danke Herr Wagner und radioeins! :thumbsup:
Ich hatte zwar diesmal keine Zeit es auch schon sonntags zu hören aber so würde ich es mir für jede Woche wünschen! :)
 
Ganztageshörer schrieb:
Aber apropos rbb-Medienmagazin-Podcast ... Ist Euch aufgefallen, daß schon mindestens einmal im Podcast die in der Livesendung gesprochenen "Äh"s rausgeschnitten wurden? Einmal ist mir das schon aufgefallen ...
Das sind kosmetische Korrekturen ohne inhaltliche Relevanz. Das ist wie Kämmen, bever du die Bühne betrittst.
 
Hat jemand das Interview mit Arthur Landwehr am Samstag im RBB-Medienmagazin gehört? Leider ist es immer noch nicht online.
 
Oh Mann, mit dieser Einstellung hätte Herr Landwehr besser Pressesprecher bleiben sollen, aber bitte nicht Chefredakteur. Ich stelle ihn mir gerade als Pressesprecher von Burger King vor, der auf den Yi-Ko-Skandal reagiert.

Herr Landwehr. In Ihren Restaurants wurden Hygienevorschriften grob misachtet und Lebensmittel verarbeitet, die bereits verdorben waren.

Genau. Das ist etwas, was absolut nicht geht und was gegen jede hygienische Regel von Burger King insgesamt, der Zentrale, aber auch gegen jede andere lebensmittelrechtliche Regel verstößt. Jeder Profi weiß, so etwas geht nicht. Da ist ein Kollege hingegangen und hat etwas zusammengestellt, also nicht verkauft, sondern nur zusammengestellt, verkauft worden ist das ja nie, was er nicht hätte tun dürfen. Das ist leider so.

Wie kann so etwas passieren?

Tja, wie kann so etwas passieren? Wissen Sie, wenn irgendwo ein Parkverbotsschild steht, dann steht da ein Auto. Jeder weiß, der einen Führerschein hat, da darf man nicht parken. Wie kann das passieren? Da sind Menschen am Werk. Und Menschen, jetzt nehmen wir mal das Parkverbotsschild, sind vielleicht mal an einer Stelle zu bequem bis zum nächsten Parkplatz zu fahren, vielleicht sind sie auch schon eine Stunde herumgefahren und haben nichts gefunden, und überlegen sich, wie groß ist das Risiko, und gehen es dann ein. Also da, wo Menschen am Werk sind, werden Fehler gemacht, und auch wenn die Regeln noch so klar und so streng sind. Ist leider so.

Es gibt regelmäßig bei Restaurants, ob große Kette oder kleine Gaststätte, immer Sachen, die nicht ganz fair sind dem Gast gegenüber. Zum Beispiel, dass mit Tierfotos vorgegaukelt würde, das Fleisch würden vom nächsten Bio-Bauernhof stammen, oder dass eine gastronomische Tradition inszeniert wird. Wie hat man bei Ihnen das ausgewertet?

Also, wir haben zunächst einmal zwei Dinge gemacht. Wir haben erstens geschaut, sind die Lebensmittel-Verarbeitungsregeln, die wir in der Zentrale haben, eigentlich klar genug? Regeln, durch die jeder genau weiß, was er darf, was er nicht darf, was hygienisch in Ordnung ist. Da muss ich sagen: Ja, diese Regeln sind klar. Aber wenn dann so etwas passiert, muss man natürlich hingehen und genau schauen, wo kann man nochmal nacharbeiten. Und selbstverständlich, Sie haben die Burger angesprochen: Burger sind eines der wichtigsten Produkte eines Schnellrestaurants. Und nicht jeder Burger, der verkauft wird, wird unmittelbar vor Verkauf zubereitet. Weil es einfach oft nicht geht. Wissen Sie, wenn Sie mittags um 13 Uhr Rush Hour haben, dann geht das nicht anders, als dass Sie die Burger bereits um 9 Uhr vorbereiten, wenn weniger Betrieb ist. Und dann muss man sich eben mit der Frage auseinandersetzen, ist das kulinarisch in diesem einzelnen Fall in Ordnung? Man muss es für jeden einzelnen Fall prüfen. Beispielsweise kann das, was um 9 Uhr vorbereitet wurde, sich um 13 Uhr bereits verändert haben. Wissen Sie, wenn Sie einen einfachen Hamburger vorbereiten, dann ist das eigentlich egal. Aber wenn es um einen Fischmac geht, dann ist das unter Umständen nicht egal, weil in dem Fischfilet in den vier Stunden sehr viel passiert sein kann. Also, in jedem Einzelfall muss man entscheiden, ist es für das Verständnis des Kunden, den interessiert das, ist es für das Verständnis des Kunden relevant oder ist es nicht relevant? Und wenn es relevant ist, dann muss man es unbedingt transparent machen. Das sind aber geltende Regeln bei uns. Und die werden auch sehr streng eingehalten.

Nun hat der Betriebsverband der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) öffentlich gesagt, man schäme sich dafür, und Burger King brauche eine Qualitätsdebatte, weil es noch andere Merkwürdigkeiten gibt. Da werden in der Werbung Leute als Burger-King-Hygieneexperten bezeichnet, die aber keine sind, und die Küchenmitarbeiter berichten von täglichen Kämpfen mit den Gebietsleitern und müssen in ihrer Küchenkleidung die Toiletten putzen. Sie waren ja selbst mal Küchenchef, was hätten Sie gesagt, hätte man Sie Fleisch aus unbekannter Quelle als Fleisch aus kontrollierter Aufzucht verkaufen lassen, so etwas passiert, oder Pferdefleisch, ohne als solches benannt zu werden? Also brauchen Sie eine Qualitätsdebatte?

Das sind zwei Dinge. Das eine ist dieses Flugblatt von der NGG. Ich habe den Kollegen, der das verfasst hat, dann mal gebeten, alles einzeln zu belegen, und bei den meisten Dingen waren es Sachen, die Jahre zurücklagen und die er vom Hörensagen kannte. Aber so weit will ich da gar nicht reingehen. Ja, ich war Küchenchef, und sehr häufig bin ich als Hygieneexperte oder Burger-King-Stammkunde in der Werbung aufgetreten, und ich finde das völlig in Ordnung, denn es ist ja nicht so, dass ich dann nur als Küchenchef gearbeitet habe. Sondern wir sind eine Arbeitsgemeinschaft, und damit bin ich auch automatisch Hygieneexperte und Stammkunde. Damit habe ich überhaupt gar kein Problem. Womit ich ein Problem habe, ist beispielsweise, das Beispiel ist konstruiert, wenn ein Kollege einen Burger aus Pferdefleisch zubereitet, er diesen aber als Rindfleisch-Burger anbietet. Das ist nicht in Ordnung. Sagt er aber, "von den Burger-King-Rindfleisch-Experten", so ist das in Ordnung, weil die Rindfleisch-Abteilung auch für Pferdefleisch zuständig ist. Wie gesagt, in jedem Einzelfall muss der Mitarbeiter und muss der Küchenchef prüfen, was mache ich, ist es im Sinne des Konsumenten in Ordnung, oder überschreite ich Grenzen. Das darf dann nicht passieren.

Wie darf es dann nicht passieren? Also, es wird immer passieren, haben Sie gesagt, und es ist auch menschlich, dass es immer wieder passiert, aber gibt es etwas, wo Sie gesagt haben, "aus diesem Fall haben wir gelernt. Wir werden jetzt möglicherweise andere Mechanismen finden, andere Strukturen, damit wir hier ehrlich gegenüber dem Kunden bleiben."

Also, wir werden in den nächsten Tagen jeden einzelnen Burger-Typ, den wir bei uns im Haus anbieten, einfach als Reaktion auf das, was da passiert ist, nochmal genau unter die Lupe nehmen. Aber wissen Sie, in meinem Bereich, der Deutschlandzentrale von Burger King, werden im Jahr 1,5 Milliarden Burger produziert. Dazu kommen Millionen von Salaten und Eincremes. Die kann niemand alle prüfen. Aber wir haben ein System von Abnahme und kollegialem Vieraugenprinzip, so dass jedes Fleischpatty von mindestens zwei Menschen angeschaut worden ist. Und das ist sehr viel. Und das ist sehr viel Arbeit. Und ich finde auch, dass das gastronomisch sehr sorgfältig ist. Und insofern müssten wir nicht viel ändern nach meiner Auffassung, und gleichzeitig tun wir es und nehmen alles nochmal unter die Lupe, weil perfekter zu werden ist niemals schlecht. Ganz im Gegenteil, das ist unser Streben. Wenn wir Lücken sehen, werden sie wieder geschlossen, einfach um jeden Tag ein kleines bisschen besser zu werden. Und ich weiß, meine ganzen Kollegen, die in der Zentrale arbeiten, da mit mir auf dem selben Weg. Es gibt Tage, da läuft mal was schief, und dann muss man halt dagegen vorgehen, und sehen, dass man wieder besser wird und jeden mitnimmt.
Ich glaube, wenn Herr Landwehr tatsächlich Pressesprecher geblieben und dafür das Unternehmen gewechselt hätte, hätte sich das Problem Burger King in kürzester Zeit erledigt. Aber Burger King wird ja auch nicht von Rundfunkgebühren bezahlt.
 
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