SWR startet Nachrichtenwelle SWR-Info über DAB+

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Ist hier ja ziemlich schnell ziemlich ruhig geworden um das Programm, nachdem im Vorfeld und in der Startwoche mehr als 100 Beiträge dazu abgefasst wurden.

Letztens habe ich mal wieder reingehört. Und es hat sich was getan, ein bisschen wenigstens:
  • der völlig überzogene Trenner in der Nachrichten wurde durch einen einfachen Buzzer ersetzt. Zumindest eine Verbesserung, wenngleich man meinetwegen die Nachrichten auch völlig ohne Elemente senden könnte.
  • die Pannen sind weniger geworden (alles andere wäre auch oberpeinlich), aber trotzdem ist das Programm nicht gerade ein öffentlich-rechtliches Vorzeigeprodukt.
  • die Elemente sind meines Erachtens immer noch zu laut im Vergleich zur Sprache, wenngleich mir solche Ausrutscher wie in der Startphase nicht mehr aufgefallen sind. Und insbesondere im automatisierten Abendprogramm sind die Lautstärken oft nicht aufeinander abgestimmt, heute etwa war die Tagesschau deutlich leiser als die anschließende Ansage der SWR2-Kontext-Sendung.
  • Wird im Abendprogramm ein Fußballspiel übertragen, schenkt sich SWR-Info, anders als SWR-Contra, eine eigene Sendung, sondern übernimmt einfach mdr-info schon ab 20:30 Uhr.
  • und die erste Schemaänderung: Seit letzter Woche übernimmt SWR-Info die Landesschau-aktuell, und zwar offenbar getrennt für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. (Die DAB-Netze sind ja getrennt.) Das heißt, der Computer übernimmt nun schon um 19:45 Uhr das Ruder im Programm. Da nun die gesamte Sendestrecke 19:45-20:15 vom SWR-Fernsehen übernommen wird, sind auch die Fernseh-Programmhinweise auf SWR-Info zu hören.
Gerade letzteres ist interessant. Zum einen macht das nur Sinn, wenn in Rheinland-Pfalz tatsächlich die rheinland-pfälzischen Nachrichten zu hören sind, und SWR-Info dafür in die Länder getrennt wird (Kann das jemand auf 11A nachprüfen?). Über DVB-S und DVB-C gibt es bislang aber nur eine Version des Programms, und ebenso nur einen Livestream. Wenn aber das Programm sowieso regelmäßig regelmäßig und automatisiert getrennt wird, könnte man das doch auch im Tagesprogramm so handhaben, zumal die einzelnen Themenblöcke ohnehin als ganzes vorproduziert werden.
Legt man die Zitate-Währung an (wer zitiert wen?), so hat SWR-Info bislang noch kaum Relevanz erreicht; ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, in den letzten Monaten in einem anderen Nachrichtenmedium außerhalb des SWRs eine Bezugnahme auf SWR-Info vernommen zu haben. (Anders als etwa NDR-Info, WDR 5 oder sogar Sky Sport News... ).
Letztenendes bleibt es dabei: Man hört SWR-Info in jedem Augenblick an, dass das Programm unter enormem Spardruck produziert wird, was für die zweitgrößte Landesrundfunkanstalt der ARD, sie sich auch sonst nur ein einziges Einschaltradio leistet, ein absolute Offenbarung ist. Dazu passt auch, dass die Homepage kaum gepflegt wird und dass SWR-Info in der neuen Dachzeile des kürzlich umgestalteten SWR.de anders als die anderen SWR-Programme nicht erwähnt wird (ein Krampf von einem Relaunch, der eigentlich einen eigenen Beitrag wert wäre, das nur nebenbei). Würde man nur einen Teil dessen, was etwa SWR3 in seine Anzeigenkampagnen steckt, in das Programm umleiten, so könnte man vermutlich schon eine wesentliche Qualitätsverbesserung erzielen.
 
Jetzt wollte ich zur Regionalisierung einwenden, daß es den Hörern in Rheinland-Pfalz bei SWR2 auch nicht möglich ist die Regionalsendungen über DVB-S zu hören und muß bei Durchsicht des aktuellen Programmschemas feststellen daß es die offenbar gar nicht mehr gibt(?).

Vor zu viel Regionalisierung bei Info steht dann auch immer noch der Staatsvertrag (und irgendwo auch Jammer-Doetz), in dem SWR1 als regionales Informationsprogramm festgelegt ist. Bei zu weiten separaten Sendestrecken könnte es da schon zu Problemen kommen, auch wenn das Programm keiner hört.

Letzte Anmerkung: Über DVB-S wird für SWR-info immer noch die RASS von cont.ra gesendet. Da sich zwischenzeitlich aber fast sämtliche Adressen geändert haben, von denen die Tafeln ihre Infos bezogen, wird praktisch kein Inhalt mehr gesendet, nur noch leere Seiten und Seiten mit HTTP500-Fehlern.
 
Jetzt wollte ich zur Regionalisierung einwenden, daß es den Hörern in Rheinland-Pfalz bei SWR2 auch nicht möglich ist die Regionalsendungen über DVB-S zu hören
Jetzt wollte ich Dir gerade widersprechen und mitteilen, dass doch über DVB-S beide SWR2-Versionen ausgestrahlt werden, aber offenbar ist das nicht (mehr?) der Fall. :(

und muß bei Durchsicht des aktuellen Programmschemas feststellen daß es die offenbar gar nicht mehr gibt(?).
Es gibt sie schon noch, etwa am Samstagabend, aber sie wurden doch erheblich zurückgefahren, etwa beim SWR2-Journal.

Vor zu viel Regionalisierung bei Info steht dann auch immer noch der Staatsvertrag (und irgendwo auch Jammer-Doetz), in dem SWR1 als regionales Informationsprogramm festgelegt ist.
Wenn SWR1 ein regionales Informationsprogramm wäre oder überhaupt irgendein Informationsprogramm, würde viele hier im Forum, mich eingeschlossen, wohl auch gar nicht über SWR-Info jammern. ;)

Bei zu weiten separaten Sendestrecken könnte es da schon zu Problemen kommen, auch wenn das Programm keiner hört.
Mit Ausnahme von DasDing gibt es ja in allen SWR-Programmen Regionalisierungen*, die gab es auch schon bei Cont.ra, auch wenn es dort nur um Parlamentsdebatten ging. Von daher sehe ich wegen einen getrennten Landesinfoblock keine Probleme.

Letzte Anmerkung: Über DVB-S wird für SWR-info immer noch die RASS von cont.ra gesendet. Da sich zwischenzeitlich aber fast sämtliche Adressen geändert haben, von denen die Tafeln ihre Infos bezogen, wird praktisch kein Inhalt mehr gesendet, nur noch leere Seiten und Seiten mit HTTP500-Fehlern.
Das wusste ich noch gar nicht; danke für die Information. Das spricht auch dafür, wie wenig der SWR sich um sein eigenes Programm kümmert. Erinnert mich irgendwie daran, wie der SWR einst mehrere Jahre lang (!) auf der Startseite (!) seines Videotextes die Hinweiszeile "Werbung" beibehielt, nachdem man die Werbung im Teletext aufgrund des geänderten Rundfunkstaatsvertrages hatte abschaffen müssen.

Aber vielleicht lesen die hier ja mit...

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* Um es ganz korrekt zu sagen: Ja, formal wird auch SWR1 nicht regionalisiert, weil SWR1 BW und SWR1 RP getrennte Programme sind, die jeweils für sich genommen nicht weiter regionalisiert werden.
 
SWR2-RP habe ich noch nie über Satellit erlebt, lasse mich im Zweifel aber gerne vom Gegenteil überzeugen.

Bei SWR3 hat man in der RASS auch noch nicht bemerkt, daß sich die Bezugsseiten für Lokalnachrichten aus BW und RP mal wieder geändert haben. Da die Seiten vom Ding vor nicht allzu langer Zeit ein neues Design bekommen haben, gehe ich aber mal davon aus, daß es im Haus immer noch Leute gibt, die sich mit der ganzen Problematik irgendwie auskennen. Daß das bei/für Info keiner merkt ist schon ein Armutszeugnis.

An die Startseite des Teletextes denke ich auch immer mit Wonne zurück. ;)
 
Ich habe SWRinfo in letzter Zeit nicht mehr darauf überprüft, wie pünktlich die Nachrichten zur vollen Stunde – und vielleicht noch zur halben – laufen. Diesbezüglich gab es anfänglich ja auch noch kleine Schwierigkeiten (einmal kamen die Nachrichten eine Minute nach XX.00, einmal eine vorher). Jedenfalls habe ich bei der Wortwelle aus Badenbaden noch keine Backtimer entdeckt, die auf einen punktgenauen Einstieg hinweisen würden (außer eben diesen Instrumentalstücken im Abendprogramm). So etwas, finde ich, könnte das Programm noch vertragen. Nehmt auch gerne wieder die alten Elemente von SWR cont.ra. Würde zwar gar nicht in die derzeitige Verpackung passen, aber mir gefielen diese Füllmusiken damals sehr, ein Beispiel im Anhang, auf die lizenzrechtlich korrekte Höchstlänge gekürzt.
 

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  • Backtimer SWR cont.ra 2011 _ Version radioforen.de.mp3
    469,8 KB · Aufrufe: 15
Jetzt wurde offenbar auch die Struktur des Newsblocks zur vollen und halben Stunde abgeändert, meiner Ansicht nach zum Guten hin.
Hier zum Vergleich eine Aufnahme vom Tag des Sendestarts, 6.30 Uhr und eine von heute, 19.30 Uhr.
 

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  • SWRinfo Nachrichtenblock 20120109 0630.mp3
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  • SWRinfo Nachrichtenblock 20120516 1930.mp3
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Das wusste ich noch gar nicht; danke für die Information. Das spricht auch dafür, wie wenig der SWR sich um sein eigenes Programm kümmert. Erinnert mich irgendwie daran, wie der SWR einst mehrere Jahre lang (!) auf der Startseite (!) seines Videotextes die Hinweiszeile "Werbung" beibehielt, nachdem man die Werbung im Teletext aufgrund des geänderten Rundfunkstaatsvertrages hatte abschaffen müssen.
Gestern abend hab ich gesehen, daß es seit Monatsanfang im SWR-Text mal wieder Testseiten gibt. 398 z.B. und mehrere(!) im 400er Bereich. Mal gucken wie lange die dort aushalten.
Aber vielleicht lesen die hier ja mit...
Haben sie ausnahmsweise dann mal nicht.

Und um noch mal aufs eigentliche Thema zu kommen. Langsam könnte man beim MDR mal die EPG-Daten überarbeiten.
radio.ard.de Programm mdrinfo schrieb:
Die ARD-Infonacht zwischen 23 Uhr und 06 Uhr. Eine Gemeinschaftsproduktion von B5 aktuell, hr iNFO, SWR cont.ra, antenne saar, rbb INFOradio und MDR INFO.
 
Im Prinzip ja. Man kann die Zielgruppensegmentierung auch bis in den Mikrokosmos betreiben. Bis zum Aufkommen des Privatfunks, der sich angesichts der mächtigen technischen und administrativen Überlegenheit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks verheißungsvolle Nischen suchte (zum Beispiel Hit- und Jugendwellen, Lokalsender, Oldiesender etc.), hat man in den öffentlich-rechtlichen Funkhäusern den sogenannten Grundversorgungsauftrag noch stolzgebrüstet locker mit maximal drei Wellen erfüllt. In dem Maße, wie die Hörer dann zu privaten Sonderangeboten abwanderten, hat man entdeckt, dass diese Sonderangebote ja auch zur Grundversorgung gehören und ist hinterher gehüpft, meist mit der kompletten Artillerie. Die neuen Wellen, die man dabei aus dem Boden gestampft hat, haben aber den etablierten ersten und dritten Programmen nach und nach die Inhalte entzogen. Und so haben wir den heutigen Supermarkt der ÖR-Angebote. Solange die Gebührenmillionen munter fließen wird sich daran auch nichts ändern.
 
Sodele, der SWR testet mal wieder, wie weit man das ohnehin schon unterernährte Kind SWR-Info noch weiter heruntersetzen kann. Seit diesem Monat ist die Infoschiene am Samstag (die sowieso nur 6 Stunden, und die jeweils auch nur zu 50% umfasste) völlig weggefallen; das Samstagsprogramm besteht nun - wie schon das Sonntagsprogramm und bis letztes Jahr cont.ra - vollständig aus dem gewohnten Mix aus Wiederholungen von SWR2-Sendungen und den paar wenigen Eigenproduktionen in Heavy Rotation und der Durchschaltung der - am Wochenende ohnehin kurzgehaltenen - SWR2-Aktuell-Sendungen. Dem ständig geclaimten Anspruch "Nachrichten, wann immer sie einschalten - jede Viertelstunde neu" wird man nun zwischen Freitag 19:45 Uhr und Montag 6:00 Uhr nur noch während der Nachtstunden gerecht, nämlich dann, wenn mdr-info läuft.

Und auch unter der Woche hat man es in Baden-Baden nicht so mit aktuellen Meldungen. Am Montag habe ich mal das Programm zwischen 11:30 Uhr und 12 Uhr eingestellt gehabt, und es lief das folgende:
11:30 Uhr: Nachrichten
11:37 Uhr: Ein Verschnitt aus SWR1-Der Abend
11:45 Uhr: Nachrichten
11:48 Uhr: Ein Verschnitt aus SWR1-Leute
11:53 Uhr: Der SWR-Info-Wirtschaftsblock.

Und es ist ja nicht so, als wäre gestern hinsichtlich der Nachrichtenlage Saure-Gurken-Zeit gewesen.

Wenn der SWR nicht bereit ist, seiner großspurigen Ankündigung vom letzten Jahr, mit SWR-Info seine "Kernkompetenz" Information unter Beweis stellen zu wollen, nachzukommen, soll er lieber 24/7 B5 aktuell oder hr-info oder mdr-info oder NDR-Info durchstellen. Aber doch nicht so etwas!
 
Neulich wurde in den SWR4 BW-Nachrichten erwähnt, dass irgendwie eine Abänderung des SWR-Staatsvertrages stattfinden soll. Es hieß auch, man wolle die Programme DASDING und SWRinfo stärken. Sieht mir gerade eher nach einer „Recontraisierung“ bei SWRinfo aus.​
 
Oh, hier wird vorgeschlagen,hr-info durchzuschalten? Welch ein Kompliment für das Programm. Der kleine hr gegenüber dem großen SWR als Vorbild? Das ist wirklich gar selten!
 
Angesichts der Meldungen über die finanzielle Lage von hr und SR würde es mich ohnehin nicht wundern, wenn wir in zwei, drei Jahren eine Debatte über eine SR-SWR-hr-Fusion bekommen. Vielleicht bekommen wir dann ja ein richtiges Inforadio in Südwesten.
 
Kaum. Die wirtschaftlich vertretbare Tendenz geht eher dahin, dass sich ALLE ARD-Sender zu einer gemeinsamen Infowelle zusammenschliessen, mit regionalen landesweiten Fenstern. Tagsüber 3x eine Stunde. Und wenn wir alle ehrlich sind, reicht das durchaus aus. Von den ständigen gewollten Wiederholungen wird das Programm auch nicht besser.
 
Laser: Das wiederum, bin ich mir sicher, wird nicht passieren.

1. darf die ARD keinen bundesweiten Hörfunk betreiben

2. sind Programmkooperationen immer Verlegenheitslösungen, die strukturelle Probleme gar nicht angehen.

3. unterschätzt Du den Anspruch der Programmmacher, als eigene Anstalt beim Hörer erkennbar zu bleiben.
 
Hat es die jemals nicht gegeben? Die Debatte ist doch fast noch älter als die um die Fusion von SWF und SDR.
Jein. Der Einbezug des HR in die Spekulationen ist vergleichsweise neu. In der 60er- bis 80er-Jahren ging es immer nur um zwei Modelle, entweder SDR, SWF und SR fusionieren, oder SWF auflösen und Gebiete unter SDR und SR aufteilen. Der HR orientierte sich anfangs v.a. nach Norden, und dann um die Wende herum nach Osten.

In zwei Jahren könnten wir aber erstmals die Situation bekommen, dass in BaWü, RLP und Hessen einheitlich Rote und Grüne regieren. Dann könnte m.E. i.d.T. einiges ins Rollen kommen.
 
Ich will meinen SDR wieder, mit SDR 1, einem der besten Wortradios aller Zeiten!

hr-iNFO durchzuschalten wäre wohl eine der bestmöglichen Lösungen, wenn man beim SWR gerade kein Geld oder Sonstiges investieren möchte. Auch als etwa 150 km von der hessischen Grenze lebender Schwabe schalte ich diesen Sender gerne mal ein, weil ich die politischen Themen einfach gut aufbereitet finde. Anstatt „Heute in Hessen“ dann halt „Heute in BW / RP“, bitte weiterhin die Zusammenschnitte von SWR1 Leute und nachts die komplette, nicht nur die halbe Infonacht! Und Wetter und Verkehrsfunk auch bitte für das ganze Sendegebiet!
 
Ich will meinen SDR wieder (...) !

So hätte man's damals machen sollen: Der SDR mit Sitz in Stuttgart bleibt als Sender erhalten, und umfasst ganz Baden-Württemberg. Ein neu zu schaffender SWR mit Sitz in Mainz hätte das restliche SWF-Gebiet in Rheinland-Pfalz und den SR umfasst. Der HR tendierte nach der Wende sowieso dazu, sich dem zu gründenden MDR anzuschließen. Das wäre für alle die beste Lösung gewesen...
 
Ich will meinen SDR wieder, mit SDR 1, einem der besten Wortradios aller Zeiten!
Dem schließe ich mich gerne an. Eine Anstalt für BaWü und eine für Saar, RLP und Hessen wäre die sauberste Lösung geworden.

Die Fusionsszenarien der Vergangenheit und der Zukunft haben wir übrigens schon ein paarmal hier im Forum besprochen:
 
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