AW: SWR3: Besser, als viele meinen
Ich denke mal, Inhalt uns Form des Eröffnungsbeitrags dieses Themas zeigen sehr schön, dass das SWR3-Konzept in der Praxis funktioniert und selbiges sich lediglich dem Zeitgeist angepasst hat.
Der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler - auch wenn der Wurm ÖR gezüchtet wurde.
Die Diskussion darüber, ob die Fische an Geschmacksverirrung leiden, weil ihnen bestimmte Würmer nicht mehr schmecken, ist aus Sicht eines Anglers müßig. Auch wenn der Angler nicht um des Einkommens Willen fischen muss und vielleicht sogar noch vermeintlich unabhängig von der Fangquote fürs Ausschmeißen der Leine bezahlt wird, so wird er doch irgendwann seinen Fang vorzeigen müssen - außerdem macht's ihm selber mehr Spaß, wenn die ausgelegten Köder Erfolg haben.
Auch ich kenne SWF3 seit 30 Jahren - ich höre es aber seit einigen Jahren einfach nicht mehr: Mit Ende 30, beruflich erfolgreich, politisch und kulturell an anderen Dingen als vor 20 Jahren interessiert weiß ich, dass ich nicht mehr Zielgruppe bin und das Programm mirzuliebe sicher nicht mitwachsen wird, um woanders ein Vakuum zu hinterlassen.
Mit WDR2 und DLF fühle ich mich jetzt sehr gut ÖR versorgt und gönne allen jetzigen SW3-Hörern Ihren Spaß. Wenn wirklich breiter(!) Bedarf für ein anderes Format für diese Zielgruppe da wäre, hoffe ich, dass der Markt das schon regeln würde.
Sprachkultur und Zuhörverhalten der aktuellen SWR3-Zielgruppe lässt sich nicht durch "sendungsbewusstes" Umformatieren eines einzelnes Radioprogramm ändern.
Erzieht Eure Kinder vernünftig, bringt ihnen einen differenzierten und kritischen Umgang mit dem Medien bei, vermittelt ihnen, wie wertvoll Bücher sind und welch wunderbare und ausdrucksstarke Sprache wir in Deutschland haben - dann wird's auch eines Tages wieder andere Radioprograme für die breite Masse geben.