ROCK ANTENNE statt M94,5 auf UKW

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Funker

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Laut der Süddeutschen droht dem Münchner Ausbildungsradio M94,5 das Ende.
Demnach soll die 94,5 zur Stützfrequenz für die Rock Antenne umgewidmet werden. Hintergrund ist, dass der BR sein Jugendprogramm PULS in rund einem Jahr bayernweit auf UKW bringt und der private Wettbewerber ABY dadurch Einbußen bei Werbeeinnahmen und Hörerzahlen befürchtet.

Ganzer Artikel hier: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/ausbildungsradio-m-droht-die-abschaltung-1.3281603
 
Wenn die Rock-Antenne Bayern unbedingt in München auf FM / UKW senden will (wo man uns Hörern doch immer erzählen will, dass sei ein Auslaufmodell und die Zukunft spricht Dab) warum nimmt man dann dafür nicht die 101.3 von Antenne Bayern? Diese versorgt das gesamte Münchner Umland und ist völlig unnötig weil man Antenne Bayern auch auf 103,8 und 107,7 sowie 102,7 hören kann! Außerdem hat glaube ich Arabella auch noch eine Stadtfrequenz in München, die es nicht braucht. Bayern 1 hat schließlich auch keine. Ich verstehe hier die Logik nicht. Da will man ein rein auf UKW erfolgreiches Programm (die Hörer auf Dab dürften bei diesem Ausbildungsradio kaum meßbar sein!) abschalten und dafür ein reines Digitalprogram (genau als das wurde die Rock Antenne Bayern doch mal gegründet!) auf UKW packen. Ist wohl doch nicht so der große Wurf die zukunftsweisende DAB Technik!
Interessant könnte es werden wenn BR Puls irgendwann auf UKW kommt ein ähnliches Radio gibt es ja mit Ego FM bereits und auch FM 4 wird dort noch viel gehört.
Übrigens kann man die Rock Antenne Bayern bereits jetzt auf UKW hören und zwar auf 87.9 / 88,8 und 93,0 sowie 99,4. Irgendeine davon geht in München überall!
 
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ABY hat nun selber mit einer PM Stellung genommen: https://unternehmensgruppe.antenne....quenz-des-afk-in-muenchen-antenne-bayern.html

Das Argument, man wolle M94,5 den Weg in die digitale Zukunft ebnen, entbehrt nicht einer gewissen Ironie.
Immerhin ist die Rock Antenne selbst als reines Digitalprogramm gestartet mit dem Ziel, DAB attraktiver zu machen. Davon will man nun erklärtermaßen nichts mehr wissen.

Die ganze Diskussion macht eines wieder überdeutlich: Abseits aller Sonntagsreden gibt es nur einen wirtschaftlich relevanten Empfangsweg in Deutschland, und der heißt UKW. Das ist im digitalen Musterland Bayern nicht anders als hier in der rheinland-pfälzischen Diaspora.
 
Ich habe Menschen von M94.5 kommend erlebt, die nicht einmal wussten, was ein Jingle ist. Also wenn man sich "Ausbildungsradio" nennt, muss dann da aber auch was kommen. Freilich, kein Privatradiodenken aber ein gewisser Standard sollte da sein. Dass die jetzt anfangen Gas zu geben, ist reichlich spät...
 
Rundfunkräte (bzw., in diesem Fall: Medienräte) sind wirklich manchmal die Trump-Wähler der Medienpolitik. Je fantastischer und unglaubwürdiger die Behauptung, desto größer der Applaus. Klar, wenn der landesweite Platzhirsch eine zusätzliche Frequenz in der Kapitale bekommt, profitiert der Lokalfunk. Weil das zusätzliche landesweite Programm dazu führt, dass mehr Leute Lokalradio einschalten. (Mal davon abgesehen, wie sehr der Lokalfunk von der journalistischen Ausbildung durch M94.5 und der Relavanzsteigerung der Mediums Radio insgesamt durch M94.5 profitiert hat.)

Antenne Bayern hat, wenn ich recht informiert bin, seit über zehn Jahren das Angebot, Rockantenne auf seiner Münchner Stadtfrequenz aufzuschalten. In der Landeshauptstadt wird das eigene Hauptprogramm sowieso deutlich weniger gehört als im Land, eine Ersatzfrequenz steht längst bereit, und die üppige Umlandversorgung steht ohnehin nicht zur Disposition. Aber nein, stattdessen sollen die blöden afkler bluten.

Bringt dann M94.5 zum Abschied wenigstens wieder Shit FM* auf Antenne - so wie sich DT64 damals mit Superradio 2000 O von den Hörern verabschiedet hat?

* siehe http://www.radioforen.de/index.php?threads/shit-fm-neuer-sender.12997/
(auf dem Smartphone ist Hyperlinks senden leider sehr kompliziert.)
 
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Kann man nur bestätigen, das, was in Bayern und speziell in München radiotechnisch abgeht, ist einfach nur beschämend, aber nicht erst seit heute, sondern seit über 20 Jahren!

Interessant aber auch hier wieder, daß Antenne Bayern selber DAB+ für keine Option ansieht, und UKW bevorzugt, andererseits aber die Abschiebung von M94.5 ins digitale Nirwana als "Chance" verkaufen will. Das ist echt ein Schenkelklopfer allerersten Ranges!

P.S.: Ein interessantes Zitat noch von http://www.m945.de/politik/die_folgen_eines_moeglichen_frequenzverlusts.html :
Zudem beweist die im November 2016 veröffentlichte JIM Studie, dass 75% der jungen Menschen, also die Kernzielgruppe von afk M94.5, Radio nicht über DAB+ oder über das Internet hören, sondern über den terrestrischen Empfang via UKW. Darüber hinaus ist die klassische Radionutzung über UKW im Jahr 2016 generell angestiegen, wohingegen der Empfang über DAB+ weiter abgenommen hat.
 
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ABY hat nun selber mit einer PM Stellung genommen: https://unternehmensgruppe.antenne....quenz-des-afk-in-muenchen-antenne-bayern.html

Das Argument, man wolle M94,5 den Weg in die digitale Zukunft ebnen, entbehrt nicht einer gewissen Ironie....

Die PM ist in der Summe echt der Hammer und erinnert an eine Neuauflage des Klassikers "Haltet den Dieb..." :rolleyes: Im Grunde eine "bodenlose Frechheit und Heuchelei" (auch wenn dieser Superlativ im Grunde mittlerweile universell anwendbar scheint).:mad:


Damit ist alles gesagt... und ich hoffe ja dennoch, dass sich die KollegInnen vom "Zündfunk" sowie von BR Puls, vielleicht auch die von FM4, zu ernsthafter und uneigennütziger Solidarität aufraffen können. Gern auch mehr.

Ich habe Menschen von M94.5 kommend erlebt, die nicht einmal wussten, was ein Jingle ist. Also wenn man sich "Ausbildungsradio" nennt, muss dann da aber auch was kommen. Freilich, kein Privatradiodenken aber ein gewisser Standard sollte da sein. Dass die jetzt anfangen Gas zu geben, ist reichlich spät...
Kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen. Mein Eindruck beim gelegentlichen Hören ist ein anderer: wenn Wortjournalismus, dann i.d.R. sehr engagiert und durchaus kompetent; musikalisch war das Programm - selbst in den unmoderierten Sendenstunden - für mich immer eine Entdeckung neuer, frischer Bands und Künstler (mitunter auch deutlich über FM4 oder RBB Radio Eins hinaus). Zumindest der etwas irritierende Anwurf der privaten Schotenreißer von ABY bzw. Rock-Antenne müsste abperlen wie Wasser auf Silikon...
 
Finger weg von M94,5! Gutes Programm. Die 101,3 umzuwidmen tut Antenne Bayern überhaupt nicht weh. Die Empfangbarkrit in Münschen würde dich von supergut zu supergut ändern. Also null Verschlechterung. Und M94,5 wird doch wohl von AB nicht sls Konkurrrenz begriffen??
 
Es gibt auch eine Stellungnahme der BLM, die noch besser ist:

https://www.blm.de/infothek/pressemitteilungen/2016.cfm?object_ID=6977

afk 94,5 behalte also die gleiche potentielle technische Reichweite nach einer Verbannung auf DAB+ und Internet. Diese "potentielle Reichweite" sollte im Sprachgebrauch verboten werden, denn in Realo sieht es so aus, dass nur noch etwa jeder 13. , der im Moment afk94,5 über UKW hört, auch über DAB Empfang verfügt. Es ist eine Verbannung erster Güte, da Radio in Deutschland auch 2016 fast ausschließlich über UKW gehört wird. Selbst im hochgelobten DAB Land Bayern
 
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Es ist eine Verbannung erster Güte, da Radio in Deutschland auch 2016 fast ausschließlich über UKW gehört wird.
...weshalb ja auch der BR PULS auf UKW nimmt und BR Klassik abschiebt, auf daß es bald vermutlich nur noch nichtlineares Streaming-Produkt (dann natürlich auch mit Bild) sein wird.

Jeder bastelt sich halt seine Begründung zusammen, wie es ihm gefällt.
 
Die Angst der Antenne vor PULS muss schon groß sein, wenn man eine Ausbildungseinrichtung zerstören will, in der man selbst Gesellschafter ist.

Und warum ist PULS so gut? Weil gefühlt die Hälfte der PULSer ihre Grundausbildung bei M94.5 erhalten haben (ja, vielleicht übertrieben, aber es gibt schon sehr viele). Gleichzeitig also eine weitere Möglichkeit, wie man PULS langfristig schwächen kann. Win-win-Situation für die Antenne.

Ich hoffe, dass PULS ab 2018 der Antenne mal so richtig alles unter 30 Jahren abgräbt. Plus alle, die keinen Bock auf den ewig gleichen Mainstreambrei von Antenne und B3 haben.
 
LOL, die BLM mal wieder...

Was mich aber wundert, wieso will EgonFM eine zweite UKW-Frequenz (sie haben ja schon die 100.8) für München?
Vielleicht wollen sie bei der UKW Frequenz 100,8 die Reichweite wie bei Arabella ausbauen.. und die 94,5 brauchen sie für München als Lückenfüller oder so ...

Ich fände es schade wenn man M94,5 abschiebt bloß weil man meint Rock Antenne braucht noch mehr Frequenzen in München als sie jetzt schon haben. Man könnte ja wie oben gesagt eine von Antenne Bayern Opfern.. das bleibt ja in der selben Firma und tut keinem weh ...
 
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... denn in Realo sieht es so aus, dass nur noch etwa jeder 13. , der im Moment afk94,5 über UKW hört, auch über DAB Empfang verfügt. Es ist eine Verbannung erster Güte, da Radio in Deutschland auch 2016 fast ausschließlich über UKW gehört wird. Selbst im hochgelobten DAB Land Bayern

Ich finde es ebenfalls, trotz der Aussagen der Fachleute und Radiospezialisten, immer wieder spannend zu sehen, wie sich um eine freie Frequenz im UKW-Netzt gestritten wird oder die Aufschaltung eines Konkurrenzsenders als "große Gefahr" gesehen wird. Daran wird wieder deutlich, wie Rückschrittlich wird doch eigentlich sind, wenn es um DAB+ geht. Ich selbst schließe mich davon aber nicht aus, denn ich habe weder Muse noch Geld, meine sämtlichen Radios (z.B. im Auto) umzurüsten, obwohl ich mir das schon manchmal wünschen würde.

Für mich haben die Aussagen der Spezialisten keinen hohen Stellenwert, denn wenn ein für den BR wichtiges Programm wie PULS unbedingt über UKW laufen muss (obwohl die Jugend näher am Digitalradio sein sollte, als Beispielsweise die Zielgruppe von BR-Heimat) dann widerspricht sich das für mich gewaltig. - Ohne das Thema hier in die falsche Richtung zu leiten, wollte ich mich hiermit einfach nur anschließen, wie wichtig und aktuell tatsächlich noch UKW-Radio ist.

Zum Thema Rock Antenne. Wo läuft die denn eigentlich noch auf UKW außer in Augsburg? Und zweite Frage: Was rechtfertigt nach einer weiteren UKW-Verbreitung in der Landeshaupstadt dann noch den Eigennamen "Das Digitalradio"?
 
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Erstaunlicherweise? Also wundert es Dich auch, dass ein Programm wie Antenne Bayern, und davon haben wir ja mehr als genug in Deutschland, so tolle Quoten erreicht?
Mich wundert das auch.
Ich habe es zwar nicht zur Hand, aber meine tatsächlich, dass der ABY-Marktanteil in München kleiner ist als der in Bayern. Das Gegenteil würde auch sehr verwundern: Zum einen gibt es in München mehr anspruchsvolle Klientel, zum anderen gibt es dort auch noch die ganzen Stadtdudler, die die einschlägigen Hits ohne Wetter in der Rhön, Staus vor Sachsen und Blitzer im Allgäu abfahren.
 
Traurig, ganz traurig, was da in München passieren wird (es müßte schon ein Wunder passieren, wenn etwas anderes, als der von der BLM favorisierte Frequenzverlust herauskommt), aber es ist absolut typisch und symptomatisch für die trostlose Radiolandschaft in Bayern und insbesondere in München.
 
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