Textvertonung: Technik und Software?

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texttorpedo

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In Zukunft möchte ich, auch beruflich, also professionell, Texte vertonen. Das können unterhaltende sowie Gebrauchstexte sein. Die Qualiät soll auf hohem Niveau liegen. Meine Sprecherfertigkeiten habe ich trainiert. Jetzt fehlt noch die Aufnahmetechnik. Ich verfüge bereits über eine Schallschutzkabine (die ich auch zum Musizieren nutze). Ich habe gelernt, dass z.B. das Tascam HD-P2 ein gutes Aufnahmegerät ist und das t.bone SCT700 ein ausgezeichnetes Mikrofon. Würde mir jemand von diesen beiden Geräten als Erstausstattung abraten und: Welche Software brauche ich zur Datei-Nachbearbeitung? Brauche ich überhaupt Software?
 
AW: Textvertonung Technik und Software

Gegen einen Tascam HD-P2 bestehen keinerlei Einwände. Aber wenn Du wirklich gute Aufnahmen machen möchtest, würde ich doch gleich zum Neumann TLM 103 greifen. Zur Software: Mit Audacity kann man so ziemlich alles machen, was man braucht. Ich selbst habe zwischen dem TLM 103 und dem HD-P2 einige Geräte aus dem Modulsystem von ADT-Audio, weil ich lieber gleich mit einem vernünftigen Limiter und Kompressor arbeite, anstatt das hinterher per Software zu machen. Aber das Geld dafür musst Du nicht sofort ausgeben, das kann auch später kommen. Diese Geräte müssen allerdings sehr feinfühlig eingestellt werden, wofür man wieder eine gute Abhöre in einem guten Raum braucht. Da solltest Du also mal woanders gegenhören.

Größte Sorgen macht mir erst mal Deine Schallschutzkabine, denn es ist keineswegs gesagt, dass die im Innenraum eine für Sprachaufnahmen geeignete Akustik hat. Das solltest Du noch mal genau prüfen. Eine Übungskabine für Instrumente ist nicht automatisch eine Sprachkabine.

Matthias
 
AW: Textvertonung Technik und Software

Vielen Dank, Matthias, für die raschen Hinweise. Mit dem Aufnahmegerät von Tascom scheine ich also einigermaßen richtig zu liegen. Bei der Kabine handelt es sich um die S:Box von desone (ca. 1,6qm Grundfläche innen), deren Innenwände mit Akustikmatten mit "Pyramidenschraffur" ausgestattet sind. Den Raumklang kann ich nicht wirklich professionell beurteilen, aber subjektiv finde ich den Akustikeindruck im Unterschied zu anderen Räumlichkeiten beeindruckend. Die Kabine steht also.

Wozu ein Kompressor oder ein Limiter eingesetzt werden, wusste ich bisher gar nicht - ich bin technisch gesehen wirklich ein Einsteiger. Also werde ich mich wohl zunächst tiefer in Audacity einarbeiten, deren Light-Version schon länger auf meinem Rechner ist. Dein Mikrofon-Tipp, das Neumann TLM 103, ist natürlich gleich 7 Mal so kostspielig wie das t.bone SCT700. Und die Studiotechnik dient für mich ausschließlich für Sprachaufnahmen. Aber deinen Profi-Tipp nehme ich ernst. Im nächsten Schritt mache ich mich schlau zum Thema Kompressor, Limiter und Neumann. Und dann entscheide ich, sofern hier nicht noch weitere gute Hinweise auftauchen. Viele Grüße - Carsten.
 
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Wenn Du nur im Studio Deine Textaufnahmen machst - wozu dann ein Reportagegerät? Bau Dir besser einen kleinen Mixer ein, daran ein ORDENTLICHES Studiomikrophon (Bedenke, Du willst das professionell machen!) und ein Mixprogramm, mit dem Du halbwegs klarkommst. Was Du beschreibst, geht in die Richtung Hörbuch, also - wenn wir schon bei Neumännern sind und Rode oder AKG nicht in die engere Auswahl sollen - kannst Du vielleicht auch schon das TLM 102 nehmen oder das BCM 104. Hat jemand eigentlich schon Erfahrungen mit dem BCM 705? - egal.
Was den Prozessor dahinter angeht - ja nun, wers braucht... ... Alesis und DBX sind bezahlbar, VIP(Thum und Mahr) universeller und Jünger perfekt.
 
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Alesis und DBX sind bezahlbar, VIP(Thum und Mahr) universeller und Jünger perfekt.
Ich muss an dieser Stelle mal wieder erwähnen, dass der Jünger v01 mich ziemlich enttäuscht hat. An sich mag ich solche Firmen, aber klanglich hat mich das leider gar nicht überzeugt.

Matthias
 
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kk, du hast recht, es soll - auch - Richtung Hörbuch gehen. Insofern brauche ich nicht unbedingt ein Reportagegerät, Mobilität ist nicht wichtig. Als Komplettmixer hatte ich alternativ auch an das Boss BR-800 gedacht. Aber: Die Aufnahmeauflösung bzw. die Abtastrate sind beim Tascom HD-P2 erheblich genauer (bis 24 Bit bzw. 192 kHz), und das könnte doch für Sprachaufnahmen eine entscheidendes Plus gegenüber der Konkurrenz sein. Außerdem sagen die Prospekte, dass der Tascom-Recorder ein hochwertiges eingebautes Preamp hat. Mir ist es wichtig, nicht zu viele Einzelgeräte in meiner Kabine rumstehen zu haben, ich bin kein Technik-Freak. Schließlich sollen der Timecode- und der Videoclock-Eingang des Tascom die Synchronisation zwischen Sprachdatei und einer evt. Filmaufnahme vereinfachen. Ich möchte nicht ausschließen, auch mal Off-Texte für Filme zu sprechen. Das spricht aus meiner Laien-Sichtweise eher für das Tascom HD-P2.

Hinsichtlich des Mikrofons bin ich offen. Neumann und Rode kommen durchaus in Betracht. Es muss ja nicht unbedingt der Klassiker Neumann TLM 103 sein, aber es sollte sich besonders für Sprachaufnahmen eignen. Wichtig ist natürlich ein möglichst geringes Eigenrauschen, lese ich zumindest in der Fachliteratur. Das Neumann BCM 705 macht mich jetzt auch neugierig. Integrierter Poppschutz und elastische Aufhängung kann ich gebrauchen. (Okay, Ihr seht, ich bin Einsteiger.)

Als Software steht mir schon länger Cubase Essential 4 zur Verfügung. Manche Profis sagen mir, dass es Cakewalk auf tun würde, für meine Anforderungen nehmen sich die Programme alle nicht viel.
 
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24Bit/96kHz bietet beispielsweise das Cakewalk V-Studio 100. Oder erhebt jemand Einspruch, weil möglicherweise die Tonqualität doch nicht mit dem Tascom HD-P2 mithalten kann? Allerdings fehlt ein integriertes Mikrofon, wenn ich doch mal ein U-Bahngeräusch aufnehmen möchte. 96kHz sind m.W. Standard für DVDs. Das ist für mich das einzige k.o.-Feature beim Boss BR-800.
 
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Neumann und Rode kommen durchaus in Betracht.

Dann bringe ich gern wieder einmal das RODE NT1000 ins Spiel. Damit arbeite ich seit einigen Jahren und es eignet sich hervorragend für Sprachaufnahmen. Natürlich: Ein Neumann ist ein Neumann. Aber für Sprachaufnahmen ist das RODE - auch angesichts des Preises - keinesfalls ungeeigneter, finde ich.

Herzliche Grüße vom
ostseelauscher
 
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96kHz sind m.W. Standard für DVDs.
Standard und DVD - zwei Schlagwörter die wenig miteinander zu tun haben.

..., wenn ich doch mal ein U-Bahngeräusch aufnehmen möchte.
... dann könnte es tatsächlich wesentlich interessanter sein, eine portable Lösung zu haben, die vor allem in der Lage ist, Atmos (unter dem Sammelbegriff würde ich das mal zusammenfassen wollen) stereophon festhalten zu können. Selbst, wenn man dies nur mit 48 kHz aufzeichnen könnte, aber in der Produktion zwingend 96 Khz bräuchte (man beachte die Konjunktive), wäre es immernoch denkbar, die Aufzeichnung auf 96 kHz "heraufzurechnen".
Dass dies in der Praxis für dich jedoch ernsthaft mal notwendig sein wird, halte ich für relativ unwahrscheinlich.

Was die Mikrofondiskussion angeht:
In erster Linie muss es zur Stimme passen. Das ist vom Hersteller zunächst recht unabhängig und da nützt es gar nichts, wenn dir irgendjemand sagt: "Ich habe aber das und das Mikrofon und bin damit zufrieden." - alles subjektives Zeug und für dich, deine Anwendung sowie deine Sprechumgebung, eben deine Stimme und am Ende auch für den Rest der Audiokette irrelevant.
Der Tip TLM 103 basiert im wesentlichen auf der Erfahrung, dass es
a) in vielerlei Hinsicht als unkritisch und "umgänglich" gilt und
b) (nicht umsonst) in Referenzen immer gern gesehen ist.

Bei einem Neukauf empfiehlt es sich wirklich, einmal den Weg in ein größeres Musikhaus ö.ä. zu wählen, und ein paar Kandidaten zu besprechen. Vielleicht kann man auch jemanden dazu mitnehmen, der über funktionelles Gehör verfügt und aus dem Abseits ein zweites Urteil abgibt.
 
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In erster Linie muss es zur Stimme passen. Das ist vom Hersteller zunächst recht unabhängig und da nützt es gar nichts, wenn dir irgendjemand sagt: "Ich habe aber das und das Mikrofon und bin damit zufrieden." - alles subjektives Zeug und für dich, deine Anwendung sowie deine Sprechumgebung, eben deine Stimme und am Ende auch für den Rest der Audiokette irrelevant.

Das stimmt zweifellos, dea.

Nun gibt es natürlich Mikrofone, die weit umfangreicher einsetzbar sind als andere. Das TLM 103 hängt nicht umsonst in fast jedem professionellen Studio. Das NT1000 halte ich bei Sprachaufnahmen für ähnlich flexibel (bei Instrumenten ist das anders).

Generell ist eine Mikrofon-Empfehlung niemals als Kaufempfehlung zu verstehen, sondern als: "Teste das doch mal an."

Grüße vom
ostseelauscher
 
AW: Textvertonung: Technik und Software?

Nun gibt es natürlich Mikrofone, die weit umfangreicher einsetzbar sind als andere. Das TLM 103 hängt nicht umsonst in fast jedem professionellen Studio.

Wenn es schon so ist, würde ich gerne das Gefell m930 ist Spiel bringen. Der Preis ist ähnlich teuer wie das Neumann TLM 103, jedoch sogar noch leiser:
http://shop.strato.de/epages/Store.sf/?ObjectPath=/Shops/15455660/Products/01-301

Es soll ebenfalls 'universell' einsetzbar sein. Was könnt Ihr Experten sagen, über den Vergleich der beiden? Rhein technisch gesehen, was spricht für das eine oder das andere, wenn es z.B. um die Aufnahme eines Hörbuches geht?

Darüber hinaus wäre noch zu erwähnen, dass viele Experten kein Großmembran, sondern ein Kleinmembran Kondensator Mikro empfehlen:
http://www.youtube.com/watch?v=Mx6FKcKfh_8&feature=PlayList&p=AD04720ED75E7A98&index=0
http://www.sengpielaudio.com/
http://www.thomann.de/de/onlineexpert_20_3.html

Leider ist diese Schoeps MK4-Kapsel teuer:
http://www.schoeps.de/de/products/categories/special_speech

und zwar, weil der Mikrofonverstärker (der mit verschiedenen Kapseln kompatibel ist) auch gekauft werden muss:
http://www.schoeps.de/de/products/categories/overview-mod-mi

Was mir daran gefällt ist unter anderen, dass sie für 20 Jahre ausgelegt sind.

Viele Grüße
che
 
AW: Textvertonung: Technik und Software?

Was könnt Ihr Experten sagen, über den Vergleich der beiden? Rhein technisch gesehen, was spricht für das eine oder das andere, wenn es z.B. um die Aufnahme eines Hörbuches geht?
Es spricht überhaupt nichts gegen ein M930 aus Gefell. Alles, was Du mit einem TLM 103 machen würdest, könntest Du damit ganz genau so machen. Das ist eine reine Geschmackssache, ob man Neumann oder Gefell haben möchte. Zumal beide Unternehmen ja dieselben Wurzeln haben.

Das ist also noch mehr eine Geschmacksfrage als die Entscheidung zwischen BMW und Audi.

Matthias
 
AW: Textvertonung: Technik und Software?

Wenn es schon so ist, würde ich gerne das Gefell m930 ist Spiel bringen. Der Preis ist ähnlich teuer wie das Neumann TLM 103...
Rein technisch gesehen, was spricht für das eine oder das andere, wenn es z.B. um die Aufnahme eines Hörbuches geht?
Nichts. Das MTG M930 ist, sagen wir mal, mindestens ebenso hochwertig und universell wie das TLM. Es ist nur nicht auf jedem zweiten Studiofoto zu sehen und kann daher nicht den "Kultfaktor" des TLM aufweisen. Ich kann es jedenfalls uneingeschränkt empfehlen.

Was mir daran gefällt ist unter anderen, dass sie für 20 Jahre ausgelegt sind.
20 Jahre sind für die angesprochenen Mikrofone überhaupt kein Alter. Meine sind zum überwiegenden Teil noch älter, und der Hersteller (in meinem Fall MTG) bietet immer noch umfassenden Service dafür, incl. Ersatzteile und Zubehör.

Gruß tenor
 
AW: Textvertonung: Technik und Software?

Liebe Audio-Freunde, ich bin ja neu hier und habe in diesem String, den ich vor ein paar Tagen eröffnet habe, und überhaupt in diesem Forum eine Reihe von Anregungen bekommen. Außerdem habe ich noch im Fachhandel vor Ort nachgefragt und jetzt folgende Entscheidung getroffen: Mein Digital Recorder wird der BR-800 von Boss sein und als Mikro lege ich mir das Neumann TLM 102 (einhundertZWEI) zu. Damit investiere ich insgesamt 950 Euro in meine Erstausstattung. Mein Ziel ist es ja, in meiner Sprecherkabine Sprachaufnahmen zu machen, also Gebrauchs- und unterhaltende Texte mit meiner Stimme zu vertonen und vielleicht gelegentlich als Ergänzung für ein Hörstück auch mal ein paar Atmos aufzunehmen. Außerdem ziehe ich eine kompakte Anlage vielen einzelnen technischen Modulen vor. Ob die praktische Arbeit mit der Ausstattung meiner Vorfreude standhält, kann ich ja später mal berichten.
 
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Jetzt bin ich trotzdem mal gespannt, wiviel er in seinen Schnittrechner investiert. Das mit dem Aufnahmegerät versteh' ich immer noch nicht. Rechner + ordentliche Soundcard tuts doch optimal?
Fragen über Fragen ...
 
AW: Textvertonung: Technik und Software?

Also ich verstehe den Ansatz schon, und auch die Ausführung.

PCs – auch Laptops und sogar Macs – machen unerwünschte Geräusche und sollten deshalb nicht in der Aufnahmekabine stehen. Steht der Rechner aber außerhalb der Kabine, lässt er sich kaum bis gar nicht bedienen. In anderen Aufnahmesituationen lässt sich das Boss-Gerät als USB-Audiointerface nutzen.

Mich würde an dem BR-800 lediglich stören, dass es wohl nur ein Mikrofon mit Phantomspeisung versorgen kann. Als Aufnahmegerät für Atmos ist es daher kaum nutzbar (nur Mono). Für Stereoaufnahmen bräuchte man (neben einer Spannungsversorgung) zusätzlich ein externes Phantomspeisegerät, ebenfalls plus Netzteil.

Gut an dem BR-800 ist, dass es per Fußschalter bedient werden kann. Den würde ich unbedingt dazukaufen.

Gruß tenor
 
AW: Textvertonung: Technik und Software?

Er wird sich doch wohl nicht eine Kabine bauen, und dann ein Aufnahmegerät immer mit hineinnehmen, das die wenigen Ablageflächen blockiert??? Außerdem - wer soviel Geld in die Hand nimmt, sollte wohl imstande sein, seine Kabine/sein Studio so einzurichten, daß der Rechenknecht nicht mehr stört und trotzdem bedienbar bleibt. Sooo teuer sind Verlängerungskabel für Tastatur, Maus und Bildschirm ja wohl nicht. Und daß der kleine Schwarze/graue/silberne entsprechend weggeschlossen gehört - selbstverständlich, oder nicht?
Schließlich muß der Autor den Rest seiner technik (bis aufs Mik) ja auch außerhalb der Kabine unterbringen, das dürfte sonst ziemlich kuschelig warm werden da drin ...
 
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