Tour de France im Radio

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Scharping hat sich mit Ullrich ablichten lassen - und gibt sich nun als "knallharter" Präsident. Das ist Heuchlerei ohne Ende...

Das finde ich nicht - warum ist es Heuchlerei, wenn sich Sachverhalte ändern, dann auch die eigene Position zu ändern?
Das ist doch nur konsequent. Es wäre heuchlerisch, wenn er damals vom Doping gewusst hätte. Und ich weiß nicht - "war immer und wird es immer sein", das lässt sich hinterher immer leicht sagen. Im Vertrauen auf einen sauberen Sport sollte man nicht zu schnell alle verurteilen. Das Fass ist jetzt eben übergelaufen.
 
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Es bleibt also festzuhalten:

Die größten A...löcher in der ganzen Angelegenheit sind natürlich ausschließlich ARD und ZDF, im Prinzip aus jedem Grund. Dass also jetzt, nachdem im Zuge einer absolut beispiellosen Reihe von Doping-Enthüllungen und -Geständnisse (die sich übrigens mit keiner anderen Sportart auch nur ansatzweise vergleichen lässt, auch wenn der Verdacht in Sachen flächendeckendes Doping in anderen Sportarten sicherlich naheliegt), mit dem "Fall Sinkwewitz" augenscheinlich der berühmte Tropfen für das überlaufende Fass eingetreten ist, ARD und ZDF Konsequenzen ziehen, ist natürlich unentschuldbar.

Im Übrigen wurde die ganze Zeit gesagt, dass der Ausstieg bis zum Ergebnis der B-Probe erfolgt.

Liebe übliche Verdächtige, wenn es um die Öffis geht: Wie könnten euch die Herren es denn Recht machen?

Dazu folgende Fragen:

- Wäre es denkbar, dass auch die Öffis bis zu einem bestimmten Punkt, der jetzt wohl erreicht ist, zwischen dem öffentlichen Interesse an der Tour de France und dem immer deutlicher hervortretenden systematischen Betrug abgewogen haben? Und dass in diesem Jahr das Maß mal endgültig voll war? Und wenn nicht, an welchem Punkt ist das Maß denn voll?

- Seid ihr mal auf die Idee gekommen, dass die Verbrecher in erster Linie dopende Radsportler und ihre Betreuer sind (und nicht etwa die Herren Brender und Boßdorf jahrelang Blutbeutel in Ü-Wagen des SR über Grenzen geschmuggelt hätten, auch wenn es mitunter eine als höchst kritisch anzusehende Nähe von Reportern zu Sportlern gibt, ja, das ist richtig, darüber darf man gerne diskutieren)? Ich lese leider keinen Eintrag, in dem jemand vom Betrüger Jan Ullrich oder anderen (im Gegensatz zu ihm) überführten Sportlern fordert, ihre auch durch Fernsehgelder erzielten Millionengagen zugunsten der Geührenzahler zurück zu zahlen.

- Dass also Reporter im Mai darauf aufmerksam gemacht haben, dass Herr Sinkewitz zu einer Dopingprobe nicht erschienen ist (möglicherweise ja auch verbunden mit der dringenden Anmerkung, dass T-Mobile zur Sicherung eines weiteren TV-Engagements solche Unregelmäßigkeiten besser ausschliessen sollte), konterkarriert also den jetzigen Entschluß, aus der Übetragung auszusteigen?

Ich kann dazu nur sagen, ich habe in den letzten Jahren die TDF begeistert verfolgt, dieses Interesse ist bei mir in diesem Jahr komplett erloschen. Ich begrüße, ja bejubele den Ausstieg der TV-Sender. Ich hoffe, dass auch T-Mobile, Adidas, Audi und alle anderen Sponsoren aussteigen und so VIELLEICHT, GANZ VIELLEICHT eine Chance besteht, dass der Radsport komplett vor die Wand fährt und eine komplette Erneuerung erfährt.
 
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Stimme ich vollkommen zu (zu den Gagenrückzahlungen von Jan Ullrich denke ich aber, häte es mal ein ganzes Thema gegeben).
Völlig richtig (und ein bislang noch nicht geschützter Satz) ist also: "frisches Blut würde dem Radsport gut tun."
 
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Dass Radfahrer gedoped fahren war schon beim Erwerb der Senderechte hochwahrscheinlich, da wundert die geheuchelte Überraschung, Empörung und Enttäuschung dass man tatsächlich einen erwischt hat. Die gleichen Sendeanstalten haben doch zuvor mit Dopingberichterstattung ausgiebig Sendezeiten gefüllt und Zuschauer eingefangen.

Sich aus der Liveberichterstattung zurückzuziehen ist das eine Unding, sich über Sat 1 öffentlich über den Einstieg zu empören das andere.
Was glauben ARD und ZDF wer sie sind? Moralische Alleinvertreter? Welterzieher?

Medien sind dazu da, um über Ereignisse zu berichten, durchaus auch zu werten oder zu kommentieren, aber sicher nicht um Politik und Vorschriften zu machen, speziell nicht um anderen Medien Bild und Ton zu "verbieten".
Der schlechte Stil sich moralisch über alles zu stellen und sich Alleinvertretungsrechte herauszunehmen macht leider auch in anderen Bereichen immer mehr Schule, siehe z.B. auch "Klimakatastrophe".:mad:
 
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Sich aus der Liveberichterstattung zurückzuziehen ist das eine Unding, sich über Sat 1 öffentlich über den Einstieg zu empören das andere.
Was glauben ARD und ZDF wer sie sind? Moralische Alleinvertreter? Welterzieher?

Warum sollen sich ARD/ZDF nicht zum SAT 1-Einstieg kritisch äußern, wo sich doch die gesamte Medienwelt bemüßigt fühlt, auf die ÖRs einzudreschen? Zumal das Engagement, das wohl kaum dem samariterhaften Ehrgeiz, die Grundbedürfnisse der armen Radsportfans zu befriedigen, geschuldet sein dürfte, durchaus auch hinterfragenswert ist.

Dass Radfahrer gedoped fahren war schon beim Erwerb der Senderechte hochwahrscheinlich, da wundert die geheuchelte Überraschung, Empörung und Enttäuschung dass man tatsächlich einen erwischt hat. Die gleichen Sendeanstalten haben doch zuvor mit Dopingberichterstattung ausgiebig Sendezeiten gefüllt und Zuschauer eingefangen.

Dass man eine richtige Entscheidung aber nicht schon früher gefällt hat, macht sie doch zum jetzigen Zeitpunkt nicht falsch, oder?

Medien sind dazu da, um über Ereignisse zu berichten, durchaus auch zu werten oder zu kommentieren

Tun ARD und ZDF doch auch. Sie berichten weiterhin über die Tour de France, sowohl die sportlichen Ergebnisse als auch über weitere Dopingentwicklungen. Sie haben lediglich die Live-Übertragungen eingestellt und somit einer dopingverseuchten Sportart die Plattform entzogen.

Ich frage mich also weiterhin, wodurch dieser empörte Aufschrei gerechtfertigt ist.
 
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Die SAT1-Schelte kommt ja nun nicht allein von ARD und ZDF. Ich begrüße die Entscheidung der Öffis, aus der Berichterstattung auszusteigen. Der Fehler wäre schon viel früher zu korrigieren gewesen - da gab es offensichtlich andere Interessen. Hier hat vor allem die ARD gelernt. Und wie das in großen Institutionen eben ist: Das dauert! Aber die Fehler der vergangangenen Jahre werden nun korrigiert. Damit meine ich nicht nur den Liveboykott sondern die komplette Berichterstattung.

Der investigative Teil des Sportjournalismus (Dopingthemen usw) ist in den letzten Jahren immer weiter beschnitten worden. Dazu kam die Verquickung von eigenem Marketing der ARD mit dem Team Telekom und einem Weltereignis, über das journalistisch neutral zu berichten wäre.

Dies alles haben die ÖR´s gelernt und tun es nun nicht mehr in dieser Art und Weise. Respekt! Besser spät als nie.

Ich durfte für eine kleine Station auch mal das Team Telekom interviewen (damals mit Heppner, Ulrich, Zabel). Auflage für das Interview war, das Thema Doping auszulassen! Dass sich öffentlich-rechtliche Programme darauf und auf Presseboykotte nicht mehr einlassen, ist m.E. mehr als richtig!
 
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Keek, ich rede hier nicht über den Doping-Skandal an sich. Und ich hoffe nicht, du unterstellst mir, mir wären die Dopinenthüllungen gleichgültig. ARD und ZDF sind NICHT konsequent. Und wenn die ARD erklärt, keinen Co-Kommentator dieses Jahr zu beschäftigen, dann ist das schön. Wenn dann der bekennende Doping-Sünder Jacksche als Co-Kommentator fungiert, dann haut bei der ARD irgendwas nicht hin. So lobenswert die Arbeit von Seppelt ist: Seppelt selbst wurde bis vor wenigen Tagen selbst vom eigenen Team teilweise als Nestbeschmutzer tituliert. Schließlich gilt seine Narrenfreiheit dem Waschen einer tief schwarzen Weste der ARD. Diese soll nun durch den Ausstieg und Seppelts Arbeit reingewaschen werden.
Wenn ARD und ZDF schon früher, vor 10 Jahren zum Beispiel beim Festina-Skandal, mit solch investigativem Journalismus aufgefallen wären, dann hätten sie vielleicht schon damals das Doping von Riis und Ullrich aufdecken können.
Und auch der BDR hat sich lange Zeit in der Sonne des Erfolgs geahlt einschl. unseres damaligen Verteidigungsministers. Nun ist der Radsport böse und die einzigen, die Moral haben, sind ARD und ZDF? Sorry, das ist perfide.

Hinzu kommt der Umstand, unter dem Seppelt zum Dopingenthüller erklärt wurde: Letztes Jahr durfte er auf einmal Schwimmen nicht mehr live kommentieren (übrigens auch da wird gern gedopt, das ZDF hat bisher nicht für mich erkennbar untersucht, ob seine Mitarbeiterin Kristin Otto "sauber" war), weil Tom Barthels von RTL kam und ihm die ARD-Arbeit mit Schwimmen schmackhaft gemacht wurde. Als Trotspflaster bekam Seppelt die Aufgabe, über Doping zu berichten, was er, so weit ich das erkennen kann, auch gut macht.
 
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@Sachsenradio

Zunächst mal hab ich dich ja nicht persönlich angesprochen, insofern solltest du nicht das Gefühl haben, dass ich speziell dir etwas unterstelle. Ich bezog mich auf einen Grundtenor, der sich durch einen Großteil der Postings hier zieht.

Um aber auf dein Posting jetzt einzugehen: Jörg Jaksche war in den vergangenen Wochen aufgrund seiner Doping-Beichte Interviewgast bei unterschiedlichen Medien. Der ARD jetzt Heuchelei zu unterstellen, weil sie ihn im Rahmen der Tour-Berichterstattung EINMALIG zu eben diesem Thema eingeladen hat, und er dabei auch zu den sportlichen Ereignissen des Tages was gesagt hat, halte ich für extrem fadenscheinig. Aber die gleichen Leute würden wahrscheinlich rumjaulen, wenn ausgerechnet die ARD kein Interview mit Jaksche führen würde, wo doch schließlich alle anderen Interviews mit ihm gemacht haben.

Genau so wie das ganze Lamentieren über: Warum berichten sie denn über Schwimmen? Über Skisport? Über Olympia? Oder wie jetzt von dir: Warum darf Kristin Otto da arbeiten bzw. warum hat das ZDF die nicht kontrolliert? Ich wußte nicht, dass ARD und ZDF eine Funktion hätten, die sie zum Durchführen von Dopingkontrollen verpflichtet.

Unsinnig finde ich auch den Vorwurf, dass irgendwelche Dinge nicht schon früher aufgedeckt worden wären. Wer soll denn beurteilen, wie das möglich gewesen wäre? Wer kann beurteilen, ob die ganzen Enthüllungen (allein der letzten Monate) nicht eine Folge der jahrelangen Berichterstattung (natürlich nicht nur der Öffis) über das (und des damit gestiegenen öffentlichen Drucks zum) Thema Doping gewesen sind? Im Übrigen habe ich mich auch über den damaligen Festina-Skandal ausreichend informiert gefühlt, ich hatte nicht den Eindruck, dass der irgendwo unter den Tisch gekehrt worden wäre.

Bei all diesen Verweisen auf andere Sportarten, frühere Vergehen etc, würde ich gerne mal eines anmerken: Die Entwicklungen im Radsport der, sagen wir mal, letzten 12 Monate seit den Vorwürfen gegen Ullrich, Basso und Co sind nun wirklich mit nichts, aber auch gar nichts mehr zu vergleichen. Auch mit keiner anderen, mitunter vielleicht zu Recht, ebenfalls unter Verdacht stehenden Sportart.

Um mal den Finger drauf zu legen: In den letzten 12 Monaten wurde deutlich, dass ALLE Toursieger seit 1996 (Riis, Ullrich, Pantani, Armstrong, Landis) entweder des Dopings überführt wurden, Doping gestanden haben oder durch starke Indizien belastet wurden . Dazu zahlreich andere Spitzenfahrer wie Virenque, Basso etc.

Es gab spektakuläre Geständnisse von Insidern wie Jaksche und diesem belgischen Masseur (Name gerade vergessen), die Machenschaften bestätigt haben, wie man sie bislang immer VERMUTET hat, die aber durch diese Schweigemauer der Teams niemals so konkret durchgesickert sind.

Zuletzt haben zahlreiche weitere deutsche Spitzenfahrer der letzten Dekade Geständnisse abgelegt (zumindest die, die nicht bereits belastet waren, Herr Ullrich leugnet ja beharrlich weiter). Ich denke mal, dass die Sportart in den letzten Wochen vor dieser Tour den allerletzten Rest Glaubwürdigkeit verloren hat, denn wen soll man nach Ullrich, Jaksche, Aldag und Zabel, jetzt Sinkewitz noch für sauber halten?.

Wie man nach diesen Entwicklungen so tun kann, als ob die ARD jetzt mit Kanonen auf Spatzen schießt, wo sie vorher immer mit verbundenen Augen vorbeigelaufen sei, ist mir wirklich absolut schleierhaft.

P.S.: Der aktuell Führende der Tour de France, der Däne Rasmussen, steht derzeit auch unter Dopingverdacht und wurde aus seinem Nationalteam geschmissen. Er hat sich offenbar mehrfach Trainingskontrollen entzogen.
 
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@sachsenradio: ich lese viel "hätte, wenn und aber". Aber erklär doch bitte, warum die ARD nachweislich keine weisse Weste haben solle?

Und was das Argument angeht von wegen Olympia. Was bedeutet das im Umkehrschluss? Dass sie weiterhin über den Dopingsport Fahrradfahren berichten müssen, nur weil man landläufig meint, dass andere Sportarten auch gedopted sind? Nach dem Motto: wenn alle Scheissen bauen, dürfen die schlimmsten SChlingel das auch weiterhin tun? Merkwürdige Logik...
 
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Keek schrieb:
Ich wußte nicht, dass ARD und ZDF eine Funktion hätten, die sie zum Durchführen von Dopingkontrollen verpflichtet.
So gerieren sie sich aber derzeit - als Ankläger und Richter in einem. Und vergessen dabei (oder wollen vergessen machen), daß sie, insbesondere die ARD, durchaus Teil des Systems, man kann auch sagen, des Sumpfes, waren.
Unsinnig finde ich auch den Vorwurf, dass irgendwelche Dinge nicht schon früher aufgedeckt worden wären. Wer soll denn beurteilen, wie das möglich gewesen wäre?
Zumindest wäre eine frühere Aufdeckung der Praktiken eher wahrscheinlich gewesen, wenn bei der ARD nicht der Grundsatz gegolten hätte, "Wenn Team Telekom sagt, es wird nicht gedopt, dann ist das für uns auch kein Thema".
Im Übrigen habe ich mich auch über den damaligen Festina-Skandal ausreichend informiert gefühlt, ich hatte nicht den Eindruck, dass der irgendwo unter den Tisch gekehrt worden wäre.
Nein, die Festina-Problematik wurde nicht unter den Tisch gekehrt. Aber es wurde auch nicht ernsthaft nachgefragt, ob Festina tatsächlich ein Einzelfall ist. Insbesondere beim Geschäftspartner Team Telekom wurde damals kein Bißchen investigiert - Begründung: Siehe oben.

Insofern mag das jetzige Verhalten insbesondere der ARD, isoliert betrachtet, richtig und vielleicht sogar lobenswert sein (wobei ich der Ansicht bin, daß eine kritische Berichterstattung mehr wert gewesen wäre als das berüchtigte "Zeichen", das mit dem Tour-Rückzug gesetzt wurde). Im Kontext des früheren Verhaltens, der zu Gunsten unkritischer Jubelei und des eigenen Investments unterlassenen journalistischen Arbeit sowie der dadurch evidenten jahrelangen Verstrickung in das Dopingsystem kann man es leider nur als verlogen bezeichnen.
 
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Richtig makeitso: Durch den Ausstieg von ARD und ZDF, konsequent wäre gewesen, die Tour von vornherein abzublasen, der Rückgabe der Rechte und der damit verbundenen Gefahr, dass ein anderer Sender einspringt, haben sie sich selber der Deutungshoheit kritischer Berichterstattung in Begleitung der Tour beraubt. Journalistisch gesehen finde ich die ganze Ausstiegsgeschichte höchst fragwürdig.
@sachsenradio: ich lese viel "hätte, wenn und aber". Aber erklär doch bitte, warum die ARD nachweislich keine weisse Weste haben solle?
Wo bitte liest du Steinberg "hätte, wenn und aber"?
Aber erklär doch bitte, warum die ARD nachweislich keine weisse Weste haben solle?
So gerieren sie sich aber derzeit - als Ankläger und Richter in einem. Und vergessen dabei (oder wollen vergessen machen), daß sie, insbesondere die ARD, durchaus Teil des Systems, man kann auch sagen, des Sumpfes, waren.
Zumindest wäre eine frühere Aufdeckung der Praktiken eher wahrscheinlich gewesen, wenn bei der ARD nicht der Grundsatz gegolten hätte, "Wenn Team Telekom sagt, es wird nicht gedopt, dann ist das für uns auch kein Thema".
Insbesondere beim Geschäftspartner Team Telekom wurde damals kein Bißchen investigiert
Seppelt selbst wurde bis vor wenigen Tagen selbst vom eigenen Team teilweise als Nestbeschmutzer tituliert.
Hinzu kommt die auf breiter Linie gefahrene Verbandelung der ARD mit dem Team Telekom, inklusive gegenseitigem!!! Sponsoring. Ist die ARD nicht erst Ende 05 aus dem Sponsoring des Telekom-Teams ausgestiegen? Kann auch 04 gewesen sein. Nicht zu vergessen das Engagement Boßdorfs bei Telekom und Jan Ullrich himself.
Wo bitte war da kritische Distanz?
Die Weste der ARD ist mehr als schwarz! Alles andere ist doch Augenwischerei.

Einem Artikel meiner Heimatzeitung zufolge scheint übrigens ZDF-Sportchef Gruschwitz nicht der nach außen kommunizierten Meinung zu sein. Er habe sich fügen müssen, weil die ARD um alles in der Welt aussteigen wollte. Was Brender persönlich dazu denkt, weiß ich nicht. Es deutet aber darauf hin, dass die treibende Kraft die ARD war, nur kann das ZDF ja schlecht sagen: Wir bleiben dabei.
 
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Mein Freund Jörg Wagner mal wieder...

Im "radioeins-Medienmagazin" vom letzten Sonnabend bezeichnete er SAT.1 und PRO7 als "Streikbrecher", die mit "ihrer Profit- und Imagesucht" den durch den Öffi-Boykott verursachten "Veränderungsdruck" zunichtemachen... :rolleyes:
 
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Ähnliches, wie von Wagner berichtet wird, hörte ich auch in Markt und Medien im DLF. Absolut unjournalistische PR-Beiträge. Unreflektiert nach dem Motto "Wir sind die Guten, Sat.1 ist böse".
Einfach nur zum Kotzen. Und von Zapp werde ich wohl ähnliches sehen können. Bei denen bin ich gar nix andres mehr gewohnt.
 
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Wieso? Hatte Wagner denn so Unrecht? Vielleicht war es etwas unglücklich formuliert, aber wenn die Medienwelt sich dann schon mal "einig" ist und mit dem Übertragungsabbruch Druck ausüben will, wird es irgendwie zur Farce, wenn einen Tag später plötzlich ein Sender, der wegen Informationsdefiziten ohnehin schon in den Schlagzeilen ist, sich dann auch noch die Rechte untern Nagel reißt. Und wenn man dann mal in die Übertragungen reinzappt, wird man auch ganz schnell feststellen, dass das Ganze weder der einen noch der anderen Ansicht auch nur im Ansatz irgendwie gerecht wird und tatsächlich alles irgendwie nur nach Imageaufpolierung riecht. Ein Fass ohne Boden...
Wenn ichs übrigens Recht in Erinnerung habe, war die Formulierung so bierernst auch nicht gemeint bzw. ausgesprochen, daher würde ich das gar nicht mal so verbissen sehen wollen.
 
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Medienwelt? Ich habe bisher nur von ARD und ZDF gehört, dass sie aussteigen. Von anderen Sendern und schreibenden Medien habe ich nix gehört. Und nur weil sich Herr Struve in den Kopf gesetzt hat, die Verfehlungen der letzten Jahre seiner eigenen Sendergruppe durch Ausstieg wieder gut zu machen, müssen noch lange nicht andere Medien in das Geheul mit einstimmen. Ich wunder mich sogar, wie unkritisch der Ausstieg begleitet wurde. Wahrscheinlich, weil man Gefahr läuft, als Dopingbefürworter abgestempelt zu werden, wie das gerade mit Sat.1 passiert. (Nach dieser Logik waren ARD und ZDF bis Mittwoch auch Dopingbefürworter.)
Wenn ich ehrlich bin, erwarte ich von Sat.1 nicht viel. A), weil es Sat.1 ist und B) weil der Sender mittendrin von heute auf morgen die Übertragung übernommen hat.
 
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SR2 schrieb:
Ähnliches, wie von Wagner berichtet wird, hörte ich auch in Markt und Medien im DLF
Hab' ich auch gehört und fand es äußerst bemerkenswert, daß von 10 Befragten einer "Umfrage" nur einer die ARD-Position kritisch sah, wohingegen sieben nicht nur den Ausstieg der Öffis lobten, sondern sich auch furchtbar über SAT.1 echauffierten... :rolleyes:
Radiokult schrieb:
wenn die Medienwelt sich dann schon mal "einig" ist
Daß sie das nicht ist, zeigen schon die Übernahme der Berichterstattung durch SAT.1 und die ungerührte Haltung von Eurosport; auch ist mir von einem Ausstieg ausländischer Sender nichts bekannt. Insofern will mir scheinen, daß nicht etwa SAT.1 die Ausnahme ist, sondern unsere Öffis.
 
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Also langsam wird es ja immer wirrer.

Dass also Länder, die offensichtlich mit, sagen wir mal, deutlich geringerem Problembewußtsein an die Probelamtik rangehen, nicht ausgestiegen sind, ist Beleg für ein Fehlverhalten der deutschen Öffis? Also glorreiche Beispiele wie Frankreich, wo ein Richard Virenque als hochdotierter TV-Experte arbeiten darf?

Außerdem solltet ihr eventuell etwas genauer bleiben: ARD und ZDF sind aus der Live-Übertragung der Tour de France ausgestiegen, nicht aus der kompletten Berichterstattung über die Veranstaltung.

Und die Umfrage, lieber Makeitso, ist selbstverständlich gefälscht, alles öffentlich-rechtliches Klatschviech (die gleichen, die sonst halt beim Silbereisen sitzen) oder arme Gebührenzahler, die durch die Androhung von Endgerätezählung zu gebührlichen Aussagen genötigt wurden. Schaffen wir die Öffis doch gleich ganz ab, dann bekommen wir nure noch ausgewogene Berichterstattung durch die über alle Zweifel erhabenen Privatsender in D, die in letzter Zeit ein Paradebeispiel für guten Journalsimus nach dem anderen abgeben.
 
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Um es mal zu präzisieren: es geht wohl um dieses und dieses Beispiel wie schnell sich die Bild eine neue Meinung bilden kann. :)

PS: Und man muss sich mal überlegen wie heldenhaft SAT.1 von der Bildzeitung jetzt als Retter der geknechteten TV-Gemeinde gefeiert würden wenn Springer den Sender seinerzeit hätte kaufen dürfen...
 
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Ähnliches, wie von Wagner berichtet wird, hörte ich auch in Markt und Medien im DLF.

Du hörtest dort dasselbe wie im RBB, nur in anderer Präsentationsform.

Zugegeben: Mir ist das auch nur aufgefallen, weil ich bei den coolen Sprüchen der Frau Pressesprecherin (laut der Sat.1 die Nachrichten nur unwirklich zurückfährt) auf einmal ein Déjà Vue hatte ...


Was die Mädchenwelt an und für und durch sich angeht: Das, was gerade so unter http://news.google.de/news?hl=de&ned=de&q=rasmussen aufscheint, würde ich auch nicht gerade als wohlwollende Sportberichterstattung bezeichnen. Kann mich nicht entsinnen, schonmal die Formulierung gesehen zu haben, daß der Sieg eines bestimmten Sportlers „droht“.

Im übrigen fand ich interessant, wie ruppig der Herr Seppelt in einem Zeitungsinterview jegliche Fragen nach Eurosport mit „kein Kommentar“ abbürstete. Soweit geht die unabhängige Berichterstattung der ARD dann wohl doch nicht.
 
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Moi schrieb:
Mein Freund Jörg Wagner mal wieder...
Im "radioeins-Medienmagazin" vom letzten Sonnabend bezeichnete er SAT.1 und PRO7 als "Streikbrecher", die mit "ihrer Profit- und Imagesucht" den durch den Öffi-Boykott verursachten "Veränderungsdruck" zunichtemachen...
Radiokult schrieb:
Wenn ichs übrigens Recht in Erinnerung habe, war die Formulierung so bierernst auch nicht gemeint bzw. ausgesprochen
Also, ich kann da kein Augenzwinkern erkennen...
 

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