Trump will NPR und PBS austrocknen

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Der öffentliche Rundfunk in den USA ist ziemlich kompliziert aufgestellt. Es gibt im Radio wie im Fernsehen einen Haufen von Lokalsendern, die meist von Universitäten (teilweise privat, teilweise öffentlich), von Stiftungen, Verein oder gemeinnützigen Gesellschaften betrieben werden, und von denen einige auch Inhalte nicht nur für sich selbst, sondern auch für das ganze System produzieren, und es gibt die als Vereine der Mitgliedssender organisierten zentralen Veranstalter PBS (Fernsehen) und NPR (Radio). Finanziert werden die einzelnen Sender durch ihre jeweiligen Träger, durch Spenden, Mitgliedsbeiträge - und durch staatliche Zuschüsse. Die machen zur Zeit knapp eine halbe Milliarde Dollar pro Jahr aus, und erfolgen durch eine spezielle staatliche Kommission, die qua Gesetz mit Vertretern beider großer Parteien besetzt sein muss. Diese will Trump nun abschaffen.

Das wäre nicht notwendigerweise das Ende von NPR, PBS und der Lokalsender, die, wie gesagt, weitere Einnahmequellen neben den direkten staatlichen Zuschüssen haben. Aber schon angesichts der Summe ist klar, dass das im öffentlichen Rundfunk zu drastischen Einschnitten führen würde.
 
Trump will ja auch eine Mauer zu Mexiko bauen und den Mexikanern die Rechnung schicken, er will das "Establishment" zum Teufel jagen (auf das er im Kongress dringend angewiesen ist), er will den IS ausrotten und den ewig andauernden Palästina-Konflikt beilegen (das macht sein Schwiegersohn Jared im Rahmen zweier Dinner-Partys), er will den Firmen vorschreiben wo sie zu investieren haben, irrwitzig hohe Zölle verhängen und den Chinesen und Europäern verbieten dasselbe zu tun (sonst reden wir nur noch mit Taiwan als einzigem offiziellen Vertreter Chinas, sprengen die Nato und schaffen die WTO ab, drehen den UN den Geldhahn zu, das war's dann) usw.

Wenn Trump aus seinen Allmachtsträumen erwacht kann es sein dass er bockt und Präsident sein plötzlich ziemlich kacke findet. Könnte man im Weißen Haus nicht eine Reality Soap drehen und nur so tun als würde die ganze Welt nach der eigenen Pfeife tanzen, das wär' doch lustig, so kriegt man die paar Jahre bestimmt rum.
 
Hab mal selber gesucht und dies gefunden. Zwar will Trump im Kulturbereich kürzen, aber die Schließung von NPR und PBS ist in ALLEN Medien (noch) mit großen Fragezeichen versehen...
 
Die Tagesschau wird man als verlässliche Quelle bezeichnen dürfen.
Dort heißt es:
Die CPB, die Gesellschaft für den öffentlichen Rundfunk, verteilt bisher jährlich 445 Millionen Dollar an 1500 meist lokale öffentliche Radio- und Fernsehstationen. Die öffentlichen Mittel sollen ersatzlos gestrichen werden.

Nick Mulvaney, Leiter von Donald Trumps Haushaltsbüro, lässt keine Zweifel aufkommen: "Das ist ein Haushalt der harten Macht. So wollte es der Präsident."
(Quelle, abgerufen am 26,03.2017 um 14:13 Uhr MESZ)

Natürlich steht auch hier nichts von "schließen", allerdings bringt dieses Zitat es gut auf den Punkt:
David Luscher ist Geschäftsführer des NPR-Senders WYSU in Youngstown. "Den Gürtel enger schnallen und einen Weg finden, dieses Geld einzusparen", heißt seine Devise. Aber er ist sicher: "Eine Menge lokaler Stationen auf dem Land werden nicht weitermachen können."
(Quelle s.o.)

Allerdings, so heißt es weiter in dem Bericht von Andreas Horchler (hr), gäbe es im Kongress bereits jetzt parteiübergreifenden Widerstand gegen die Streichung dieses Etatpostens.
Zweifelsohne ein Thema, jedoch noch keine beschlossene Sache.
 
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