Uhrzeit - Tonsignal

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chrisnecke

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Hi! Höre beispweise bei den SWR Sendern 4 Sekunden vor der vollen Stunde 4 Signaltöne! Wie machen die das? Gibt es Uhren die so ein Signal produzieren, oder ist das Compi gesteuert, o.ä.
Wer weiß was über die Technik, wo bekommt man sowas her und was kostet der Spaß??
Vielen Dank...
 
AW: Uhrzeit - Tonsignal

Auf alten Bildern von den SDR-Studios in der Neckarstraße konnte man drei Tasten entdecken: ARI, Gong, und noch eine, vermutlich für die vier Piepser. Drüber war eine Plexiglasblatte, die nur den ARI frei gab.
Hier stellt sich auch die Frage, wie war das in den 80ern?

Grüßle AFu
 
AW: Uhrzeit - Tonsignal

Wenns vorproduziert ist, wer spielts ab?? Drückt der Fahrende moderator auf Knöpchen und spielt ne Sounddatei ab, oder läuft das Automatisch?? Bei FFh z.b. ist es im Jingle mit drin egal wanns läuft, bei SWR3 z.b. läuft immer drei Sek vor Punkt, egal ob News laufen oder nicht, egal ob pünktlich oder nicht, Tuten kommt immer zu selben Zeit!
 
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Mag sein mit der Taste für die vier Piepser, AFu, aber es kommt und kam wirklich immer absolut pünktlich, kann mir nicht vorstellen dass der Moderator das drücken musste!? Oder??
 
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Bitte: Das, wovon hier die Rede ist, heißt Zeitzeichen.

Ich lasse erstmal sich vielleicht noch meldenden kompetenteren Leuten den Vortritt für Erklärungen, wo z.B. beim DLF das Zeitzeichen herkommt...
 
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Danke K 6, ohne Dich hätten wir wohl ewig nach dem Wort gesucht...

Hoffe aber trotzdem auf Erklärung :)
 
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... und anständige ARD-Anstalten übernehmen das auch täglich... ;)

Im Ernst: da drückt niemand auf einen Knopf und löst das Zeitzeichen aus, zumindest nicht, wenn es seiner ursprünglichen Funktion als landesweit zugängliches "Uhrennormal" gerecht werden soll. Es gab auch mal eine Zeit, in der niemand privat Zugang zu einer Funkuhr hatte - oder es DCF77 noch gar nicht gab. Damals wurde die genaue Zeit (der Stundenwechsel) von einem Zeitzeichengenerator in die bekannten Töne umgesetzt und per Hausverteilung in jede Senderegie gegeben. Dort konnte das dann on air gegeben werden, ohne freilich etwas am Zeitpunkt verändern zu können. Wie die genaue Zeit individuell in die Funkhäuser kam, wäre nachzuforschen. Es gab jedoch extrem genaue Spezifikationen für das Zeitzeichen, das ja auch volkswirtschaftlich wichtig war (öffentlicher Verkehr etc.).

Leider hat sich seit Jahren eingebürgert, das Zeitzeichen in die Verpackung einzubauen und irgendwann, nur halt nicht zur rechten Zeit zu senden. Der möglicherweise erste, der das gemacht hat, war Lutz Bertram, der im DT64-Hitglobus 1990/91 das Zeitzeichen als Stundentrenner mißbrauchte und ein klitzekleinwenig abänderte. Um Pünktlichkeit war man dabei allerdings noch bemüht ;)
 
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Hallole,

Ich meine ich zu erinnern, dass das im damaligen SDR so geregelt wer, dass die Tast gedrückt wurde, und das Zeitzeichen dann zur nächsten vollen Minute ausgegeben wurde, oder was nur auf die volle Stunde. Man müsste das nochmal direkt dort nachfragen! :)

Grüßle AFu
 
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Es ist tatsächlich so wie von radiowaves beschrieben. Das Signal heißt Zeitzeichen und wird über eine Taste gesteuert, die auch mit "Zeitzeichen" beschriftet ist. Ist die Taste eingeschaltet, kommt zur nächsten vollen Stunde das Zeitzeichen (Normalzustand). Ist die Taste ausgeschaltet, kommt das Zeitzeichen nicht (z. B. an Sylvester).
Das Zeichen selbst wird von einem Gerät, einem Zeitzeichengenerator, erzeugt und auf die Sendestrecke gegeben. Es gibt also keinen Regler am Pult, der für das Ausspielen des Zeitzeichens zuständig ist. Dies erklärt auch, weshalb das Zeitzeichen immer in derselben Lautstärke ausgespielt wird.

Vielleicht mal einen Techniker vom SWR fragen...?
 
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Ist das richtig dass die hitglobus mp3 total verhallt ist, oder ist die Einstellungen inmienem tollen winmediaplayer schrott...

Hat jemand ne Idee wie man mit GHilfe einer Funkuhr das Zeitzeichen selber produzieren könnte, aber so dass es autonatisch zur vollen Stunde kommt, oder gibt es vielleicht solche Uhren...??
 
AW: Uhrzeit - Tonsignal

Das Zeitzeichen könnte zum Beispiel so in die Senderegie gelangen:
 

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chrisnecke schrieb:
Hi! Höre beispweise bei den SWR Sendern 4 Sekunden vor der vollen Stunde 4 Signaltöne! Wie machen die das? Gibt es Uhren die so ein Signal produzieren, oder ist das Compi gesteuert, o.ä.
Wer weiß was über die Technik, wo bekommt man sowas her und was kostet der Spaß??
Vielen Dank...


Hab da so einen Cart-Player da kann man das einstellen. "Time Announce" nannte sich das.
Jingle Palette heisst er.
 
AW: Uhrzeit - Tonsignal

Verhallt? Nee, allerhöchstens - wie K6 schon schrieb - die deutlich wahrnehmbare Raumakustik im K6 :D
Damals [tm] bebrüllte man die Großmembran-UM71 halt nicht aus 10 cm durch den Poppschutz, sondern hatte geschätzt 40 cm Abstand am grünen Sprechertisch in der Nalepastraße. Sowas kennt der gemeine Radiohörer heute offenbar nicht mehr...
 
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So, dann wollen wir mal...

Also, beim Rundfunk der DDR in der Berliner Nalepastraße war das so gelöst, daß das Zeitzeichen bereits auf einer analogen Leitung in genau der Form zugeliefert wurde, wie man es aus dem Radio kennt. Das Signal wurde in alle Kontrollräume verteilt und lag dort tatsächlich "auf Regler" und nicht "auf Knopf". Die Leitung kam aus Potsdam, offenbar vom geodätischen Institut. Dort hatte man bereits Anfang des 20. Jahrhunderts Erfahrungen mit Zeitmessung und -verteilung gemacht und später auch über Zeitzeichensendestellen z.B. die Schifffahrt versorgt.
In der DDR war aus Nauen auf 4525 kHz mit 5 kW dauerhaft rund um die Uhr ein Zeitzeichensender aktiv. Eine weitere Sendestelle, die das Zeitzeichen ausführlicher als im UKW-Hörfunk brachte, war angeblich der Langwellensender Zehlendorf (das Dorf in der DDR, nicht der westberliner Stadtteil) auf 177 kHz. Auch hier war wohl die Schifffahrt der Adressat. Und auch dorthin lag eine direkte Leitung aus Potsdam.

Weiterhin kann hier nachgelesen werden, daß tatsächlich in der DDR das Zeilensynchronsignal des 2. Fernsehprogramms mit einer Atomuhr synchronisiert wurde. Damit stand in der ganzen DDR ein hochgenaues Frequenznormal von 15625 Hz zur Verfügung. Mit der Einstellung des DDR-Fernsehens wurde dieses Verfahren vom ZDF übernommen. Durch das Zählen dieser Impulse über 1 Minute kann man einen Zählfrequenzmesser auf bis zu 1 ppm genau kalibrieren. Die entsprechenden absoluten (Laufzeit)fehler zum Sender Berlin-Alexanderplatz wurden - genau wie die des Zeitzeichens auf Stimme der DDR - in der Zeitschrift Funkamateur regelmäßig veröffentlicht. Abnehmer waren z.B. auch die Uhrenindustrie der DDR sowie natürlich alle öffentlichen Stellen, die eine genaue Zeit benötigen (Deutsche Reichsbahn etc.).

Vielleicht noch zum Pegel im Funkhaus Nalepastraße: Referenzpegel im Haus war + 6 dB entsprechend 0 dB = 0.775 V. Bei 0 dB hatten die Flachbahnregler der vom RFZ (Rundfunk- und Fernsehtechnisches Zentralamt der Deutschen Post) in Berlin-Adlershof entwickelten DDR-Sendepulte einen per Taste zuschaltbaren mechanischen Anschlag, den man nutzen konnte, um schnelle Blenden nicht zu "verreißen". Bis 0 dB wurde im Regelbetrieb auch gefahren, dort begann der rote Bereich der Pegelanzeigen.
Zu Beginn jeder Schicht in einem Studio (auch in der Hörspielproduktion), mindestens jedoch einmal wöchentlich in den Sendestudios, wurden alle Kanäle eingepegelt. Dazu bediente man sich des Trennklinkenfeldes und einer dort anliegenden Referenzpegel-Ringleitung des Funkhauses und "klingelte" alle Kanäle nacheinander durch. Am Ende durfte man nur nicht vergessen, die Pegel-Leitung wieder abzutrennen, nicht daß die versehentlich auf Sendung ging. Der Bezugspegel wurde dann auch bis zum letzten UKW-Strahler der Republik durchgegeben und die Kollegen von der Deutschen Post pegelten dort gewissenhaft neu ein. Ach ja: auch die Studiotechniker des Rundfunks der DDR waren Angestellte der Deutschen Post, nicht etwa des Rundfunks...

Man sieht: da wurde richtig Aufwand getrieben, denn Rundfunk hatte eine gesellschaftliche Bedeutung. Der mittels Processing zu Gleichstrom verarbeitete, zermatschte MPEG-Brei, den man heute fast überall kredenzt bekommt, war damals undenkbar. Aber das hat heute ja - wie ein inzwischen 71-jähriger Studiomensch aus der Nalepastraße immer so gern sagt - auch nichts mehr mit Rundfunk zu tun...
 
AW: Uhrzeit - Tonsignal

OK, nehm das mit dem Hall zurück...
Weiß denn jemand was so ein Zeitzeichengenerator kostet und wo man so ein Teil herbekommt?? Ne Software würde ich dafür ungern einsetzen! Welches Signal geben z.B Schulen auf ihr Com-Anlage um die Pausen oder Stundenwechsel anzukündigen?? So ein Ding würds doch auch tun. Müsste halt nicht Ding DANG DONG songern vielleicht tüt tüt tüt tüüüüüüüt machen...*g*
 
AW: Uhrzeit - Tonsignal

Ich denke, dass in Schulen viel simplere Systeme benutzt werden. Unser Pausengong hat über das Jahr ne Abweichung von 20 Sekunden, dass sollte wohl für ein Zeitzeichen außerhalb der Toleranz sein. :D
 
AW: Uhrzeit - Tonsignal

Dann kannste das Zeitzeichen auch gleich vom Band abfahren bzw. aus dem Computer erklingen lassen. Weshalb muss dann ein Zeitzeichengenerator her? Nur, damit ein geheimnisvolles Gerät mehr herumsteht?
 
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Was mich immer ärgert ist, dass auf UKW ja fast kein Zeitzeichen mehr wirklich dann kommt, wann es kommen soll, dank der immer grösser werdenden Latenzen auf den Sendestrecken. MPEG sei dank...

@MichaNRW: och aus "geilheit" hab ich hier auch nen Hinztrillergenerator eingebaut....
 
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Radiowaves schrieb:
Verhallt? Nee, allerhöchstens - wie K6 schon schrieb - die deutlich wahrnehmbare Raumakustik im K6 :D
Ich denke, einiges von dem gehörten kam aus P irgendwas, da eingeweckt...

Radiowaves schrieb:
Damals [tm] bebrüllte man die Großmembran-UM71 halt nicht aus 10 cm durch den Poppschutz, sondern hatte geschätzt 40 cm Abstand am grünen Sprechertisch in der Nalepastraße. Sowas kennt der gemeine Radiohörer heute offenbar nicht mehr...
Kann der gemeine Radiohörer sich in Bln. aber jederzeit auf einer mittleren Welle anhören. Und das in noch wesentlich ausgeprägterer Form, was ggf. auch damit zu tun hat, daß das Studio in Räumen eingerichtet ist, die ursprünglich ordinäre Büros werden sollten, weil das Haus überhaupt nicht als Funkhaus gedacht war...
 
AW: Uhrzeit - Tonsignal

Radiowaves schrieb:
In der DDR war aus Nauen auf 4525 kHz mit 5 kW dauerhaft rund um die Uhr ein Zeitzeichensender aktiv.
Sind anderswo nach wie vor...

Radiowaves schrieb:
Eine weitere Sendestelle, die das Zeitzeichen ausführlicher als im UKW-Hörfunk brachte, war angeblich der Langwellensender Zehlendorf (das Dorf in der DDR, nicht der westberliner Stadtteil) auf 177 kHz. Auch hier war wohl die Schifffahrt der Adressat.
Schiffahrt ist richtig, wobei ich nichts von einem Zeitzeichen weiß, dafür aber von Datenübertragungen der Seereederei. Dabei stand man vor dem Problem, daß der alte Sender Phasenmodulation (Daten) und Amplitudenmodulation (Rundfunkprogramm) nicht ausreichend trennen konnte. Als Lösung wurde das Tonsignal durch einen 200 Hertz-Hochpaß gejagt. Operation geglückt, Patient tot, denn natürlich klang das dann, als käme das Programm aus einem Druckkammerlautsprecher. Fallweise mit einem Grollen im Hintergrund, wenn gerade Daten liefen...

Tatsächlich übertragen werden Zeitsignale aber beim französischen Sender Allouis auf 162 kHz, vgl. hier.

Radiowaves schrieb:
Weiterhin kann hier nachgelesen werden, daß tatsächlich in der DDR das Zeilensynchronsignal des 2. Fernsehprogramms mit einer Atomuhr synchronisiert wurde. Damit stand in der ganzen DDR ein hochgenaues Frequenznormal von 15625 Hz zur Verfügung.
Das hatte man (und hat man auch heute) übrigens auch auf 77,5 und 200 bzw. später dann 198 kHz, in Form der Sender DCF77 bzw. Droitwich (BBC). Mindestens der für den sowjetischen Militärrundfunk eingesetzte Langwellensender (der Post, wohlgemerkt) in Burg wurde mit einer dieser beiden Frequenzen synchronisiert, in der Regel mit DCF77, d.h. der Träger von Radio Wolga war unmittelbar vom Bundespostsender in Mainflingen abgeleitet...

Radiowaves schrieb:
Abnehmer waren z.B. auch die Uhrenindustrie der DDR sowie natürlich alle öffentlichen Stellen, die eine genaue Zeit benötigen (Deutsche Reichsbahn etc.).
Beim Ende eines Dauertons ist es irgendwann zwischen 07:59:50 und 08:00:10. Angeblich wurde dieser Unfug von der Post geliefert...

Radiowaves schrieb:
Zu Beginn jeder Schicht in einem Studio (auch in der Hörspielproduktion), mindestens jedoch einmal wöchentlich in den Sendestudios, wurden alle Kanäle eingepegelt.
...und das jeweilige Programm solange aus einem anderen Studio gesendet.

Radiowaves schrieb:
Der Bezugspegel wurde dann auch bis zum letzten UKW-Strahler der Republik durchgegeben
8.00-12.00 Uhr über alle UKW-Frequenzen nur Mono-Empfang

Radiowaves schrieb:
Ach ja: auch die Studiotechniker des Rundfunks der DDR waren Angestellte der Deutschen Post, nicht etwa des Rundfunks...
Was im Fernsehen z.T. zu lächerlichen Szenen führte: "Die MAZ geht erstmal Kaffee trinken." Diese überaus kreative Atmosphäre war den Produktionen hinterher dann auch anzusehen...
 
AW: Uhrzeit - Tonsignal

Bei Radiomax gibt es die AOT Funktion. Ein Bestimmtes Element wird vom Senderaster eingeplant und startet jede Stunde zu einer Fixen Zeit. Der laufende Titel wird dann ausgeblendet. Jetzt muss das News Jingle (mit evtl. Schlagzeilenramp vorher) nur noch so produziert sein, daß es zeitlich passt. Bei SR1 startet das Newsjingle um XX:59:34
Grüße in die Runde: FloSch
 
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