UKW, DAB/DAB+/Internet: Meine persönliche Meinung zum digitalen Glaubenskrieg

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Sehr richtig. Genau so ist es. Und Übertragungsrechte ländergebunden zu vergeben, ist "sowas von 20. Jahrhundert", wie man im Geek-Sprech sagen würde.

Schön wär's, aber leider ist das heute aktueller denn je, und "dank" der Digitalisierung wesentlich einfacher durchsetzbar.

Und spätestens wenn DVB-T2 in Österreich eingeführt ist, wird niemand mehr jenseits der österreichischen Grenzen Fernsehen aus Österreich ansehen können, und bei anderen Ländern wird es genauso sein.

Willkommen in Europa, es lebe die Digitalisierung!
 
Und spätestens wenn DVB-T2 in Österreich eingeführt ist, wird niemand mehr jenseits der österreichischen Grenzen Fernsehen aus Österreich ansehen können, und bei anderen Ländern wird es genauso sein.
Ja, das ist richtig, denn schon jetzt kommen die Signale vom Gaisberg kaum noch über den Chiemsee hinaus, selbst bei guter Dachantenne. Dann wirds wahrscheinlich nur noch bis zum Waginger See reichen...
Das Problem sind aber hier die deutschen Privatsender. Denn: die sind schuld daran, dass Mitte/Ende der 1990er-Jahre aus dem bayerischen Kabel ORF 1 rausgenommen wurde, weil viele bei Formel 1 (damals noch in der goldenen Schuhmacher-Zeit) von RTL auf ORF 1 umgeschaltet haben, weil dort weniger Werbung gelaufen ist.
Das ist wirklich nur den blöden Privatsendern geschuldet...
 
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Früher kamen doch sogar ganze Fußballspiele bei der Deutsche Welle, richtig?
Und bei der letzten Fußballweltmeisterschaft (oder Europameisterschaft?) mußte man doch bei den Infowellen einen geogeblockten Extra-Stream anwählen, weil auf dem weltweiten Stream die Sender nicht übertragen durften, korrekt?
Aber die Deutsche Welle ist/war ja für's Ausland gedacht. Hatte DW also Extra-Rechte bei ihren damaligen Fußballübertragungen auf Kurzwelle (die ich sehr gerne gehört hab, auch die 2. Halbzeit vom BL-Topspiel am Abend, aber hier geht's um die Länderspiele), oder gab es zu dieser Zeit noch nicht dieses Rechtewirrwarr? Denn Geoblocking macht bei DW keinen Sinn ...

Was ich nicht verstehe: ARD und ZDF haben für manche Sendungen keine Online-Rechte (auch nicht für Deutschland - früher häufiger als heute) und dürfen in ihren eigenen Streams diese Sendungen nicht zeigen. Aber warum dürfen das dann die IPTV-Anbieter (Entertain, Zattoo)?
 
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Ja, das ist richtig, denn schon jetzt kommen die Signale vom Gaisberg kaum noch über den Chiemsee hinaus, selbst bei guter Dachantenne. Dann wirds wahrscheinlich nur noch bis zum Waginger See reichen...
Das Problem sind aber hier die deutschen Privatsender. Denn: die sind schuld daran, dass Mitte/Ende der 1990er-Jahre aus dem bayerischen Kabel ORF 1 rausgenommen wurde, weil viele bei Formel 1 (damals noch in der goldenen Schuhmacher-Zeit) von RTL auf ORF 1 umgeschaltet haben, weil dort weniger Werbung gelaufen ist.
Das ist wirklich nur den blöden Privatsendern geschuldet...
Die Reichweite hat absolut nichts mit dem Wechsel von DVB-T auf DVB-T2 zu tun!:rolleyes:
 
Das Problem sind aber hier die deutschen Privatsender. Denn: die sind schuld daran, dass Mitte/Ende der 1990er-Jahre aus dem bayerischen Kabel ORF 1 rausgenommen wurde, weil viele bei Formel 1 (damals noch in der goldenen Schuhmacher-Zeit) von RTL auf ORF 1 umgeschaltet haben,

Das ist gelinde gesagt vollkommener Unsinn. Der ORF verschlüsselt seine Programme und begrenzt sie damit auf die Gebührenzahler in Österreich, weil ihm der Erwerb von Film und Sportrrechten für ganz Europa zu teuer ist.

Die Verschlüsselung ist notwendig, da die Lizenzgeber zum Beispiel von Sport- oder Filmrechten die Gebühren in Abhängigkeit der potentielle Empfänger berechnen. Da sich das Satellitensignal technisch nicht auf das österreichische Staatsgebiet einschränken lässt und die Gebühren für eine europa- bzw. weltweite Ausstrahlung zu hoch wären, erfolgt die Einschränkung der Empfänger mittels Verschlüsselung

Davon mal abgesehen, wird die Richtung die dieser Thread nimmt ziemlich OT.
 
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Diesen Passus kenne ich. Habe beim ORF mal nachgefragt, ob es möglich ist, seine Signale via Sat auf ganz Europa auszudehnen. Das ist wie o.g. nicht möglich - und selbst wenn man die ORF-Smartcard für die Freigabe ins Ausland mitnimmt, wird man strafrechtlich belangt.
Das hängt aber mit dem ORF-Gesetz zusammen, das ja vom Nationalrat beschlossen wird. Gab mal die Anfrage der Grünen, warum man europaweit kein ORF 1 empfangen kann. Antwort: weil das sehr sehr teuer ist und sich kurz-langfristig nicht rentiert. Zudem verdient man daran nichts. Es geht auch ein bisschen um Angst beim ORF, dass man zu viele Rechtefragen einzeln klären müßte...

Ich weiß nicht, wie es der SRG aus der Schweiz mit seiner Übertragung via SAT macht...
 
Ja, das ist richtig, denn schon jetzt kommen die Signale vom Gaisberg kaum noch über den Chiemsee hinaus, selbst bei guter Dachantenne. Dann wirds wahrscheinlich nur noch bis zum Waginger See reichen...
Das Problem sind aber hier die deutschen Privatsender. Denn: die sind schuld daran, dass Mitte/Ende der 1990er-Jahre aus dem bayerischen Kabel ORF 1 rausgenommen wurde, weil viele bei Formel 1 (damals noch in der goldenen Schuhmacher-Zeit) von RTL auf ORF 1 umgeschaltet haben, weil dort weniger Werbung gelaufen ist.
Das ist wirklich nur den blöden Privatsendern geschuldet...

Es war ja nicht nur wegen der Formel1 es ging auch um aktuelle Kinofilme. Wenn z.B. bei RTL oder Pro7 ein neuer Film in Erstausstrahlung lief, kam der selbe Film auch auf ORF1.

Wir haben den Film dann natürlich bei ORF1 geschaut weil es dort keine Werbeunterbrechung gab. Das hat den Privaten dann doch gestunken.

Von Programm her wirkte ORF1 damals eher wie ein Privatsender besonders wie Gerhard Zeiler Intendant beim ORF war näherte sich das Programmformat den deutschen Privatsendern immer mehr an.
 
@br-radio:
Auf Astra sind das Auslandsfernsehen TVE Internacional, der Nachrichtenmagazin 24 Horas, die Auslandsprogramme der Regionalsender Canada Sur und TV Galicia, sowie der Shoppingsender LTC frei empfangbar.

Die spanischen Inlandskanäle sind allesamt verschlüsselt, und es gibt auch keine Möglichkeit diese zu abonnieren.
Will man also Telenovelas sehen bleibt nur das Internet.
 
Ich weiß ned, warum man die französischen Kanäle verschlüsselt hat... Der France 2 wäre doch auch was für Auslandsfranzosen.
 
Terrestrisch sind aus den Niederlanden und Belgien z.B. die öffentlichen Programme, also Nederland1,2,3 und die Regionalsender, die beiden VRT und RTBF-Programme jeweils frei empfangbar. Der Overspill reicht aber nicht arg weit über die Grenze. Wer die Radioprogramme ab Lüttich und Genk gut empfangen kann, sollte es auch mal mit dem Fernsehen versuchen. In den Niederlanden hat man dagegen für DVB-T (dort: Digitenne) stadtnah eigene Sendemasten gebaut, die aber meist Richtung Deutschland mit stark reduzierter Leistung senden. Ein Empfang ist meist nur grenznah möglich. Für die Privatprogramme braucht es eine Smartcard. Die bekommt man nur, wenn man einen Wohnsitz in den Niederlanden hat. Kann man den nicht nachweisen, wird die Karte beim Kauf des Gerätes entfernt. Dann hilft nur der Weg über einen Bekannten, der dort wohnt.
Ärgerlich ist für mich die Verschlüsselung über Satellit. Hier hätte man doch wenigstens die öffentlich-rechtlichen Programme oder zumindest doch die Radiosender (alle belgischen und die meisten niederländischen ebenfalls verschlüsselt) offen lassen können.
 
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@br-radio:
Für die Auslandsfranzosen gibt es ja TV5, und wenn ich mich nicht irre auf Astra sogar zwei Versionen.

@Radiocat:
Für kurze Zeit waren Radio 1 und 2 aus Belgien als Ersatz für den eingestellten Auslandsdienst über Astra frei zu empfangen. Das ist aber leider auch nun Geschichte.
Aus den Niederlanden sind ja wenigstens Radio 1,5,6 und FunX unverschlüsselt zu hören.
 
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Für die Auslandsfranzosen gibt es ja TV5, und wenn ich mich nicht irre auf Astra sogar zwei Versionen.
Ja, eine englische und eine französische... Naja, für Auslandsfranzosen (z.B. Botschaftsangehörige in Berlin bzw. Wien) denk ich reicht es, zudem gibt es ja auch die Möglichkeit, das Internet zu bemühen.

Aber das Thema "Blocking" bzw. Verschlüsselung bzw. die Diskussion über den Sinn oder/und Unsinn darüber nimmt hier immer mehr Gestalt an...
 
@br-radio:
Meinst Du vielleicht den Nachrichtensendung France 24? Den gibt es neben Französisch und Englisch auch auf Arabisch.
Die TV5-Versionen sind beide auf Französisch. Während eine Version für die Zuschauer in Frankreich, Belgien und der Schweiz gedacht ist, soll die andere die Zuschauer im übrigen Europa ansprechen.
 
Was mir gefällt, wäre, wenn alle drei Systeme ihre Bedeutung weiterhin hätten:
- UKW (für die eher technisch "konservativen" Leute bzw. für diejenigen, die sich Rauschen als Hörbeispiel für Nostalgie noch bewahren möchten und natürlich "ihre Frequenz" als identifikationsstiftendes Merkmal gerne weiterleben lassen möchten)
- DAB/DAB+ (für die Leute, die guten Klang, verbunden mit wenig Rauschen haben möchten)
- Internet (als Fortsetzung bzw. Vertiefung der beiden anderen technischen Angebote, z.B. durch Livestreams am Computer oder durch Apps, etc.)

Ich denk, dass jede der drei technischen Übertragungen gut und berechtigt ist. Die Sender sind es, die diese bedienen müssen. Habe es hier oder im Nachbarthread schon mal gesagt: was nutzt mir die beste Übertragung, Dolby Digital 5.1 oder höher, wenn der Sender, der diese Musik z.B. überträgt, dauernd Dudelei übern Äther laufen lässt?! Dann kann man auch Geld sparen, indem man z.B. diese Dudelwellen ausschließlich auf UKW belässt, und Geld bzw. technische Ressourcen in "Projekte" abgibt.

Übrigens wird die Digitalisierung wieder dann virulent, wenn man sich über den flächendeckenden Digitalfunk für Polizei, Rettungsdienste, etc. unterhält, wo es auch wiederum Ressourcen bräuchte. Der Münchner Olympiaturm stößt z.B. schon an seine technischen Grenzen. Mir kommt der "Streit" um die Digitalisierung bzw. um das Weiter-so mit UKW und das Einführen von DAB/DAB+ so vor, wie vor 80 Jahren das Grammophon durch den "Volksempfänger" abgelöst wurde bzw. um eine weitere Hörmöglichkeit erweitert wurde. Es gibt bis heute einige Grammophonliebhaber, die sehr gerne drüber Musik hören... Es gibt die Weiterentwicklung im Bereich des Rundfunks, denn der "Volksempfänger" hat m.E. heute einen anderen Charakter. So lange es noch die technische Übertragung auch über Kurzwelle, Langwelle und Mittelwelle gibt, ist die Ultrakurzwelle technisch noch aktuell. Ja, damit rundet man den analogen Empfang ab. Ob und inwieweit das der technische Stand in 5-10 Jahren sein wird, wird man sehen. Der digitale terrestrische Standard sollte m.E. nach DAB/DAB+ werden, ich denke, daran wird kein Weg mehr vorbeiführen. Schließlich investieren Unternehmen auch in die Aufrüstung dieser Technologie.

Das Internet gilt gewissermaßen als Brücke zwischen der analogen und der digitalen Welt. Es verknüpft durch Angebote wie Livestreams die bestehenden analogen Programme und kann durch die Verstärkung im Bereich des Programmangebots eine neue digitale Welt schaffen (gute Beispiele sind hier: FFH, Antenne Bayern und NDR2).

Dadurch kann sich jeder das Programm und die Technologie aussuchen, die er/sie gerade braucht. Und ich finde, dass diese drei Technologien sich gegenseitig mehr ergänzen.

Inwieweit das dann zu qualitätsmäßigen Verbesserungen/Verschlechterungen führt, muss man sehen... Jedenfalls: der Markt ist enorm groß, sowohl die Angebots- als auch die Nachfrageseite....
 
Kann man denn in Grenzgegenden dann so ohne weiteres das Signal des Nachbarlandes empfangen?

Ich wohne im Grenzgebiet zu Tschechien und hier ist es ohne Weiteres möglich die Programme über DVB-T zu empfangen. Über Sat sind diese Programme verschlüsselt.
 
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