UKW hat fertig: Mehrere Projekte gescheitert

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Wozu neue Frequenzen freigeben? Die Vergangenheit hat doch bewiesen, daß früher oder später auf JEDER neuen Frequenz ein Dudelfunkprogramm laufen wird, ganz egal für welches Format die Frequenz einst freigegeben wurde.

Selbst wenn in Berlin oder München noch 20 UKW-Frequenzen geschaffen werden würden, sie würden auf kurz oder lang ALLE mit 0815-Charts-Dudelfunk-Programmen belegt werden.
Das stimmt so nicht!

Es gibt genug Gegenbeispiele: STAR FM 87.9, Jazz Radio und Flux FM aus Berlin, vilradio premium musik und JazzTime Radio aus Nürnberg, Radio 2DAY aus München...
Im Vergleich zum Ausland zwar nicht viele Stationen, aber immerhin einige.

Außerdem können Frequenzen auch formatgebunden ausgeschrieben werden (siehe Niederlande).
 
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Von wo stammen diese Infos eigentlich?
 
fmlist.org bzw. fmscan.org

Ui… nett. Kannte ich noch gar nicht. Die Empfangsprognosen sind aber bemerkenswert optimistisch. fmscan.org meint, ich könnte hier hr-Programme empfangen. Das geht aber weder in- noch outdoor. Ich habe mir die Frequenzen mal notiert und probiere es im Autoradio wenn ich das nächste mal über die Göttelborner Höhe fahre.
 
Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass das UKW-Rundfunkband mehrfach erweitert wurde: Zuerst von 100 auf 102, später dann auf 104 und zuletzt auf 108 MHz, stelle ich mir die Frage, ob so eine negative Haltung gerechtfertigt ist.
Leider ist Deutschland eines der rückschrittlichsten Länder im Hinblick auf die Digitalisierung des BOS-Funks.
Darin sehe ich eines der Haupthindernisse.
Die Zuteilung dieser Frequenzen, 100 - 108 MHz, war nicht so kritisch weil sie außer in Mittel - und Westeuropa schon vom Rundfunk genutzt wurden. Amerika, Asien außer Japan hatten von Anfang 87,5 - 108 MHz und in Osteuropa ,OIRT, war dort Fernsehen. Der Übergang hat glaube ich von der Zuteilung bis zur Zuschaltung gut 20 Jahre gedauert und ein ähnliches Szenario würde sich auch für die BOS - Funk Frequenzen ergeben. Was aber viel schlimmer ist, ist das ernsthaft über eine zweite digitale Dividende nachgedacht wird. Solchen Problemen können die Radioleute nur mit Betrieb auf den bereits zugeteilten und vorhandenen Frequenzen vermeiden. Aus diesem Grund ist der einzige Weg zu mehr Kanälen DAB im Band III alles andere sind Wünsche und Träume aus dem großen Radio Märchenland. Die Mobilfunker und andere Anwender stehen schon bereit diese Frequenzen für sich einzukaufen.
 
Man hätte vor zehn Jahren das Thema UKW-Neuordnung bundesweit anpacken müssen. Nach langjährigen Grabenkämpfen wäre das ganze vielleicht 2011 umgesetzt worden. Jetzt ist es dafür zu spät. Man muss nun das Thema DAB+ anpacken - auch die Hardliner. Sonst hat der Hörfunk keine Entwicklungschance mehr.
 
Ui… nett. Kannte ich noch gar nicht. Die Empfangsprognosen sind aber bemerkenswert optimistisch. fmscan.org meint, ich könnte hier hr-Programme empfangen. Das geht aber weder in- noch outdoor. Ich habe mir die Frequenzen mal notiert und probiere es im Autoradio wenn ich das nächste mal über die Göttelborner Höhe fahre.
Du kannst irgendwo auch die Empfangsparameter einstellen, so daß z.B. nur noch Sender in Küchenbrüllwürfelqualität aufgeführt werden oder aber alle DX-Empfänge mit x-Element-Yagi auf einem 30m-Masten..
Das zugrundeliegende Geländemodell ist auch nur ein einfaches (aber immerhin: es gibt eines), ansonsten wäre die Rechenzeit viel zu lang.
 
Man hätte vor zehn Jahren das Thema UKW-Neuordnung bundesweit anpacken müssen. Nach langjährigen Grabenkämpfen wäre das ganze vielleicht 2011 umgesetzt worden. Jetzt ist es dafür zu spät. Man muss nun das Thema DAB+ anpacken - auch die Hardliner. Sonst hat der Hörfunk keine Entwicklungschance mehr.

Meine Gegenthese bleibt: Gerade durch DAB+ besteht die Chance zur UKW-Neuordnung: Durch DAB+ entfällt die zentrale Begründung für die UKW-Dreifachversorgung der traditionellen Programme an vielen Orten. Wenn nach einer UKW-Neuordnung im Schnitt doppelt so viele Programme auf UKW verfügbar sind, aber die UKW-Verfügbarkeit eines bestimmten Programms dafür von 99,5% auf 90% sinkt, kann DAB+ die Flächenversorgung übernehmen. Im Gegenzug können UKW-Frequenzen an DAB+-Neugründungen vergeben werden, um diesen von Anfang an eine Grundreichweite zu ermöglichen.

Die DAB+-Verhinderer spekulieren ja darauf, dass sich auf UKW nichts ändert. Wenn man ihnen klarmacht, dass, wenn DAB+ scheitert, erst recht der Drang nach einer UKW-Neuordnung steigt, werden sie ihre Position eventuell überdenken.
 
Das Problem ist schlicht die föderalistische Rundfunkstruktur in Deutschland. Jedes Bundesland kocht sein eigenes Süppchen und würde am liebsten den Gros vom Kuchen abbekommen. Was in den Niederlanden nach einer Planungszeit von fünf Jahren realisiert wurde, bräuchte in Deutschland mindestens acht, eher zehn Jahre. Dann schreiben wird das Jahr 2023. Wollt ihr ernsthaft erklären, dass UKW überhaupt immer noch den Stellenwert hat den es heute genießt? Online-Techniken werden bis dahin viel weiter entwickelt sein, DAB+ könnte ins Rollen gekommen sein, wenn politische Maßnahmen (Euro-Chip etc.) eingeleitet wurden. Dann benötigt kein Mensch mehr eine UKW-Neuordnung. Der Bedarf ist heute da und nicht in 10 Jahren.

Das einzige was geht sind punktuelle "Zerobases", wie es sie z.B. schon mehrfach in Hessen gegeben hat und Deutschlandradio/planet/YOUFM/hrinfo eine bessere UKW-Versorgung ermöglichte.

Und es bräuchte einer übergeordneten Behörde (etwa der BNetzA), die alleine darüber entscheidet ob eine Frequenz "geht" oder nicht. Unzählige Neuplanungen scheiterten bisher an Einspruchsrechten der Öffentlich-Rechtlichen. Gäbe es dort eine übergeordnete Behörde, die unanfechtbar ist, gäbe es solche Probleme wie aktuell in Hannover gar nicht.
 
Was aber tun sie, wenn die LTE/HSDPA-Mobilflats kommen und es in breiten Teilen der Bevölkerung salonfähig wird unterwegs Webradio zu hören? Rufen sie dann nach dem Zensor und fordern einen "goldenen Schild" nach chinesischem Vorbild?
Die Landesmedienanstalten gieren ja schon nach der Regulierung der Internetradios, was momentan auf sowas hinausläuft, dass sich Anbieter ab einer bestimmten möglichen gleichzeitigen Hörerzahl doch bitte registrieren möchten. Und die die LMAs sind da nicht frei von den politischen Lobby-Einflüssen seitens VPRT...
Wer dann die Shoutcast-Seite oder ähnliche Domains aufruft wird automatisch zum gemeinsamen Portal deutscher Hitradios umgeleitet.
??? Ist das jetzt Deine persönliche Dystopie oder gibt's sowas schon tatsächlich?
Auf der anderen Seite: Jetzt, wo es sich abzeichnet, dass die Zukunft des Rundfunks sehr wahrscheinlich bei DAB+ liegt, wäre es mitunter sinnvoller, DAB+ zu favorisieren
Ich wünschte, Du hättest recht. Allerdings habe ich meine ernsthaften Zweifel, ob der Rundfunk als einheitliches Massenmedium überhaupt noch eine Zukunft hat. Meiner Meinung nach zersplittert sich das in verschiedenste hybride Verbreitungswege, und als Konsument ist es Dir egal, ob Du die Sendung nun live über Internet, UKW, oder welches digitale Verbreitungssystem empfängst, wenn es denn für Dich überhaupt zugänglich ist. Und je nach Programminhalt kommt auch zeitversetzte Nutzung (Podcast, Wiederholungssendung) oder irgendein JukeBox-artiger StreamingDienst. in Frage.
Im UKW-Band hat der Markt scheints nix verloren, würde mich nicht wundern wenn 80% der dortigen Aktivitäten auf Absprachen zwischen den "Wettbewerbern" beruhen.
In Bayern ist es medienrechtlich sanktioniert, dass die Landesmedienanstalt BLM die wirtschaftlichen Bedingungen schützt und neue Anbieter dann nicht zulässt, wenn es für bestehende dadurch unwirtschaftlich wird.
Hintergrund ist, dass ano dazumals ein Volksentscheid die Einührung von Privatfunk abgelehnt hat und dann eine ziemlich verkorkste Rechtslage draus wurde. Das hieß also nicht "Absprachen zwischen den Wettbewerbern", sondern Absprach unter Leitung der BLM... Mit DAB+ wird das etwas unübersichtlicher.
Aber wenn das Ganze dazu führt, das tatsächlich Kriterien der Programmvielfalt bei Zulassungsentscheidungen u.ä. berücksichtigt werden, finde ich diese Art von Absprachen durchaus sinnvoll.
Selbst wenn in Berlin oder München noch 20 UKW-Frequenzen geschaffen werden würden, sie würden auf kurz oder lang ALLE mit 0815-Charts-Dudelfunk-Programmen belegt werden.
Die Realität gerade in diesen beiden Städten widerspricht Dir. Außerhalb deartiger Ballungsräume hättest Du warscheinlich Recht...
 
@Ricochet: LTE, vergiss es! Die Mobilfunkunternehmen wollen die lästigen "Streamer" los werden. Hatte diesbeszüglich vor kurzem erst ein interessantes Gespräch mit Vodafone, wo man sich darüber beschwert hat, dass die Webradio-Hörer die Zellen blockieren, so dass andere nicht mehr telefonieren können. Zumindest die die nicht bereit sind zusätzliches Highspeed-Volumen hinzuzubuchen werden bestraft. Was nützt dir LTE wenn du wie bald üblich auf 32 kbit ausgebremst wird, sobald dein Volumen aufgebraucht ist. Einige Anbieter machen das schon, weil es mit einer Ausbremsung auf 64k immer noch möglich war, Low Bandwith Streams zu hören (dank moderner Codecs). Mit 32 ist dann endgültig Schluss mit Webradio. es sei denn mann zahlt hinzu.

Für mobiles Radio gibt es nur zwei Wege: Entweder die aktuelle UKW-Landschaft auf Ewigkeit zu akzeptieren, oder DAB+ kommt doch stärker ins Rollen (wobei da nachgeholfen werden muss).
 
Einige Anbieter machen das schon, weil es mit einer Ausbremsung auf 64k immer noch möglich war, Low Bandwith Streams zu hören (dank moderner Codecs). Mit 32 ist dann endgültig Schluss mit Webradio.
Wer bitte bremst auf 32 kbit aus?
Davon abgesehen: WÄREN die Streams anständig ausgesteuert und nicht bis Anschlag ausgefahren, KLÄNGEN sie auch mit 32 kbps noch recht ansprechend.
Tests belegen das.
 
Dazu würde auch passen, dass 90elf als Platzhalter immer noch steht und schön brav Musik vor sich hindudelt. Wenn es dann pünktlich zur nächsten Bundesliga-Saison mit dem neuen Programm losgeht, wäre es ja perfekt.
 
Was nützt dir LTE wenn du wie bald üblich auf 32 kbit ausgebremst wird, sobald dein Volumen aufgebraucht ist. Einige Anbieter machen das schon, weil es mit einer Ausbremsung auf 64k immer noch möglich war, Low Bandwith Streams zu hören (dank moderner Codecs). Mit 32 ist dann endgültig Schluss mit Webradio. es sei denn man zahlt hinzu.
Da sieht man mal, wie geldgeil die besagten Unternehmen sind.

Anstatt zu investieren und das Mobilfunknetz engmaschiger zu machen, damit mehr Bandbreite pro Kunde zur Verfügung steht, werden die Nutzer ausgequetscht wo es nur geht.
Die Telekom macht es bei den Festnetzanschlüssen genauso.
 
O2 gehört bekanntlich zu den billigsten Anbietern mit der schlechtesten Abdeckung.

Das Telekom-Netz empfange ich sogar noch an einigen höhergelegenen Standorten in Eupen; O2 hingegen macht direkt hinter der Grenze schlapp.
 
Vodaphone und O2 in einigen Tarifen, z.B. RED S
Gilt aber auch nur für die Option S und die Option M, soweit ich hier(.pdf) entnehmen kann.

Davon abgesehen:
Wofür benötige ich - bitte - zuhause in den meisten Ecken Deutschlands LTE, wenn ich auch einen schlichten DSL-Anschluss per Kupferkabel bekommen kann? Kannst du mir das bitte auch mal erklären?
Und fang nun bitte nicht an von wegen "unterwegs" und "mitnehmen", denn das trifft auf die wenigsten der Nutzer zu.
 
Nochmals zu Hannover:
87,7 "BascheFM" hatte ich bislang noch nie etwas von gehört.

Scheint ein Veranstaltungsradio aus dem Dunstkreis vom Schützenfestradio zu sein. Hat jemand schon einmal eine Sendung auf der Frequenz empfangen?
 
zu Basche FM: http://radioforum.foren.mysnip.de/read.php?8773,796475 (mit Bildern). War auch schon als "Vechta FM - Das Stoppelmarktradio" unterwegs, als Oktoberfestradio und, richtig vermutet, als Schützenfestradio. Betreiber war jeweils easyonair ( http://www.easyonair.de/ )

@Inselkobi: die Frage ist wohl nicht an mich gerichtet, aber ich war einer der leidgeprüften Leute, die tatsächlich keinen DSL-Anschluss bekommen konnten - an meinem alten, 2 km entfernten Wohnort. Genau wie meine 100 Nachbarhaushalte dort. LTE gab es leider auch noch nicht - das hätte ich sonst gerne genommen. So blieb nichts anderes als Internet via Telefondraht mit maximal 20 kbit/s (neee, keine 56!!!) und Abrechnung zu Minutenpreisen. Auch kein GPRS/HDSPA... probiert, ging aber nicht. Für Empfang hätte ich jedesmal auf einen etwas höher gelegenen Acker gehen müssen...

Nach dem Umzug wohne ich noch tiefer im nirgendwo, es gibt nur zwei Nachbarhaushalte - aber immerhin: 3000er DSL. Viel wichtiger dabei aber: als Flatrate! Ohne für den Download von 45MB an Fotos 9 Stunden lang die Leitung zu blockieren und dafür dann auch noch ca. 6 € an Gebühren zu zahlen.
Dafür gibt es hier allerdings überhaupt keinen Handyempfang. Egal welches Netz...
 
Davon abgesehen:
Wofür benötige ich - bitte - zuhause in den meisten Ecken Deutschlands LTE, wenn ich auch einen schlichten DSL-Anschluss per Kupferkabel bekommen kann? Kannst du mir das bitte auch mal erklären?
Dort, wo eben KEIN DSL-Anschluss per Kupferkabel verfügbar ist in eher dünn besiedelten Gebieten oder in Opal-Regionen.
Außerdem: wenn ich saisonbedingt Internet wechselseitig an unterschiedlichen Standorten stationär (d.h. nicht unterwegs) nutzen möchte, aber eben nicht für jeden einen Extra-2-Jahresvertrag abschließen will (kann das Netz ja nur an einem Orten zu einem bestimmten Zeitpunkt nutzen). Das Nutzungsszenario ist IMHO nicht so selten. Allerdings machen mir da die derzeitigen LTE-Tarife einen Strich durch die (Wunsch-)Rechnung....
 
@Inselkobi: die Frage ist wohl nicht an mich gerichtet, aber ich war einer der leidgeprüften Leute, die tatsächlich keinen DSL-Anschluss bekommen konnten - an meinem alten, 2 km entfernten Wohnort.
LTE gab es leider auch noch nicht - das hätte ich sonst gerne genommen.

Nach dem Umzug wohne ich noch tiefer im nirgendwo, es gibt nur zwei Nachbarhaushalte - aber immerhin: 3000er DSL.
Zusammenfassend, nachdem die Frage offen gestellt war:
Du konntest weder LTE, noch DSL bekommen und erst nach dem Umzug DSL per Festnetz. Also ist doch soweit alles okay. Schließlich wird einem ja auch keine bestimmte Geschwindigkeit VERSPROCHEN.
Dort, wo eben KEIN DSL-Anschluss per Kupferkabel verfügbar ist in eher dünn besiedelten Gebieten oder in Opal-Regionen.
Hatten wir gerade im Fall des Benutzers "iro" und funktioniert auch oftmals nicht, habe ich selbst auch in meinem Bekanntenkreis mehrere Fälle im Schwarzwald und im Allgäu.

Außerdem: wenn ich saisonbedingt Internet wechselseitig an unterschiedlichen Standorten stationär (d.h. nicht unterwegs) nutzen möchte, aber eben nicht für jeden einen Extra-2-Jahresvertrag abschließen will (kann das Netz ja nur an einem Orten zu einem bestimmten Zeitpunkt nutzen). Das Nutzungsszenario ist IMHO nicht so selten. Allerdings machen mir da die derzeitigen LTE-Tarife einen Strich durch die (Wunsch-)Rechnung....
Also die internen Statistiken der Betreiber (ggf. auf Nachfrage bei einzelnen Netzbetreibern), sagt da etwas ganz anderes. SeltenST werden die Geräte die für den Betrieb von LTE notwendig sind aus der eigenen Zelle heraus bewegt. Einmal installiert bleiben sie bis Vertragsende oder Tausch an Ort und Stelle.
 
Die Nutzung der LTE-Box an einer anderen Adresse. Anderenfalls bräuchte man einen deutlich teureren mobilen Datentarif.
(Wenn Du einen Tarif-Tip hast, wo das nicht stimmt, her damit, ich hätte sowas gerne...)
 
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