Unterschichtenradio

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Ich dachte, bei Euch Sozis sei sowieso alles jedem seins. Aber so ist das: Sozialismus macht eben nur dann Spaß, wenn man nichts hat, was einem weggenommen werden könnte... :D
 
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Wie kann man eigentlich den Selbststilisierungen eines Harald Schmidt dermassen auf den Leim gehen, der seinen geldgeilen Opportunismus hinter solchen scheinkulturellen Sotissen zu verstecken versucht. Sich selber auf diese Weise zur Elite zu erklären, dient doch nur dazu zu verdecken, dass man den Bezug zur Lebenswirklichkeit der Gesellschaft längst verloren hat.

:eek:

Der weiß wenigstens, daß es "Sottisen" heißt und nicht "Sotissen"
Hehe... :cool: Ja, wie wahr.
 
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Hi,

ich gehöre (selbstverständlich!) auch zu denjenigen, die das Totdudeln der immer wieder selben Titel im kommerziellen Radio einfach nur noch fürchterlich finden. Die meisten Titel da gefallen mir an sich ja auch, aber muss es denn immer nur Robbie Williams, Britney Spears & Co. sein? Es gibt auch so viele "massenkompatible" und oft auch bekannte Musik, die aber die Radiosender nicht spielen - Black Lace z. B., oder K3, Suco E Sol, David Bisbal, Jody Bernal, Barthezz, Antique, Gouryella - alles Sachen, die auch im "normalen" Radio funktionieren würden.
Vor allem nervt auch das Spielen der Titel erst dann, wenn sie sich ENDGÜLTIG durchgesetzt haben. Z. B. "Veo Veo" von den Hot Banditoz: Das läuft seit Jahren in Spanien in den Club-Hotels, und kein Radiosender hat es geschafft, einen Redakteur die CD aus dem Mallorca-Urlaub mitbringen zu lassen (oder aus dem Internet runterzuladen - wo bleibt endlich die Filesharing-Flat?). Selbst als das Ding dann in Deutschland endlich in den Läden stand, hat es noch einige Zeit gedauert, bis das bei den Radiosendern gelandet ist. Was soll das? Die Plattenfirmen bringen die CD's mittlerweile erst dann raus, bis sie sich "durchgesetzt" haben, die Radiosender warten dann noch mal, bis der Titel ein paar Wochen in den Charts ist.
Außerdem: Warum laufen immer genau die Single-Auskopplungen und nicht mal ein "anderer" Album-Track? Die Hermes House Band haben z. B. den "Holiday Express" seit mittlerweile einem Jahr draußen, aber nicht als Single-Auskopplung. Der Titel läuft nicht im Radio, und der Album-Verkauf lief auch nur schleppend, obwohl das Lied seit Jahren immer wieder gesucht wird. Ähnliches aktuelles Phänomen: der Gorilla Dance - geile Nummer, aber wie lange wollt ihr noch warten, bis es die Leute kennen? Die DJ's an der Playa De Palma und ich auch spielen's seit einigen Wochen!!!

Übrigens ist ein besseres Radio nur EINEN MAUSKLICK entfernt, hier ist der Beweis, dass sich Massenkompatiblität und Abwechslungsreichtum einander nicht ausschließen. Warum nicht so???

DJ Nameless
 
AW: Unterschichtenradio

Ohne Worte (aus einer Pressemitteilung der MABB vom 12. April)
"Der Medienrat stellt fest, dass der Berliner Radiosender KISS FM gegen die Menschenwürde verstoßen hat. Beanstandet wird die Aktion „Titte melde Dich!“, mit der der Sender im Dezember 2004 „die tollste Titte Berlins!“ suchte, und Hörerinnen aufrief, entsprechende Fotografien von sich einzureichen und prämieren zu lassen"
 
AW: Unterschichtenradio

Dandyshore schrieb:
Ob nun Unterschichtenradio oder nicht:
es ist festzustellen, dass der gestandene Akademiker öffentlich-rechtliche Wellen bevorzugt, oftmals Inforadios oder seichte Musikwellen (Klassik, oldie-based).
Wohl eher selten dreht er/sie am Radio auf der Suche nach der "lustigsten Morgenshow", "dem mysteriösen Geräusch mit Mega-Bargeldjackpot" oder "Mehr Abwechslung mit den größten Hits für Baden-Württemberg". Hingegen genieß das gemeine Formatradiogedudel in den Fabriken, Betrieben und Großraumbüros meist große Sympathien.

diese beschriebenen Tatsachen sprechen nun mal für sich und lassen nicht sehr viel Interpretation zu.

Belege, Dandyshore, Belege!! Ansonsten bleibt es Deine Meinung und Deine Behauptung und wird nicht zur Tatsache...
 
AW: Unterschichtenradio

"Was müssen wir doch eine große Unterschicht haben." - So ist es. "NUR SELTSAM, DASS DIE ALLE ZU DEN ERFOLGREICHSTEN UNTERNEHMEN DER REPUBLIK GEHÖREN!!" So war es auch schon seit Jahrhunderten. Auch da haben die (Erfolg)Reichen an der Unterschicht verdient. So wird es auch bleiben.
 
Kiss FM

hjk schrieb:
Ohne Worte (aus einer Pressemitteilung der MABB vom 12. April)
"Der Medienrat stellt fest, dass der Berliner Radiosender KISS FM gegen die Menschenwürde verstoßen hat. Beanstandet wird die Aktion „Titte melde Dich!“, mit der der Sender im Dezember 2004 „die tollste Titte Berlins!“ suchte, und Hörerinnen aufrief, entsprechende Fotografien von sich einzureichen und prämieren zu lassen"
Und? Zieht diese Feststellung irgendwelche Konsequenzen nach sich?

Auf die Schnelle findet sich an Berichterstattung über dieses Thema übrigens nur ein Artikel der taz.
 
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Ich finde es ja schön dass es Unterschichten-Radio gibt und auch erfolgreich ist. Das bestreitet wohl auch niemand. Aber da arbeiten möchte ich nicht. Muss jeder für sich selbst wissen.

Der Schlickrutscher
 
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Dandyshore schrieb:
Und ganz ehrlich: als nur einigermaßen klar denkender Mensch kann man doch einen Sender wie PSR, Antenne 1 oder RPR nicht über einen längeren Zeitraum ertragen. Und hätten die genannten Stationen ein gesteigertes Interesse an Hörer/innen mit gesteigertem Intellekt, würde man wohl kaum ein solches Ramschprogramm fahren.
Also: weitermachen!

PS: Übrigens ist nichts, aber auch wirklich nichts überheblich gemeint - aber diese beschriebenen Tatsachen sprechen nun mal für sich und lassen nicht sehr viel Interpretation zu.

Trotzdem finde ich das alles mehr als traurig! Ich kann mich noch gut an die Startzeiten einiger Privater Radios in den Neuen Bundesländern erinnern:
Da war das Programm noch wesentlich vielfältiger! Da liefen über den ganzen Tag verteilt Beiträge und es gab ´ne ganze Menge Spezialsendungen.

Mit der Zeit gingen diese Dinge verloren. Man war ja nun "Marktführer" und konnte sich auf diesen Lorbeeren erst einmal ausruhen ... und natürlich nach und nach die guten, aber teuren Rubriken aus dem Programm streichen.
Und was stellte man fest!? Es ging auch OHNE.
Als nächstes hat man dann angefangen, an der Personalschraube zu drehen: Gute Leute durch Volontäre und Praktis "ersetzt" bzw. ganz weggespart.
Auch DAS ging nun schon eine ganze Weile gut.
Was kommt als nächstes? Gewinnspiele mit horrenden Summen (siehe SAW mit 100.000 Euro Jackpot). Davon kann der "normale" Hörer ja nie genug bekommen. Und dann?

Mir persönlich macht Mut, dass bei der letzten MA gerade in den "Neuen" Ländern Sender wie z.B. NDR1 und MDR1 so richtig fett dazu gewonnen haben. Zugegeben, nicht wirklich meine Musikrichtung, aber vielleicht wurden ja auch gerade die "Inhalte" vom Hörer belohnt!?
Im Gegenzug haben ausnahmslos alle privaten Platzhirsche verloren (PSR, Antenne MV, radio SAW und Antenne Thüringen). Haben viele Hörer den "Dudelfunk" satt gehabt?
Ich hoffe, dass wieder mehr Inhalt bei den Privaten einkehrt und die guten Ansätze, wie sie z.B. von Radio Brocken, Berliner Rundfunk und Hitradio RTL Sachsen gezeigt werden, weiter ausgebaut werden und am Ende gezeigt werden kann, dass man langfristig auch so erfolgreich sein kann.

P.S. Die Hoffnung stirbt zuletzt :)
 
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Hallo Schneeflocke,
Schneeflocke schrieb:
...
Mit der Zeit gingen diese Dinge verloren. Man war ja nun "Marktführer" und konnte sich auf diesen Lorbeeren erst einmal ausruhen ... und natürlich nach und nach die guten, aber teuren Rubriken aus dem Programm streichen.
Und was stellte man fest!? Es ging auch OHNE.
Als nächstes hat man dann angefangen, an der Personalschraube zu drehen: Gute Leute durch Volontäre und Praktis "ersetzt" bzw. ganz weggespart.
Auch DAS ging nun schon eine ganze Weile gut.
Was kommt als nächstes? Gewinnspiele mit horrenden Summen (siehe SAW mit 100.000 Euro Jackpot). Davon kann der "normale" Hörer ja nie genug bekommen. Und dann?
...

die Wirtschaftswissenschaft beschreibt deine Beobachtungen mit der Produktzyklustheorie:
1. Phase: Innovationsphase
2. Phase: Wachstums- und Reifungsphase
3. Phase: Standardisierungsphase
4. Phase: Stagnations- und Kontraktionsphase
wobei inbesondere in der Phase 1 das Risiko des finanziellen Scheiterns groß ist.

In der Phase 3 und 4 verdienen die Unternehmen Geld. Je nach Unternehmer werden unterschiedliche Strategien gefahren:
A) Der Unternehmer will überleben. Er reinvestiert ein großen Teil des verdienten Geldes und entwickelt neue Sendeformen. Er investiert wieder in die Phase 1.
B) Der Unternehmer hat das Interesse an der Unternehmung verloren. Er zieht man möglichst viel Geld (Gewinne) aus dem Unternehmen heraus und verkauft den Rest möglichst teuer - möglichst kurz vor der Pleite. Der neue Investor investiert sein Geld in der Unternehmung. Auch hier beginnt Zyklus wieder bei Phase 1. - Wenn das Interesse am Radiomarkt sinkt, dann findet sich kein Investor mit neuen Visionen. Das Unternehmen verschwindet vom Markt.

Die Formatdiskussion bei den Radios zeigt, dass sich viele Sender zur Zeit in der Phase 3 und Phase 4 befinden, da durch das Format das Senderprofil standartisiert und die Kosten gesenkt werden.
In den nächsten Jahren sind damit einige Umbrüche und Innovationen in der Radioszene zu erwarten.


Mit besten Grüßen
Padina
 
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Padina schrieb:
Die Formatdiskussion bei den Radios zeigt, dass sich viele Sender zur Zeit in der Phase 3 und Phase 4 befinden, da durch das Format das Senderprofil standartisiert und die Kosten gesenkt werden.
In den nächsten Jahren sind damit einige Umbrüche und Innovationen in der Radioszene zu erwarten.

Hallo Padina,

sehr gut auf den Punkt gebracht!
Freue mich auf mehr "Phase 1" - Wagemutige :)
 
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Man kann letztlich außer sitzenden trivialen Tätigkeiten (Bier, Chips, Strickzeug) fast nichts "nebenbei" machen
Bügeln geht super! Aber auch Zehen- und Fingernägel schneiden bzw. feilen, Freundin massieren, Wohnzimmer putzen und im Internet surfen ;)
 
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Wer sonst soll auch schon vor "Big Brother" oder Prölltalk- und Gerichtsshows sitzen, wenn nicht mehrheitlich schlichte, ungebildete und eher finanzschwache Leute???
 
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und nun?

da steht:
"zeigt die Zahlenschlacht doch wohl eins: Es mag „Unterschichtenprogramme” geben".

die von mir angeführten sendungen gehören m.e. zu diesen "unterschichtenprogrammen".
 
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Nicht mehr ganz so aktuell, aber trotzdem: "ARD-Entertainer Harald Schmidt will den von ihm populär gemachten Begriff des "Unterschichtenfernsehens" nicht mehr verwenden. "Als mir klar wurde, welche Lawine ich damit lostrat, habe ich den Begriff aus dem Repertoire genommen", sagte Schmidt in einem Interview mit dem Nachrichten-Magazin DER SPIEGEL". (http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,357773,00.html)
 
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War es nicht auch Schmidt, der mal sagte: "Ohne 8 Millionen Menschen, die den Musikantenstadl schauen, wäre Deutschland unregierbar"?
 
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