Makeitso
Benutzer
Angeregt durch diesen Faden, in dem die Eigendarstellung des SWR als Hort durch und durch journalistisch hochwertiger Angebote diskutiert wird, möchte ich dem geneigten Forum das heute bei SWR2 gesendete Feature "Die Affäre Lockerbie. 270 Tote und ein Labyrinth aus Lug und Trug" zur Lektüre oder zum Anhören anempfehlen. Ich bin beim Hören von einer Ohnmacht in die nächste gefallen angesichts der Tatsache, wie hier eine Verschwörungstheorie qua Sendungstitel zu "Wissen" geadelt wird.
Natürlich dürfen die üblichen Zutaten nicht fehlen: Vages Hörensagen, Aussagen von zweifelhaften Zeugen und zum Teil selbsternannten Fachleuten (ein Reporter arabischen Namens einer anscheinend namenlosen Londoner Zeitung, der 90 Minuten nach der Explosion rund um die Absturzstelle des Pan-Am-Jumbos "Amerikaner in den Bäumen" gehört haben will, ein Rechtsprofessor, der von dem späteren Urteil "absolut überrascht" war und "nicht glaubt", daß die Beweise für eine Verurteilung ausreichten, der Vater einer Getöten, dessen Sachverstand sich darauf beschränkt, daß er "in den beiden Gerichtsverfahren keine Sekunde verpasst" hat), weiße Hubschrauber ohne Kennung, angeblich verschwundene und wieder aufgetauchte Beweise (von denen sich im weiteren Verlauf herausstellt, daß sie lediglich umetikettiert wurden), et cetera, et cetera.
Immerhin geht die Sendung nicht so weit, zu behaupten, daß die Amis selbst den Jumbo gesprengt hätten, aber zum Glück gibt es ja noch den Vater eines weiteren Opfers, der am Ende der Sendung seine Ansicht zu Protokoll geben darf, daß seine Tochter "tot wegen der amerikanischen Außenpolitik" sei. Das hat zwar mit den vorhergehenden siebenundzwanzig Minuten nicht das geringste zu tun, aber es bleibt schön im Gedächtnis.
Wie kann ein derartiges Machwerk, zumal in einem Qualitätsprogramm wie SWR2, über den Sender gehen...?
Natürlich dürfen die üblichen Zutaten nicht fehlen: Vages Hörensagen, Aussagen von zweifelhaften Zeugen und zum Teil selbsternannten Fachleuten (ein Reporter arabischen Namens einer anscheinend namenlosen Londoner Zeitung, der 90 Minuten nach der Explosion rund um die Absturzstelle des Pan-Am-Jumbos "Amerikaner in den Bäumen" gehört haben will, ein Rechtsprofessor, der von dem späteren Urteil "absolut überrascht" war und "nicht glaubt", daß die Beweise für eine Verurteilung ausreichten, der Vater einer Getöten, dessen Sachverstand sich darauf beschränkt, daß er "in den beiden Gerichtsverfahren keine Sekunde verpasst" hat), weiße Hubschrauber ohne Kennung, angeblich verschwundene und wieder aufgetauchte Beweise (von denen sich im weiteren Verlauf herausstellt, daß sie lediglich umetikettiert wurden), et cetera, et cetera.
Immerhin geht die Sendung nicht so weit, zu behaupten, daß die Amis selbst den Jumbo gesprengt hätten, aber zum Glück gibt es ja noch den Vater eines weiteren Opfers, der am Ende der Sendung seine Ansicht zu Protokoll geben darf, daß seine Tochter "tot wegen der amerikanischen Außenpolitik" sei. Das hat zwar mit den vorhergehenden siebenundzwanzig Minuten nicht das geringste zu tun, aber es bleibt schön im Gedächtnis.
Wie kann ein derartiges Machwerk, zumal in einem Qualitätsprogramm wie SWR2, über den Sender gehen...?