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[Vinyl] Royal Sound, DMM und weitere „Revolutionen“ (?)

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Hallo zusammen,

nachdem mir vor ein paar Tagen „Tijuana taxi“ auf einer 1991er CD gar nicht so gut gefiel, versuchte ich es mit der Original-LP „Going places!“ von 1965 (London SHA-U 92). Später fiel mir die vollmundige, für heutige Verhältnisse recht drollige Werbung für den „Royal Sound“ von TELDEC auf, der mich sofort an „Direct metal mastering“ aus den 80ern erinnerte, als ebenfalls das Blaue vom Himmel versprochen und eine klangliche Offenbarung zelebriert wurde.

Aber lest selbst: Royal Sound, 1965.jpg, DMM, 1985.jpg

Wer erinnert sich an weitere Marketing-Gags in Sachen Klangqualität? Wie sind Eure Eindrücke von Platten, die mit besagten Technologien hergestellt wurden? Ich war sofort überrascht, wie gut „Tijuana taxi“ von grundgereinigtem Vinyl klang; ein psychologischer Effekt kann es nicht gewesen sein, denn mein Blick fiel erst später auf die „Royal Sound“-Werbung.

Viele Grüße
Guess
 
AW: [Vinyl] Royal Sound, DMM und weitere „Revolutionen“ (?)

Da gab es noch die berühmten vollmundigen Qualitäts-Garantien der Sampler-Labels.

Arcade:
qualittsgarantiearc.jpg


K-tel:
qualittsgarantiektel.jpg


Gescheppert hat es klanglich dann meist trotzdem wie bei Muttern im Geschirrschrank, weshalb wahrscheinlich auch die Garantien auf den Covern schnell wieder verschwanden.
 
AW: [Vinyl] Royal Sound, DMM und weitere „Revolutionen“ (?)

Die LP "Rise" von Herb Alpert war, glaube ich, die allererste DMM-Vinylscheibe fuer Europa und wurde als solche entsprechend gehypt. Sie klang aber in der Tat etwas besser als die normalen schwarzen Scheiben - beide Versionen der LP stehen bei mir im Regal.
 
AW: [Vinyl] Royal Sound, DMM und weitere „Revolutionen“ (?)

@ Fall Guy: Ach, stimmt, LPs mit den beiden Hinweise habe ich auch. In der Tat stehen die gegenüber der besagten London-Pressung („Going places!“) von 1965 aber um einiges zurück (sind halt zu vollgepackt).
 
AW: [Vinyl] Royal Sound, DMM und weitere „Revolutionen“ (?)

Going Places hab ich damals auf der Funkausstellung zum ersten Mal gehört und mir danach sofort gekauft. Schon dort hatte mich die tolle Klangqualität begeistert. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Die gleiche Erfahrung hab ich mit Time Out von Dave Brubeck gemacht. Die gleiche Scheibe hatte ich dann als meine erste CD gekauft und war total frustriert. Verbogener, harter Klang und zugemischter Hall etc...
Das war auch der Auslöser, dass ich meine Vinylsammlung noch immer weiter ausbaue und pflege.
 
AW: [Vinyl] Royal Sound, DMM und weitere „Revolutionen“ (?)

Na ja, DMM würde ich nicht unbedingt als Marketinggag abtun, schließlich entfällt ein Zwischenschritt bei der Herstellung einer Matrize und die Echos sind auch geringer.

Dieser "Royal Sound" (siehe dazu: http://en.wikipedia.org/wiki/Dynagroove ) doktert nur an den Unzulänglichkeiten der Abtastsysteme der frühen 60er Jahre rum. Da die Systeme besser wurden (elliptischer Schliff) und man mit diesen Systemen diese aufgezeichnete "Vorverzerrung" hört, hat man das Ganze sehr schnell wieder bleiben lassen.


Grüßle Zwerg#8
 
AW: [Vinyl] Royal Sound, DMM und weitere „Revolutionen“ (?)

Immerhin war „Royal Sound“ einer von mehreren Gründen, warum die Firma EMT bis mitte der 80er Jahre wartete, bis sie die legendäre Tondose mit „schärferem“ Diamantschliff auf den Markt brachte:
Mit wohlüberlegter Verzögerung gibt es jetzt auch für die Studiotechnik den
Tonabnehmer TSD 15 mit SUPER-FINELINE-DIAMANT

...Weiterhin mußte aber aus Kompatibilitätsgründen auf Platten Rücksicht genommen werden, die mit vertikaler Vorverzerrung geschnitten worden sind. Dabei handelt es sich um Verfahren, die unter den Firmenbezeichnungen „Royal Sound Stereo“ und „Dynagroove“ bekannt sind. Die hier angewendete Vorverzerrung bezieht sich in der Regel auf die Abtastung mit einem sphärischen Diamanten. Es ist verständlich, daß solche Platten in der Programmabwicklung ohne Austausch des Tonabnehmers abgespielt werden müssen. Nach entsprechenden, recht langwierigen Untersuchungen wurde bei EMT nun ein Diamantenschliff gefunden, der die drei Hauptforderungen erfüllt.

1.Verzerrungsarme Abtastung von mit großer Amplitude aufgezeichneten hohen Frequenzen in den inneren Plattenrillen.

2.Geringer Flächendruck und damit kleiner Plattenverschleiß

3.Kleine Werte für den quadratischen Klirrfaktor, auch bei vorverzerrt geschnittenen Platten.
(aus: EMT-Kurier Nr. 42, Aug.1985)
 
AW: [Vinyl] Royal Sound, DMM und weitere „Revolutionen“ (?)

Was ist von der Empfehlung am unteren Rand der dargestellten Vinyl-Singlehülle zu halten? :D

5d06-q.jpg
 
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