"Viva Polonium" (BigFM)

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AW: "Viva Polonium" (BigFM)

Durch das Polonium sind also tausende Menschen gestorben?
Nein, immer noch nicht. Genauso ist es immer noch nicht besser, Todeszahlen gegeneinander aufzurechnen.

Meiner Ansicht nach gab es vor allem eine Massenhysterie. Fehlt nur noch, dass sich alle Menschen, die in dem Zeitraum überhaupt irgendwo Sushi gegessen haben, oder Mangas gelesen, untersuchen lassen müssten.
Absolut. Aber macht sich diese Satire darüber lustig? Sie blödelt doch viel mehr auf einem Niveau herum, das dem Anlass nicht angemessen ist und nicht das Regime, die Massenhysterie oder die Paradoxie, dass es jemandem offenbar so viel wert war, den Journalisten zu vergiften, und nun keiner einen Grund dazu gehabt haben will ins Lächerliche zieht, sondern als einzige Message so etwas wie "Ha, ha! Polonmium! Tote! Lustig!" hat, und das finde ich außerordentlich geschmacklos.

Und so lange tatsächlich kein Unbeteiligter durch das Polonium geschädigt wurde, muss man über Pietät-Fragen nicht diskutieren.
Inwieweit war denn das Poloniumopfer deiner Meinung nach daran beteiligt?
 
AW: "Viva Polonium" (BigFM)

Ach Klotzkopf,

ich bitte dich: Herr Litwinenko war kein armer Grundschullehrer oder Landschaftsgärtner, der durch Zufall durch das Polonium vergiftet wurde, weil er zur falschen Zeit am falschen Ort war, sondern ein Ex-Spion des KGB, dessen genaue Rolle in der ganzen Angelegenheit immer noch nicht klar ist.

In einer (offensichtlichen) Spionageaffäre wird ein Spion verseucht. Erzähl mir bitte nicht, dass man sich darüber nicht lustig machen darf.
 
AW: "Viva Polonium" (BigFM)

Ich glaube, jeder klar denkende Mensch stimmt zu, dass es sich bei dem bigFM-Werk nicht um Satire handelt. Da macht sich lediglich einer lustig mit einem vollkommen üblichen Mittel (bekanntes Lied umdichten). Ob das geistvoll ist? Nein. Ob man das darf? Ja.

Man wird fragen düfen, ob es nicht erlaubt sein muss, sich im Unterhaltungsbereich auch anders als auf dem Niveau eines glossierenden Wochenrückblicks und "is' was?" fragend mit der Angelegenheit auseinanderzusetzen. Ein Ex-Geheimdienstler und ggf. der momentane Geheimdienst machen sich zuerst das Leben schwer und dann unmöglich. Das hat etwas von James Bond, scheint filmreif, vor allem aber ist es kein Kampf Gut gegen Böse. Auch wenn das medial teilweise so dargestellt wird. Der böse Russengeheimdienst gegen den guten Menschenrechtler. Zu schön, um wahr zu sein.

Dass derartige Machtspiele immer den Tod eines Beteiligten einkalkulieren, dürfte allen klar sein. Nicht nur den direkt Beteiligten. Merkwürdig finde ich in der Berichterstattung, dass die Empörung über den Mord und den mutmaßlichen Auftraggeber FSB (oder war es der SWR?) gewaltig ist, der Gedanke, dass es er mit all den Polonium-Spuren vielleicht auch derart unprofessionell durchgeführt wurde, dass manches gar nicht mehr für den Mutmaßlichen als Mutmaßlichen spricht, aber zum großen Teil ausgeblendet blieb.

Bevor ich mit solchen Ausblendungen leben muss, ist mir ein dummdödelnder Hans noch lieber. Und er ist mir nicht lieb.
 
AW: "Viva Polonium" (BigFM)

Was ich bei solchen schenkelklopfenden Gags bei diesem und anderen Sendern bemerkenswert finde: Jeder Titel wird gnadenlos getestet (Motto: "Wir können nichts falsch machen mit Sachen, die wir nicht spielen"), aber so mancher Naja-Gag geht unkontrolliert on air. Wo bleibt da die Konsequenz? Besser gar nicht moderieren? Beispiel Sky Radio (Holland & Co.?).
 
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