Voice-Prozessor/Mikrofon-Kanalzug

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Klanglich finde ich es absolut ok, und ich höre ja bekanntlich auf Laptop-Brüllwürfeln ab. Hört sich tatsächlich ein bisschen nach Messestand an. Ist ok.

Allerdings: Mir gefällt die Präsentation nicht. Es ist zu schnell. Aber es soll ja wohl nur ein Klangbeispiel sein, oder?
 
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Gefällt mir ... nicht.

Auch ich finde, dass es heftig komprimiert klingt. Möglicherweise hast Du den Fehler gemacht, und Deine Aufnahme mit Mitschnitten verglichen, die durch den Optimod gejagt wurden. Vor allem aber stören mich die unteren Mitten, klingt alles ziemlich muffig und flach, vielleicht solltest Du die ein wenig absenken. Ob es dann allerdings gut ist, weiß ich auch nicht ...
 
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Wenn man zum Beispiel beim Deutschlandradio die Audio-on-Demand-Sachen hört - sind die dann vor oder nach dem Optimod abgegriffen worden? Wobei der Optimod für mich kein Maßstab ist, weil ich ja kein Radio mache und auch nichts über Antenne sende.

Hier nun eine zweite Version. Nun greifen Kompressor und Limiter nur noch minimal ein. Und was die Entzerrung angeht: Ich habe an meinem Mischpult zwei parametrische Mitten pro Kanal und habe nun sowohl im Bereich um 500 Hz als auch im Bereich um 2 KHz ein wenig abgesenkt. Ganz zufrieden bin ich immer noch nicht, aber das kann vor allem auch daran liegen, dass die Avid-Hardware im Tonbereich durchaus Schwächen hat. Das merke ich immer dann, wenn ich am Mischpult direkt vergleiche, was zum Avid geht und was wieder zurückkommt. Dadurch ist man verleitet, in den fraglichen Bereichen eher etwas anzuheben statt abzusenken.

Für mich ist dieses Herantasten auch nicht so ganz einfach, weil ich ja nicht gleichzeitig sprechen und an der Abhöre sitzen und nachregeln kann. Daher habe ich mir eine unbeeinflusste Aufnahme gemacht, die ich in den ADT einspiele und dann alles durchprobiere. An sich müsste ich mir mal einen erfahrenen Sprachaufnehmer holen, der das mal einstellt, während ich spreche.

Früher hatte ich zum Teil schon sehr schöne Einstellungen, als ich noch mit dem SQN und dem DBX 286 gearbeitet habe, aber mit dem neuen ADT-Gerät muss ich mich eben erst mal einfummeln. Zum Teil habe ich hier ja auch mal fremde Sprecher, aber in erster Linie muss das natürlich für mich selbst passen.

Matthias
 
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'Test2' klingt runder und die Zeitkonstanten scheinen kürzer als bei 'Test' gewählt zu sein.
-13 dB rms ist ganz schön heftig. Auffällig ist der Plop bei "Dieses Projekt" kurz vor 30 Sekunden.
 
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Auffällig ist der Plop bei "Dieses Projekt" kurz vor 30 Sekunden.
Das war eine Unsauberkeit beim Sprechen. Bei einer "echten" Aufnahme hätte ich das natürlich wiederholt.

Noch gar nicht erwähnt: Was für ein Mikro nutzt Du eigentlich?
Ein Neumann TLM 103, Poppschirm davor, Besprechungsabstand etwa 30 cm. Und das geht dann eben durch diese Kette von ADT-Modulen in der schon beschriebenen Form.

Matthias
 
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Stimmt, wesentlich besser. Für meinen Geschmack allerdings klingt es immer noch ein wenig zu sehr "bearbeitet". Wenn ich das richtig verstehe, wird die Stimme für Präsentationen etc. eingesetzt, muss sich also nicht gegen "Konkurrenten" wie z.B. im Werbeblock durchsetzen. Ich sehe also nicht unbedingt den Grund, hier mehr als unbedingt erforderlich durch Einsatz eines Kompressors einzugreifen.
 
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Die "Konkurrenz" ist bei meinen Filmen aber stets die Atmo und die Untermalungsmusik. Beides möchte ich ja auch nicht zu leise machen, zumal ich viele Themen habe, wo man viel Geräusch hört und auch viel hören soll. Dennoch soll sich die Stimme gut aus der Mischung hervorheben. Ich werde bei nächster Gelegenheit mal ein kurzes Stück mit kompletter Mischung vorstellen, dann vielleicht auch mit einem netteren Text. Sowas mache ich übrigens gerne hier, weil ich weiß, dass Radioleute ein ganz anderes Verhältnis zu Stimme und Sprachaufnahmen haben als Filmleute. Da ich auch in diesem Bereich perfekte Ergebnisse anstrebe, freue ich mich über Eure Mitwirkung ganz besonders.

Matthias
 
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Hallo Matthias,

na und wer hat hier die ADT-Module empfohlen??? Hmmm:D:D:D

Ich finde den Klang super! Bei beiden Beispielen!!! Es hängt wirklich davon ab, für wen oder was Du produzierst. Ich kenne das ja: mal nimmst Du was für TV oder Funk auf, dann wieder für einen Imagefilm, Werbung oder eine Messe. Ich stimme den Sound auch jeweils darauf ab. Wenn die Sprache also nachher nochmal komprimiert wird und durch den Sendelimiter läuft, gibt man eben weniger Gas. Bei dem Messevideo kannst Du den Sound hingegen ziemlich fett machen.

Und das geht so:

- erstmal einen Low-Cut bei 100 Hz einlegen, geht das direkt am TLM103 oder vielleicht am Preamp? Dann muss der Kompressor nacher weniger arbeiten. Ich benutze dafür extra einen EQ.

- Ob danach direkt der Kompressor kommt oder der EQ ist Geschmackssache, aber Du wolltest den EQ ja als Deesser benutzen. Also, dann erst der Kompressor, da mußt Du mit Deiner Stimme einfach testen, wie es am geilsten klingt.

- Am EQ kannst Du dann zwischen 3 und 5 kHz Gas geben, das puscht nochmal nach vorn. Außerdem hebt man ganz gerne im Bereich von 9 kHz auch noch die Höhen etwas an um den Sound brillianter zu machen. Projektbezogen kann man auch im Bassbereich bei 120 Hz noch ganz vorsichtig was drauflegen, z.B. bei Trailern oder Werbung.

- Dann kommt der Limiter, der das ganze nochmal lauter macht, damit man es auch auf einer Messe ordentlich versteht :wow:

Meine Empfehlung wäre, nochmal andere Mikros zu testen. Brauner hat ein neues herausgebracht, das ich bei mir testen durfte. Alle meine Kunden fanden es super. Das Teil hat eine unglaubliche Präsenz und benötigt viel weniger Nachbearbeitung als andere Mikros. Es ist das hier:

http://www.brauner-microphones.de/de/produkte/valvet_x/

Nicht ganz billig, das gebe ich zu - aber es lohnt sich ;)

Diese Kombinantion aus ADT und Brauner Valvet X ist soundtechnisch schwer zu schlagen!!!

Noch ein Wort zu den Kollegen hier: ich denke, dass viele täglich im Studio sitzen und von komprimiertem Sound nichts halten, weil es wirklich nervt, wenn Du so etwas den ganzen Tag auf die Ohren bekommst. Das kann ich gut nachvollziehen. Aber, gegen ein fettes Soundprocessing mit Top-Geräten für ein spezielles Projekt, ist eben auch nichts zu sagen. Und im übrigen, hört Euch mal Deutschlandfunk oder Arte an - da sind RTL und PRO7 ja fast Waisenknaben gegen:D

Also dann, weiterhin viel Spaß mit den Teilen und lass mal wieder was hören.

Grüße,
Voive
 
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- Am EQ kannst Du dann zwischen 3 und 5 kHz Gas geben, das puscht nochmal nach vorn. Außerdem hebt man ganz gerne im Bereich von 9 kHz auch noch die Höhen etwas an um den Sound brillianter zu machen.
Derzeit senke ich im Bereich bei etwa 500 Hz und dann noch mal bei etwa 2 KHz ein wenig ab, das wurde mir hier ja empfohlen, weil die Mitten ein wenig unangenehm waren. Und dann nehme ich oben bei 12 KHz sogar auch noch ein wenig was weg, weil das sonst fast zu spitz klingt. Kompressor und Limiter greifen jetzt nur noch relativ wenig ein. Hier nun ein Beispiel, wie das in einer kompletten Mischung klingt. Ich habe das jetzt mal auf ganz verschiedenen Geräten gehört, also K&H O96, Genelec 1030, normaler Fernseher, eingebauter iMac-Lautsprecher und drei verschiedene Kopfhörer. Insgesamt bin ich jetzt ganz zufrieden, freue mich aber über weitere Kommentare.

Matthias
 

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Wie bereits erwähnt, finde ich den Sound auch gut. Das paßt zum Dokustil des Beitrages.

Das was ich oben beschrieben habe bezieht sich auf ein sehr werbliches Klangbild, dass sich eben auch überall dort durchsetzt, wo viel Lärm und Getöse drumherum herrscht, wie z.B. auf einer Messe.

Die Anhebung zwischen 3 und 5 kHz ist der Klassiker, um die Sprache weiter nach vorne zu bringen und sie durchsetzungsfähiger gegenüber Musik und Atmo zu machen. Manche empfinden das als unangenehm. Es schließt sich nicht aus, bei 9 kHz leicht anzuheben und bei 12 kHz den Deesser arbeiten zu lassen. Aber ob das bei Deiner Stimme Sinn macht oder nicht, kann man aus der Ferne schwer beurteilen. Das mußt Du ausprobieren.

Helau und Alaaf,
Voive
 
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Das was ich oben beschrieben habe bezieht sich auf ein sehr werbliches Klangbild, dass sich eben auch überall dort durchsetzt, wo viel Lärm und Getöse drumherum herrscht, wie z.B. auf einer Messe.
Schon klar, aber sowas kann man dann vielleicht mal für 30 Sekunden ertragen, nicht aber für mehrere Minuten. Und zu werblich soll es ja gar nicht klingen. Dafür taugt meine Stimme auch gar nicht. Bei mir geht es immer um so eine Mischung zwischen "sachlich informiert" und "nett erzählt". Damit haben viele Sprecher übrigens große Probleme, weil sie ja selbst keine Autoren/Reporter/Korrespondenten sind. Von daher freut es mich, dass ich zumeist Themen habe, die ich auch selbst sprechen kann. Und für die anderen Sachen haben wir in Berlin zum Glück hervorragende Sprecher (die übrigens meinen Sprecherraum als "überdurchschnittlich" einstufen).

Matthias
 
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Dann habe ich Dich missverstanden. Es hörte sich in Deinen anderen Postings eher so an, als suchtest Du eben einen sehr sehr durchsetzungsfähigen Sound.

Was die Sprecherei angeht, sehe ich das etwas anders. Ich bin selbst Redakteur, Moderator und Sprecher. Allerdings mache ich letzteres seit über 10 Jahren ausschließlich. Man verlernt das moderative und redaktionelle Sprechen aber nicht, es gibt unzählige Sprecher mit redaktionellem Hintergrund. Was Du meinst, sind glaube ich die Schauspieler, die meist einen nicht unerheblichen Drang zur Übertreibung haben:) Und davon habt ihr in Berlin ja jede Menge.

Grüße,
Voive
 
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Was Du meinst, sind glaube ich die Schauspieler, die meist einen nicht unerheblichen Drang zur Übertreibung haben:) Und davon habt ihr in Berlin ja jede Menge.
Genau die meine ich. Und am schlimmsten ist es, wenn man genau hört, dass sie kein Wort von dem verstehen, was sie dort vortragen. Das aber natürlich aus voller Überzeugung... :)

Matthias
 
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Auch wenn es OT ist: Eure Erfahrungen sind nicht meine. Bei technischen Texten mögt Ihr Recht haben, aber wenn ich ein Feature produziere bevorzuge ich Schauspieler. Nach meiner Erfahrung ist es leichter, dieses überzogende Darstellen-Wollen (sind ja Darsteller) zu reduzieren, als der immer gleiche Nachrichten-Ton, den viele Sprecher drauf haben. Außerdem ist meine Erfahrung, dass sich selbst sehr bekannte Schauspieler auch mal etwas sagen lassen, während viele erfahrene Sprecher in Regiehinweisen einen regelrechten Affront sehen, vielleicht weil sie in ihrem Sprechalltag im Radio nur noch selten Absprachen mit der Regie treffen.
 
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Da hast Du vollkommen Recht, genau so ist es. Aber ich bezog mich ja ausdrücklich auf meine Themen, und die sind eben meist sehr technisch, müssen aber so erzählt werden, dass auch ein Normalbürger noch etwas damit anfangen kann. Und natürlich kann man einen Schauspieler so führen, dass er es dann so bringt, wie man es braucht. Am besten ist es natürlich, wenn er das gleich von sich aus macht... :)

Leute, die seit Jahrzehnten nur Nachrichten sprechen, kann man in aller Regel nicht für sowas einsetzen, wobei ich auch dafür eine Ausnahme kenne. Letztendlich ist das ja auch alles vollkommen egal, solange man die passende Stimme findet und gemeinsam zu guten Ergebnissen gelangt.

Und es ist auch eine ziemliche Geschmackssache: Ich zum Beispiel finde mehrere Berliner Sprecher, die ausgesprochen bekannt sind, ganz hervorragend, kenne aber eine Reihe von Leuten, die genau diese Sprecher überhaupt nicht gerne hören.

Matthias
 
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Ich kann Eure Meinung nicht ganz teilen. Lass einen Schauspieler mal einen klassischen OFF für einen Spot sprechen. Der wird das in der Regel zelebrieren wie den nächsten Weltuntergang. Was wiederum tatsächlich ab und zu gewollt ist. Aber für die überwiegende Zahl der Projekte braucht man keine Kerzels, Schults, Brückners oder Lehmanns. Da geht es um Off-Profis, die sich nicht nur über Emotion definieren, sondern auch über Neutralität und Sachkenntnis, auch wenn diese dann auch wiederum gespielt ist, aber eben anders wirkt. Wir reden hier ja nicht von "Sprechern" die "nur" Nachrichten können. Ein Profi kann die ganze Palette und ist zum Teil auch Schauspieler, aber er stellt sich hinter das Produkt und nich davor. Auch wenn einige Synchronleute sicher tolle Sprecher sind - ich liebe die Stimme vom Kollegen Schult - so möchte ich aber doch keine Doku mit seiner Stimme hören, das lenkt ja viel zu sehr ab. Kurzum - und da stimme ich zu - man muss auch hier - wie bei den Geräten - für das jeweilige Projekt, die passende Stimme finden.

Gruß,
Voive
 
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