Voicetracking - die totale Veräppelung der Hörer?

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Zivilcourage!

Vor ein paar Jahren musste ich mir kopfschüttelnd bei meiner Ex-Firma anhören

"Es bescheissen doch alle, also machen wir es auch" :rolleyes:

Das war, als ich erfahren musste, dass Preise von Verlosungen gar nicht existierten bzw. direkt an Mitarbeiter gingen...
Auf sowas antwortet man eigentlich mit einer Anzeige bei der Polizei und einem Anruf bei der Bild-Zeitung. Einfach nur Kopf schütteln ist da zu wenig.
 
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Das hätte man machen können.
Da es aber Arbeitsplätze nicht wie Sand am Meer gab/gibt, habe ich es spontan mal gelassen.
 
AW: Voicetracking - die totale Veräppelung der Hörer?

Das war, als ich erfahren musste, dass Preise von Verlosungen gar nicht existierten bzw. direkt an Mitarbeiter gingen...

So etwas gibt es wirklich? Radiosender loben Preise aus, die gar nicht existieren oder verschenken die an Mitarbeiter statt an Hörer?
Das fällt mir schwer zu glauben.
 
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Das wird ja langsam zu einem "jenni im Wunderland"-Thread. Es passiert jeden Tag im Privatradio: "Hey, CvD, wir haben den und den Beitrag mit Verlosung. Da ist eine Heizdecke dabei, die können wir raus tun." - "Eine ist ein bisschen wenig oder?" - "Hm." - "Mach halt drei draus, klingt besser." Oder der Verkaufsleiter steht vor Dir und sagt etwas wie "Mit dem Gewinnspiel morgen früh, da geb ich Dir mal eine Telefonnummer, die kannst Du ab 7.15 anrufen."

Okay ist das sicher nicht immer, aber es passiert immer wieder und wie TimFeindt in #77 schon sagte: Arbeitsplätze gibt es nicht wie Sand am Meer.
 
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Das wird ja langsam zu einem "jenni im Wunderland"-Thread. Es passiert jeden Tag im Privatradio: "Hey, CvD, wir haben den und den Beitrag mit Verlosung. Da ist eine Heizdecke dabei, die können wir raus tun." - "Eine ist ein bisschen wenig oder?" - "Hm." - "Mach halt drei draus, klingt besser."

Wunderland? Nein! Ich bin ja auch nicht ganz branchenfremd, auch wenn ich nur im News-Bereich arbeite. Ich bin halt erschüttert, welchen Umfang der Beschiss hat.
Das einzige was ich mitbekommen habe, war, dass wenn es größere Kartenkontingente (Fussball, Kino, Konzert etc.) gab, dass die dann zuerst unter den Mitarbeitern verteilt wurden. Was übrig blieb, wurde dann eben verlost. Bin mir ziemlich sicher, dass die Sponsoren, das nicht gerade goutieren würden. :wall:
 
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Doch doch. Gerade bei Konzerten, die von größeren Sendern präsentiert werden ist das u. U. durchaus erwünscht. Gelegentlich werden aber auch schon vorab Kontigente für die Mitarbeiter mitbestellt und was davon übrig bleibt, wandert zusätzlich in den Verlos-Topf. Habe ich auch schon erlebt.
 
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Ja, das geht doch noch viel weiter. Im Grunde genommen betreiben einige Radiosender (und auch TV-Sender) ein Glückspiel. Denn diese Gewinnspiele sind ja nicht wie früher kostenlos, sondern der Hörer oder Zuschauer setzt Geld ein - in Form der Telefongebühr von 0,49 €, mal mehr, mal weniger. Wenn es bei Verlosaktionen wie früher mit der Postkarte die Gewinne gar nicht gäbe - schlimm genug. Aber dies ist eigentlich Glücksspiel, das keine Aufsichtsbehörde kontrolliert.
 
AW: Voicetracking - die totale Veräppelung der Hörer?

Ein Unterschied ist das nicht. Die 49 Cent sind ja im Prinzip das gleiche wie das Porto bei der Postkarte. Es bleibt dem Hörer überlassen, ob er einmal anruft oder 100 mal. Genauso wie es dem Hörer früher überlassen blieb, eine oder 100 Postkarten zu verschicken. Von daher ist der Vorwurf, dass der Hörer Geld einsetzt, völlig haltlos.
 
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Ja, das geht doch noch viel weiter. Im Grunde genommen betreiben einige Radiosender (und auch TV-Sender) ein Glückspiel. Denn diese Gewinnspiele sind ja nicht wie früher kostenlos, sondern der Hörer oder Zuschauer setzt Geld ein - in Form der Telefongebühr von 0,49 €, mal mehr, mal weniger. Wenn es bei Verlosaktionen wie früher mit der Postkarte die Gewinne gar nicht gäbe - schlimm genug. Aber dies ist eigentlich Glücksspiel, das keine Aufsichtsbehörde kontrolliert.

Das mit den Kosten kommt noch hinzu! Habe auch manchmal den Eindruck, dass Gewinnspiele künstlich in die Länge gezogen werden und künstlich Spannung, damit möglichst viele Leute die kostenpflichtige Hotline anrufen. Je größer die zu gewinnende Summe, desto mehr wird die Aktion verlängert und aufgepusht.
Diese 9Live-Methoden hat es früher jedenfalls nicht gegeben....:mad:
 
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Ein Unterschied ist das nicht. Die 49 Cent sind ja im Prinzip das gleiche wie das Porto bei der Postkarte. Es bleibt dem Hörer überlassen, ob er einmal anruft oder 100 mal. Genauso wie es dem Hörer früher überlassen blieb, eine oder 100 Postkarten zu verschicken. Von daher ist der Vorwurf, dass der Hörer Geld einsetzt, völlig haltlos.

FALSCH! Bei einer Postkarte verdient die Deutsche Post und die hat mit dem Radiosender nichts zu tun.
Bei den kostenpflichtigen Hotlines sind die Radiosender an den Teleongebühren beteiligt und deshalb daran interessiert, dass möglichst viele Leute oft anrufen.
 
AW: Voicetracking - die totale Veräppelung der Hörer?

Der Großteil verbleibt aber in der Regel beim Anbieter. Und die Sender nutzen den Rest meistens für die Refinanzierung der Gewinnspiele. Hast Du Dich etwa noch nie gewundert, woher mancher Radiosender die Kohlen nimmt, um 100.000 € für ein geheimes Geräusch rauszutun ohne dass Du dafür von einem Werbekunden bis zum Umfallen mit Werbebotschaften beschossen wirst? Darüber kann jetzt trefflich gestritten werden, haltlos ist in jedem Fall der Vorwurf, die 49 Cent (oder meinetwegen teile davon) seien ein Einsatz bei einem Glücksspiel.
 
AW: Voicetracking - die totale Veräppelung der Hörer?

Der Großteil verbleibt aber in der Regel beim Anbieter. Und die Sender nutzen den Rest meistens für die Refinanzierung der Gewinnspiele.
Das der Großteil beim Anbieter verbleibt, wage ich zu bezweifeln. In der Regel unterbieten sich diese Dienstleister bei ihren Angeboten. Fakt ist aber, dass der Radiosender trefflich daran verdient und deswegen ist es keinesfalls in Ordnung, wenn es Preise gar nicht gibt oder Anrufer mit der richtigen Antwort wegblockt werden, damit das Spiel noch länger laufen kann.

Darüber kann jetzt trefflich gestritten werden, haltlos ist in jedem Fall der Vorwurf, die 49 Cent (oder meinetwegen teile davon) seien ein Einsatz bei einem Glücksspiel.
Meinetwegen. Vergleichbar ist es aber mit dem, was 9Live so treibt und die werden ziemlich genau beobachtet. Selbst dieser Daddelsender ist da transparenter, als manch renommierte Radiostation.
 
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Und wieso kann das nicht auch mit Postkarten funktionieren?

Ich verstehe die Frage nicht.
Aber warum arbeiten denn alle Sender mittlerweile mit Telefonaktionen?
E-Mail und Post sind zu zeit- und personalaufwendig. Telefon geht schnell und ist vergleichsweise spektakulär.
Zudem verdienen die Sender eben dran. Wären die Sender hörerfreundlich würden sie eine kostenlose Hotline schalten (einslive) oder zumindest eine Servicenummer mit normalen Telefongebühren (12 cent) einrichten. Alles andere ist Hörerabzocke. Ganz verschämt wird ja (weil man gesetzlich dazu verpflichtet ist) immer darauf hingewiesen, was ein Anruf kostet.
An Postkarten verdient nur die Post.
 
AW: Voicetracking - die totale Veräppelung der Hörer?

Und wieso kann das nicht auch mit Postkarten funktionieren?

Weil Hörer, die an solchen Spielen teilnehmen, des Schreibens partiell unkundig sind.

Und jemand müsste im Sender dann ja auch die Postkarten lesen, was für Sender, die solche Spiele veranstalten, nochmal eine gewaltige Herausforderung wäre.:D
 
AW: Voicetracking - die totale Veräppelung der Hörer?

Ich verstehe die Frage nicht.
Warum sollte ein Radiosender, der ein Telefongewinnspiel künstlich in die Länge zieht, nicht auch ein Postkarten-Gewinnspiel künstlich in die Länge ziehen können? "Wir tun bis Ende der MA-Befragung insgesamt 10 Mio. raus. Die ersten 1.000 Postkarten mit der richtigen Antwort werden zerrissen, damit es länger spannend bleibt." Tam, tam.

Wären die Sender hörerfreundlich würden sie eine kostenlose Hotline schalten (einslive)
Dass L1VE eine kostenlose Hotline schaltet, ist bei dem Gebührenaufkommen ja wohl auch selbstverständlich. Dass ein Sender, der sich privat, sprich über Werbe- und sonstige Einnahmen (Knick, knack, zwinker, zwinker!) finanzieren muss, das nicht tut, ist meines Erachtens ebenfalls verständlich. Offenbar eben nur nicht selbstverständlich. ;)


Alles andere ist Hörerabzocke.
Nein, sowas ähnliches wie Marktwirtschaft.
 
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