Volontariat

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FT88.0

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Hallo zusammen,

ich möchte mich bei einem Radiosender auf ein Volontariat bewerben.

Könntet Ihr mir den ein paar Tipps geben, was ich zum beachten habe.

Ich wünsche euch allen ein herrliches Wochenende bei strahlendem Sonnenschein...

Dany
 
AW: Volontariat

Du solltest Abi haben, die üblichen Bewerbungsunterlagen (Lebenslauf, Anschreiben, Praktikumszeugnisse aus dem Radio) fehlerfrei schreiben (bzw. im Fall der Zeugnisse zusammenheften) können und eine gewisse Frustrationstoleranz besitzen. Vor das Volontariat hat der liebe Gott mindestens ein Praktikum gesetzt. Fang lieber damit an, als gleich mit dem Volo einzusteigen.
 
AW: Volontariat

Gelb schrieb:
Klar gehört viel Vitamin B dazu, weil die Branche so klein ist. Es gibt nur eine handvoll Arbeitsplätze, und wer das Glück hat, einen davon abzubekommen, der ist schnell bei den anderen bekannt. Ich kenne einige, die sagen: jeder, der von außen dazukommen will, ist erst einmal eine Gefahr. Generell gilt: es kommt nicht so sehr drauf an, daß das, was Du gemacht hast, 1a-Qualität hat, sondern viel mehr darauf, daß Du beweisen hast, mit unterschiedlichen Formen umzugehen. Ohne Kenntnis Deiner Airchecks rate ich Dir: gib sie ab. Wenn Du jetzt schon an Deiner eigenen Arbeit zweifelst, obwohl sie noch gar nicht richtig angefangen hat, stehen die Chancen eher schlecht. Du hast nun mal nur die Sachen, die Du jetzt hast, und wenn Du der Meinung bist, daß die zu schlecht sind, dann stell Dir die Frage, ob Du wirklich so mit Herzblut dabei bist und das der richtige Job für Dich ist. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
watterson schrieb:
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen: Mache Praktika, sammele Erfahrungen, sichere dir Beiträge oder deine "Werke" in guter Qualität - da kannst du zeigen, was du kannst. Du kannst nen Volo nicht mit einer Maurer-Ausbildung vergleichen. Es mag zwar einiges über Vitamin B gehen. Aber auch die Vitamin B-Leute haben mit einem Praktikum angefangen...
Nomos schrieb:
Praktika sind der richtige Weg zum Volontariat. Bei uns war es vor Jahren schon zwingende Voraussetzung, um sich überhaupt für ein Volontariat bewerben zu dürfen. Ein Tipp: ein Kurzpraktikum bringt dir nichts. Du solltest wirklich mal drei Monate investieren, dann kannst du die entsprechende Funkstation auch selber richtig einschätzen... und auch feststellen, ob ein Volontariat dort etwas bringt oder nicht!
der beobachter schrieb:
Lies Zeitungen, um informiert zu sein, lies anständige Bücher, um sprachlich fit zu sein, mach zwei Praktika, entweder bei zwei Sendern, die sich in der Zielgruppe und ihrem Stil unterscheiden, oder bei einem Sender und einer Agentur, damit Du unterschiedliche Arbeits- und Herangehensweisen an Themen kennen lernst. Mitschnitte machen und ab zum favorisierten Sender. Du kannst es natürlich auch anders versuchen, Erfolg ist ja nicht ausgeschlossen. Aber dann schraube Deine Frustrationstoleranz ein bisschen hoch. Du bekommst ein (Privatfunk-)Volontariat nicht, um von der Pike auf zu lernen, Du landest vielmehr in festgelegten Arbeitsabläufen, in denen Du beweisen darfst, dass Du die Pike längst hinter Dir gelassen hat. Dazulernen nicht ausgeschlossen, aber auch nicht garantiert. Das hängt sehr vom Sender ab.
uBote schrieb:
Hast Du es schon mal bei einem Offenen Kanal, Bürgerradio, NKL, AFK (oder wie auch immer diese Einrichtungen in deiner Region heißen) versucht? Zugegeben, die inhaltliche Qualität ist dort teilweise richtig grottig, aber es gibt auch sehr gute Produktionen. Denn letztlich liegt es an Dir selber, Deinem Engagement und Deinem Anspruch, was Du dort on Air schickst. In der "Wildbahn" sind die Arbeitsbedingungen zwar anders, aber dort hast Du die Möglichkeit, Dich auszuprobieren und das in einem Maße wie bei keinem anderen Sender. Und wenn Du dich anstrengst, kann das Erfolg bringen. Ich z.B. habe mein Volontariat damals aufgrund meiner Airchecks vom Offenen Kanal bekommen.
Nähkästchen schrieb:
Ich glaube, auf Dauer der einzige Weg, sich in diesem Geschäft zu behaupten: Geistreich, intelligent, belesen sein. Vermutlich läuft das aber neben dem Praktikum her, privat, zu Hause, denn im Sender wird nur die "Bild" umformuliert. Wenn überhaupt. In Bayern gibt's jede Menge Lokale, die Praktis suchen. Gute Adresse auch hier: Stellen über die BLM. Aber gut überlegen, bevor Du von Bayern nach Kiel wechselst. Dialekt-Färbung kann auch eine nicht unerhebliche Rolle spielen.
Nomos schrieb:
Eine flippige Bewerbung ist gar nicht mal so verkehrt. Allerdings solltest du dich damit nicht beim ÖR bewerben, daß bringt wirklich nur bei Jugendwellen was. Man muß halt rauskriegen, wer genau im jeweiligen Sender die Bewerbungen in die Hand kriegt. Dann kann man die Papiere sozusagen passend für die Person zusammenstellen, wenn es denn möglich ist. Wenn du glaubst, daß deine Bewerbung deine Fähigkeiten bzw. dein Potential nicht vermittelt, dann mußt die Bewerbungsmappe wirklich ändern! Manchmal bringt auch das persönliche Abgeben der Papiere was, aber nur in Einzelfällen. Du mußt eben irgendwie den Fuß in irgendeine Tür des Senders bekommen... damit deine Bewerbung dann sozusagen von innen kommt. Das ist ja eigentlich das Prinzip Vitamin B, daß irgendjemand aus dem Hause deine Mappe dem Programmchef in die Hand drückt, mit einer kurzen Bemerkung wie "...an dem hätten wir bestimmt unsere Freude" damit ist noch nichts gewonnen, aber so oder ähnlich hat es bei vielen angefangen. Zur Frustration kann ich dir übrigens erzählen, daß Bewerbungsmappen wirklich ziemlich oft ungelesen mit Anschreiben xy zurückgehen. Ich habe das immer mal wieder gesehen, wie der PC vier oder fünf Mappen kurz im Stehen beguckte, und dann der Sekretärin in die Post gab, zurück damit. Das waren allerdings Initiativbewerbungen. Wenn Stellen ausgeschrieben sind, dann sieht das anders aus. Du solltest dir jetzt mal eine (zuerst theoretische) Taktik überlegen, wie deine Bewerbung ohne Vitamin B aus den anderen Mappen herausragt. Wie schon gesagt, wenn die Mappe dich nicht richtig darstellt, dann mußt du sie eben ändern. Überleg dir gestalterische Mätzchen (aber nicht verspielt werden) besseres Papier, anderes Foto usw. Ich habe in meinen Bewerbungsmappen übrigens nur richtig gute Schwarz-weiß-Fotos verwendet. Die waren natürlich vom Fotografen, und nicht solche kleinen Paßbild-Pipeldinger, sondern auch im Format etwas größer. Verwende keine Schnellhefter oder ähnlichen Billigkram, in die Bewerbungsmappe mußt du schon investieren, auch wenn das Geld vielleicht wehtut und manchmal eben verschossen ist. Versuche zudem die landläufigen Ratgeber "Wie bewerbe ich mich richtig" komplett zu vergessen. Das ist nur Schema-X, das kennt jeder, damit kannst du dich maximal beim öffentlichen Dienst bewerben. Wer sich in dieser Form in der Medienbranche bewirbt, nun ja, der hat fast schon den Beweis für die eigene Unkreativität geliefert...
musicology schrieb:
Also, ich habe mit meinen ziemlich "konservativen" Bewerbungsunterlagen recht gute Erfahrungen gemacht, und das bei Initiativbewerbungen! Ich habe schon das Gefühl, daß alle meine Bewerbungen bisher gelesen wurden (CD geöffnet, Unterlagen behalten bzw. mit zur Bewerbung passender Absage zurückgeschickt). Ich habe bisher noch nicht mal im Anschreiben für mich richtig "geworben", sondern das dem Lebenslauf überlassen. Eine richtige Bewerbungsmappe hatte ich auch nie, das find ich irgendwie zu konservativ. Ich will damit sagen, daß eine "kreative" Bewerbung auch negativ wirken kann, wenn sie nicht richtig gut gemacht ist. Dann doch lieber etwas konservativer.
Ludwig schrieb:
Wenn Du von Deinen sprecherischen Fähigkeiten wirklich überzeugt bist, geh in ein Tonstudio und nimm eine Art (kurzen!) Aircheck auf. Bei guter Vorbereitung sollte das nicht länger als eine Stunde dauern und damit auch bezahlbar sein.
Kobold schrieb:
Zeige Deine Persönlichkeit. Es gibt keine ultimative Faustregel, wie eine Bewerbung 100% passend zu formulieren sei und / oder aussehen müßte. Und das ist generell so. Leider ist die aktuelle Situation ja nun mal annähernd überall so, daß es mehr Nachfrage als Angebot gibt. Also beherzige die Worte von db und schraube zuallererst Deine Frustrationstoleranz nach oben. Das hat noch niemandem geschadet :). Wenn Du kein Netzwerk hast (also Kontakte zu Personen, die beim Rundfunk arbeiten), baue Dir eines auf. Mache Dir zunächst Gedanken, bei welchen Sendern Du Dich mit Deinen Fähigkeiten und Wünschen sehen kannst und würdest. Und in welchem Bundesland und in welcher Stadt. Informiere Dich gut über die jeweilige Anstalt und dann sieh zu, wer für Personalentscheidungen verantwortlich ist. Das heißt: Klinkenputzen per Telefon. Finde heraus, wer entscheidet und informiere Dich über die Person. Und sprich im optimalen Falle vorher mit ihr. Lote aus, welche Bewerbung Sinn macht und welche nicht. Und so hast Du wenigstens ein wenig abgeklopft, welche Form der Bewerbung besser ist: die konventionelle oder die ausgefallene o.ä.. Für Bewerbungen gilt generell: Keine Unwahrheiten. Logo. Aber zeige Dich! Stelle Dich in ein gutes Licht und hebe hervor, wo Deine Stärken liegen. Wenn Du während Deines Studiums Erfahrungen in den Printmedien sammeln konntest, hast Du doch was vorzuweisen in Sachen Texten und Formulieren. Das ist das Schlechteste nicht. Und klar sind Beachtung der Standards (fehlerfreie Orthographie, vernünftiges Foto, Zeugnisse, ordentliches Papier etc. pp.) wichtig. Logo. Und eine Initiativbewerbung sieht natürlich anders aus als eine auf eine Ausschreibung. Aber das weißt Du ja selbst. Fühle Dich bloß mal nicht als Bittsteller, sondern als Bereicherung für einen potentiellen Arbeitgeber. Eine win-win-Situation ist doch für beide Seiten das Beste, gelle?
der beobachter schrieb:
Radio machen muss Spaß machen. Die Mischung Deiner Stärken und dessen, was Dir am meisten Spaß macht, ist es, die Dich dauerhaft motiviert - und damit ist sie das Verkaufsargument Nr. 1. Damit kannst Du vor allem mit gutem Selbstbewusstsein auftreten, das Dir sagt, "wer auf mich verzichtet, verzichtet auf hohes Potenzial" - nur solltest Du das nicht so sagen. Aber insgesamt vermitteln. Wenn Du Dir darüber im Klaren bist und das auch in Deinem Bekanntenkreis ganz natürlich und begeistert vermitteln kannst, dann schaffst Du das auch im Kontakt mit einem potentiellen Arbeitgeber, weil Du Dich mit bestem Gewissen in ein gutes Licht setzen kannst - denn Du weißt wovon Du redest. Habe schon zu viele Kandidaten erlebt, die mir zwar ein win-win vermitteln wollten, aber man hat gespürt, sie wissen letztlich nicht, wofür sie stehen, meinen aber zu wissen, was wir brauchen. Soll heißen: Schärfe Dein Profil und dann check den Markt auf die Frage, wer so etwas brauchen könnte. Da werden vermutlich wenige Sender übrig bleiben, aber hier kannst Du es dann umso zielgerichteter angehen. Dann telefoniere, höre die Sender intensiv, schau Dir ihre Internetseiten an, damit Du vermitteln kannst, "ich bewerbe mich nicht, weil ich den Sender irgendwie toll finde und nen Job suche, sondern ich weiß genau, warum ich mich hier und nicht irgendwo anders bewerbe". Kompetenz und Begeisterung sind eben auf lange Sicht die Dinge, die Dich in dem Job tragen werden.

usw. usf. ;)
 
AW: Volontariat

oh pardon...ich hatte Volontariat bei der Suche eingegeben...hm.
Na auf jeden Fall, merci beaucoup für diese herrliche Zusammenfassung.
 
AW: Volontariat

mach dein ding.
aber: wenn du ein paar euronen auf die seite legen kannst, dann tu das.
D/DE kostet ca 6.000 davon.
 
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