Vorstoß des VLR gegen den Bürgerfunk

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MikroMafia

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Hoffentlich wirds mal was. Ist zwar schon alt, aber lesenswert:


Die neue Landesregierung sowie die sie tragenden Parteien haben das Thema
Bürgerfunk wieder auf die medienpolitische Tagesordnung in NRW gesetzt.

Sowohl in der Koalitionsvereinbarung zwischen CDU und FDP als auch in der
Regierungserklärung von Ministerpräsident Rüttgers wird ein neues Konzept
für den Bürgerfunk angekündigt, da sich die bisherigen Regelungen und
Verfahren nicht bewährt hätten.

In den kommenden Monaten wird die Diskussion um dieses neue Konzept
öffentlich werden, zurzeit laufen entsprechende Gespräche und Diskussionen
in und zwischen den Institutionen des Lokalfunks NRW.

Bei der Bedeutung des Bürgerfunks für die Akzeptanz und das Image der
Lokalsender ist es erforderlich, dass der VLR frühzeitig seine Position für
ein solches neues Konzept durch die Mitgliederversammlung definiert.

Eine Möglichkeit hierzu ist die Formulierung von Eckpunkten, die in
wichtigen Punkten verbindliche Vorgaben definieren, ohne damit. abweichende
Verfahrensweisen in den einzelnen Verbreitungsgebieten auszuschließen. Damit
Wird sowohl der Heterogenität der Praxis vor Ort als auch der Meinungen der
Mitglieder zu diesem Thema Rechnung getragen.

Ziel der Festlegung solcher Eckpunkte ist es, Akzeptanz mindernde Faktoren
des Bürgerfunks zu minimieren und den Veranstaltergemeinschaften mehr
Entscheidungsspielraum im Umgang mit dem Bürgerfunk einzuräumen.

Folgende Eckpunkte könnten dies leisten:

1. Jeder Lokalsender muss mindestens eine Sendestunde Bürgerfunk täglich
incl. Welt- und Lokalnachrichten sowie Werbung ausstrahlen.

2. Die Ausstrahlung kann von 20.00 Uhr bis 21.00 Uhr erfolgen. Über eine
Ausstrahlung vor 20.00 Uhr entscheidet die Veranstaltergemeinschaft. Eine
Ausstrahlung nach 21.00 Uhr bedarf der Zustimmung der betroffenen
Bürgerfunkgruppen.

3. Die Lokalstationen sind nur zur Ausstrahlung deutschsprachiger
Produktionen verpflichtet.

4. Die Beiträge müssen einen erkennbaren lokalen Bezug sowie eine
entsprechende redaktionelle Eigenleistung aufweisen.

5. Die in den Produktionen verwendete Musik muss sich an der Musikfarbe des
Senders orientieren, die Ausstrahlung abweichender Formate bedarf der
Zustimmung der Veranstaltergemeinschaft.

6. Die Ausstrahlung von Bürgerfunkbeiträgen kann aus begründeten
programmlichen und terminlichen Anlässen unterbleiben. Die spätere
Ausstrahlung kann auch außerhalb der im Verbreitungsgebiet üblichen
Bürgerfunkzeiten (z. B. am Wochenende) erfolgen.


Wie können sich stark subventionierte Verbände wie der LAK erdreisten, mit Steuern und GEZ Gebühren in NRW Stimmung zu erzeugen ?? Mit öffentlichen Geldern Druck zu erzeugen ist schon ein starkes Stück.

Nichts spricht gegen einen Bürgerfunk in den Nachtstunden. Fertig produziertes und gevoicetracktes Programm bis Mitternacht (lokal natürlich) und danach ab auf die Antenne mit den Amateuren. Ist sogar mit dem Mediengesetz NRW vereinbar und leicht umzusetzen. Die Bürgerfunker müssten nur noch schlucken.
 
AW: Vorstoß des VLR gegen den Bürgerfunk

Ich verstehe eines nicht.

Der WDR macht auf satten sechs (!!!) UKW-Ketten öffentlich-rechtlichen Hörfunk. Warum ist es nicht möglich, in diesem sehr breiten Rahmen, der ursprünglich genau geschaffen wurde, den Bürgern des Landes ein Forum zu bieten, den Bürgerfunk zu veranstalten?
 
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Wenn ich richtig Informiert bin, gab es mal Mitte der 90 er Jahre Bürgerradio auf WDR5.
Bin mir aber nicht mehr ganz sicher.:confused: :confused: :confused:
 
AW: Vorstoß des VLR gegen den Bürgerfunk

Der WDR macht auf satten sechs (!!!) UKW-Ketten öffentlich-rechtlichen Hörfunk. Warum ist es nicht möglich, in diesem sehr breiten Rahmen, der ursprünglich genau geschaffen wurde, den Bürgern des Landes ein Forum zu bieten, den Bürgerfunk zu veranstalten?

Genau, man könnte z.B. die Fremdsprachen-Sendungen auf dem Funkhaus Europa streichen und dort den Bürgerfunk etablieren.
 
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Ganz so einfach wirds wohl nicht gehen, weil der Bürgerfunk eher lokal ausgerichtet ist. Aber an Frequenzen mangelt es dem WDR ja nicht.
 
AW: Vorstoß des VLR gegen den Bürgerfunk

Expresso schrieb:
Wenn ich richtig Informiert bin, gab es mal Mitte der 90 er Jahre Bürgerradio auf WDR5.
Bin mir aber nicht mehr ganz sicher.:confused: :confused: :confused:
Hieß glaube ich "Hörerinnen und Hörer machen Programm", lief davor einige Jahre auf WDR 2 und war mit Sicherheit besser als der heutige Bügerfunk ;)
 
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Im prinzip finde ich den Bürgerfunk nicht schlecht,
was mich nur manchmal aufregt ist, das da teilweise Leute am Mikro sitzen die da meiner Meinung nach einfach nicht hingehören. Von der Stimme, der Sprachgeschwindigkeit oder der Themenauswahl.Manchmal ist es wirklich nur Grausam.:wall: :wall: :wall: :wall:
 
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Keine Frage, das kommt leider immer noch vor. Als verantwortlich mit Beteiligter an dem Geschehen sei dazu Folgendes gesagt :

Zugangsoffenheit, die Bürgermedien ja immer garantieren, führt zu sehr unterschiedlichen natürlichen Fähigkeiten der Macher und nicht immer passen Sendungsbewußtsein und Kompetenz zusammen - leider.
Es geht aber auch ganz anders, denn am anderen Ende der Skala tummeln sich Leute, die so gut sind, daß sie später oft in den "richtigen" Radios auftauchen und dort auch gut überleben.....
Leider wird auch nicht überall das journalistisch/hörfunktechnische EinmalEins vor den medienpädagogischen Ansatz gesetzt, weil viele Radio-Fachleute sich für den Bürgerfunk zu schade sind und dann Lehrer..... aber lassen wir das....
es gilt ja auch wieder nur teilweise, klar.;)

Last not least : Bürgerfunk hat das große Problem der selektiven Wahrnehmung ! DIE Sendung, die supermies war, merkt man sich bis in die Steinzeit, während was Gutes oft unter "ach, das war Bürgerfunk" bisweilen gar nicht auffällt.
Dazu kommt auch die gewollte Ausrichtung auf z T sehr spezielle Themen und Zielgruppen. Damit hat auch jeder mal was gehört, was ihn so gar nicht interessiert und schwups - "der Mist interessiert doch keine Sau".... da könnte so ein Thema noch so dolle gemacht sein, es gäbe immer Feinde.

PS - Bürgerfunk auf eigener Frequenz im ÖR / WDR - im Prinzip gerne, wenn es denn wirklich lokal sein könnte ! dann hätten auch wir nicht immer den Ärger, der durch den Widerspruch ausgelöst wird, daß der Haussender permanentes Quotenmaximum anstreben muß (zu Recht !), während wir auch kleine Zielgruppen bewußt bedienen..... - aber kein Internet ! das erreicht lokal viel zu wenig Leute !
 
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Nun die im Eingangsposting aufgeführten Punkte waren ja schon des längeren in der Diskussion.
Es sind die immergleichen Probleme zwischen Bürgerfunkern und Lokalradio. Es gibt durchaus positive Beispiele für ein miteinnander zwischen Lokalfunk und Bürgerfunk. Leider sind es aber immer die Negativbeispiele die einem im Beswustsein hängen bleiben und weniger die guten Sendungen. Es gibt durchaus Bürgerfunker die mal darüber nachdenken sollten, ob sie mit ihren Programmen ihre Zielgruppe bzw. die der Lokalfunkhörer erreichen können.Die derzeitige Regelung ist zwar nicht die Beste, aber eine mit der Lokalsender und Bürgerfunk hätten leben können, wenn diese etwas mehr aufeinander zugegangen wären. Die oben aufgeführten Punkte 4 und 5 sollen wohl in Zukunft die Techno und Metall Sendungen verhindern. :D Und Punkt 3 das es zuküntig nur Sendungen geben darf die alle Hörer verstehen. Nun, dem Punkt 3 kann ich ja noch ein gewisses Verständnis abringen, aber der Punkt 4 und 5 stellen da schon einen Eingriff in die Gestaltung des Bürgerfunks dar. Ich bin sicher kein Freund dieser Metall oder Technosendungen und würde eine Magazinsendung auch nicht mit irischer Folklore gestalten, aber es geht hier um die gestalterische Freiheit, die jedem Bürgerfunker bisher zugestanden hat.

PS: Bürgerfunk auf eigener Frequenz? Warum nicht, dann aber lokal nach dem Vorbild der lokalen Omroepen in NL. Dann können die Bürgerfunker mal zeigen was sie können und dem Lokalfunk vielleicht mal die Zähne zeigen:D . Aber das wird das System garantiert nicht zulassen, Stimmt´s:D
 
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Gerade in unserem geographisch schwierigen Kreis hat es der Bürgerfunk (trotz guter Sendungen) sehr schwer.
Wen interessiert schon ne Sendung aus einer Stadt im 50 Kilometer entfernten Südkreis, genauso umgekehrt.
Sicherlich ist das ein Problem das besonders unseren Kreis betrifft.
Im Süden die Grenze zu Krefeld und im Nord-Osten die Grenze zum Kreis Recklinghausen.
Das wirft natürlich allgemein wieder die Diskussion auf, ob man damals die Lokalsender weniger nach Kreisen, sondern mehr nach Regionen aufgeteilt hätte und genau das wird vor allem für den Bürgerfunk zum Problem.
 
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Bürgerfunk auf eigener Frequenz?
wird z.b. hier in bayern, genauer gesagt in nürnberg, von radio z praktiziert. die hörerzahlen sind zwar "kaum messbar", aber immerhin hat der sender fast ne eigene frequenz (geteilt mit radio aladin) und hängt somit nicht, wie der amateur... ähhhh bürgerfunk in nrw, den sendern als klotz am bein. soweit mir bekannt ist, finanziert sich radio z übrigens größtenteils durch spenden seiner "mitglieder". www.radio-z.net
 
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@radiobayern : altbekannte Sache, das..... in der Entstehungsgeschichte des lokalen Rundfunks in NRW hatten manche auch solche Ideen, aber dann haben alle Zeitungsverleger sofort "Alarm" gebrüllt wg der lokalen Werbemärkte, und dann kam das - wirtschaftliche- Monopol der Verlage auf den lokalen Rundfunk, während die nicht-kommerzielle Konkurrenz den Bürgerfunk als Alibi bekam.......
Immerhin hat das dazu geführt, daß im Bürgerfunk ein viel breiteres gesellschaftliches Spektrum insgesamt abgebildet ist. Radio Z ist ja offensichtlich Vertreter einer , na, sagen wir mal "linken Gegenöffentlichkeit". Sowas hat der Bürgerfunk NRW in Teilen zwar auch zu bieten, aber genauso sendet halt die freiwillige Feuerwehr aus Bimsenhausen oder der Kindergarten St. Johanna......
 
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Tja, die Anfänge des lokalen Hörfunks in NRW waren alles andere als leicht. Was dabei heruasgekommen ist, ist nicht mehr als eine Kompromislösung. Dennoch hätte ich nichts dagegen einzuwenden, wenn man zukünftig Freie Radios zuläßt. Allerdings wird das System alles daran setzten, das diese nicht besser sein können wie der örtliche Lokalfunk.
 
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NRW will es ändern ... und der Witz: in anderen Bundesländern wird gerade versucht das NRW-Modell Lokalradio / Bürgerfunk als leuchtendes Beispiel darstellen und es für den nächsten Lizenzierungszeitraum durchzusetzen ( bisher Referentenentwurf ). So unterschiedlich sind die Vorstellungen ......
 
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Großraum Frankfurt/Wiesbaden und Dunkelhessen ergeben zusammen wohl die Mehrzahl.

Es gibt da natürlich einen feinen Unterschied: In Hessen will man also anscheinend auf diese Weise lokale kommerzielle Programme auf den Weg bringen. Die jetzigen NKL können in Form von Programmfenstern ja weitermachen, nich wahr?

In Nordrhein-Westfalen läuft es hingegen darauf hinaus, diese Programmfenster rückstandsfrei zu entsorgen, ggf. per Abschiebung auf Kleinsender nach bisher den Universitäten vorbehaltenem Modell statt ersatzloser Abschaffung.

Man könnte also sagen, in Hessen soll gerade die Phase 1 eingeführt werden, die in Nordrhein-Westfalen von Anbeginn in Kraft war und dort jetzt nach Möglichkeit durch Phase 2 abgelöst werden soll.
 
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@ xjs100: .. bisher zumindest aber nicht in Hessen; da gilt mein Hinweis auf Internetradio. :mad: Aber was nicht ist, kann ja noch kommen !! :mad: :mad:
 
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@Magisches Auge
Das werden ja harte Zeiten für die hessischen OK´s. :( Egal ob man sich NRW oder Hessen anschaut, die Medienpolitik beider Länder ist ein Kapitel für sich.:eek:
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Hat eigentlich irgendeine Lokalstation die im Eingangsposting angesprochenen Veränderungen im Bürgerfunk schon (testweise?) umgesetzt?
 
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mooooment mal : da wollen wir doch mal eben festhalten, daß das Eingangsposting einen ENTWURF enthält, den der VLR bis jetzt erst aufgestellt und noch nicht mal offiziell abgesegnet hat..... damit wappnet sich der Verband der privaten Lokalfunkanbieter für die kommende Diskussion und demnächstige Weiterentwicklung, und selbst innerhalb der Veranstaltergemeinschaften is das Ding so noch nicht gegessen.... was da steht sind Maximalforderungen einer Seite, als wenn eine Gewerkschaft jetzt 6% mehr Lohn haben wollte.......:cool: sooo weit sind wir noch lange nicht ...
 
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@Funkgeist
Ich wollte Dir sicher nicht auf die Füße treten, weshalb ich im letzten Posting auch vorsichtig von "testweise" gesprochen habe. Allerdings erinnere ich mich da noch an Zeiten (1997)wo man den Bürgerfunk seitens der Verleger ab 20/21 Uhr forderte und diese Forderung tatsächlich einige Locals ohne Segen der LFM auch so umgesetzt haben. Besonders im Landkreis nordöstlich von Dir wurde das so durchgezogen, bis die LFM eine entgültige Entscheidung für den Beginn des BF getroffen hatte.
 
AW: Vorstoß des VLR gegen den Bürgerfunk

klar..... ich kenne die Geschichte unserer Landschaft..... und ich kenne auch die Interessen der einzelnen Beteiligten. Ich hab das auch nur nochmal erwähnt, damit Außenstehende nicht gleich wieder mit dem Meinungsbild dastehen, es werde hier Alles eingedampft und das sei längst klar.
Was man hier in der Richtung klingeln hört, ist das im Prinzip 15 Jahre alte Gebet der gewerblichen Lokalfunkanbieter, die jetzt nach einer neuen CDU/FDP-Mehrheit in der Landespolitik Morgenluft wittern und zur Attacke blasen wollen.......
Dem gegenüber steht nicht zuletzt eine wissenschaftliche Studie vom Göttinger Institut für Medienforschung (beauftragt von der LfM, nicht vom Bürgerfunk !), die allemal nachweist, daß dieser Programmteil nicht für wirtschaftliche Schwächen einzelner Lokalradios verantwortlich ist.... na usw usw. Die Studie dürfte bald offiziell veröffentlicht werden - wir warten alle darauf....

PS - das Stichwort (eigener)"Kleinsender" dürfte vielen Bürgerfunkern in NRW sogar sehr gut gefallen, aber was wetten wir, daß es dafür an terrestrischen Frequenzen mangelt...... :)
 
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