VPRT: UKW muss auf digitalen Geräten wieder die Nr. 1 werden

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Ich kann mobiles Internet als Ersatz für Radio nicht mehr lesen. Der Mobilfunkstandart, so wie er ist, wurde festgelegt, um Endgeräte zu erkennen und eine Punk zu Punk aufzubauen. Am Ende müssen die Verbindungsdaten zu Abrechnungszwecken sicher erfasst werden. Aus diesem Grund können 860 Verbindungen je Zelle bei Maximalausbau aufgebaut werden. Aber nicht alle Zellen können auf Grund der verfügbaren Frequenzen so ausgebaut werden.

Du vergißt, daß das alles Stand 2014 ist.

Überleg' mal, welchen Stellenwert mobiles Internet anno 2004 hatte. So, und jetzt kannst Du aus der Entwicklung der letzten 10 Jahre extrapolieren, wie es mit mobilem Internet in den nächsten Jahren weitergeht. Das Ende der Fahnenstange ist noch längst nicht erreicht, geschweige denn sichtbar.

Laßt doch einfach UKW-Radio noch 10 Jahre laufen, dann hat es sich mit den derzeit angedachten Umbelegungen und Dudelfunk-Auswüchsen selbst erledigt, und man kann es tatsächlich in 10 Jahren abschalten und auf IP-Verbreitung setzen. DAB+ ist bestenfalls eine Übergangstechnologie, die mangels Akzeptanz möglicherweise noch schneller als UKW wieder abgeschaltet wird.
 
DAB+ ist bestenfalls eine Übergangstechnologie, die mangels Akzeptanz möglicherweise noch schneller als UKW wieder abgeschaltet wird.

Nein, DAB wird schon allein als kosten- und barrierefreier Empfangsweg für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gebraucht. Darüber hinaus bietet es reichlich Ressourcen für kostengünstige Mediendienstleistungen aller Art - vom Promo-Musikprogramm über den Wetterkanal bis hin zu Talk- und PR-Radios oder rein textgestützten Anwendungen. UKW lebt wirklich nur noch vom riesigen Gerätepark in deutschen Haushalten und Automobilen, doch immer weniger Leute machen Gebrauch davon - Smartphone und Tablet sind eben geiler. Auf UKW hänge ich immer in der selben Hitschleife, während ich auf Spotify kostenlos aus Millionen von Titeln auswählen kann und nur alle 10 Minuten einen Werbespot über mich ergehen lassen muss.
 
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@exhörer

Und schon wieder dieses längst widerlegte Gefasel von wegen "Übergangstechnologie" bla bla bla.

Wie Ricochet treffend gesagt hat, braucht es auch in Zukunft einen für den Gebührenzahler kostenlosen Übertragungsweg. 5G klingt wie bereits 4G und 3G ja super toll, aber was bringt es den Menschen außerhalb der Ballungsräume, die auch in Zukunft nicht davon profitieren werden?

Begreift doch endlich mal, dass außerhalb der Ballungszentren kein Mobilfunker Interesse hat, flächendeckend High-Speed-Internet auszubauen.

Mobiles Internet und terrestrischer Hörfunk sind zwei verschiedene Paar Schuhe und werden das auch in Zukunft bleiben.

Selbst unsere Gegenstromanlage hat entgegen früherer Posts klar gemacht, dass die Zukunft des Radios in UKW zementiert sein soll und die Zukunft des Hörfunks eben nicht im Internet liegen soll (Konkurrenz).

Ich verstehe immer noch nicht, wie man dafür sein kann, dass "dank" mobilem Internet die Übertragungskosten auf die Hörer umgelegt werden. Hast du etwa Geld zu viel?

Wenn ja, warum müssen dann alle (auch Geringverdiener) darunter leiden? Die wenigsten Menschen dürften Lust drauf haben, neben der Rundfunkgebühr noch einen mindestens 60 EUR teuren Vertrag (2GB Surfvolumen im "besten Netz" - nur da hat man auf dem Land in Ansätzen akzeptable Abdeckung und selbst dort mehr schlecht als recht und lange nicht überall) zu bezahlen um eines ihrer Grundrechte wahrnehmen zu dürfen.

In allen Bereichen wird oder wurde schon längst auf digital umgestellt. Auch beim Hörfunk wird es keinen Weg zurück geben.
DAB+ wird wohl noch einige Durststrecken überwinden müssen, auch weil Radio generell keinen hohen Stellenwert (mehr) hat. Fakt ist aber, dass sich die Zahl DAB+ - fähiger Empfänger in deutschen Haushalten nach und nach erhöhen wird. Auch wenn es noch einige Zeit dauern wird, bis es sich für die Privaten lohnt. Aber die Tage der analogen UKW sind gezählt. Überall um uns herum wird in DAB+ investiert. Deutschland würde sich vollends zur Lachnummer machen, würde man sich von DAB+ verabschieden.

Ich habe noch nie erlebt, dass es in irgendeinem Bereich mal einen Schritt zurück von digital auf analog gegeben hätte. Warum also ausgerechnet beim terrestrischen Radio?

P.S. Auch ich habe LTE in meinem Vertrag. Eine nette Technik, die schnelles Surfen und geringere Latenzen ermöglicht und die ich nicht mehr missen möchte. Aber eben nur zum Surfen, Facebook etc. aber nicht zum Radio hören. In meinem Auto habe ich mit DAB+ klaren, rauschfreien Radioempfang an Stellen, wo es zum Teil noch nicht mal Edge oder teilweise gar kein Netz gibt. Dazu neue und mehr Programme (RadioBOB ist mein neuer Lieblingssender) als auf dem rauschenden und knisternden UKW.
 
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...Fakt ist aber, dass sich die Zahl DAB+ - fähiger Empfänger in deutschen Haushalten nach und nach erhöhen wird. Auch wenn es noch einige Zeit dauern wird, bis es sich für die Privaten lohnt. Aber die Tage der analogen UKW sind gezählt. Überall um uns herum wird in DAB+ investiert. Deutschland würde sich vollends zur Lachnummer machen, würde man sich von DAB+ verabschieden.
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In meinem Umfeld, meine Kinder, Freunde, Kollegen und Bekannte hat KEINER einen DAB+ Empfangsgerät.
Ich weiß nicht wo die Zahlen über die verkauften DAB+ Epfänger herkommen.
 
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U.a. von der GfK, und dem Digitalisierungsbericht (der wiederum infratest-Umfragen herangezogen hat).

Im übrigen kann man auf Amazon.de z.B. sehr gut sehen, wie nahezu täglich neue Rezessionen dazu kommen. In Zeiten von DABalt noch undenkbar. Deshalb sage ich ja, dass DAB+ zwar langsam voran kommt, aber immerhin voran kommt und noch viel zu tun ist.

Und amazon ist nur ein Anbieter von tausenden in Deutschland, der DAB-Radios verkauft.

@br-radio
Heute (natürlich auch mein Freundes- und Bekanntenkreis) hat fast jeder ein Smartphone. Ich persönlich kenne aber widerrum keinen, der via Apps Radio hört.
 
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Als nächstes führen dann auch unsere Stationen das Geoblocking ein, und dann könnt Ihr mit Eurem teuren Datentarif genau die schäbigen Dudler wie bisher auch nutzen! Ob jetzt mit 5 GB freiem Volumen für 100 Euro oder 5G-Technologie, spielt alles keine Rolle mehr, Hauptsache wir sind uns mal wieder gegenseitig auf den Sack gegangen mit dem immergleichen Blödsinn. :D
 
Warum? Geoblocking kann man umgehen, nicht ganz legal, aber es funktioniert gut.
Ich kann nur eines feststellen: UKW ist noch nicht tot, DAB/DAB+ ist noch nicht gut am Markt positioniert. Das ist der eine Weg. Da kann man qualitativ nicht viel machen, außer warten, dass Sender eingehen und sich qualitativ was neues bildet. Ob dieses Neue dann sich auch auf die konventionelle Art verkauft oder aber ob man dann den Weg ausschließlich über das Internet macht, ist dann eine neue Frage: es geht um die Frage, ob UKW wirklich auch auf DIGITALEN Geräten wieder die Nr. 1 werden soll? Ich halte diese Frage für einen Treppenwitz. Erstens wären diese Geräte dann nicht mehr digital, sondern wie jeder andere Radio auch, der im Eck steht, analog. Und zweitens: wenn man DIGITALES hören möchte, muss man von Seiten der Sender viel investieren. Das ist doch die Krux an der Geschichte: kleine Lokalfunker tun sich da relativ schwer, auch wenn man sich zusammenschließt, etc. Große Landesfunker tun sich da leichter. Sie haben die Absatzmärkte, egal ob digital, analog oder via App/Livestream. Es geht um die Frage der Produktplatzierung: wenn ich will, dass DAB oder DAB+ einen Erfolg haben, muss ich auch den Markt so einrichten, dass es für die Abnehmer von solchen Geräten leicht ist, sie zu bedienen, und auch Kenntnisse gewinnen. Da aber viele "Hörer" eben diese Kenntnisse nicht gewinnen möchten, weil es sie einfach nicht interessiert, werden es diese Produkte schwer haben und ein Nischendasein fristen. Die Großwetterlage der Empfangsmöglichkeiten ist so vielfältig, dass man schlichtweg z.T. überfordert ist, und dadurch auch Schwierigkeiten hat, sich zu orientieren. Geht man dann in einen superMedienmarkt oder in einen Saturn oder in einen anderen Markt dieser Art, und fragt nach der besten Empfangsmöglichkeit für einfach Radio hören, dann kriegt man von drei Verkäufern drei Meinungen serviert. Das ist das Problem. Die einen empfehlen weiterhin UKW, weil sie kurzfristig sagen, dass sich am Modell UKW nichts ändert. Andere empfehlen DAB+, weil sie meinen, mittelfristig sei es das allein selig machende Empfangsprodukt, wieder andere sagen, dass man sich eine Kombination aus Satellit, iPhone oder Samsung-Station mit mobilem Empfang, was auch immer, kaufen müsse, und dadurch den "besten Empfang" hat. Es geht hier nur um Technik, also dem Angebot, was der Markt bietet. Jetzt kommen wir zum Angebot, was die Sender dem Hörer bieten: Gebührenfinanzierter Rundfunk mit dem Gebot der Grundversorgung sollte m.E. auf UKW bestehen bleiben, um auch die 90-jährige Großmutter noch mit "ihrem" Sender Nr. 1 zu versorgen. Man kann aber auch innerhalb der gebührenfinanzierten Sender eine Mischung machen: Sender für das eher ältere Publikum, die mit UKW groß geworden sind, sollten bei UKW bleiben und so auch diese Klientel weiter bedienen. Für die jüngeren reicht eine Mischung aus DAB/DAB+ und Empfang über Smartphones bzw. Docking Stations, mit hilfe derer man auch Radiosender hören kann.
Wenn aber Sender sich gleich anhören, ist das alles vergebens. Sender sind mittlerweile wie Suppenpackungen: nehmen wir die Spargelcremesuppe von Maggi (ffn), sie schmeckt fast so wie die von Knorr (ANTENNE NDS). Ein bisschen feiner und gehobener ist vielleicht die von Lacroix oder Jürgen Langbein (NDR 1 NDS bzw. NDR2). Im Grunde sind aber die Mischungen gleich. Alles ist bloß Chemie, ist bloß zusammengemischtes Irgendwas. Und genau so ist das bei den Sendern. Ich erlebe seit Jahren einen Taifun von Dudelei, von immer den gleichen Hits, den gleichen Comedies, den gleichen Inhalten. Die einen mischen so ab, die anderen ein bisschen anders. Und da soll ich mir noch ein neues Gerät kaufen, um dann diese fast gleichen Hits in anderer Hörqualität reinzuziehen? Das Geld spare ich mir und gebs lieber in Bücher aus. Denn: wozu brauche ich einen vollcoolen, urgeilen Topf, um diese Mischungen mir zu kochen, wenn es ein alter Topf auch tut, mit dem ich dann die Suppe koche. Und ehrlich: die Bereitschaft, innovatives, kreatives Radio zu machen, scheitert oftmals auch an den Chefs der Sender. Denn: wenn man kreativ ist, muss man nachdenken. Und das sinnvolle, sensible Nachdenken und auch mal das eigene Hirn einschalten (ne, Frau Lichtenegger von Ö3!), und eine differenzierte Meinung in Radiosendern zuzulassen, das findet man sehr selten. Das DRadio ist ein Beispiel für solche differenzierte Denkweise, in Österreich vielleicht noch Ö1, aber mehr nicht. Von einer Antenne Bayern brauche ich kaum Bildungsniveau erwarten. Übrigens, ich hab mal gelesen, dass die Gesellschaft genau die Sender bekommt, die sie verdient.
Wir hier bei den radioforen, wo sich Hörer, Radioschaffende, Fans von Radio rumtummeln, wir sind sowas wie eine warnende Stimme. Doch: wird sie wirklich ernst genommen?! Wenn ja, wäre es ein Segen, wenn nein, dürfen wir uns nicht wundern, wenn die Spargelcremesuppe der vier o.g. Beispielhersteller immer mehr gleich schmecken...
 
Danke, dass ihr mir nach hartem Arbeitstag zu einem Lachkrampf verholfen habt. Bald kein Webradio mehr wegen Geoblocking, UKW kurz vor dem Ende. Einfach geil!!! Genau, FCS-Fan, bei DAB erlebt man eine Rezession. You made my day!
 
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@Gegenstromanlage
Jaja, wie man sich über einen Tippfehler (geschrieben mit dem Smartphone!) lustig machen kann. Ersetze es durch "Rezensionen" und gut ist :rolleyes:

Und dass diese von Tag zu Tag mehr werden ist kein "Wunschdenken", "Träumerei" oder sonst was, sondern das lässt sich von Tag zu Tag real beobachten. Wie gesagt, kein Run oder super zufriedenstellend, aber es werden stetig mehr.

Inwieweit man das auf den gesamten Handel in Deutschland hochrechnen kann, entzieht sich meiner Kenntnis, aber 1000 bis 3000 verkaufte Geräte pro Tag dürften es sein. Rechnet man diese auf 365 Tage hoch, kann man auch beispielsweise von der GfK genannten Prognosen wie z.b. 400.000 bis 1 Million verkaufte DAB-Radios in einem Jahr herleiten...

Bevor wieder die "DAB-Fanatiker-Keule" ausgepackt wird: Ob diese Zahlen gut oder schlecht sind, steht auf einem anderen Blatt, das müssen die beurteilen, die mit DAB+ Geld verdienen wollen. Aber ich schätze mal, dass es hier wie in einigen Bereichen des Lebens ist: "Mehr" darf es fast immer sein.
 
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Begreift doch endlich mal, dass außerhalb der Ballungszentren kein Mobilfunker Interesse hat, flächendeckend High-Speed-Internet auszubauen.

Aber selbstverständlich haben die Mobilfunker auch am "flachen Land" Interesse, denn auch da wohnen potentielle Kunden. Die "digitale Dividende", die tiefen Frequenzen, sind genau für diesen Fall, nämlich dünner besiedelte Gebiete mit größeren Abständen der Basisstationen, gedacht.

Ich verstehe immer noch nicht, wie man dafür sein kann, dass "dank" mobilem Internet die Übertragungskosten auf die Hörer umgelegt werden. Hast du etwa Geld zu viel?

Wenn ja, warum müssen dann alle (auch Geringverdiener) darunter leiden?

Seltsamerweise sind es genau die Geringverdiener, die offenbar genug Geld für ein iPhone (ja, iPhone!) samt Vertrag haben.

Die wenigsten Menschen dürften Lust drauf haben, neben der Rundfunkgebühr noch einen mindestens 60 EUR teuren Vertrag (2GB Surfvolumen im "besten Netz" - nur da hat man auf dem Land in Ansätzen akzeptable Abdeckung und selbst dort mehr schlecht als recht und lange nicht überall) zu bezahlen um eines ihrer Grundrechte wahrnehmen zu dürfen.

Also erstens kannst Du nicht von den heutigen Kosten ausgehen, vergleiche doch mal, was mobiler Datenverkehr vor 10 Jahren gekostet hat, und was für ein Bruchteil dessen er heute kostet, und zweitens wird auch zukünftig, genau wie heute, ein Großteil des "mobilen" Datenverkehrs über WLAN abgewickelt werden, sei es über das heimische WLAN, das WLAN auf der Arbeit, im Urlaub usw, oder aber über die WLAN-Hotspots, die ja derzeit massiv ausgebaut werden. Wirklich mobil, also 3G aufwärts, bleibt da gar nicht mehr so viel übrig.

In allen Bereichen wird oder wurde schon längst auf digital umgestellt. Auch beim Hörfunk wird es keinen Weg zurück geben.
DAB+ wird wohl noch einige Durststrecken überwinden müssen, auch weil Radio generell keinen hohen Stellenwert (mehr) hat.

DAB wurde vor fast genau 20 Jahren gestartet, zu einer Zeit, als Radio noch einen gewissen Wert hatte, und es keine Konkurrenz durch IP-Übertragungstechniken gab, also unter im Vergleich zu heute paradiesischen Voraussetzungen. Und wie wurde es angenommen?

Wie viele Durststrecken soll denn digitales Radio noch überwinden?

Im Gegensatz zum digitalen Fernsehen gibt es nämlich für den Konsumenten faktisch keine Verbesserung, die einen Systemumstieg eines reinen Nebenbeimediums attraktiv macht. Im Auto regieren längst TMC-Navis und MP3-Player, d.h. der mobile Vorteil von DAB+ verpufft hier, und mehr bzw. attraktivere Programme gibt es auch nicht, weil diese die Veranstalter auf Dauer zu teuer kommen, bzw. die anderen Anbieter auch nur mit Wasser (sprich: Hitradio) kochen.

Ich habe noch nie erlebt, dass es in irgendeinem Bereich mal einen Schritt zurück von digital auf analog gegeben hätte. Warum also ausgerechnet beim terrestrischen Radio?

Vielleicht, weil es diesen Schritt auf Digital nie wirklich gegeben hat? Wie groß ist denn die Marktdurchdringung von DAB+ heute? Radio ist nach wie vor analog. Punkt.

Daß die Tage des analogen Radios gezählt sind, davon kannst Du ausgehen, aber der digitale Nachfolger dürfte mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht DAB+ sein, sondern eben eine IP-basierte Übertragungstechnik.
 
Überall um uns herum wird in DAB+ investiert. Deutschland würde sich vollends zur Lachnummer machen, würde man sich von DAB+ verabschieden.

Die belgischen Öffis senden seit 1999 in DAB. Die Privaten haben kein Interesse. Im Oktober 2012 hat die Frequenzvergabebehörde angekündigt, auf DAB+ umzustellen und die Privaten ins Boot zu holen. Seither hat man davon nichts mehr gehört.

Frag mal im Blödmarkt in Lüttich nach DAB. Habe ich letztens aus Jux versucht. Die wissen nicht einmal, was das ist.

Wenn sie bei Feinkost Albrecht in Belgien alle paar Jahre wieder einmal probieren, den Belgiern DAB-Radios zu verkaufen, stehen sich die armen Dinger auch nach der dritten Preisreduzierung noch monatelang in der Glasvitrine die Gummifüßchen platt, weil keiner sie kauft. Ich hätte vor drei Jahren fast aus Mitleid eins gekauft, habe mir aber noch schnell genug selbst auf die Finger gehauen.

Ralf
 
Geoblocking kann man umgehen, nicht ganz legal
Siehe in diesem Zusammenhang:
Netzwelt schrieb:
"Beim Anschauen eines gestreamten Videos unter Umgehung der 'Geo-Sperre', zum Beispiel auf hulu.com, wird eine Vervielfältigung im Arbeitsspeicher des Nutzers hergestellt, die jedoch als nur vorübergehende Vervielfältigung durch § 44a UrhG gerechtfertigt ist. Auch ein Verstoß gegen das Verbot der Umgehung technischer Schutzmaßnahmen nach § 95a UrhG liegt nicht vor. Das Ansehen eines Videos auf einem ausländischen Streaming-Portal unter Umgehung der 'Geo-Sperre' ist somit nach unserer Auffassung rechtmäßig. Die genaue Beurteilung dieses Sachverhalts ist unter Juristen allerdings noch umstritten, einschlägige Urteile fehlen bislang."
Quelle: http://www.netzwelt.de/news/92255-streaming-geo-sperre-legal-illegal.html

Zum Thema UKW versus DAB+ tendiere ich inzwischen dazu, zu sagen: Meinetwegen kann es analoges FM noch in 30 oder gar 50 Jahren geben, wenn nur alternativ dazu eine attraktive Vielfalt via DAB+ geschaffen wird.
Sollen doch die Platzhirsche mit UKW untergehen, wenn der alten Analogtechnik durch DAB+ der Rang abgelaufen wird und die Bürger vor dem Hintergrund eines ansprechenderen Angebots mehrheitlich zu DAB+ wechseln.
Auch hier gilt: Das Angebot, in diesem Fall das Programmangebot, regelt die Nachfrage.
So lange es so mangelhaft bleibt wie bisher, wird es keine Anreize geben, auf das terrestrische Digitalradio umzusteigen.
Was man jetzt schon sagen kann ist: Wenn nicht endlich eine Plattformlizenzierung kommt, damit auch Veranstalter mit kleinem Budget ihr Programm in lokalen DAB-Multiplexen verbreiten können, wird sich DAB+ inhaltlich genauso entwickeln wie UKW in den vergangenen zwanzig Jahren, sprich: in Richtung Dudelfunk.
Wenn Letzteres nicht verhindert wird, hat auch DAB+ keine Zukunft: Genau die gleiche Soße digital wie analog zu verbreiten, bringt keinen Mehrwert für den Hörer.
 
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Als nächstes führen dann auch unsere Stationen das Geoblocking ein, und dann könnt Ihr mit Eurem teuren Datentarif genau die schäbigen Dudler wie bisher auch nutzen!
Gab's das nicht schon zu Fußball-Europa-/Weltmeisterschaften, daß auf dem "normalen" Stream der Sender dann eine Dauerschleife einer Ansage lief und ein nur in Deutschland empfangbarer zusätzlicher Stream die Länderspiele übertrug?

Übrigens: Neulich schrieb ich in einem der vielen DAB-Threads von meinem Test mit dem kleinen DAB-Taschenradio und dem (leider) etwas enttäuschenden Ergebnis.
Heute hab ich einen neuen Test gemacht - im Zug auf einer kurzen Strecke. Einmal mit UKW (Smartphone), einmal mit DAB (Taschenradio) und sogar die gleiche Richtung und die gleiche Strecke. Ergebnis: Auf UKW hatte ich außer im Tunnel immer Empfang, jedoch mit viel Rauschen. Dann DAB: Es ging mit viel Blubbern und Pfeifen los - dann aber kam ein Zeitpunkt, zu dem ich in guter Qualität die Programme im Landesmux hören konnte - ohne weitere Störungen! :thumbsup: Bundesmux kam nix mehr, aber da fehlt ja noch ein Sender in Kaiserslautern - und der Landesmux sollte vielleicht auch noch bisschen stärker senden, damit man auch auf der Autobahn alles gut hört ;).

Ach ja: Auf den Rückfahrten versuchte ich das Mobilfunknetz zu nutzen - doch minutenlang hatte ich kein Netz. Also hätte ich auch kein Webradio hören können.

Und nein, ich bin nicht extra wegen des Radiotests mehrfach gefahren, das hatte andere Gründe ...
 
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Als nächstes führen dann auch unsere Stationen das Geoblocking ein, und dann könnt Ihr mit Eurem teuren Datentarif genau die schäbigen Dudler wie bisher auch nutzen!

Wer bist du? Der Kaiser von China, der mit seiner Terracotta-Armee die Welt erobern will? Superman vor dem letzten Gefecht? Oder nur der Mann im Mond, der mit seiner Steinschleuder auf harmlose Satelliten ballert?
 
Gab's das nicht schon zu Fußball-Europa-/Weltmeisterschaften, daß auf dem "normalen" Stream der Sender dann eine Dauerschleife einer Ansage lief und ein nur in Deutschland empfangbarer zusätzlicher Stream die Länderspiele übertrug?

Übrigens: Neulich schrieb ich in einem der vielen DAB-Threads von meinem Test mit dem kleinen DAB-Taschenradio und dem (leider) etwas enttäuschenden Ergebnis.
Heute hab ich einen neuen Test gemacht - im Zug auf einer kurzen Strecke. Einmal mit UKW (Smartphone), einmal mit DAB (Taschenradio) und sogar die gleiche Richtung und die gleiche Strecke. Ergebnis: Auf UKW hatte ich außer im Tunnel immer Empfang, jedoch mit viel Rauschen. Dann DAB: Es ging mit viel Blubbern und Pfeifen los - dann aber kam ein Zeitpunkt, zu dem ich in guter Qualität die Programme im Landesmux hören konnte - ohne weitere Störungen! :thumbsup: Bundesmux kam nix mehr, aber da fehlt ja noch ein Sender in Kaiserslautern - und der Landesmux sollte vielleicht auch noch bisschen stärker senden, damit man auch auf der Autobahn alles gut hört ;).

Ach ja: Auf den Rückfahrten versuchte ich das Mobilfunknetz zu nutzen - doch minutenlang hatte ich kein Netz. Also hätte ich auch kein Webradio hören können.

Und nein, ich bin nicht extra wegen des Radiotests mehrfach gefahren, das hatte andere Gründe ...
Mir ist schon bewußt woran es hapert und ich könnte sowohl Deine Ausführungen stützen als auch die Gegenseite, aber es ändert ja doch nichts daran daß wir hier tagein-tagaus die ewig gleiche Leier lesen dürfen.

@ricochet :nö, nur einer der sich ärgert wenn er zum Hören von diversen Stationen einen Proxy verwenden muß.
 
@exhörer
Zu DABalt will ich dir mal eines sagen:

Wie war das damals noch?
1. Da wurde DABalt noch mehr totgeschwiegen als DAB+ heute
2. Die Sendeleistungen waren auf 1KW begrenzt
3. Es gab überwiegend nur den K12, den einfach jeder belegt hat. Die Vielfalt, wie sie heute möglich ist, wäre damals undenkbar gewesen
4. Es gab nur wenige und dazu absolut überteuerte Empfänger. Die günstigsten DAB+ - Empfänger kosten heute kaum mehr als eine UKWonly - Tröte.

Das ist auch so ein Thema, das nun schon so oft durchgekauft wurde ;)

WLAN auf der Arbeit? Gibt es bei uns nicht. Internet drahtgebunden klar. Aber sehr restriktiv gehandhabt und nur für den dienstlichen Gebrauch.

WLAN-Hotspots? In Innenstädten gibt es diese und werden auch ausgebaut. Draußen, außerhalb der Stadttore? Fehlanzeige und technisch auch praktisch unmöglich. Und dabei ist nicht zu vergessen, dass man sich die Bandbreite mit vielen anderen teilen muss.

Das alles ist kein Ersatz für Broadcasting. Ein Sender, der viel Fläche erreicht und theoretisch unbegrenzt viele Empfänger innerhalb dieser zulässt. DAS ist Radio.

@fotoralf
Was gerade Belgien angeht:
Da ich dort sehr oft hinfahre (Ferienhaus meiner Eltern in Bredene), weiss ich, wie es dort so voran geht, nämlich gar nicht. Seit Jahren tritt man dort generell auf der Stelle. Belgien hat es ja auch hinbekommen, noch länger als der Irak ohne Regierung da zu stehen.

Der Föderalismus und die damit verbundenen Zuständigkeitsprobleme und Streitereien sind dort noch stärker ausgeprägt als bei uns. Dass man dort mal locker 2 Jahre nichts mehr hört wenn etwas angekündigt wurde, ist der Normalfall. In einer Zeit, in der es nicht sicher ist, wie lange es den Staat Belgien, wie wir ihn heute kennen, überhaupt noch gibt, gibt es in der Tat Fragen, die wichtiger sind als die Umstellung auf DAB+.

Außer beim Einführen neuer Steuern - das geht dort ratz fatz ;) (was auch mit ein Grund ist, warum das Haus dort mittlerweile zum Verkauf ansteht - sorry etwas OT, aber wenns mal läuft...)
 
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Erstaunlicherweise spielt DAB+ besonders in Flandern, einer Region mit einer außerordentlich großen Programmvielfalt, überhaupt keine Rolle, obwohl die regionalen Ketten nicht flächendeckend empfangbar sind.

In der Wallonie hingegen macht man genau die gleichen Fehler wie zu Zeiten von Alt-DAB: Man überträgt nur solche Programme via DAB+, die sich ebenso auf UKW empfangen lassen und das sogar flächendeckend. Somit gibt es in Belgien keinerlei Anreiz, sich ein DAB-Radio zuzulegen.

Der Föderalismus und die damit verbundenen Zuständigkeitsprobleme und Streitereien sind dort noch stärker ausgeprägt als bei uns.
Um diese zu verstehen, sollte man sich als Deutscher vorstellen, wie es wäre, wenn Deutschland und Frankreich einen gemeinsamen föderalen Staat bildeten.
Würde das auf die Dauer gutgehen?

Beide Landesteile sind halt sehr verschieden, nicht nur sprachlich und kulturell, sondern auch wirtschaftlich: Da ist einmal die hochverschuldete und wirtschaftlich schwache Wallonie, in der schon seit Jahrzehnten die Sozialisten an der Macht sind, und nördlich davon das christdemokraktisch regierte Flandern, das wirtschaftlich boomt und jedes Jahr Milliardensummen in den südlichen Landesteil pumpen muss.
Diese ökonomischen Unterschiede sind die eigentliche Ursache für die Spannungen im Lande; - und wenn wir ehrlich sind, haben die Divergenzen innerhalb der EU den gleichen Grund.
 
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Frag mal im Blödmarkt in Lüttich nach DAB. Habe ich letztens aus Jux versucht. Die wissen nicht einmal, was das ist.

Nach meiner bescheidenen Erfahrung gibt es in Belgien sehr wohl DAB-Radios. Aber niemand hört damit La Premiere, Radio 21 oder VRT Radio 2, sondern es wird je nach Wohnlage Musiq 3 oder VRT Klara gehört. Mein Eindruck war eben der, dass die belgischen Hörer den DAB-Mehrwert über einen besseren Klang gegenüber UKW definieren, und dieses Kriterium ist bei den Klassiksendern natürlich am wichtigsten, zumindest für die eingefleischten Konsumenten (von denen es in Belgien subjektiv deutlich mehr gibt als bei uns).
 
Vor 100 Jahren brach der Erste Weltkrieg aus. Nach furiosem Beginn verschanzten die Parteien sich für drei Jahre in ihren Schützengräben und haben alles gegeneinander verballert, was sie in ihren Munitionskisten hatten. Ergebnis: Null Geländegewinn.
Irgendwie sieht es mir hier in diesem Faden auch danach aus.
 
Da ist einmal die hochverschuldete und wirtschaftlich schwache Wallonie, in der schon seit Jahrzehnten die Sozialisten an der Macht sind, und nördlich davon das christdemokraktisch regierte Flandern, das wirtschaftlich boomt und jedes Jahr Milliardensummen in den südlichen Landesteil pumpen muss.

Ich empfehle in diesem Zusammenhang immer gern das Buch Door arm Vlaanderen von Auguste de Winne, das sehr eindrucksvoll beschreibt, wie es in Flandern zu jener Zeit ausgesehen hat, als die Flamen froh waren, wenn sie in der Wallonie Brot und Arbeit gefunden haben. Die wären nämlich allesamt mit Mann und Maus verhungert, wenn die Wallonen sie nicht während der ersten 130 Jahre des belgischen Staats durchgefüttert hätten. Das wird heute in Flandern gern vergessen.

Und der Boom ist dort auch längst nicht mehr das, was er einmal war. Suchbegriffe: Bekaert, Opel Antwerpen, Ford Genk usw. Unterdessen entwickeln sich die Arbeitslosenzahlen in der Wallonie günstiger als in Flandern.

Spätestens, wenn die Flamen ihre Küste gegen den steigenden Meeresspiegel sichern müssen, werden sich die Verhältnisse schnell genug wieder umkehren.

Ralf
 
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Dazu sagen muss man, dass auch in den auf den ersten Blick sehr hübschen Küstenstädten kein Rad mehr rund geht. Bauruine an Bauruine. Alles vor der Finanzkrise angefangen und auf Pump finanziert. Dann hats geknallt und seitdem herrscht vieler Orts Stillstand (nicht umsonst ist Belgien auch ein möglicher Dauerkandidat für den Rettungsschirm). Das Ferienhaus meiner Eltern steht seit 2012 zum Verkauf an. Auf 50 zum Verkauf stehenden Häuser kommen lt. Parkverwaltung 3 Anfragen. Es gab Zeiten, da war dieses Verhältnis mal umgekehrt.

Das mal als kleiner Exkurs zu Belgien ;)
Dass da im Vergleich nahezu völlig unwichtigen Themen wie DAB+ (und das sage ich als Anhänger dieser Technik) erst mal hintenanstehen, wundert mich gar nicht ;)
 
Ich empfehle in diesem Zusammenhang immer gern das Buch Door arm Vlaanderen von Auguste de Winne, das sehr eindrucksvoll beschreibt, wie es in Flandern zu jener Zeit ausgesehen hat, als die Flamen froh waren, wenn sie in der Wallonie Brot und Arbeit gefunden haben. Die wären nämlich allesamt mit Mann und Maus verhungert, wenn die Wallonen sie nicht während der ersten 130 Jahre des belgischen Staats durchgefüttert hätten. Das wird heute in Flandern gern vergessen.
Stimmt. Damals war es genau umgekehrt.
Heute arbeiten viele Wallonen dagegen in Flandern.

Und der Boom ist dort auch längst nicht mehr das, was er einmal war. Suchbegriffe: Bekaert, Opel Antwerpen, Ford Genk usw. Unterdessen entwickeln sich die Arbeitslosenzahlen in der Wallonie günstiger als in Flandern.
Tendenziell stimmt das, aber die Unterschiede sind nach wie vor gravierend.

Dazu sagen muss man, dass auch in den auf den ersten Blick sehr hübschen Küstenstädten kein Rad mehr rund geht. Bauruine an Bauruine. Alles vor der Finanzkrise angefangen und auf Pump finanziert. Dann hats geknallt und seitdem herrscht vieler Orts Stillstand (nicht umsonst ist Belgien auch ein möglicher Dauerkandidat für den Rettungsschirm). Das Ferienhaus meiner Eltern steht seit 2012 zum Verkauf an. Auf 50 zum Verkauf stehenden Häuser kommen lt. Parkverwaltung 3 Anfragen. Es gab Zeiten, da war dieses Verhältnis mal umgekehrt.
"Hübsch" ist schon noch was anderes: Tatsächlich reiht sich in den Küstenstädten eine gleichaussehende Betonburg an die nächste. Individualität: Fehlanzeige!
Dass dort heutzutage kaum noch jemand Eigentumswohnungen erwerben will, liegt auf der Hand. Die Menschen sind einfach anspruchsvoller geworden, als zu der Zeit, als die Dinger in den sechziger und siebziger Jahren gebaut wurden.

Ein Problem in Belgien ist auch, dass die Steuern immens hoch sind, was Investoren abschreckt: Die gehen aufgrund der höheren Gewinnaussichten lieber nach Luxemburg, Deutschland oder in die Niederlande.

Trotzdem hat Belgien durchaus seine Reize: Zu nennen wäre bspw. das Hohe Venn, das auf jeden Fall einen Besuch wert ist, ebenso die alte Hansestadt Brügge.
Selbst die alten Arbeitersiedlungen in Lüttich und Charleroi haben auf eine ganz eigene Art einen besonderen Charme. Im Ruhrgebiet dagegen hat man zahlreiche Gebäude aus der gleichen Zeit einfach abgerissen oder saniert.
In kuinarischer Hinsicht hat Belgien ebenso viel zu bieten.
Und wer wissen will, wie richtig gut gemachtes Radio klingt, sollte einfach mal nach Gent fahren und in die dortigen Programme etwas länger reinhören.
An der Küste lassen sich überdies bei leicht angehobenen Bedingungen einige DAB-Ensembles aus Großbritannien empfangen; - womit wieder ein gewisser Bezug zum eigentlichen Thema dieses Threads hergestellt ist. :D
 
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